Vielen Dank für die Teilhabe. Mir ist aber doch noch der eine oder andere Gedanke dazu durch den Kopf gegangen.
Tinkerbell hat geschrieben:... weil ich mich viel früher hätte outen sollen, was ich das nächste Mal auch tun werde.
[...]
Wer sein Auge etwas schult, den Menschenschlag zu erkennen, der aufgeschlossen ist, und ein bisschen emanzipatorische Aufklärungsarbeit leistet, kann manchmal schneller als erwartet ...
Natürlich ist es allein Deine Entscheidung, mit der Du glücklich oder auch unglücklich werden kannst. Ich halte es auch für ein zweischneidiges Schwert. Ich habe "aufgeschlossene" Menschen kennengelernt, die aber plötzlich ganz anders wurden, als ihnen klar war, das ein pädophiler Mensch sich ihren Kindern genähert hat. Solange war es ein distanziertes Thema und plötzlich ist es bei Dir zu Hause.
Aber ich habe auch Menschen kennen gelernt, bei denen ich dachte, dass sie mir den Kopf abreißen würden. Aber im Gegenteil. Ich durfte weiterhin Kontakt zu den Kindern haben.
Dann gibt es auch zu bedenken, welche Kreise ein Outing ziehen könnte, wenn es falsch ankommt. Beruf, Nachbarn, Verwandte, Familie. Alles Gruppen, die zu einem gehören und die einen die Hölle heiß machen könnten. Oder sogar jeglichen Kontakt versagen.
Und man kann einen Menschen noch so lange kennen und glauben, man wüsste alles von ihm (z.B. Ehepartner) und doch kann es immer wieder Überraschungen geben.
Es klingt in Deinen Antworten zu den Einlässen etwas danach, dass Du anderen ein Schwarz-Weiß-Denken unterstellst, dass wohl dann auch von Dir ausgeht. Betrachte doch einfach die Einlässe als weitere Farbtöne, die die Ansicht erweitern und weitere Punkte zu denken geben sollte.
Tinkerbell hat geschrieben: [...] der Mutter gegenüber geoutet. Sie hat es nicht verstanden.[...] dass sie das die ganze Zeit vermutete [...] innerhalb der Großfamilie [...] angeschnitten hat. Natürlich wurde da dann auf sie eingeredet, [...] Und natürlich [...] die Kleine mir nicht mehr körperlich nahe war. [...] der Kontakt schlief dadurch ein. Die Mutter weiß einfach nicht, wie sie damit emotional umgehen soll. [...] getroffen und sie war ganz freundlich zu mir, [...] Ich hätte es ihr viel früher schon sagen sollen - so werd' ich's ab sofort immer tun: nicht zu früh und nicht zu spät.
Gibt es ein zu früh? Oder ein zu spät? Das glaube ich nicht. Ich glaube dass es nur einen Moment gibt, in denen alles gut passt. Der wird aber stark durch den Zufall und vielen Faktoren, die nicht alle zu überblicken sind bestimmt. Daher, denke ich, wird er immer schwer zu bestimmen sein.
Ich kann mir schon gut vorstellen, wie es der Mutter gehen könnte. Wie wäre es mir gegangen, als meine Tochter klein war, und es mir passiert wäre? Obwohl ich sogar pädophil bin, wüsste ich es aus damaliger Zeit nicht zu sagen. Heute kann ich distanzierter damit umgehen. Und doch wäre mein Hauptaugenmerk mein Kind. Und die Mutter kann die Neigung wohl an sich nicht wirklich zuordnen. Wie auch bei der heutigen Berichterstattung, Interviews und dergleichen? Entweder die bösen Missbrauchstäter oder die "verantwortungsvollen" Pädos, die sich von Kindern fernhalten.
Für die Mutter ist es ein schwieriger Weg, und sie hat sich für diesen Weg entschieden, weil sie wohl so glaubt, für alle Beteiligten die wenigsten Probleme zu bereiten.
Hätte ein früheres Outing etwas anderes bewirkt? Das glaube ich nicht.
Auch wenn ich für mich glaube, dass ein Outing mir Erleichterung gibt, könnte es gleichzeitig aber für Andere eine Belastung sein. Und wenn ein Mensch nicht bösartig ist, dann lebt es sich manchmal mit einem Verdacht leichter, als mit dem Wissen. Den es kann auch belastend sein, wenn ich wissentlich meinem Kind einen mir bekannten pädophilen Menschen "überlasse".
Du hast es selber angedeutet. Menschen können sehr kompliziert denken. Daher gibt es keine einfache Lösung. Aber es gibt Deine. Und wenn Du Dich so entscheidest, ist es auch gut so. Und ich glaube, dass die Antworten, die Du erhalten hast, nicht böse gemeint waren, sondern nur eine Unterstützung.
Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deinem weiteren Handeln. Und genieße die Momente mit den Kids.
Ein Nachtrag noch: Da dieser Thread auch im öffentlichen Bereich steht, ist es zwar richtig, wenn Du Deine Entscheidung für Dich triffst, und einige Positionen für Dich nicht passen. Aber gerade die Erörterung dieser verschiedenen Perspektiven kann auch Menschen ein Instrument in die Hand geben, mit der sie in ähnlichen Situationen ihre Entscheidung versuchen zu treffen.
