Anerkennung eines Opfers

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Re: Anerkennung eines Opfers

von Ovid » 23.09.2010, 15:44

Hey Emissary,
schön von dir mal wieder zu lesen. :)
Emissary hat geschrieben:Doch ich schneie immer mal wieder vorbei hier ;)
Also ich kann mir durchaus vorstellen mich mit Kindern anzufreunden. Ich wirke ohnehin wie ein Magnet auf Kinder, gerade auf die, die von den meisten als 'Problemkinder' bezeichnet werden.
Wem sagst du das. ;)
Es tut unheimlich gut zu merken, dass man wichtig ist, dass man helfen kann und gerade weil es einem Freude macht Aufmerksamkeit und Geborgenheit zu schenken und das Zurückerhalten von Aufmerksamkeit einem sehr wertvoll ist, macht einen das Zusammensein mit Kinder so glücklich.
Bei Pädophilen vielleicht so übertrieben glücklich, dass es noch viel mehr Lebensbereich einnimmt, also auch die der Beziehung und Partnerschaft, was für viele völlig absurd und abwegig ist.
Emissary hat geschrieben: Ich liebe es mich mit solchen Kindern zu beschäftigen die zu Wutanfällen neigen, schwer unter Kontrolle zu kriegen sind oder so etwas in der Art. Es bedeutet mehr Herausforderung für mich und wenn ich da mal zu hören bekomme 'Du bist meine Freundin', dann ist das für mich eine doppelt so große Freude wie bei einem 'normalen' Kind.
Ich glaube das hängt damit zusammen, dass man spürt, wie bedeutsam die eigene Anwesenheit für diese Kinder ist, als wichtiger Bestandteil für deren Lebensbewältigung und späteren Lebenserfolg. Dass man dem Kind einige Chancen und eine angenehme Erinnerung mit in die Wiege legt.
Ich selbst kann mich an eine Erzieherin in meiner Kindheit erinnern, wenn ich mir nur ihr Gesicht vorstelle, dann wird mir ganz warm. Sie war wie ein Engel, kein Mensch. Ich habe total die unwirklichen und angenehmen Erinnerungen an sie. Es war zur Kindergartenzeit, da hat man sowieso alle Menschen etwas anders gesehen. Da hat man die Züge und Eigenheiten der Menschen 100 Fach verstärkt erlebt. Ein heutiges alltägliches Vorkommnis war ein großes Schauspiel, eine hitzige Diskussion unter Eltern war eine Katastrophe.
Ähmm ok, irgendwie schweife ich gerade seeeeehhhrr ab. :lol:
Emissary hat geschrieben: Allerdings muss ich sagen, dass ich auch mit den unproblematischen Kindern sehr gern zu tun habe. Manchmal macht so ein Beruf aber auch echt traurig oder nachdenklich z.B. wenn ein Kind zu dir kommt was meist Probleme macht, sich an dich gehängt hat und dann zu dir sagt: 'Nimm deinen Kater mit, dann kommst du zu mir und bist meine neue Mama.' Mütter sollten für Kinder aus meiner Sicht etwas was unersetzbares sein und wenn dies nicht der Fall ist, dann macht mich das sehr sehr nachdenklich.
Ich weiß, was du meinst, und manchmal fluche ich auch leise in mich hinein, warum es gerade nicht besser ist. Ist die Mutter/Vater Schuld? Keine Ahnung, ich kenn sie nicht. Ich kenn die Lebenssituation der Familie nicht. Hat überhaupt jemand Schuld? Vielleicht ist es einfach nur die Ungerechtigkeit die leider manchmal siegt und man kommt sich ganz schön hilflos vor; besonders wenn man selbst nicht mehr oder zumindest nicht mehr soviel für einige Kinder da sein kann.
Emissary hat geschrieben: Selbst als ich 3 Monate nicht mehr in der Kita gearbeitet hatte und mal zu besuch da war kam er sofort zu mir und hat mir etwas geschenkt, was alle anderen Erzieherinnen nicht bekommen haben. Von daher finde ich schon das man sich sehr gut mit Kindern anfreunden kann und ja es ist schwer, einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren aber irgendwie bekomme ich das ganz gut hin ;)
Das freut mich, dass das noch klappt. Ich hoffe ich kriege das für mich auch noch einigermaßen stabil hin. Bisher habe ich jedesmal geweint und war eine ganze Zeit lang erst einmal "vermindert funktionsfähig", wenn ein Abschied von Kindern nahte. Der Trost war, dass ich dann neue Kinder kennenlernte, aber irgendwie wiederholt sich das ganze sehr oft. Aber das gehört wohl dazu.

