Re: hm....


[ Pädophile Mädchenliebhaber ]


Geschrieben von Linus am 21. Juli 2000 19:30:21:

Als Antwort auf: Re: hm.... geschrieben von Salamander am 21. Juli 2000 08:46:50:

Hallo Sandra,

erst einmal danke ich Dir für Deine differenzierte und auch tolerante
Art, wie Du der Thematik Pädophilie begegnest. Ich habe da aber doch
noch einige Anmerkungen, die ich mal beisteuern möchte.

Salamander wrote:

> joon wrote:

>>> Pädophile sind keine Kinderschänder und
>>> Kinderschänder sind nicht pädophil!
>>
>> ähhh sorry.....was bitte dann????
>
> ich habe nicht geschrieben das das eine das andere ausschließt.
> Es gibt solche und solche, genau wie bei uns "normalen"!

Richtig, obiges ist für mich auch zu pauschal und auch von der
Wortwahl "Kinderschänder" nicht gerade sehr vorteilhaft. Pädophilie
ist eine sexuelle Ausrichtung, wie sich jeder einzelne verhält, ist
individuell wie bei allen anderen sexuellen Ausrichtungen sehr
unterschiedlich. So wie es auch unter Heteros Menschen gibt, die
anderen Menschen Gewalt antun, gibt es das natürlich auch unter
Pädophilen.

> Aber meine Erfahrungen mit Pädophilen (Ich habe kürzlich, im
> Rahmen einer Studienarbeit mit mehreren echten Pädo's sprechen
> dürfen!) zeigen, das all diese Menschen keine sexuellen Kontakte
> zu Kindern hatten und auch jegliche Gewalt verabscheuen.
> Kinderschänder (Ja, ich weiß, der Begriff ist dehnbar!)

Dieser Begriff ist meiner Ansicht hauptsächlich wegen der Bedeutung
abzulehnen. Ein Sprachforscher hat es einmal als sehr "vielsagend"
bezeichnet, das bei der Thematik Sexualität und Kinder wieder das
Wort "Schande" auftaucht. In der ursprünglichen Bedeutung ist es
so, dass eine Frau "Schande" auf sich lud und über die Familie
brachte, wenn sie zum Beispiel vergewaltigt (dieser Begriff
existiert erst seit kurzem) wurde. Das konnte so weit gehen, dass
die Frau von ihrer Familie ausgestoßen wurde, um wieder "rein" zu
werden.

Das mit der Schande und Sexualität hat aber allgemein Tradition.
Früher wurde auch Selbstbefriedigung als "Selbstschändung" und
"Selbstmissbrauch" bezeichnet und noch bis in die 70er hinein,
indem man Kindern die Hände vor dem Schlafen gehen festband,
bekämpft. Die Grundlagen die zu diesen Denkweisen führten, sind
zum Beispiel auch die Grundlage des § 176 StGB seit 1871, der
Entstehung unseres Strafgesetzbuches. Nennt sich "Theorie der
endogenen Entwicklung der Sexualität".

[...]
> Das einzige, wessen sich alle Gesprächsteilnehmer schuldig machten,
> war der Konsum von Bildern. Und alle hatten da auch Schuldgefühle,
> daß sie mitschuld an der Produktion dieser Dinge waren.

Stichwort virtuelle Pornographie? Woran hat sich jemand mit"schuldig"
gemacht, wenn er eine Geschichte gelesen hat oder ein selbst gemaltes
fiktives Bild angesehen hat? Gerade auch bei der Thematik sexueller
Darstellungen von Kindern, gilt es sehr stark zu differenzieren.

> Ich denke wir sollten alle ein wenig differenzieren lernen, zwischen
> dem, der Kinder mißbraucht, dem der Kinder schändet und dem der Kinder
> liebt.

Auch Missbrauch ist ein solcher Gummibegriff, dass ich ihn eher
vermeiden würde. Ebenso würde ich Pädos und "Liebe zu Kindern"
nicht überstilisieren. Pädophilie ist eine sexuelle Ausrichtung.
Kids sind die primären Sexualpartner und auf dieser Grundlage, kann
Liebe entstehen, wie sie auch bei Homo- und Heterosexuellen zu ihren
Partnern entstehen kann, muss es aber nicht.

> Alle Pädo's, aus meinen Gesprächen, haben gesagt, das die Grenzen von
> den Kindern gesetzt werden und diese niemals gebrochen werden.
> Ob das immer zutrifft, wage auch ich zu bezweifeln,

Das wage ich auch, aber generell bei allen Beziehungen. Sei es nun
eine Erwachsener-Erwachsener oder Kind-Erwachsener Beziehung. Der
Regelfall sollte aber sein (ganz besonders wenn man den Partner auch
noch sehr gerne hat oder verliebt ist), dass man die Wünsche des
Partners respektiert und gemeinsam Wege findet).

Oft übersehen wird in Kind-Pädo Beziehungen, dass es in der Regel
der Pädo ist der stärker von dem Kind emotional abhängig ist, was
das Kind in eine starke Position bringt.

> aber der Ansatz
> verdeutlicht, das nicht jeder Pädophile ein Kinderschänder ist.
> Nicht jeder! Aber sicherlich einige!

Ja, natürlich gibt es auch Pädophile, die Kindern sexuelle Gewalt
antun. Den größten Anteil bei sexuellen Kontakten mit Kindern
stellen jedenfalls eindeutig Heterosexuelle: (nur eine Feststellung,
das soll nichts rechtfertigen, man müsste da auch von den Handlungen
noch viel differenzieren)

Kinsey-Report 4. Teil: Gebhard fand in den USA heraus, dass
95% - 98% der Verurteilten wegen Sexualität mit Kindern keine
pädophile Neigungen hatten, sie bevorzugten vielmehr erwachsene
Partner.

Ist jedenfalls alles eine sehr komplexe Thematik. Ich finde es
jedenfalls sehr schön, dass Du Dich gerade als Psychologie/
Medizin-Studentin nicht einfach an den DSM/ICD und die etablierte
Fachliteratur klammerst, sondern Dir Deine Meinung auch direkt im
Kontakt mit uns Pädos, auch außerhalb eines klinischen Umfeldes,
zu bilden versuchst.

Liebe Grüße
Linus




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