Vielen Dank für die Teilhabe. Mir ist aber doch noch der eine oder andere Gedanke dazu durch den Kopf gegangen.
[quote="Tinkerbell"]... weil ich mich viel früher hätte outen sollen, was ich das nächste Mal auch tun werde.
[...]
Wer sein Auge etwas schult, den Menschenschlag zu erkennen, der aufgeschlossen ist, und ein bisschen emanzipatorische Aufklärungsarbeit leistet, kann manchmal schneller als erwartet ...[/quote]
Natürlich ist es allein Deine Entscheidung, mit der Du glücklich oder auch unglücklich werden kannst. Ich halte es auch für ein zweischneidiges Schwert. Ich habe "aufgeschlossene" Menschen kennengelernt, die aber plötzlich ganz anders wurden, als ihnen klar war, das ein pädophiler Mensch sich ihren Kindern genähert hat. Solange war es ein distanziertes Thema und plötzlich ist es bei Dir zu Hause.
Aber ich habe auch Menschen kennen gelernt, bei denen ich dachte, dass sie mir den Kopf abreißen würden. Aber im Gegenteil. Ich durfte weiterhin Kontakt zu den Kindern haben.
Dann gibt es auch zu bedenken, welche Kreise ein Outing ziehen könnte, wenn es falsch ankommt. Beruf, Nachbarn, Verwandte, Familie. Alles Gruppen, die zu einem gehören und die einen die Hölle heiß machen könnten. Oder sogar jeglichen Kontakt versagen.
Und man kann einen Menschen noch so lange kennen und glauben, man wüsste alles von ihm (z.B. Ehepartner) und doch kann es immer wieder Überraschungen geben.
Es klingt in Deinen Antworten zu den Einlässen etwas danach, dass Du anderen ein Schwarz-Weiß-Denken unterstellst, dass wohl dann auch von Dir ausgeht. Betrachte doch einfach die Einlässe als weitere Farbtöne, die die Ansicht erweitern und weitere Punkte zu denken geben sollte.
[quote="Tinkerbell"] [...] der Mutter gegenüber geoutet. Sie hat es nicht verstanden.[...] dass sie das die ganze Zeit vermutete [...] innerhalb der Großfamilie [...] angeschnitten hat. Natürlich wurde da dann auf sie eingeredet, [...] Und natürlich [...] die Kleine mir nicht mehr körperlich nahe war. [...] der Kontakt schlief dadurch ein. Die Mutter weiß einfach nicht, wie sie damit emotional umgehen soll. [...] getroffen und sie war ganz freundlich zu mir, [...] Ich hätte es ihr viel früher schon sagen sollen - so werd' ich's ab sofort immer tun: nicht zu früh und nicht zu spät.[/quote]
Gibt es ein zu früh? Oder ein zu spät? Das glaube ich nicht. Ich glaube dass es nur einen Moment gibt, in denen alles gut passt. Der wird aber stark durch den Zufall und vielen Faktoren, die nicht alle zu überblicken sind bestimmt. Daher, denke ich, wird er immer schwer zu bestimmen sein.
Ich kann mir schon gut vorstellen, wie es der Mutter gehen könnte. Wie wäre es mir gegangen, als meine Tochter klein war, und es mir passiert wäre? Obwohl ich sogar pädophil bin, wüsste ich es aus damaliger Zeit nicht zu sagen. Heute kann ich distanzierter damit umgehen. Und doch wäre mein Hauptaugenmerk mein Kind. Und die Mutter kann die Neigung wohl an sich nicht wirklich zuordnen. Wie auch bei der heutigen Berichterstattung, Interviews und dergleichen? Entweder die bösen Missbrauchstäter oder die "verantwortungsvollen" Pädos, die sich von Kindern fernhalten.
Für die Mutter ist es ein schwieriger Weg, und sie hat sich für diesen Weg entschieden, weil sie wohl so glaubt, für alle Beteiligten die wenigsten Probleme zu bereiten.
Hätte ein früheres Outing etwas anderes bewirkt? Das glaube ich nicht.
Auch wenn ich für mich glaube, dass ein Outing mir Erleichterung gibt, könnte es gleichzeitig aber für Andere eine Belastung sein. Und wenn ein Mensch nicht bösartig ist, dann lebt es sich manchmal mit einem Verdacht leichter, als mit dem Wissen. Den es kann auch belastend sein, wenn ich wissentlich meinem Kind einen mir bekannten pädophilen Menschen "überlasse".
Du hast es selber angedeutet. Menschen können sehr kompliziert denken. Daher gibt es keine einfache Lösung. Aber es gibt Deine. Und wenn Du Dich so entscheidest, ist es auch gut so. Und ich glaube, dass die Antworten, die Du erhalten hast, nicht böse gemeint waren, sondern nur eine Unterstützung.
Ich wünsche Dir viel Erfolg in Deinem weiteren Handeln. Und genieße die Momente mit den Kids.
[i]Ein Nachtrag noch[/i]: Da dieser Thread auch im öffentlichen Bereich steht, ist es zwar richtig, wenn Du Deine Entscheidung für Dich triffst, und einige Positionen für Dich nicht passen. Aber gerade die Erörterung dieser verschiedenen Perspektiven kann auch Menschen ein Instrument in die Hand geben, mit der sie in ähnlichen Situationen ihre Entscheidung versuchen zu treffen.