Re: Anerkennung eines Opfers

von Kolibri » 23.09.2010, 14:46

Du arbeitest also als Erzieherin? Wie lange schon?
Ist jedenfalls interessant, dass du dich zu den Problemkindern besonders "hingezogen" fühlst. :wink:

Ist aber sehr gut, dass du dich ab und zu hier immer noch blicken lässt.
Du hast also recht viel zu tun, wie du geschrieben hast.
Ich verstehe das. Das reale Leben sollte auch Vorrang haben.

Und wie war eigentlich deine Hochzeit? Bestimmt schön, oder?! :wink:

Re: Anerkennung eines Opfers

von Emissary » 23.09.2010, 12:48

Doch ich schneie immer mal wieder vorbei hier ;)
Also ich kann mir durchaus vorstellen mich mit Kindern anzufreunden. Ich wirke ohnehin wie ein Magnet auf Kinder, gerade auf die, die von den meisten als 'Problemkinder' bezeichnet werden. Ich liebe es mich mit solchen Kindern zu beschäftigen die zu Wutanfällen neigen, schwer unter Kontrolle zu kriegen sind oder so etwas in der Art. Es bedeutet mehr Herausforderung für mich und wenn ich da mal zu hören bekomme 'Du bist meine Freundin', dann ist das für mich eine doppelt so große Freude wie bei einem 'normalen' Kind. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch mit den unproblematischen Kindern sehr gern zu tun habe. Manchmal macht so ein Beruf aber auch echt traurig oder nachdenklich z.B. wenn ein Kind zu dir kommt was meist Probleme macht, sich an dich gehängt hat und dann zu dir sagt: 'Nimm deinen Kater mit, dann kommst du zu mir und bist meine neue Mama.' Mütter sollten für Kinder aus meiner Sicht etwas was unersetzbares sein und wenn dies nicht der Fall ist, dann macht mich das sehr sehr nachdenklich. Selbst als ich 3 Monate nicht mehr in der Kita gearbeitet hatte und mal zu besuch da war kam er sofort zu mir und hat mir etwas geschenkt, was alle anderen Erzieherinnen nicht bekommen haben. Von daher finde ich schon das man sich sehr gut mit Kindern anfreunden kann und ja es ist schwer, einen gewissen emotionalen Abstand zu wahren aber irgendwie bekomme ich das ganz gut hin ;)

Ach und Kolibri ;) Ich werde mich bemühen öfter vorbeizuschneien. Ich muss nur Haushalt, Hausarbeiten, Referate, ellenlange TExte pro Fach UND meinen Mann unter einen Hut bekommen. Meistens habe ich nicht mal einmal in der Woche Internet an :) Ich gelobe Besserung

Re: Anerkennung eines Opfers

von Kolibri » 09.09.2010, 11:44

@Emissary
Ohh, dich habe ich gar nicht mehr erwartet.
Vielleicht schreibst du ja mal wieder etwas mehr hier.
Würde mich freuen. ;-)

Re: Anerkennung eines Opfers

von Ovid » 09.09.2010, 00:20

Hey =)
Gute Entscheidung.

Mal eine andere Frage: Kannst du dir vorstellen dich mit Kindern anzufreunden?
Kann es dir in der Ausübung deines ErziehungsJobs bzw. Ausbildung nicht passieren, dass dir bestimmte Kinder auf einmal sehr wichtig werden?

