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bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 12:23
von keksi
aufgrund von Selbstbeobachtung glaube ich, dass diese Diagnose auf mich zutrifft.

könnte es einen Zusammenhang geben zwischen Pädophilie und dieser psychischen Krankheit?

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 12:52
von Slaani
ne ^^

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 13:10
von Dorian
ein so klares "ne" ist sicher sehr falsch!

ich sagen tendenziell ja und sage aber gleichzeitig auch nein zu selbstdiagnosen!
die gefahr, dass man symtome von isolation und so weiter aufzeigt, weil man es als pädo verdammt schwer hat ist hoch. ich verbinde meine depression mit der pädophilie, weiß selbst jedoch noch nicht wie das genau zu bewerten ist, da man mit den ärzten gut ne depression besprechen kann, jedoch keine pädophilie!
wenn du privat drüber reden magst, schreib mich an.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 14:08
von Horizonzero
Hallo zusammen, es gibt sicherlich Pädophile mit dieser Störung, aber sie dürfte nicht in einem
kausalem Zusammenhang stehen. Nähere Details findet man unter :

http://www.lumrix.de/icd.php?f=lumrix-g ... f31.xml&k=

Ansich hat die manisch/depressive Affektivität nichts mit der sexuellen Ausprägung zu tun, wird jedoch starken Einfluss auf das erleben von Sex haben, je nach dem in welcher Phase man sich gerade befindet macht Sex halt Angst, oder wird geradezu als himmlisch empfunden.
Gruß Rainer

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 15:33
von Zhunami
Man kann darauf schließen, dass die bipolare Störung eine Folge der Pädophilie sein kann. Allerdings nicht der Pädophilie an sich, sondern vielmehr all den Dingen, die diese Neigung nach sich zieht wie die bereits angesprochene Isolation, das Gefühl immer etwas geheim halten zu müssen, keine Vertrauensperson zu haben, sich nicht verwirklichen zu können. Im Prinzip ist das ja nicht mal eine unlogische Konsequenz, deshalb - zur Beantwortung deiner Eingangsfrage - von mir ein klares: "Ja, das ist durchaus möglich." Weil aber natürlich jeder eine völlig andere Persönlichkeit hat und mit seinem Umfeld völlig anders umgeht, ist es klar, dass man nicht pauschal sagen kann - jeder Pädo ist automatisch auch depressiv. Tendenziell neigen Pädophile aber deutlich häufiger zu solchen Störungen als "Normalgepolte", das gleiche Phänomen hat man zum Beispiel auch bei Leuten mit Suchterkrankungen oder Essstörungen oder anderen Dingen, die nicht "gesellschaftskonform" sind.

Im Umkehrschluss, kann man also sagen: Krieg' den Umgang mit deiner Neigung in den Griff, und die Chancen stehen gut, dass deine bipolare Störung sich ebenfalls bessert. Der Austausch in diesem Forum oder real mit anderen Betroffenen ist schonmal ein echt guter Anfang.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 16:48
von keksi
"(...)Krieg' den Umgang mit deiner Neigung in den Griff(...)"

und wie würdest Du das anstellen?

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 16:55
von Zhunami
Oh Gott, da fragst du aber echt die Richtige <lach> Ich denke, dass dir die Pädos hier sicher besser weiterhelfen können, was das angeht.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 17:40
von Bruce
Die Bipolare Erkrankung hat rein gar nichts mit Pädophilie zu tun.
Auch nicht mit deinem Umfeld, den Umständen oder was auch immer.

Die Bipolare Störung ist eine Störung des Serotonin-Haushaltes in deinem Kopf.

Nicht mehr und nicht weniger.

Bei den Manisch- Depressiven hört man aus derem Umfeld immer wieder so kluge Sachen wie:

Er/Sie macht zuwenig/zuviel Sport
Er/Sie Schläft zuwenig/zuviel
Er/Sie hat zuwenig/zuviel Sex
Er/Sie trinkt zuwenig/zuviel Kaffe
Er/Sie ist zuviel/zuwenig religiös
Er/Sie ist schwul/lesbisch/pädo/assexuell?was auch immer

?uswusw...&...blabla...

