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gelöscht_23
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_23 »

Madicken hat geschrieben:
Welchem Weltbilde entstammen denn solche Begrifflichkeiten :

Pflicht, sich "beschulen" zu lassen???

Gemeint war "Pflicht, beschult zu werden". Kindesmissbrauch hat doch in den teils kretinistischen Äußerungen der Antis immer eine sexuelle Komponente, sodass es sich mir nicht erschließt, weshalb Du, lieb Madicken, den Schulzwang, wenn Du davon ausgehst, dass er unzumutbar ist, vermittels Deiner Frage mit Missbrauch konnotierst. :?:
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gelöscht_20
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_20 »

Hmm an diejenigen die die verpflichtung zur Schule hier verteidigen - klar nen gewisses maß an Bildung is sicherlich nicht verkehrt - aber wenn man eine Pflicht als ein Recht anpreist entbehrt dies doch sicherlich nicht einer gewissen Ironie, oder?

Wie wärs stattdesen mit einem Recht zur individuellen Förderung - das auch andere Lernvarianten als teils unnützen Frontaluntericht zulässt - Schule ist in ihrer Qualität halt häufig nicht viel mehr als eine Aufbewahrungsanstalt für Kinder.

Zudem gibt es bereits Menschenrechte - erbärmlich find ich zumindest - scheinen Kinder hiervon ja irgendwie ausgenommen zu sein. Wer explizit nochmal Kinderrechte fordert zumindest einen Anfangsverdacht, dass er Kinder als "fremde Wesen" betrachtet, heraus.

Oder gehts hier tatsächlich mal um tatsächliche Rechte und nicht ins absurde verdrehtes - Stehen irgendwelche wirklichen positiven Anreize hinter dieser Forderung - wenns das typische realitätsferne politische gewäsch ist, das dahintersteht - ist es bestenfalls nicht kontraproduktiv :roll:
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gelöscht_23
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_23 »

Die Eigenschaft, ein Recht zu sein und die Eigenschaft, eine Pflicht zu sein, müssen sich nicht zwangsläufig widersprechen, sodass die Tatsache, dass etwas sowohl als Recht angepriesen wird als auch als Pflicht definiert wird, nach meinem Dafürhalten nicht notwendigerweise mit Ironie schwanger geht.
Wie wärs stattdesen mit einem Recht zur individuellen Förderung - das auch andere Lernvarianten als teils unnützen Frontaluntericht zulässt - Schule ist in ihrer Qualität halt häufig nicht viel mehr als eine Aufbewahrungsanstalt für Kinder.


Das wäre eine sehr gute Idee, es stellt sich bloß die Frage, wie diese individuelle Förderung aussehen soll.
wenns das typische realitätsferne politische gewäsch ist
Dass es sich darum handelt, mutmaßte ich bereits - wenn es um die Definition von Kinderrechten sozusagen als "Untermenge" der Menschenrechte ginge, wäre es eine ganz andere Sache.
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Madicken
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von Madicken »

suliko hat geschrieben:weshalb Du den Schulzwang, wenn Du davon ausgehst, dass er unzumutbar ist, vermittels Deiner Frage mit Missbrauch konnotierst
Der "Mißbrauch"-s Vorwurf bezog sich auf Deine (vielleicht etwas unglücklich gewählte Formulierung) und auf den Zwangscharakter der "Beschulung".

Mißbrauch hier durch Vergeudung und Versäuerung wertvoller Kinderlebenszeit.

Mißbrauch im Sinne einer Alibi - Bildungsbebatte (die auf dem Bildungspoltischen deutschen Flickenteppich seit Jahrzehnten auf der Stelle tritt), im Bewahren einer elitären Lehrer-Beamtenmentalität auf Kosten mehr egalitärer (gerechterer) und an alle Kinder gerichteter Lernangebote.

Auch wenn es mittlerweile ein Allgemeinplatz geworden ist (traurig genug!), ein Blick nach Norden belegt einen gewaltigen kulturellen Unterschied in den Auffasungen darüber, wie Bildungsvermittlung und die Sicht auf die Addressaten (sprich Kinder und Jugendliche) auch (und m.E. besser !) definiert werden kann.



