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Dichtkunst

Verfasst: 11.10.2010, 22:49
von Johann W. von Flöte
Schon wieder richtete man sich gegen mich und löschte meinen Text, wie man einst im Dritten Reiche Bücher verbrannte.

Was ist denn nun? Darf ich hier noch veröffentlichen?

Re: Dichtkunst

Verfasst: 11.10.2010, 22:50
von Horizonzero
Liegt am Inhalt, lies mal die Regeln ...

Re: Dichtkunst

Verfasst: 11.10.2010, 23:01
von Johann W. von Flöte
Die habe ich beachtet.
Gegen welche Regel soll ich verstoßen haben?
Es war nicht beleidigend oder unterstellend. Es waren keine Bilder, Links, URLs oder Werbung. Es hatte nichts mit Kinderrechten oder Endzeitverkündungen zu tun.

Es wurden auch keine strafbaren Handlungen beschrieben:
Das erste Gedicht handelte von einem Mädchen. Es stand nicht, dass sie unter 14 Jahre alt war. Sie hatte laut Beschreibung sogar schon einen leichten Oberweitenansatz. Eine strafbare Handlung wurde also nicht geschildert.

Das zweite Gedicht beschrieb zwar eine strafbare Handlung, nämlich dass der Protagonist einen Diebstahl beging, indem er eine Pflaume von einem fremden Baume pflückte, weil er das Obststück des Mädchens aufgegessen hatte. Aber dieser Diebstahl ist eine Bagatelle. Was ist darin so schlimm, dass man es löschen musste?

Re: Dichtkunst

Verfasst: 11.10.2010, 23:26
von Johann W. von Flöte
Ach ja: Und nach welcher Regel wurde eigentlich letztes Mal meine Frage nach dem Löschen meiner Kunstwerke gelöscht? Da wollte ich bloß wissen, was los ist. Ist das ein Regelverstoß?

Re: Dichtkunst

Verfasst: 12.10.2010, 08:58
von Dichter&Denker
Johann W. von Flöte hat geschrieben:Schon wieder richtete man sich gegen mich und löschte meinen Text, wie man einst im Dritten Reiche Bücher verbrannte.
Was ist denn nun? Darf ich hier noch veröffentlichen?
Die schlimmte Art der Zensur ist die Selbstzensur!

Das Kinderlied "Bananen, Zitronen!" , das ich zitierte und das einst von 1000000en von Jungs und Maedels (meine 2. Frau kannte es auch) gesungen wurde, ist hier auch wegzensiert! Dafuer singen die Fantastischen4 ungestraft im Radio: "Ich spritz' mein Sperma ueber deine Brueste"!

Es gibt ja einen Paragraphen 184 StGB, der auch Texte betrifft. Demnach duerfen nur anerkannte Literaturpreistraeger und Grossverlage obszoene Schriften veroeffentlichen. Zum Beispiel G Grass in der "Blechtrommel", wo der ewig 3jaehrige Oskar seinem Kindermaedchen Brausepulver ins Genital einfuehrt und es dann ausleckt :P (Lustschrei! :oops: Im Film zum Buch wurde stattdessen symbolisch der Bauchnabel verwendet, dafuer bekam der sogar den US-Oscar) und spaeter sie sogar schwaengert. In V Nabokovs "Lolita" geht's mit der 11/12 jaehrigen Titelheldin auch hoch her, sogar in der 1997er Verfilmung. "Pretty Baby" (12J) ist auch nicht ohne.

Wer aber sonst Zoten absingt kommt ins KZ!

Unser grosses Vorblid und Bruderland, die angeblich ach so prueden USA, ist da grosszuegiger: Unzuechtige Texte in allen Weltsprachen koennen dort straffrei veroeffenttlicht werden, auch im Internet (s zB Mrdouble).

Re: Dichtkunst

Verfasst: 12.10.2010, 17:55
von Horizonzero
Pornographische Inhalte in Textform sind auch verboten ....

Re: Dichtkunst

Verfasst: 12.10.2010, 22:56
von Johann W. von Flöte
Die Gedichte waren eben nicht pornographisch!
Im ersten hieß es nur "wir liebten uns" und dass man zwischen etwas fasste. Das ist eine trockene Vorgangsbeschreibung,weder reißerisch noch beschränkte sich das Gedicht auf solche Vorgänge, sondern hatte eine darüber hinausgehende Botschaft. Damit ist es eindeutig nicht pornographisch.
Und im zweiten Gedicht ging es überhaupt nicht um Sex.

Ich versteh es nicht, was du mir vorwirfst. Deine einzeiligen Antworten und dein Nichteingehen auf meine Argumente machen auf mich den Eindruck, als würdest du dich gar nicht mit meinem Anliegen befassen wollen, sondern bloß mit Phrasen deinen Löschfehler zu rechtfertigen versuchen.

