GLF

Ich stelle mir immer mal wieder folgende Situation vor:
Eine hohe außerirdische Intelligenz möchte sich einen Eindruck von gewöhnlicher menschlicher Heterosexualität verschaffen. Da die außerirdische Intelligenz selbstverständlich nicht mit Menschen sprechen will (schließlich ist sie auf ihrem Heimatplaneten als wissenschaftliche Kapazität anerkannt und auch als Gerichtsgutachter geschätzt), beschränkt sie ihre Nachforschungen auf tonnenweise Gerichtsakten, haarsträubende psychiatrische Gutachten, bluttriefende Fernseh- und Zeitungsmeldungen und auf leibfeindliche kirchliche/feministische Pamphlete. Daraus formt sie schließlich ihre Theorie zur Heterosexualität. Ja, wie dürfte die wohl ausfallen?
Gottseidank sind unsere offiziell-professionellen/privaten Gegner viel gewissenhafter und ziehen alle Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung heran. Insbesondere sprechen sie viel mit uns.

haha ich brech zam vor lachen allein die vorstellung. du hast ideen

sie werden wohl zur Erkenntnis gelangen, dass Darstellungen und Dokumentationen von Erotik zu 99,5% (99,8% ? 99,95% ?, 99,999%) unecht bzw. nachgeahmt sind. D.h. aus Berichten, Behauptungen, Überzeugungen, Pornos, Nachrichten, Diskussionen, Parlamentsdebatten, Pornos, Büchern, Meinungen von Experten, Kinderschützern, Umfragen, Ratgeber, Ärtzte, Wissenschaftler, Tagesthemen, Interviews, Studien, Predigten, investigative Reportagen, Gang-Bang-Handy-Videos, Songs (Je t'aime)

Hihi ? Stell ich mir lustig vor.

Meine Hypothese:
Sie werden uns eine ganze Weile beobachten und folgendes feststellen:

1. Je nach Region auf der blauen Kugel ist das Sexualverhalten grundlegend anders
2. In Regionen der Armut geht es um die Arterhaltung und Überleben (überwiegend hetero). Die Menschen leben und lieben nach Traditionen.
3. In Regionen mit Überbevölkerung ist das Sexualverhalten stark reglementiert, wobei in industriellen Gebieten mit relativ starker Wirtschaft die Reglementierung mit teilweise bizarren Formen umgangen wird. Sex dient hier selten der Arterhaltung. Dieser wird hier mehr als Spiel betrachtet und mit allerlei Spielzeug zusätzlich thematisiert.
4. Scheinbar hat die Natur bei einigen menschlichen Kreaturen absichtlich Sperren eingebaut, sodass diese sich nicht auf normalem Wege vermehren können. Diese Menschen, die von der am häufigsten vorgefundenen heterosexuellen und augenscheinlich biologischen Form der Fortpflanzung abweichen, werden unter anderem unterteilt in Menschen:
   
   1. Die sich mit dem gleichen Geschlecht paaren wollen
   2. Die sich mit noch unfruchtbaren Exemplaren ihrer Gattung (auch Kinder genannt) paaren wollen
   3. Die sich mit Tieren paaren wollen
   4. Die sich während der Paarung gewollt Schmerzen zufügen und peinigen wollen
   5. Die andere zur Paarung zwingen und Gewalt ausüben wollen
   6. Die sich mit Toten paaren wollen
   7. Die sich gar nicht paaren wollen (Zölibat)
   8. Die sich nicht paaren können (herbeigeführte bzw. angeborene Defekte)
   9. Deren Geschlecht uneindeutig ist

Die Liste wurde von der außerirdischen Intelligenz so weit, wie oben zu sehen reduziert und mit der Feststellung vermerkt:
?DJkdijuwööfk ksjdsöö^^d´ß0´´cöösxm, llkaj8cchwoaS&& /S/G sxox Awclvü n?
Übersetzt: ?Komplizierte Individuen ? ungeeignet ? Wir bleiben lieber beim Clonen.?

Die Sexualität ist die zweitmächtigste innermenschliche Kraft, gleich nach der ratio (Vernunft). Kein Wunder, dass sie nur Probleme erzeugt, da sie nicht logisch ist und vollkommen eigenmächtig handelt. Es liegt zum größten Teil an der ratio des Menschen, in welcher Form sich die Sexualität äussert und überhaupt äussern kann. Bei manchen weniger eigenmächtig, bei anderen mehr.

Ich glaub die mächtigste Kraft ist immer noch der Überlebenstrieb (oder wie man es nennen mag). Ganz großes Es. Vernunft ist hinterher aufgesetzt und kann ja nach Belieben zugeschaltet werden.

Das die Sexualität ein so mächtiger Trieb ist, ist auch eine gute Begründung dafür, warum Pädophile gerne als tickende Zeitbombe gesehen werden. Schließlich besteht bei denen keine Möglichkeit Dampf abzulassen.

Es käme sicherlich auch darauf an, wie Sexualität bei den Aliens strukturiert ist. Selbst beim Clonen könnte zum Beispiel Sexualität noch als Zeitvertreib dienen (siehe auch Huxleys "Brave new world").