Es ist Blödsinn, zu denken eine einfache Umstellung dieser "Pseudo-Ursachen" würden die Krankheit beseitigen.

Richtig ist:

Diese Krankheit kann zu Problemen in diesen Bereichen führen.
Jedoch sollten hier Ursachen und Folgen nicht miteinander vermischt werden.

Mein Tipp:

Geh zum Arzt, lass dir Phasenausgleicher geben (z.B. auf Lithium-Basis ) und gut is.

Info Lithium
http://www.dr-gumpert.de/html/lithium.html

vorsicht...starkes Kraut...

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 21.03.2009, 22:29
von Tatze
APPLAUS BRUCE besser hät ichs obige au net posten können

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 22.03.2009, 07:33
von Dorian
Zhunami hat geschrieben:Tendenziell neigen Pädophile aber deutlich häufiger zu solchen Störungen als "Normalgepolte"
Jemand der Pädophil und nciht normal gepolt ist könnte somit Bi-Polar sein?
Ein lustiges Wortspiel. Naja pass auf mit dem Begriff "normal".

Die Bipolare Erkrankung hat rein gar nichts mit Pädophilie zu tun.
Auch nicht mit deinem Umfeld, den Umständen oder was auch immer.
Das seh ich klar anders! So eine Störung im Hirn kann von vielem ausgelöst werden. Im Grunde weiß man nicht mal wie es von Mensch zu Mensch passiert. Es gibt gewisse Regeln die aus häufig aufgetretenen Fällen abgeleitet wurden, aber das das nur die Spitze des Bi-polaren/Depessiven Eisbergs ist nehme ich an.
Hast du noch das Bild mit den 2 Eisbären?

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 22.03.2009, 11:50
von Bruce
dorian hat geschrieben: Das seh ich klar anders! So eine Störung im Hirn kann von vielem ausgelöst werden.
Ja, aber der Punkt ist: Du brauchst die körperliche Neigung zu solchen Krankheiten.

Folglich: Der Auslöser für eine Störung wird nebensächlich.

weil : ist es bei Person A nicht dieser Auslöser, ist es einfach ein anderer, die Krankheit hat Person A jedoch so oder so, früher oder später, während es für Person B absolut keine Rolle spielt was passiert, er bekommt diese Krankheit nicht.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 22.03.2009, 21:37
von Zhunami
Geh zum Arzt, lass dir Phasenausgleicher geben (z.B. auf Lithium-Basis ) und gut is.
Wenn's so einfach wäre, Bruce, dann hätte niemand diese Erkrankung.
Naja pass auf mit dem Begriff "normal".
Deswegen steht das Wort in Gänsefüßchen.
Ja, aber der Punkt ist: Du brauchst die körperliche Neigung zu solchen Krankheiten.
Nö. Das ist überhaupt nicht notwendig. Es gibt ausreichend Depressive, die eben keine Serotonin-Störung haben. Ebenso viele gibt es, die die Serotonin-Störung aufgrund der Depression oder einer anderen Störung entwickeln.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 22.03.2009, 21:52
von Sairen
Ich glaube inzwischen, dass beides der Grund für das jeweilig andere sein kann.
Aber nur kann.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 23.03.2009, 00:30
von Bruce
Zhunami hat geschrieben: Wenn's so einfach wäre, Bruce, dann hätte niemand diese Erkrankung.
Nun ja, zum einem ist Lithium sehr stark Toxisch und hat wesentliche Nebenwirkungen.

Anderseits ist es ein Merkmal dieser Störung, sich nicht behandeln lassen zu wollen.
Denn:
Der Patient ist im Moment?
?Depressiv: Es fehlt ihm der Antrieb zum Arzt zu gehen.
?Ausgeglichen: Er denkt er sei gesund.
?Manisch: Einsicht oder Vernunft kannste knicken.

Ich kenne sehr viele Bipolare?ich hör da immer das selbe?die muss man regelrecht in Behandlung zerren.

Zudem folgende Statistik:
Die pipolare Störung ist etwa zu 50% Langjährig oder sogar Lebenslänglich
Lithium wiederum hat die Eigenschaft: bei einem Abbruch der Therapie besteht das Risiko das eine neue Terapie nicht mehr anschlägt bei etwa 50%
Litium ist aber zur Zeit das einzige zuverlässige Mittel gegen bipolare Störungen.

