J-E-L hat geschrieben:
Du würdest dem Kind schaden, auch wenn es zustimmt. Kinder sind neugierig! Sie sind sich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst. Stell dir vor das Kind sagt ja. Ihr fangt an, das Kind merkt es geht ihm nicht gut dabei....was machst du? Abbrechen? Ok. Das Kind wird älter....erinnert sich daran. Es wird ihm klar, dass es falsch war. Na klar auch durch die Normen und Regeln der Gesellschaft.
Hallo J-E-L,
zu diesem Mechanismus habe ich mehrere kritische Fragen. Wir modifizieren einfach mal immer leicht dein Szenario.
1. Was ist, wenn alles so passiert, wie du sagst, aber dem Kind gefällt das jedes Mal. Gibt es dann ein Problem?
Wenn nicht, dann ist dies also nur ein Problem, wenn eine Phase dem Kind unangenehm wird und dann ist alles "zu spät"?
Das bedeutet ja im Prinzip: Gewünschte sexuelle Kontakte sind an sich in Ordnung - aber die kleinste Abweichung ist schon Katastrophe und das ist der eigentliche Grund für das Totalverbot?
2. Was ist, wenn die Normen der Gesellschaft andere wären. Erkennt das Kind dann, dass es falsch war? Nur, wenn es unangenehm war, oder grundsätzlich?
Wenn es das davon unabhängig erkennt - wodurch? Es fühlte sich gut an, die Normen befinden es als positiv - woher kommt dann das Negative?
3. Angenommen es geht nicht um Sex, sondern z.B. um den Sprung vom 3m-Brett im Schwimmbad. Du begleitest das Kind nach oben bis zum Sprung. Das Kind hat den Wunsch zu springen, springt sogar - und es macht im Nachhinein eine beängstigende Erfahrung, schluckt leicht Wasser, aber nichts Bedrohliches
Sollte man das verbieten? Gibt es da eine Gefahr des schlimmen Zurückerinnerns?
4. Das Kind wünscht sexuellen Kontakt, aber mit gleichaltrigen Kindern und hat diese dann auch. Warum ist das aber kein Problem? Die Erfahrung selbst kann sich doch im Inhalt völlig gleichen, die es mit einem Erwachsenen auch hätte haben können.
Auch hier ergibt sich die selbe Problemkonstellation: Es wird z.B. "zu spät" abgebrochen und das Kind erleidet dann unangenehme Situationen.
Genauso wie soziale Situationen zwischen Kindern mit Konflikten gespickt sind, weil sich Kinder noch in einem Lernprozess befinden, kann dies genauso bei Doktorspielen passieren. Sind sexuelle Kontakte >an sich< also so katastrophal schädlich, dass man Kinder lieber davon abhalten sollte?
Warum gibt es kein Doktorspiele-Verbot?
Auch: Ein Erwachsener hat viel mehr Erfahrung um mögliche Konflikte auszuschließen - unter Kindern ist das Risiko viel höher, dass etwas passiert, was ein Kind nicht möchte.
J-E-L hat geschrieben:Es sind Kinder, ihnen fehlt das weitsichtige Denken.
Wozu brauchen Kinder bei Doktorspielen oder Selbstbefriedigung weitsichtiges Denken?
Müssen Kinder bestimmtes biologisches Wissen aufweisen um ihren Körper kennenzulernen und um zu erfahren, was sich angenehm anfühlt und was nicht?
Anscheinend ja nicht.
Warum muss das deiner Meinung nach so sein, wenn ein Erwachsener Teil dessen ist?
Andere Frage: Hätte ein Kind sehr weitsichtiges Denken, wäre es dann in Ordnung?
So könntest du die Frage beantworten: Du gibst uns einen beobachtbaren Unterschied. Am besten beschreibst du mal ein Kind ohne weitsichtiges Denken und wie sich ein sexueller Kontakt mit einem Erwachsenen ins Negative entfaltet und dann beschreibst du als Kontrast mal ein Kind mit weitsichtigem Denken und wie der sexuelle Kontakt Kraft dessen eben kein Problem mehr darstellt.
Somit wird deine Behauptung wissenschaftlich nachprüfbar (falsifizierbar). Ansonsten könnte ich einfach mal behaupten:
Dir fehle die Weitsicht für Sex.
Wie würdest du mit jetzt beweisen, dass du diese hast? Und wie hilft dir diese im Speziellen kein Schaden zu nehmen?
J-E-L hat geschrieben:Erwachsene, die als Kind missbraucht wurden und das Gegenteil behaupten sind gestört.
Moment. Vielleicht haben die einfach nur eine andere Meinung und Erfahrung gehabt?
Was ist denn da der Unterschied zu "gestört"?
Hier musst du uns ebenso den Unterschied liefern, damit deine Behauptung nachweisbar bleibt.
Ich kann ja genauso gut behaupten: Sex schadet allen Erwachsenen bis zum 30. Lebensjahr. Es gibt zwar viele, die das Gegenteil behaupten, aber die sind gestört.
Wie würdest du mir auf diese Beobachtung antworten?
J-E-L hat geschrieben:
Auch wenn es zustimmt, es wird später durch die festgefahrene Meinung der Gesellschaft seinen Schaden verschrieben bekommen.
Also stammt hier deiner Meinung nach tatsächlich der gesamte Schaden aller gewünschten sexuellen Kontakte sekundär durch die Gesellschaft? Oder war das Ironie?
Ok, sorry, dass ich dich nun mit vielen kritischen Fragen überhäuft habe. Ich wollte dir nur zeigen, dass dein Beitrag eigentlich wenig argumentative Kraft hat - praktisch nur Behauptungen anreiht. Das mag aus deiner Sicht nicht so wirken, aber deshalb habe ich ja mit Fragen nachgeholfen.
So nennt man das übrigens:
https://en.wikipedia.org/wiki/Begging_the_question
https://de.wikipedia.org/wiki/Petitio_principii