Re: Dichtkunst

Verfasst: 13.10.2010, 00:00
von Nemo
Dichter&Denker hat geschrieben: Zum Beispiel G Grass in der "Blechtrommel", wo der ewig 3jaehrige Oskar seinem Kindermaedchen Brausepulver ins Genital einfuehrt und es dann ausleckt :P (Lustschrei! :oops: Im Film zum Buch wurde stattdessen symbolisch der Bauchnabel verwendet, dafuer bekam der sogar den US-Oscar) und spaeter sie sogar schwaengert.
Nicht ganz richtig; auch im Buch ist es eindeutig der Bauchnabel, und seit wann ist dieser ein Genital? Im Text lautet es nämlich:
Etwa zur gleichen Zeit beginnt Alfred Matzerath sich regelmäßig in einer Kneipe mit Skatbrüdern zu treffen. An diesen Abenden nimmt Maria den Sohn ihres Arbeitgebers mit zu ihrer Mutter, die im selben Haus wohnt. Frau Truczinski findet nichts dabei, dass Oskar mit ihrer Tochter im selben Bett schläft. Immer häufiger wiederholen die beiden das Spiel mit dem Brausepulver. Da Maria dabei mit den Beinen strampelt, rutscht ihr das Nachthemd hoch und rollt sich unter ihren Brüsten zusammen. Oskar füllt ihre Nabelgrube mit Brausepulver. Maria sträubt sich zunächst dagegen, dass er sie am Bauch leckt, aber als es in dem Krater zu kochen beginnt, lässt sie ihn gewähren – auch als seine Zunge sich in Gegenden verliert, "wo kein nach dem Sammelschein fragender Förster sein Revier" hat.

... fand ich wie zufällig an anderen Orten Pfifferlinge. Und da die tiefer versteckt unterm Moos wuchsen, versagte meine Zunge, und ich ließ mir einen elften Finger wachsen, da die zehn Finger gleichfalls versagten. Und so kam Oskar zu einem dritten Trommelstock – alt genug war er dafür.
Das ist halt der Unterschied zwischen plumper Pornografie und literarischen Texten. Im Übrigen hat er sie auch nicht geschwängert, sondern er bildet es sich nur ein:
Maria wird schwanger. Oskar hält sich für den Vater des Ungeborenen und lässt sich von dieser Überzeugung auch nicht abbringen, als er sie mit Alfred Matzerath auf der Chaiselongue im Wohnzimmer überrascht.

Dem Matzerath hing die Unterhose in den Kniekehlen. ... Marias Kleid und Unterrock hatten sich über den Büstenhalter bis vor die Achseln gerollt.

Sie befahl ihm, nein, legte ihm ans Herz, diesmal besondes aufzupassen. Dann erkundigte er sich, ob es bei ihr bald soweit sei. Und sie sagte: gleich ist soweit. Da hatte sie wohl einen Krampf in jenem Fuß, der ihr von der Chaiselongue hing, denn sie stieß den in die Zimmerluft, doch die Schlüpfer blieben dran hängen. Da biss er wieder ins Sammetkissen, und sie schrie: geh weg, und der wollte auch weg, doch dann konnte er nicht mehr weg, weil Oskar drauf war auf den beiden ..

Re: Dichtkunst

Verfasst: 13.10.2010, 17:53
von Horizonzero
@ Flöte (oder wie auch immer), stimmt fast, wir diskutieren nicht jede Löschung.
Ich habe es als Textporno empfunden und daher gelöscht. Da stehe ich auch zu,
Dein gejammere wird da auch nicht viel dran ändern, etwas Kultur wollen wir schon bewahren im GLF.
Rainer

Re: Dichtkunst

Verfasst: 13.10.2010, 18:26
von Johann W. von Flöte
Langsam komme ich mir hier vor wie im Kabarett.

Ja, ich konnte mir schon denken, dass die vorschnelle Löschung meiner Werke mit einer achselzuckenden Gleichgültigkeit passierte. Und jetzt macht man es wie in der Politik: Auf der falschen Entscheidung wird beharrt und sie wird aberwitzig gerechtfertig.
Dieses Eingeständnis vom Moderator schwarz auf weiß (oder welche Farbe das sein soll) lesen zu können, ist eine kleine Genugtuung - von der ich mir nichts kaufen kann.

Aber zumindest ein kurzes Lachen konnte ich dem allen abgewinnen:
Horizonzero hat geschrieben:Ich habe es als Textporno empfunden
Da beginnt der erste Spaß.
Deine Begeisterungsfähigkeit scheint eine niedrige Schwelle zu haben. Rufst du auch empört bei der Polizei an, wenn im Fernsehen ein Kind einen Süßigkeitslutscher lutschend dargestellt wird? Oder lüsterst du, wenn du eine Frau breitbeinig auf einem Pferd reiten siehst, statt wie früher im keuschen Frauensattel?

Wie man meine Kunst und meine Anfragen hier behandelt hat, das habe ich als Beleidigung empfunden. Musst du jetzt nicht auch gelöscht werden, Horizonzero?!


Doch Leute! horchet, das war des Spaßes Ende noch nicht:
Horizonzero hat geschrieben:etwas Kultur wollen wir schon bewahren im GLF
Jaaaaaaaaaa.... :lol: Und zur Bewahrung von Kultur werden ausgerechnet Gedichte gelöscht.
Wie könnte man das vergleichen? Z.B. mit dem Spruch: "Bumsen für die Jungfräulichkeit"?

Du solltest mal mein Gina-Gedicht lesen, damit du weißt, was wirklich ein (erwachsenen-)pornografisches Gedicht ist... 8)

Horizonzero, erweitere mal dein Verständnis für Gedichte und deinen Horizont für Kunst, sonst bleibt dein Horizont wirklich ein Zero-Horizon! :shock: :wink: :mrgreen:

Re: Dichtkunst

Verfasst: 13.10.2010, 18:42
von Horizonzero
neben dem GLF bin ich sogar in einem lyrikforum angemeldet, ich kann sehrwohl Schund und Gedicht unterscheiden. Spielt aber keine Rolle, Tatsache ist, Du hast Dich an die Forenregeln zu halten, oder deine Beiträge werden gelöscht. Die entscheidung darüber obliegt nun mal, wie in allen anderen Foren, nun mal der Administration, und nicht den Gästen.
Thema geschloßen.
rainer