von Dorian » 08.11.2009, 17:37
Der passende Artikel ist mir eben in den Postkasten geflattert.
ACHTUNG: Hoch interessant, wie ich finde.
Wenn Kinder aus einem Erwachsenen-Ich heraus agieren
Kranke Programmierungen von Seiten erzieherisch Tätiger und ein Bildungssystem, das immer noch auf die mephistophelische Methode hereinfällt, gefährden die seelische Gesundheit von Kindern - und der Gesellschaft. * Teil I *
Gerade in jüngster Zeit habe ich es mehrfach erlebt und es könnte ein Indiz dafür sein, dass wir auf dieses Phänomen als Lehrer und Erzieher zunehmend treffen:
dass Kinder und Jugendliche partiell - und dann meist zunehmend mehr - nicht ihr jugendliches Ich leben, sondern ein oft von den eigenen Eltern vorprojektiertes und projiziertes Erwachsenen-Ich; ja, im Extremfall kopieren diese Kinder ein rigides Eltern-Ich, eine verhärtete Form des Erwachsenen-Ichs.
Bekannt ist, dass nicht selten Eltern ihr Kind bevorzugt als gleichwertigen Partner sehen oder als Ersatz-Partner, ja, als verlängerten eigenen intellektuellen Arm, um ein Bild des Jugendpsychiaters Michael Winterhoff zu übernehmen. Sie sprechen dann mit ihrem Kind eine Sprache, die ihm nicht angemessen ist. In der Regel gelingt die unnatürliche Rollenzuweisung u.a. dadurch, dass sie dem Heranwachsenden Begriffe infiltrieren, die nicht zu seinem Welt- und Sprachverständnis gehören; darunter finden sich gern Fremd-Worte und Fachvokabular, z.B. aus dem psychologischen Bereich.
Wenn bei Eltern Gefühlsarmut vorherrscht - und sie kann auch vorliegen, wenn ein oder beide Elternteile bestens über Gefühle reden können - und sie diese Gefühlsarmut mit übertriebener Linkshirnigkeit kompensieren, also mit einer Weltsicht verbinden, die das gesamte Lebensmanagement an den Verstand abtritt, dann sind Kinder in besonders hohem Maße gefährdet.
Väter agieren dann auch gerne in dem Bereich digitaler Welten mit ihren Kindern, bevorzugt mit ihren Söhnen; der andere Bereich verarmt, oft, weil sie ihn selbst nicht leben können; und wie gesagt: Das ist unabhängig davon, was für einen Beruf der Vater ausübt, er kann Psychologe, Theologe, Lehrer oder Lagerarbeiter sein.
Eine Folge dieser Erziehung ist also, dass Heranwachsende einen Wortschatz aufweisen, den Kinder und Jugendliche diesen Alters nicht verwenden; sie verwenden aber auch Argumentationsstrategien, die ihrem Alter ganz und gar nicht entsprechen. Dem Lehrer gegenüber treten sie im Grunde in dem Bewusstsein eines Erwachsenen auf. Nicht selten drängen sie ihn im Falle einer Auseinandersetzung in die Schülerrolle; er bekommt dann Fragen gestellt, z.B. zu seinem Verhalten, seinen Maßnahmen, und hat sie zu beantworten. Tut er das nicht, sind sie empört oder beleidigt und/oder verwickeln ihn geschickt in zumeist sehr energieraubende Diskussionen.
Man muss dieses Verhalten einordnen können, um darauf angemessen zu reagieren.
In Wahrheit liegt ein Missbrauch von Kindern vor!
Erlebt man Eltern solcher Jugendlicher, dann sind diese oft sichtlich stolz, dass ihr Kind sich so gewählt und gestelzt ausdrückt; ja, ich habe es erlebt, dass eine Mutter förmlich an den Lippen ihres Kindes hing, was es denn nun wieder (Alt-)Kluges sagen würde. Gleichzeitig kann man in solchen Gesprächen erleben, dass Eltern ihren Kindern entsprechende Worte lancieren, soufflieren.
Das alles ist erschreckend, erschreckend verantwortungslos. Erwachsene betreiben mittels ihrer Kinder Ersatzbefriedigung. Das ist nicht nur höchst narzisstisch, sondern ein Missbrauch von Kindern.