Also mir passiert so eine emotionale Abhängigkeit extrem schnell. Das ist sozusagen mein größtes "Problem" bei der ganzen Sache. :|
(ganz zu schweigen davon, wenn ich mich mal verlieben sollte)

Re: Anerkennung eines Opfers

von Emissary » 08.09.2010, 18:31

Huhu,
nein es gibt mich durchaus noch. Ich habe nur zur Zeit unglaublich viel zu tun. Ich habe nämlich eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen und will diese bestmöglich auch abschließen. Zudem kommt das ich an diesem Wochenende Hochzeitstag habe und da noch etwas zu tun hab ;)

Re: Anerkennung eines Opfers

von Kolibri » 04.05.2010, 15:33

>>Den Thread nach oben schiebt, bevor er untergeht.

Hey Emissary schaust du noch ab und zu hier vorbei, oder bist du jetzt für immer weg?
Oder bist du momentan nur grad beschäftigt?

Fände ich nämlich schade, wenn du dich registrierst und dann doch verschwindest. ;)

Re: Anerkennung eines Opfers

von Kolibri » 01.05.2010, 21:55

Danke für den Beitrag Emissary.
Mich interessieren solche Lebensgeschichten sehr, auch wenn es mir nicht immer leicht fällt solche Sachen zu lesen. Ich stelle mir dann immer alles bildlich vor, sodass ich die Bilder dann nicht so leicht aus dem Kopf kriege und davon Albträume habe. Und trotzdem lese ich gerne davon, weil es sachlich und persönlich ist.

Ich würde dir wirklich raten ihn anzuklagen.
Natürlich kann ich dich verstehen, dass es für dich nicht so einfach ist, da du vor dem Gericht all deine Erfahrungen wieder abrufen musst und vor allem dass du deinen Peiniger wiedersehen musst und diese Erinnerungen vielleicht sogar vor ihm erzählen musst, was doppelt so schwer ist.

Wann hast du eigentlich deinen gestörten Cousin das letzte Mal gesehen?

Er war erst 13 als er mit solchen Dingen angefangen hat!?
Das ist unglaublich! Wie kommt eigentlich ein 13 jähriger in dem Alter zum Satanismus? Sind seine Eltern (dein Onkel/Tante) vielleicht auch Satanisten?
In welchen sozialen Verhältnissen ist er aufgewachsen? Und in welchen du, wenn ich fragen darf? Es wundert mich nämlich auch, dass dein Bruder in einer Sekte gelandet ist.

Emissary hat geschrieben:Bei meinem Bruder war es auch eine Sekte aber dazu möchte ich öffentlich nicht soviel sagen, dass wäre evtl. nicht gesund...
Nicht gesund für wen? Für deinen Bruder? Hat er/ihr immer noch Angst vor der Sekte?


Du schreibst von einem Mann, der auch mit beteiligt war an dem Missbrauch.
Wer könnte es gewesen sein? Ein erwachsener Freund deines Cousins?
Und du schreibst dass dein Onkel von dem Missbrauch wusste, aber nichts unternahm anscheinend. Wie kommt es? Hier stellt sich wieder die Frage nach dem sozialen Verhältnis bzw. sozialem Hintergrund... Was für eine Familie sind die denn?


Emissary hat geschrieben:Es ist aber durchaus möglich, dass es schon früher gewesen ist, da ich wie gesagt leider (oder vielleicht auch zum Glück) noch längst nicht alle Erinnerungen beisammen habe.
Vielleicht ist es ja besser so, dass du dich nicht so gut an deine schreckliche Vergangenheit erinnern kannst. Man sollte die Vergangenheit begraben und versuchen für das hier und jetzt zu leben - in der Gegenwart. Es ist besser zu vergessen was früher war. Du solltest vergessen, aber dennoch nicht vergeben. Denn Vergebung hat er nicht verdient! Vielleicht fällt es dir dann leichter zu vergessen, wenn er endlich hinter Gittern sitzt. Du musst nur noch diesen einen Schritt wagen. :)


Emissary hat geschrieben:Opfer spüren Verbundenheit oft unbewusst.
Schön gesagt. ;)


Emissary hat geschrieben:So ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben. Ich möchte euch ja nicht zuspamen [...]
So etwas kann man nicht als Spam bezeichnen.
Spam ist etwas was nur eine Zeile lang ist oder kein Inhalt besitzt.
Du dagegen hast uns deine Lebensgeschichte erzählt.
Und ich bin immer froh über einen langen Text mit gutem Sachverhalt und gutem Inhalt. Würde mich freuen weiteres von dir zu lesen. ;)

Re: Anerkennung eines Opfers

von Khenu Baal » 30.04.2010, 16:05

Na bitte, hat doch geklappt mit der Registrierung!

