Hansel & Gretel
Verfasst: 19.06.2010, 15:22
"Hansel & Gretel"
Südkorea, 2007
Genre: Dark Fantasy
Worum gehts?
Der junge Eun-soo ist auf den Weg zu seiner schwangeren Freundin, als er von der Straße abkommt und einen Abhang hinunter fährt. Schwer verletzt bleibt er liegen. Als er wieder aufwacht, steht vor ihm ein junges Mädchen, das man im ersten Moment für Rotkäppchen halten könnte.
Da es mitten in der Nacht ist, und der Unfall in einem tiefen Wald stattfand, kommt Eun-soo mit zu dem Haus, in dem das Mädchen wohnt - ebenfalls mitten im Wald. Dort lernt er die Eltern und die beiden Geschwister kennen.
(Junge: 13 Jahre, kleine Schwester 7 Jahre, Rotkäpchen selbst 12 Jahre alt).
Eun-soo freut sich anfangs über die Gastfreundschaft und fragt dann nach einem Telefon, da sein Handy keinen Empfang hat. Doch leider funktioniert das Telefon des Hauses auch nicht.
So übernachtet Eun-soo im Haus.
Am nächsten Tag macht er sich auf den Weg zur Straße. Doch so weit er auch wandert, er landet immer wieder vor dem Haus. Auch spätere Fluchtversuche scheitern.
Auf einmal verschwinden die Eltern und Eun-soo wird verdonnert, auf die Kinder aufzupassen.
Nach und nach stellt sich heraus, dass die Eltern gar nicht die eigentlichen Eltern waren, irgendjemand auf dem Dachboden ist, und mit den Kindern irgendwas nicht stimmt.
Was, verrate ich nicht.
Meine Meinung:
Wieder einmal ist es den Südkoreanern gelungen, einen fesselnden, latent unheimlichen Film zu machen. Die eigentliche Spannung zieht der Film dabei keineswegs aus irgendwelchen Schockeffekten - die gibt es nämlich nicht - sondern aus der Planlosigkeit des Zuschauers und dem unheimlichen, merkwürdigen Gefühl, das ständig im Hintergrund lauert und der Frage: Was zum Teufel geht da vor?, und der ruhigen, unaufgeregten Erzählweise.
Der Zuschauer hat zwar das Gefühl irgendwie zu ahnen, was Sache ist, aber trotzdem bleibt es lange unbegreiflich.
Hinzu kommen auch die wunderschöne Ausstattung, die tollen visuellen Einfälle und hervorrande Schauspieler, allen voran die Kinder.
Die Geschichte als solche ist eine traurige, auch wenn es im Grunde ein halbes Happy-end gibt, so wird der etwas gefühlsorientierte Zuschauer doch ein Tränchen verdrücken. Das tun die Helden im Film schließlich auch.
Insgesamt: Wer nicht auf vordergründige Filme steht, sondern sich in den Fluss einer Erzählung einfügen kann, der findet hier ein echtes Kleinod der "Dark-Fantasy".
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=ZPELVITw2TY