Kinder und Jugendliche leben dieses Erwachsenen-Ich zwar nur partiell und vor allem in Gesprächen und Auseinandersetzungen mit Erwachsenen, dennoch lässt sich leider festhalten, dass damit ein Verlust ihrer Kindseins, ihrer kindlichen und jugendlichen Gefühlswelt einhergeht, ein nicht zu wiedergutmachender Schaden, der hier in der Seele entsteht, weil er sich nicht nur gravierend auswirkt auf das gegenwärtige Leben, sondern auch auf die familiäre Nachfolgegeneration, also zukünftige eigene Kinder.
Solchermaßen Vorgeprägte werden einer einseitig rationalistischen Erziehung das Wort reden, wie sie bei uns in erschreckendem Ausmaß ohnehin schon vorliegt. Vor allem werden sie später Kinder, die ihr KindSein mit allen Facetten leben wollen, nicht verstehen; gerade auch, wenn diese musisch orientiert sind.
Das ist unabhängig davon, ob sie selbst ein Musikinstrument spielen.
Wenn es den betroffenen Heranwachsenden nicht gelingt aufzuarbeiten, was ihre Eltern in ihnen angerichtet haben, perpetuiert sich möglicherweise dieses Verhalten über Generationen mit Folgen nicht nur für die Familie, sondern die Gesellschaft.
Eltern werden im Übrigen nicht selten selbst Opfer ihrer (un)bewussten Erziehungsstrategie, wenn nämlich ihr Kind sie in Diskussionen verwickelt über Dinge, bezüglich deren es im Rahmen einer Erziehung eigentlich nichts zu diskutieren gibt. Ob sie dann ihre eigenen Fehler erkennen wollen, hängt von ihrer Bereitschaft ab, aus dem zu lernen, was ihnen begegnet und Kummer bereitet.
Übrigens findet man Kinder, die schon mit 9 oder 10 Jahren auf diese Weise erfolgreich agieren.
Oft wechseln Erwachsene allerdings dann einfach die Strategie:
Wenn ihre eigenen Kinder sie selbst zu Kindern zu machen versuchen, werden sie überraschend tolerant. Sie bringen es dann noch fertig, ihre Schwäche als menschliche Größe zu verkaufen.
In der Schule erlebt man als Lehrer dann, dass Eltern nicht über das Verhalten der Kinder mit dem Lehrer sprechen wollen, sondern dessen Maßnahmen und Verhalten in Frage stellen und anzweifeln. Andernfalls müssten sie sich ja darüber Gedanken machen, was in der von ihnen praktizierten Erziehung falsch gelaufen ist; das tun sie sehr selten.
Im Extrem habe ich erlebt, dass eine Mutter, selbst Lehrerin, ihrem Kind verbot, eine erzieherische Maßnahme, die ihm von Seiten des Lehrers aufgetragen worden war, auszuführen, obwohl ihr Kind unter Zeugen den Lehrer beleidigt hatte. Was blieb ihr auch anderes übrig, wenn sie erfolgreich ihre Selbsttäuschung fortsetzen wollte.
Schulleiter müssen ihren Lehrern den notwendigen Rückhalt geben, ansonsten bilden möglicherweise solche Kinder und Eltern in einer Institution zusammen mit Gleichgesinnten eine Front, die eine pädagogische Einrichtung zerstören kann.
Unsere Bildungspolitiker: Verbündete des Mephistopheles?
Mein Eindruck ist, ja für mich ist es eine Gewissheit, dass unter den Verantwortlichen, die Lehrpläne gestalten und neuerdings Bildungsvorgaben entwerfen, zumeist Erwachsene sitzen, die nie eine richtige Kindheit erlebt haben; sonst könnte nicht geschehen, dass Kinder unter einen solchen intellektuellen Stress gesetzt werden und mit überflüssigem Stoff überfrachtet werden, wie das nach wie vor, ja durch die Verkürzung der Schulzeit, z.B. in Baden Württemberg, sogar vermehrt geschieht.
Seelisch gesunde Kinder tun nichts lieber, als Leistung zu bringen, und es sind die Erwachsenen, die oft nicht fassen können, dass und mit welch großem Eifer und Spaß sie das tun. Ob es mit letzterer Tatsache zusammenhängt, dass die für Bildung Verantwortlichen Kindern Lernvorgaben geben, die Freude am Lernen oft verunmöglichen, will ich an dieser Stelle nicht weiter erörtern.
Jedenfalls hätte gerade auf dem Hintergrund des sich explosionsartig vermehrenden Wissens schon längst ein Umdenken in Sachen Stoffauswahl stattfinden müssen. Ein wirklich vernetzendes Lernen findet nur dem Namen nach statt.