Im Allgemeinen interessieren mich solche Geschichten nicht sonderlich. Sie sind einfach viel zu weit von meiner persönlichen Lebenswelt entfernt. Ähnlich wie andere grauslige Dinge, die halt am anderen Ende der Welt vor sich gehen. Zum Glück, denn als ausgesprochen sensibler Mensch darf ich solche Sachen nicht zu nah an mich heranlassen. Da Du aber in uns keine Schuldigen siehst, liegen die Dinge etwas anders als sonst, wenn uns solche Horrorgeschichten unter die Nase gerieben werden. Laß mich also bitte mein aufrichtiges Mitgefühl zum Ausdruck bringen!

Mir sprang übrigens dieser Satz hier: "Im rechtlichen Sinne wäre er strafmündig in sofern, dass ein bestimmter altersunterschied vorliegen muss, sagte meine Therapeutin, die sich nichts mehr gewünscht hat, als ihn hinter Gittern zu bringen." ins Auge. Sehr interessant! Auch, daß Dir der Sachverhalt als solcher eine explizite Erwähnung wert war!

Wie auch immer - willkommen an Board!

Re: Anerkennung eines Opfers

von Emissary » 30.04.2010, 15:42

So ich denke jetzt wird es geklappt haben, eine Antwort als Gast konnte ich irgendwie nicht mehr geben, man hat mir wiederholt gesagt dazu müsse ich registriert sein. Das bin ich ja jetzt ;)

@ Kolibri

Mein Cousin hat sich 'nur' an mir vergriffen und an seinen eigenen Brüdern. Mein beiden anderen Geschwister sind verrückterweise von jeweils zwei anderen Menschen missbraucht worden, wobei meine Schwester am Ende zu dem gleichen Täter geschickt wurde, der meinen Bruder schon in der Mangel hatte.
Ich kann mich bewusst daran erinnern, dass ich fünf Jahre alt gewesen bin. Es ist aber durchaus möglich, dass es schon früher gewesen ist, da ich wie gesagt leider (oder vielleicht auch zum Glück) noch längst nicht alle Erinnerungen beisammen habe. Noch heute kommt es vor das ich mit einem Nervenzusammenbruch vor der Tür sitze und mich nicht beruhigen kann und mein Mann am Anfang nichts versteht, bis ich mich ihm erkläre. Ein Grund weswegen ich von anfang unserer Beziehung an ihm alles erzählt habe, damit er die Chance hat mich zu verstehen. Hat mich viel Mut und zahlreiche tränenvolle Nächte gekostet, weil ich ja nicht wusste ob er damit klar kommt. Aber es hat sich letztendlich für mich ausgezahlt. Mein Cousin hat mich zusammen mit seinem eigenen Bruder missbraucht. Da wir eine recht enge Verbindung hatten, war er wohl das richtige Mittel um mich gefügig zu machen und da er schwächer war/ist als ich, war das der einzige Weg mir seelisch wirklich weh zu tun.