:arrow: http://www.zeit.de/2007/17/Finnland_neu
:arrow: http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 49547.html

"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)


We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.
(Marilyn Monroe)
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gelöscht_23
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_23 »

Madicken hat geschrieben:
Mißbrauch hier durch Vergeudung und Versäuerung wertvoller Kinderlebenszeit.
Aus meiner Sicht ist das hierarchische deutsche, auf dem Berufsbeamtentum fußende Beschulungssystem ein System, in dem Bildungsblokierer hemmungslos Kinder um eine gute Bildung bringen, bzw. - so würde ich es ausdrücken, wenn ich ein Industriebonze wär - Deutschland um Humankapital bringen, obwohl es sein könnte, dass es gerade die Industriellenlobbys sind, die nicht einsehen wollen, dass eine individuelle Förderung der Menschenkinder für alle Beteiligten besser ist als diese "Friss-Oder-Stirb-Mentalität", gemäß welcher Kinder entweder eine genz bestimmte Art von Leistung (auf Anhieb) erbringen sollen (was dann als "Begabung" etikettiert wird) oder eben fallengelassen werden. Ich vermute, Du stimmst mir da zu. Auch ich sehe die Alternative hierzu, lieb Madicken, in einem System ähnlich dem Finnlands.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von Keneth »

In der Schule wird einfach nur verdummt. Die Kinder bekommen das eigenständige Denken abtrainiert. Alles, was die Lehrer in irgendwelchen Büchern oder gar im Internet finden, gilt als Wahr und darf nicht hinterfragt werden.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_13 »

Bei mir war kritisches Denken Grundvoraussetzung für gute Noten.

Sachinhalte sind meistens mit bestem Gewissen aus dem Internet gezogen, dies zu kritisieren sieht der Lehrer gern als Majestätsbeleidigung.

Bei Gesellschaftsthemen waren die Meinungen kontrovers und bewertet wurden die Begründungen.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von sus »

sofern man es übertreibt, kann man es sogar schaffen, wegen Kritik und Gegenbeweisen an diesem runtergeladenen und unüberprüften Informationen aus der Schule geworfen zu werden *mir passiert* XDDD

oder aber, man dreht den spieß um und bekommt ne 1+ im referat, weil man es aus dem internet zog, aber nicht auf den gewöhnlichen seiten wo solche sachen angeboten werden, sondern auf irgendwelchen seiten die nix als schmarren drauf habn. mein 10. Klasse Referat zum thema Skandinavien war eine Satire, von der man überhaupt nix ernst nehmen durfte. nicvht mal ein bisschen. trotzdem bestnote *wirklich gut präsentiert hab*
(ich fürchte mein lehrer glaubt heute noch meine gescxhichte der wiederauferstandenen wikinger, dem allerneusten konflikt der dänischen krone mit schweden und das die Norweger im zweiten weltkrieg verloren haben, weil ihre segelschiffe in einen sturm gerieten xD)


oder wie wärs, dem englischlehrer der gar kein englisch beherrscht mal ein paar filmzitate aus amerikanischen B-Movies um die ohren zu hauen? kommt gut, und der lehrer lobt dich in den himmel, obwohl du gerade ihn, seine familie und jeglich potenzielle nachfahren aufs schändlichste beleidigt und verflucht hast ^^/



ja sowas passiert, wenn pisa-versager als lehrer arbeiten dürfen. :]
Ich frage mich, wie unendlich schön es sein muss, alles Leben auf der Welt zu überdauern. Asche ist soooo~ schön. Ich wünschte, die Welt würde noch heute anfangen zu brennen c.c
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von Sascha »

suliko hat geschrieben:Aber meinst Du nicht, Sascha, dass man Kindern Bildung - und sei es meinetwegen durch "Homeschooling" derart angedeihen lassen darf, dass man es zur Pfilcht der Kinder erklärt, sich beschulen zu lassen?
Ich denke nicht, dass Kinder in dieser Hinsicht irgendwelche Pflichten haben. Schon gar nicht haben sie eine Pflicht, sich verdummen zu lassen, auch dann nicht, wenn das in Orwellsch "beschulen lassen" genannt wird.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von Keneth »

Kinder, welche alternative Meinungen äußern und Zusatzinfos beitragen, werden schnell zu Außenseitern.

Dass dies sogar Schulverweise nach sich ziehen kann, wurde von sus erwähnt und wird durch dieses Video untermauert:

http://www.youtu.be/R-VEUDmESCU
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_13 »

Nun ja. Wie die rechts stehende Dame in dem Video, habe auch ich in meiner Jugend Ritalin erhalten gehabt durch eine Zwangstherapie. Ich war schulisch unterfordert und kam mit dem System nicht klar.
Die Dosis Ritalin war sehr heftig und seit dem arbeite ich, wie dort beschrieben, wie eine Maschine, emotionslos.