Die Logik daraus: einmal Lithium, immer Lithium !

Das ist nicht ganz einfach, denn die Nebenwirkungen sind gewaltig (unten mehr)?und die Patienten in der Regel über Jahre ?gesund??das braucht Durchhaltevermögen. Echt..


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Mögliche Nebenwirkungen bei Lithium:
Korrelation der Häufigkeit der Nebenwirkungen mit Lithium-Serumspiegel und Empfindlichkeit auf Lithium. Häufig zu Beginn bei Lithium: Brechreiz, Übelkeit, Durchfall, Polyurie, Polydipsie, Muskelschwäche, Tremor der Hände (wieder abklingend). Gewichtszunahme. Oft: Arthralgie, Muskelschwäche, Myalgie, Tremor, Faszikulation, unwillkürliche Bewegung der Extremitäten, Ataxie, choreoathetotische Bewegungen, hyperaktive Sehnenreflexe, extrapyramidalmotorische Symptome, Synkopen, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, verwaschene Sprache, Koordinationsstörungen, Schwindel, Benommenheit, Somnolenz, Koma, Gedächtnisverlust, Stupor, Halluzinationen, Geschmacksstörungen, Nystagmus, Gesichtsfeldausfälle, Pseudotumor cerebri, verschwommes Sehen, Impotenz/sexu. Dysfunktion. Herz-Kreislauf-System bei Lithium: Arrhythmien (meist Bradykardie), Kreislaufversagen, Hypotonie, EKG-Veränderungen (reversible T-Wellen-Abflachung, T-Wellen-Umkehr, QT-Verlängerung), Ödeme, Cardiomyopathien, Raynaud-Syndrom. Myasthenia gravis bei Lithium selten. Blutbild: Leukozytose. Gastrointestinaltrakt: Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, Gastritis, Störung der Geschmacksempfindung, exzessive Speichelproduktion. Niere: Natriumverlust, Kaliumverlust. Symptome nephrogenen Diabetis insipidus, Polyurie, Polydipsie, Harninkontinenz. Langjährige Behandlung bei Lithium morphologische Nierenveränderung (Fibrosen). Sehr selten bei Lithium: nephrotisches Syndrom. Endokrines System: Euthyreote Struma, Hyperglykämie, Hypothyreosen, Hyperthyreosen, Hyperparathyreoidismus, Hyperkalzämie, Hypermagnesiämie. Haut: Sehr selten Alopezie, akneiforme Dermatosen, Follikulitiden, Quincke-Ödem, Pruritus, Exazerbationen Psoriasis, Hautausschläge, Überempfindlichkeit.

++++++++++


Wer nun denkt dieses Geschreibsel sei einfach auf dem Beizettel, nur damit was draufsteht, irrt sich gewalltig.

Ich kenne Patienten die haben 30 Kilo in 8-10 Wochen zugelegt, vorwiegend in Form von Wassereinlagerungen. Auch beträchtliche Störungen der Verdauung ( Deutsch : Dünn-Schiss) gibt?s oft?dazu Reizmägen?Hautausschläge?Veränderung der Wahrnehmung ?Müdigkeit?Migräne?uswusw?.
Zhunami hat geschrieben:
Ja, aber der Punkt ist: Du brauchst die körperliche Neigung zu solchen Krankheiten.
Nö. Das ist überhaupt nicht notwendig.
Wie kommst du auf dieses schmale Brett?

Nun schau?n Beispiel aus dem Leben:

Ich lebe in der Hölle, möchte man zumindest meinen denn:

Ich bin Pädo
Ich bin sozial und finanziell am Ende
Meine Kinder sind teilweise behindert
Meine Frau ist Krank?(bipolar)

Und noch einige andere Problemchen?man mag nicht glauben was ein Leben unter diesen Umständen alles so mit sich bringen kann.

Jedoch : Ich bin sehr ausgeglichen ! Ja, ich kann sogar sagen mir geht?s prima. Ich freue mich jeden Tag aufs neue über schönes Wetter, n Fahrad ohne Platten usw?