Meine Eltern haben und zum Glück zu sehr selbstbewussten Kindern erzogen, sonst hätte das wohl keiner von uns überlebt.
Das schreckliche an der Sache ist, dass mein Cousin erst 13 war als es angefangen hat und 16 als es aufhörte, weil ich zu alt war und er Angst hatte ich könne mich dann irgendwann erinnern. Im rechtlichen Sinne wäre er strafmündig in sofern, dass ein bestimmter altersunterschied vorliegen muss, sagte meine Therapeutin, die sich nichts mehr gewünscht hat, als ihn hinter Gittern zu bringen aber dazu war und bin ich nicht bereit. Er hat uns gemeinsam mit seinen Freunden missbraucht, mit Gegenständen, uns gefoltert und verkauft hat er uns auch an welche die dann zugucken durften. Alles nur Erinnerungsfetzen. Ich kann mich erinnern das ich in meiner Wehr einen Mann in den Arm gebissen habe, der mich festhielt, während sie bei meinem cousin zugangen waren. Warum ich weiß das es weder mein Onkel (der wusste bescheid) noch mein Cousin war der mich festhielt? Der Arm war behaart, dass war bei meinem Cousin noch nicht der Fall und mein Onkel hat stehts nach penetrantem Schweiß gestunken, der Mann hatte aber Aver Shave was ich im Normalfall als wohlriechend bezeichnen würde.

Und ja er war und ist Satanist, deswegen rituell. Die Musik, die Art und Weise, glaub mir das erkennt man wieder. Bei meinem Bruder war es auch eine Sekte aber dazu möchte ich öffentlich nicht soviel sagen, dass wäre evtl. nicht gesund...

Man könnte ja vielleicht sagen, es war seine Jugend die ihn dazu verleihtet hat uns sowas anzutun aber ich kann mit Garantie sagen, er hat nicht aufgehört.
Ich war mit 12 auf seiner Hochzeit, wusste ja damals noch von nichts. Da war ein kleines Mädchen, seine angeheiratete Nichte. Ein unglaublich niedliches und vertrauensseeliges Mädchen. Ich habe beim kochen und schmücken geholfen und plötzlich kam die kleine mit großen ängstlichen Augen zu mir angerannt (kannte mich aber eigentlich gar nicht!) und hat sich hinter meinen Beinen versteckt. Mein Cousin kam um die Ecke, lachte blöd und meinte nur: 'So dumme Kinder, erkennen einen nicht mehr wenn man mal einen Bart trägt.' Damals habe ich das noch nicht verstanden, heute verstehe ich es und bin froh das sich die Kleine bei mir versteckt hat. Ich habe auch die gesamte Zeit während wir da waren auf sie aufgepasst und sie kam stets zu mir. Opfer spüren Verbundenheit oft unbewusst.

Und jetzt zu dem schwierigen Teil. Warum meine Eltern die Wunden nicht gesehen haben? Das fragen sowohl sie sich, als auch ich mich. Allerdings habe ich da auch eine Erklärung gefunden die mir erstmal reichen muss bis ich Erinnerungen daran habe.
Ich selbst habe die Narben nicht einmal erkannt. Ich war dem unglaublichen Irrtum aufgesessen ich hätte einfach schwaches Bindegewebe und dachte ich hätte halt schon mit 22 Orangenhaut oder sowas. Als ich dann letztes Jahr mein Hochzeitskleid anprobiert habe und meine beste Freundin anwesend war, fragte sie mich was ich denn da hätte. Ich habe ihr von meinem Irrglauben erzählt und sie hat nur den Kopf geschüttelt: 'Nein Mäuschen, das ist keine Orangenhaut...das sind alles Narben!' Da sind vielleicht die Erinnerungen gehagelt! Ich hatte Mühe mich zu sammeln aber ich habs dann doch geschafft. Ich weiß heute, dass die Narben erst sichtbar wurden als ich gewachsen bin, denn ich weiß noch das sie mir erst das erste Mal aufgefallen sind als ich 13, 14 war und so schien es wohl auch meinen Eltern zu gesehen. Offensichtlich waren es so schmale Schnitte oder Striemen, dass sie zwar tief gingen aber nicht breit waren und somit nicht aufgefallen sind. Da ich schon immer alles allein machen wollte und niemandem zeigen wollte ich Schmerzen oder Angst hatte, haben sie wohl genau aus diesem Grund nichts bemerkt.
Noch heute leiden sie darunter, sagen sich das sie schlechte Eltern waren weil sie bei uns allen nichts gemerkt haben aber das stimmt nicht. Wir sind alle mit geschickten Erpressungen davon abgehalten worden uns unseren Eltern anzuvertrauen und sie waren stets um uns besorgt. Wenn ein Kind nicht will, dass die Eltern etwas erfahren, dann schafft ein Kind das in der Regel auch.

So ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben. Ich möchte euch ja nicht zuspamen mit Dingen die euch vielleicht zu schaffen machen oder euch nicht interessieren.

Re: Anerkennung eines Opfers

von Kolibri » 29.04.2010, 18:55

@Emissary

Schön dass du dich uns so öffnest und von deiner Vergangenheit erzählst,
so ist es uns (zumindest mir) leichter dich zu verstehen und dich als eine Persönlichkeit wahrzunehmen und nicht nur als einen User, der einen Beitrag schreibt und nie wieder auftaucht. Schließlich ist das kein einfaches Thema, vor allem für dich deine Vergangenheit wieder auszugraben, ist sicher nicht so einfach. Ich hoffe es klappt mit der Registrierung bei dir in diesem Forum. Du bist auf alle Fälle eine Bereicherung für dieses Forum.

Es ist echt schrecklich zu lesen, was dein Cousin dir und deinen Geschwistern angetan hat. Das kann man schon nicht mehr so einfach als sexuellen Missbrauch bezeichnen, das ist schon Folter und Erniedrigung. Ich kann absolut nicht verstehen wie manche Menschen zu solchen schrecklichen Taten fähig sind, das ist einfach nur grausam. Es ist für mich unbegreifbar wie man einem Menschen so etwas zufügen kann, aber vor allem einem Kind - da fängt mein Herz an zu bluten, wenn ich so etwas höre oder lese. Dein Cousin hatte wohl eine sadistische Ader, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Echt schlimm!

Dürfte ich noch fragen wie alt du damals warst und wie alt er?
Du erwähnst "rituellen Missbrauch"... war es in deinem Fall ein ritueller Missbrauch?
War er ein Satanist oder ähnliches?

Und wie kommt es dass deine Eltern all deine körperlichen Verletzungen nicht bemerkt haben? Sie müssen dich doch mal gebadet haben, mit dir ab und zu zur Schwimmhalle oder zum Strand gegangen sein. So etwas kann man doch nicht übersehen.

Re: Anerkennung eines Opfers

von gelöscht_06 » 28.04.2010, 21:26

Äh, mal ne kleine Anmerkung vorweg...
Diese Kompletzitate tun der Übersicht garnicht gut. Bin völlig wirr da noch genau durch zu blicken...
kekskrümel hat geschrieben:hast du schon oft jemanden Mutter/Vater darauf angesprochen und versucht zu erzählen, was du empfindest ?
Ich habe noch nie mit den betroffenen Eltern darüber gesprochen, nein. Ich glaube eher nicht das sie wirklich erfreut darüber währen davon zu hören. Und es würde mir das Herz brechen, wenn sie mir jeden Zugang verwehren würden und das währe noch schlimmer als es zu verbergen was ich empfinde. Zu groß ist die Angst das Vertrauen zu verlieren.
Das man also eine lange Zeit bekommt um das zu klären, Zweifel ich eher an. Ich glaube eher das die Zeit des Dialogs sehr kurz sein wird und man ende vor der Tür seiner geliebten steht.

Re: Anerkennung eines Opfers

von Horizonzero » 28.04.2010, 20:39

Sofern Du den gleichen Nick verwendet hast (Emissary) hast du recht, der ist nicht in der Mitgliederliste. Aber neuanmeldungen stehen auch keine mehr an, von daher versuche es einfach nochmal. Ich schalte Dich dann frei. rainer

Re: Anerkennung eines Opfers

von Annika » 28.04.2010, 20:36

Hi Emissary

ich würde mich eher zu den echten Girllovern dazuzählen, ich behandle Kinder nämlich ausschließlich nach ihren sexuellen Kriterien

Best Greetz
Annika

Re: Anerkennung eines Opfers

von Emissary » 28.04.2010, 18:55

Also freigeschaltet bin ich wohl noch nicht, ich kann mich noch nicht anmelden

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