Olivier Bouillère: Retro - NEUES Buch zum Pädophilie-Thema
Verfasst: 26.06.2010, 21:33
DATUM-Magazin Juli/August 2010: Französischer Autor Olivier Bouillère provoziert mit seinem Debüt „Retro“ einen Skandal 26.06.2010
Olivier Bouillère: "Gewiss ist Olivier der Lust der Anderen unterworfen", sagt er dann, "aber daneben sucht er auch seine Eigene." * Damals zehnjähriger Protagonist und die Pädosexualität
(Zitate) Nur wenige deutsche Kritiker trauten sich an diesen Roman heran: „Empörend“ sei „Retro“, schrieb Stefan Zweifel im Du-Magazin, „skandalisierend“ die Szenen, in denen ein Kind seine Intimität erkunde – und die sich zum „Albtraum pädophiler Schrecken“ wandelten. Es sei das aktuellste Buch zur Debatte über Pädophilie im Schoße Gottes, hieß es. Jetzt liegt es auf einem Tisch in der Berliner Kantine am Berghain, einem angesagten Szenelokal der Stadt. Ruhig legt sein Autor die Hand darauf: Olivier Bouillère, die Neuentdeckung des literarischen Frankreichs ist da. Der Verlag „Matthes & Seitz“ hat zur Lesung eingeladen, in wenigen Minuten beginnt sie..
http://www.datum.at/7810/stories/duesterer-trash
Salzburg.com präsentiert jeden Monat die besten Geschichten aus der Zeitschrift DATUM - Seiten der Zeit. Das aktuelle Heft Juli/August 2010 ist ab sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich.
Wir zitieren wichtige Absätze und Äußerungen des Autors hier:
...Bouillère überlegt. Er kneift die Augen leicht zusammen und beißt mit den Zähnen auf die Lippe. „Gewiss ist Olivier der Lust der anderen unterworfen“, sagt er dann, „aber daneben sucht er auch seine eigene.“ Die Lust des Kindes – tatsächlich war sie Gegenstand von Diskussionen in den Jahren, die der antiautoritären Revolte von 1968 folgten: Als man „sexuelle Befreiung“ von „bürgerlicher Doppelmoral“ forderte und dafür jedes Tabu brechen wollte. Kinder, so hieß es in den Siebziger- und Achtzigerjahren in vielen sich modern gebenden Milieus, hätten ein Recht darauf, ihre Sexualität auszuleben. Für die Achtundsechziger verkörperten Kinder die Utopie von Freiheit und Offenheit und das Versprechen, eigenständig und selbstbestimmt aufzuwachsen. Sie erschienen als ideales Gegenbild zu dem, wie man sich selber empfand: verkrampft und entfremdet durch autoritäre Erziehung...
...„Alain fragt mich, wo ich mich am liebsten streicheln lasse“, schreibt Bouillère in „Retro“, „ich kippe den Hintern leicht hoch. Ich sage zu ihm, dass ich den Namen nicht kenne. Ich zeige darauf. Er sagt zu mir: Das nennt man Damm. Er berührt ihn sanft. Er sagt zu mir, dass das eine sehr zarte Form der Liebkosung ist. Er redet weiter, während er mich streichelt. Er sagt, dass dies die Stelle des fehlenden Eingangs ist. Da haben Frauen ihre Vagina. Er sagt, dass es eine psychoanalytische Theorie darüber gibt. (…) Er küßt meinen Oberkörper. Ich sehe sein Geschlecht aus der Öffnung seiner Unterhose auftauchen. Heute lasse ich ihn weitermachen.“...
...So ist man einmal mehr ratlos, betroffen und verstört und es fällt einem zu „Retro“ nur der Satz ein, den Simone de Beauvoir über den Marquis de Sade geschrieben hat: „Der eigentliche Wert seines Beispiels besteht darin, dass es uns beunruhigt. Er zwingt uns, erneut das wesentliche Problem in Frage zu stellen, das in anderer Gestalt auch unsere Zeit bedrängt: die wahre Beziehung von Mensch zu Mensch.“
http://www.salzburg.com/online/nachrich ... ext=&mode=&
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Interview mit Olivier Bouillèrehttp://k13-online.krumme13.org/news.php?s=read&id=1756
Olivier Bouillère: "Gewiss ist Olivier der Lust der Anderen unterworfen", sagt er dann, "aber daneben sucht er auch seine Eigene." * Damals zehnjähriger Protagonist und die Pädosexualität
(Zitate) Nur wenige deutsche Kritiker trauten sich an diesen Roman heran: „Empörend“ sei „Retro“, schrieb Stefan Zweifel im Du-Magazin, „skandalisierend“ die Szenen, in denen ein Kind seine Intimität erkunde – und die sich zum „Albtraum pädophiler Schrecken“ wandelten. Es sei das aktuellste Buch zur Debatte über Pädophilie im Schoße Gottes, hieß es. Jetzt liegt es auf einem Tisch in der Berliner Kantine am Berghain, einem angesagten Szenelokal der Stadt. Ruhig legt sein Autor die Hand darauf: Olivier Bouillère, die Neuentdeckung des literarischen Frankreichs ist da. Der Verlag „Matthes & Seitz“ hat zur Lesung eingeladen, in wenigen Minuten beginnt sie..
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...Bouillère überlegt. Er kneift die Augen leicht zusammen und beißt mit den Zähnen auf die Lippe. „Gewiss ist Olivier der Lust der anderen unterworfen“, sagt er dann, „aber daneben sucht er auch seine eigene.“ Die Lust des Kindes – tatsächlich war sie Gegenstand von Diskussionen in den Jahren, die der antiautoritären Revolte von 1968 folgten: Als man „sexuelle Befreiung“ von „bürgerlicher Doppelmoral“ forderte und dafür jedes Tabu brechen wollte. Kinder, so hieß es in den Siebziger- und Achtzigerjahren in vielen sich modern gebenden Milieus, hätten ein Recht darauf, ihre Sexualität auszuleben. Für die Achtundsechziger verkörperten Kinder die Utopie von Freiheit und Offenheit und das Versprechen, eigenständig und selbstbestimmt aufzuwachsen. Sie erschienen als ideales Gegenbild zu dem, wie man sich selber empfand: verkrampft und entfremdet durch autoritäre Erziehung...
...„Alain fragt mich, wo ich mich am liebsten streicheln lasse“, schreibt Bouillère in „Retro“, „ich kippe den Hintern leicht hoch. Ich sage zu ihm, dass ich den Namen nicht kenne. Ich zeige darauf. Er sagt zu mir: Das nennt man Damm. Er berührt ihn sanft. Er sagt zu mir, dass das eine sehr zarte Form der Liebkosung ist. Er redet weiter, während er mich streichelt. Er sagt, dass dies die Stelle des fehlenden Eingangs ist. Da haben Frauen ihre Vagina. Er sagt, dass es eine psychoanalytische Theorie darüber gibt. (…) Er küßt meinen Oberkörper. Ich sehe sein Geschlecht aus der Öffnung seiner Unterhose auftauchen. Heute lasse ich ihn weitermachen.“...
...So ist man einmal mehr ratlos, betroffen und verstört und es fällt einem zu „Retro“ nur der Satz ein, den Simone de Beauvoir über den Marquis de Sade geschrieben hat: „Der eigentliche Wert seines Beispiels besteht darin, dass es uns beunruhigt. Er zwingt uns, erneut das wesentliche Problem in Frage zu stellen, das in anderer Gestalt auch unsere Zeit bedrängt: die wahre Beziehung von Mensch zu Mensch.“
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