Vielleicht müssten unsere Bildungspolitiker ihren inneren Mephistopheles endlich zulassen und nicht scheinheilig verstecken wollen, denn er ist in jedem Menschen; dann würden sie 200 Jahre, nachdem er seine Worte im Faust zu Papier brachte, verstehen, woran unsere ganze Bildung krankt, und der Gegenspieler des Göttlichen könnte in ihnen nicht mehr so gnadenlos erfolgreich wirken.
Dieser "Teil des Teils" - wie er sich selbst bezeichnet - kannte jedenfalls die Rezeptur für sein Lieblingsmahl "geistlose Bildung". Und obwohl er überdeutlich formulierte, wie er und seine Verbündeten vorgehen, wird unseren Kindern nach wie vor sein Menü serviert. Seine Methode also:
Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben / Sucht erst den Geist herauszutreiben / Dann hat er die Teile in seiner Hand / Fehlt, leider! nur das geistige Band.
Es scheint so, als ob die meisten Kultusminister und Bildungspolitiker den Faust nicht sonderlich gründlich gelesen oder nicht verstanden haben.
Schade, wo es doch genau um das geht: um das geistige Band.
Es könnte und sollte die ganze Gesellschaft durchziehen und ihre Menschen miteinander verbinden.
Faust hat die Gefahr der mephistophelischen Energie völlig unterschätzt und vier Menschenleben seiner Hybris und seinem Egoismus geopfert. Die Toten am Ende von Faust I, dazu gehören Gretchen und sein Kind, zeigen es überdeutlich.
Immer noch unterschätzt auch unsere Gesellschaft die Gefahr.
Die für unsere Bildung Verantwortlichen: Kinder des Mephistopheles?
In Bezug auf die allermeisten uneingeschränkt JA!
Fortsetzung folgt.
Wer sich über die den meisten von uns innewohnenden Teile, das Erwachsenen-Ich, das Eltern-Ich, das Kind-Ich (und woran man erkennt, wenn man in letzteres hineinfällt bzw. -geht), informieren möchte: hier.
Quelle: freiewelt
Link gelöscht. GLF-Moderation
Der passende Artikel ist mir eben in den Postkasten geflattert.
ACHTUNG: Hoch interessant, wie ich finde. :)
[quote][b][size=150][color=#FF8040]Wenn Kinder aus einem Erwachsenen-Ich heraus agieren[/color][/size][/b]
Kranke Programmierungen von Seiten erzieherisch Tätiger und ein Bildungssystem, das immer noch auf die mephistophelische Methode hereinfällt, gefährden die seelische Gesundheit von Kindern - und der Gesellschaft. * Teil I *
Gerade in jüngster Zeit habe ich es mehrfach erlebt und es könnte ein Indiz dafür sein, dass wir auf dieses Phänomen als Lehrer und Erzieher zunehmend treffen:
dass Kinder und Jugendliche partiell - und dann meist zunehmend mehr - nicht ihr jugendliches Ich leben, sondern ein oft von den eigenen Eltern vorprojektiertes und projiziertes Erwachsenen-Ich; ja, im Extremfall kopieren diese Kinder ein rigides Eltern-Ich, eine verhärtete Form des Erwachsenen-Ichs.
[b]Bekannt ist, dass nicht selten Eltern ihr Kind bevorzugt als gleichwertigen Partner sehen oder als Ersatz-Partner[/b], ja, als verlängerten eigenen intellektuellen Arm, um ein Bild des Jugendpsychiaters Michael Winterhoff zu übernehmen. Sie sprechen dann mit ihrem Kind eine Sprache, die ihm nicht angemessen ist. In der Regel gelingt die unnatürliche Rollenzuweisung u.a. dadurch, dass sie dem Heranwachsenden Begriffe infiltrieren, die nicht zu seinem Welt- und Sprachverständnis gehören; darunter finden sich gern Fremd-Worte und Fachvokabular, z.B. aus dem psychologischen Bereich.
Wenn bei Eltern [b]Gefühlsarmut [/b]vorherrscht - und sie kann auch vorliegen, wenn ein oder beide Elternteile bestens über Gefühle reden können - und sie diese Gefühlsarmut mit übertriebener Linkshirnigkeit kompensieren, also mit einer Weltsicht verbinden, die das gesamte Lebensmanagement an den Verstand abtritt, dann sind Kinder in besonders hohem Maße gefährdet.