Ich kenne allerdings andere Menschen die werden depressiv weil sie an der Arbeit gemobbt werden, ein anderer weil es ihm im Leben an Spannung fehlt?usw

Ja...unglaublich aber wahr?so was gibt?s auch.

Wie erklärst du solche Gegensätze?

Ich sage:
Psysoziale Faktoren können eine depressive Episode auslösen, sofern die genetische Disposition besteht

Man hat diese Neigung oder man hat sie eben nicht.

Sagt übrigens auch die Wissenschaft....
Zhunami hat geschrieben: Es gibt ausreichend Depressive, die eben keine Serotonin-Störung haben.
:D nur sind diese nicht depressiv sondern deprimiert. Is n Unterschied.
Zhunami hat geschrieben: Ebenso viele gibt es, die die Serotonin-Störung aufgrund der Depression oder einer anderen Störung entwickeln.
Da streiten sich die Wissenschaftler drüber...

..und je mehr ich darüber lese, je mehr scheinen mich meine Gedanken zu bestätigen.

Re: bipolare affektive störung (="manisch-depressiv") ?

Verfasst: 23.03.2009, 09:05
von Zhunami
Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Weil man auch ohne eine Serotonin-Störung aufgrund psychosozialer Umstände eine bipolare Störung bekommen kann. Ich habe ebenfalls mehrere BPS Fälle in meinem Umfeld, und auf zwei davon trifft eben genau das zu.

Fall 1: Beschissene Kindheit, over-protective Mutter mit Neigung ihre Launen am Kind auszulassen, Stiefvater, der keine Beziehung zum Kind aufgebaut hat und es immer ablehnt. Anschließend an der Schule fast 5 Jahre lang grundlos verprügelt und "gemobbt"* worden bis das Selbstwertgefühl am Boden war. Und jetzt seit knapp 9 Jahren diagnostizierte BPS (mit SVV und Sozialphobie), die psychotherapeutisch und auch medikamentös behandelt wird. Und keine Serotonin-Störung. Wo definierst du an dieser Stelle jetzt also die "körperliche Veranlagung"?

Fall 2: hat ebenfalls bis heute keine Serotonin-Störung gezeigt, sondern das Verhalten seiner stark depressiven Mutter imitiert und aufgrund dessen die BPS entwickelt. Hier spielten auch noch soziale Ausgrenzung und Isolation als Verstärker eine große Rolle. Die Mutter hat ebenfalls keine Serotonin-Störung. Klar könnte man hierbei auf die Genetik pochen und sagen, die Mutter ist ja auch schon depressiv, aber das ist ja nicht wirklich belegbar, man kann also primär von einer kindlichen Imitation ausgehen und schon fehlt wieder die "körperliche Veranlagung".

Es gibt noch wesentlich mehr solcher Beispiele, aber die kenne ich alle nur aus Büchern und nicht persönlich, deswegen lasse ich sie hier mal weg.
Nun ja, zum einem ist Lithium sehr stark Toxisch und hat wesentliche Nebenwirkungen.
Es gibt noch einen Haufen anderer Neuroleptika, in bei einer solchen Diagnose eingesetzt werden. Man muss als Depressiver also nicht automatisch auf Lithium hängen bleiben.
Psysoziale Faktoren können eine depressive Episode auslösen, sofern die genetische Disposition besteht
Das ist richtig. Sie können es aber auch, wenn diese Disposition nicht besteht. Eine soziale Disposition reicht da schon völlig aus. Und selbst das ist nicht notwendig, wenn die Situation/en, die der entsprechende Mensch durchlebt, nur schlimm genug sind.

Wie erklärst du, dass die BPS und andere psychosoziale Erkrankungen in der westlichen Welt wahre Hochpunkte erleben? Dass die Zahl der psychisch gestörten Menschen immer mehr ansteigt. Liegt's an der völlig verkorksten Gesellschaft oder daran, dass die Evolution bei der Menschheit zunehmend niedrigere Serotonin-Spiegel eingeplant hat?

* "Mobbing" ist so ein tolles Wort, das nach Sticheleien und Papierkügelchen werfen klingt, Fakt ist aber, dass es sich in diesem Fall um schwere körperliche Misshandlung und Demütigung handelte.