Mein Verhalten, auch hier im Forum, ist mit wenig Gefühlen verbunden. Das ergibt sich aus der medikamentösen Behandlung. Immer mehr Kinder(!) werden bereits mit Ritalin ruhig gestellt.
Das führt zu sehr guter Leistungsfähigkeit und geringerer Auflehnung (ich war total betäubt).

Bei Kontakten habe ich eine Reizüberflutung- sie sind mir enorm unangenehm. Vor allem bei engen Kontakten.
Andererseits kann ich mich besser ins System eingliedern. Studieren ist, wenn man so will, Arbeiten nach System und weniger, um frei zu denken.

Niemand mag Maschinen. Ein Kind dass jemanden liebt und Gefühllosigkeit sieht, versteht die Reaktionen nicht, weil es zuvor anders war. Ich halte mich von meiner Kleinen fern, da ich ihr nicht das geben kann, was sie braucht (Gefühle).

Medizinstudenten nehmen teilweise dieses Dreckszeug, um ihre Leistungen zu steigern- gefährden damit aber ihr Leben.

Ich hatte meistens gute Noten. Manchmal habe ich extra eine Arbeit verhauen, damit der Neid von Mitschülern sich in Grenzen hält.

Meinungsgleichheit ergibt sich: Mann soll den Stern lesen oder ähnliches. Gesellschaftsthemen. Den nimmt man mit und schmeißt ihn unbemerkt weg...
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_23 »

Immer mehr Kinder(!) werden bereits mit Ritalin ruhig gestellt.
Das stimmt. Finde ich irgendwie ein Armutszeugnis, dass man den Kindern Drogen geben muss, dass sie funktionieren. Jetzt überlegt Euch mal, welche Betroffenheitsorgien veranstaltet würden, wenn es eine vergleichbare Situation in einem nicht-EU-Land herrschen würde oder gar in der Ex-DDR geherrscht hätte. Ich denke allerdings auch, dass das Problem nicht alleine das Schulsystem ist, sondern dass viele Kinder heute psychische Probleme haben, vielleicht mehr als in den 80ern und 90ern.

@Sascha: Das schulsystem in D ist zwar zweitklassig, vielleicht sogar drittklassig, aber ein Paar Sachen bekommen die Kinder in der Schule doch beigebracht, oder? Also so als 100%ige Verdummung würde ich das nicht bezeichnen.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_13 »

Hm
dass das Problem
Du meinst viele Probleme, die ein Gesamtbild erzeugen. Ein Problem ist selten allein ursächlich. Zu sagen: Das Schulsystem, die Störungen usw. sei verantwortlich, ist mir zu oberflächlich.
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von Tamaras-Boyfriend »

An sich ist der Ansatz mal auf Kinderrechte zu achten ja löblich. Aber was die Kinder wollen interessiert im Endeffekt doch niemandem.

Beispielsweise in Sorgerechtsfällen sollte es doch eientlich usus sein das Kind entscheiden zu lassen, unter welchen Bedingungen es künftig leben möchte. Aber dazu müsste man das Kind erst mal behutsam und in Abwesenheit der Eltern dazu befragen, ohne es in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Doch diese Mühe will sich ja niemand antun.

Ein Beispiel aus Dänemark und Österreich zeigt das recht deutlich:
http://derstandard.at/1347493210023/Fal ... gerecht-zu

Statt Oliver zu fragen, wie er das Ganze sieht, bekämpft man sich vor den diversen Gerichten in Dänemark und Österreich, und die Justizmühlen unterstützen das Ganze auch noch. Da krisch isch escht sonnnn Halls!



(BTW: Das war mein 500. Beitrag - Also Halbzeit für meinen ersten eigenen Zug)

Beste Grüße



Zum Glück gibts Mädchen! Sonst wär das Leben ganz schön öde.
Und wenn es einen Gott gibt, dann hat er das Kitzeln für die Pädos erfunden.
(C) Lolimat
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Re: 2013 muss das Jahr der Kinderrechte werden

Beitrag von gelöscht_13 »

In D ist es zum Glück anders: Da wird das Kind vom Jugendamt befragt, wo es leben möchte und dem Gericht eine Empfehlung gegeben.
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