Zhunami hat geschrieben:
Wenn's so einfach wäre, Bruce, dann hätte niemand diese Erkrankung.
Nun ja, zum einem ist Lithium sehr stark Toxisch und hat wesentliche Nebenwirkungen.
Anderseits ist es ein Merkmal dieser Störung, sich nicht behandeln lassen zu wollen.
Denn:
Der Patient ist im Moment?
?Depressiv: Es fehlt ihm der Antrieb zum Arzt zu gehen.
?Ausgeglichen: Er denkt er sei gesund.
?Manisch: Einsicht oder Vernunft kannste knicken.
Ich kenne sehr viele Bipolare?ich hör da immer das selbe?die muss man regelrecht in Behandlung zerren.
Zudem folgende Statistik:
Die pipolare Störung ist etwa zu 50% Langjährig oder sogar Lebenslänglich
Lithium wiederum hat die Eigenschaft: bei einem Abbruch der Therapie besteht das Risiko das eine neue Terapie nicht mehr anschlägt bei etwa 50%
Litium ist aber zur Zeit das einzige zuverlässige Mittel gegen bipolare Störungen.
Die Logik daraus: einmal Lithium, immer Lithium !
Das ist nicht ganz einfach, denn die Nebenwirkungen sind gewaltig (unten mehr)?und die Patienten in der Regel über Jahre ?gesund??das braucht Durchhaltevermögen. Echt..
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Mögliche Nebenwirkungen bei Lithium:
Korrelation der Häufigkeit der Nebenwirkungen mit Lithium-Serumspiegel und Empfindlichkeit auf Lithium. Häufig zu Beginn bei Lithium: Brechreiz, Übelkeit, Durchfall, Polyurie, Polydipsie, Muskelschwäche, Tremor der Hände (wieder abklingend). Gewichtszunahme. Oft: Arthralgie, Muskelschwäche, Myalgie, Tremor, Faszikulation, unwillkürliche Bewegung der Extremitäten, Ataxie, choreoathetotische Bewegungen, hyperaktive Sehnenreflexe, extrapyramidalmotorische Symptome, Synkopen, Krampfanfälle, Kopfschmerzen, verwaschene Sprache, Koordinationsstörungen, Schwindel, Benommenheit, Somnolenz, Koma, Gedächtnisverlust, Stupor, Halluzinationen, Geschmacksstörungen, Nystagmus, Gesichtsfeldausfälle, Pseudotumor cerebri, verschwommes Sehen, Impotenz/sexu. Dysfunktion. Herz-Kreislauf-System bei Lithium: Arrhythmien (meist Bradykardie), Kreislaufversagen, Hypotonie, EKG-Veränderungen (reversible T-Wellen-Abflachung, T-Wellen-Umkehr, QT-Verlängerung), Ödeme, Cardiomyopathien, Raynaud-Syndrom. Myasthenia gravis bei Lithium selten. Blutbild: Leukozytose. Gastrointestinaltrakt: Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, Gastritis, Störung der Geschmacksempfindung, exzessive Speichelproduktion. Niere: Natriumverlust, Kaliumverlust. Symptome nephrogenen Diabetis insipidus, Polyurie, Polydipsie, Harninkontinenz. Langjährige Behandlung bei Lithium morphologische Nierenveränderung (Fibrosen). Sehr selten bei Lithium: nephrotisches Syndrom. Endokrines System: Euthyreote Struma, Hyperglykämie, Hypothyreosen, Hyperthyreosen, Hyperparathyreoidismus, Hyperkalzämie, Hypermagnesiämie. Haut: Sehr selten Alopezie, akneiforme Dermatosen, Follikulitiden, Quincke-Ödem, Pruritus, Exazerbationen Psoriasis, Hautausschläge, Überempfindlichkeit.
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Wer nun denkt dieses Geschreibsel sei einfach auf dem Beizettel, nur damit was draufsteht, irrt sich gewalltig.
Ich kenne Patienten die haben 30 Kilo in 8-10 Wochen zugelegt, vorwiegend in Form von Wassereinlagerungen. Auch beträchtliche Störungen der Verdauung ( Deutsch : Dünn-Schiss) gibt?s oft?dazu Reizmägen?Hautausschläge?Veränderung der Wahrnehmung ?Müdigkeit?Migräne?uswusw?.
Zhunami hat geschrieben:
Ja, aber der Punkt ist: Du brauchst die körperliche Neigung zu solchen Krankheiten.
Nö. Das ist überhaupt nicht notwendig.
Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Nun schau?n Beispiel aus dem Leben:
Ich lebe in der Hölle, möchte man zumindest meinen denn:
Ich bin Pädo
Ich bin sozial und finanziell am Ende
Meine Kinder sind teilweise behindert
Meine Frau ist Krank?(bipolar)
Und noch einige andere Problemchen?man mag nicht glauben was ein Leben unter diesen Umständen alles so mit sich bringen kann.
Jedoch : Ich bin sehr ausgeglichen ! Ja, ich kann sogar sagen mir geht?s prima. Ich freue mich jeden Tag aufs neue über schönes Wetter, n Fahrad ohne Platten usw?
Ich kenne allerdings andere Menschen die werden depressiv weil sie an der Arbeit gemobbt werden, ein anderer weil es ihm im Leben an Spannung fehlt?usw
Ja...unglaublich aber wahr?so was gibt?s auch.
Wie erklärst du solche Gegensätze?
Ich sage:
Psysoziale Faktoren können eine depressive Episode auslösen,
sofern die genetische Disposition besteht
Man hat diese Neigung oder man hat sie eben nicht.
Sagt übrigens auch die Wissenschaft....
Zhunami hat geschrieben:
Es gibt ausreichend Depressive, die eben keine Serotonin-Störung haben.

nur sind diese nicht depressiv sondern deprimiert. Is n Unterschied.
Zhunami hat geschrieben:
Ebenso viele gibt es, die die Serotonin-Störung aufgrund der Depression oder einer anderen Störung entwickeln.
Da streiten sich die Wissenschaftler drüber...
..und je mehr ich darüber lese, je mehr scheinen mich meine Gedanken zu bestätigen.