Väter agieren dann auch gerne in dem Bereich digitaler Welten mit ihren Kindern, bevorzugt mit ihren Söhnen; der andere Bereich verarmt, oft, weil sie ihn selbst nicht leben können; und wie gesagt: Das ist unabhängig davon, was für einen Beruf der Vater ausübt, er kann Psychologe, Theologe, Lehrer oder Lagerarbeiter sein.
Eine Folge dieser Erziehung ist also, dass Heranwachsende einen Wortschatz aufweisen, den Kinder und Jugendliche diesen Alters nicht verwenden; sie verwenden aber auch Argumentationsstrategien, die ihrem Alter ganz und gar nicht entsprechen. Dem Lehrer gegenüber treten sie im Grunde in dem Bewusstsein eines Erwachsenen auf. Nicht selten drängen sie ihn im Falle einer Auseinandersetzung in die Schülerrolle; er bekommt dann Fragen gestellt, z.B. zu seinem Verhalten, seinen Maßnahmen, und hat sie zu beantworten. Tut er das nicht, sind sie empört oder beleidigt und/oder verwickeln ihn geschickt in zumeist sehr energieraubende Diskussionen.
Man muss dieses Verhalten einordnen können, um darauf angemessen zu reagieren.
[color=#FF0000][b]In Wahrheit liegt ein Missbrauch von Kindern vor![/b][/color]
Erlebt man Eltern solcher Jugendlicher, dann sind diese oft sichtlich stolz, dass ihr Kind sich so gewählt und gestelzt ausdrückt; ja, ich habe es erlebt, dass eine Mutter förmlich an den Lippen ihres Kindes hing, was es denn nun wieder (Alt-)Kluges sagen würde. Gleichzeitig kann man in solchen Gesprächen erleben, dass Eltern ihren Kindern entsprechende Worte lancieren, soufflieren.
Das alles ist erschreckend, erschreckend verantwortungslos. [b]Erwachsene betreiben mittels ihrer Kinder Ersatzbefriedigung. Das ist nicht nur höchst narzisstisch, sondern ein Missbrauch von Kindern.[/b]
Kinder und Jugendliche leben dieses Erwachsenen-Ich zwar nur partiell und vor allem in Gesprächen und Auseinandersetzungen mit Erwachsenen, dennoch lässt sich leider festhalten, dass damit ein [b]Verlust ihrer Kindseins, ihrer kindlichen und jugendlichen Gefühlswelt einhergeht, ein nicht zu wiedergutmachender Schaden, der hier in der Seele entsteht, weil er sich nicht nur gravierend auswirkt auf das gegenwärtige Leben, sondern auch auf die familiäre Nachfolgegeneration, also zukünftige eigene Kinder.[/b]
Solchermaßen Vorgeprägte werden einer einseitig rationalistischen Erziehung das Wort reden, wie sie bei uns in erschreckendem Ausmaß ohnehin schon vorliegt. Vor allem werden sie später Kinder, die ihr KindSein mit allen Facetten leben wollen, [b]nicht verstehen[/b]; gerade auch, wenn diese musisch orientiert sind.
Das ist unabhängig davon, ob sie selbst ein Musikinstrument spielen.
Wenn es den betroffenen Heranwachsenden nicht gelingt [b]aufzuarbeiten[/b], was ihre Eltern in ihnen angerichtet haben, perpetuiert sich möglicherweise dieses Verhalten über Generationen mit [b]Folgen nicht nur für die Familie, sondern die Gesellschaft.[/b]
Eltern werden im Übrigen nicht selten selbst Opfer ihrer (un)bewussten Erziehungsstrategie, wenn nämlich ihr Kind sie in Diskussionen verwickelt über Dinge, bezüglich deren es im Rahmen einer Erziehung eigentlich nichts zu diskutieren gibt. Ob sie dann ihre eigenen Fehler erkennen wollen, hängt von ihrer Bereitschaft ab, aus dem zu lernen, was ihnen begegnet und Kummer bereitet.
Übrigens findet man Kinder, die schon mit 9 oder 10 Jahren auf diese Weise erfolgreich agieren.
Oft wechseln Erwachsene allerdings dann einfach die Strategie:
[b]Wenn ihre eigenen Kinder sie selbst zu Kindern zu machen versuchen, werden sie überraschend tolerant. Sie bringen es dann noch fertig, ihre Schwäche als menschliche Größe zu verkaufen.[/b]
In der Schule erlebt man als Lehrer dann, dass Eltern nicht über das Verhalten der Kinder mit dem Lehrer sprechen wollen, sondern dessen Maßnahmen und Verhalten in Frage stellen und anzweifeln. Andernfalls müssten sie sich ja darüber Gedanken machen, was in der von ihnen praktizierten Erziehung falsch gelaufen ist; das tun sie sehr selten.
Im Extrem habe ich erlebt, dass eine Mutter, selbst Lehrerin, ihrem Kind verbot, eine erzieherische Maßnahme, die ihm von Seiten des Lehrers aufgetragen worden war, auszuführen, obwohl ihr Kind unter Zeugen den Lehrer beleidigt hatte. Was blieb ihr auch anderes übrig, wenn sie erfolgreich ihre Selbsttäuschung fortsetzen wollte.
Schulleiter müssen ihren Lehrern den notwendigen Rückhalt geben, ansonsten bilden möglicherweise solche Kinder und Eltern in einer Institution zusammen mit Gleichgesinnten eine Front, die eine pädagogische Einrichtung zerstören kann.
Unsere Bildungspolitiker: Verbündete des Mephistopheles?
Mein Eindruck ist, ja für mich ist es eine Gewissheit, dass unter den Verantwortlichen, die Lehrpläne gestalten und neuerdings Bildungsvorgaben entwerfen, zumeist Erwachsene sitzen, die nie eine richtige Kindheit erlebt haben; sonst könnte nicht geschehen, dass Kinder unter einen solchen intellektuellen Stress gesetzt werden und mit überflüssigem Stoff überfrachtet werden, wie das nach wie vor, ja durch die Verkürzung der Schulzeit, z.B. in Baden Württemberg, sogar vermehrt geschieht.
[b][color=#FF0000]Seelisch gesunde Kinder tun nichts lieber, als Leistung zu bringen[/color][/b], und es sind die Erwachsenen, die oft nicht fassen können, dass und mit welch großem Eifer und Spaß sie das tun. Ob es mit letzterer Tatsache zusammenhängt, dass die für Bildung Verantwortlichen Kindern Lernvorgaben geben, die Freude am Lernen oft verunmöglichen, will ich an dieser Stelle nicht weiter erörtern.
Jedenfalls hätte gerade auf dem Hintergrund des sich explosionsartig vermehrenden Wissens schon längst ein Umdenken in Sachen Stoffauswahl stattfinden müssen. Ein wirklich vernetzendes Lernen findet nur dem Namen nach statt.
[b]Vielleicht müssten unsere Bildungspolitiker ihren inneren Mephistopheles endlich zulassen und nicht scheinheilig verstecken wollen, denn er ist in jedem Menschen; dann würden sie 200 Jahre, nachdem er seine Worte im Faust zu Papier brachte, verstehen, woran unsere ganze Bildung krankt, und der Gegenspieler des Göttlichen könnte in ihnen nicht mehr so gnadenlos erfolgreich wirken.[/b]
Dieser "Teil des Teils" - wie er sich selbst bezeichnet - kannte jedenfalls die Rezeptur für sein Lieblingsmahl "geistlose Bildung". Und obwohl er überdeutlich formulierte, wie er und seine Verbündeten vorgehen, wird unseren Kindern nach wie vor sein Menü serviert. Seine Methode also:
Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben / Sucht erst den Geist herauszutreiben / Dann hat er die Teile in seiner Hand / Fehlt, leider! nur das geistige Band.
Es scheint so, als ob die meisten Kultusminister und Bildungspolitiker den Faust nicht sonderlich gründlich gelesen oder nicht verstanden haben.
Schade, wo es doch genau um das geht: um das geistige Band.
Es könnte und sollte die ganze Gesellschaft durchziehen und ihre Menschen miteinander verbinden.
Faust hat die Gefahr der mephistophelischen Energie völlig unterschätzt und vier Menschenleben seiner Hybris und seinem Egoismus geopfert. Die Toten am Ende von Faust I, dazu gehören Gretchen und sein Kind, zeigen es überdeutlich.
Immer noch unterschätzt auch unsere Gesellschaft die Gefahr.
Die für unsere Bildung Verantwortlichen: Kinder des Mephistopheles?
In Bezug auf die allermeisten uneingeschränkt JA!
Fortsetzung folgt.
Wer sich über die den meisten von uns innewohnenden Teile, das Erwachsenen-Ich, das Eltern-Ich, das Kind-Ich (und woran man erkennt, wenn man in letzteres hineinfällt bzw. -geht), informieren möchte: hier.
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[color=#FF0000]Quelle: freiewelt
Link gelöscht. GLF-Moderation
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