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Ovid
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Ovid »

Hmm. Also einige sehen das hier ja schon sehr individual-feindlich.
Finde ich gar nicht mal.

Es ist einfach nur ein Modell mit der Zeichnung von zwei Typen.
Gerade weil eine fliessende stufenlose Individualität herrscht, kann man nur Modelle herleiten, die, zumindest für einen selbst, bestimmte distinktive Merkmale trennt und heraussondiert.
Modelle sind nie komplett, noch erheben sie Anspruch auf Vollständigkeit.
Sairen hat geschrieben: Solches Gruppenaufstellen ist nicht schlecht, weil man sich Attribute zuordnet, sondern weil man sich welche abschreibt.
Ich finde das ist gerade eine Form der Kommunikation. Keiner wird sich mit diesem Modell genauso identifizieren können wie jemand anders.
Es kommt jeder her und sagt sich: "Hmm. Ja, ich stelle fest. Hier sehe ich Gemeinsamkeiten und für mich ergeben sich ähnliche Typen und Merkmale im Groben.".
Oder eben: "Für mich passt diese Einteilung überhaupt nicht.".
Keinesfalls erfolgt dadurch eine komplette Übernahme dieses Modells. Es fliesst eben etwas ein oder eben nicht.

Und bei mir musste ich sagen floss folgendes mit ein:
Ich stellte eben fest, dass ich meistens bei kleineren Mädchen keine sexuelle Attraktion empfand, sondern nur eine sehr stark emotionale und bei den Älteren auch mehr eine sexuelle und im groben, denke ich nun, gibt es für mich also auch zwei Grundtypen, die sich mit diesem Modell in vieler Hinsicht deckt, aber keinesfalls komplett über mein Gefühlsleben bestimmen wird oder kann.
Nur in erster Näherung, stelle ich das so fest.

Heisst ergo: Brunos persönliches Modell, gibt für mich auch eine eigene Bedeutung her. Eine eigene Interpretation.
Es ist eher ein Vergleichen und Kommunizieren, und kein Übernehmen und Akzeptieren. ;)
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Cocolinth
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Cocolinth »

Sakura hat geschrieben:.


Ohne Worte

Fullquote glöscht :mrgreen:
Seit wann sind hier Bilder wieder gestattet? :?
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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Sakura
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Sakura »

Hallo Coco,
Cocolinth hat geschrieben:Seit wann sind hier Bilder wieder gestattet? :?
Bilder dürfen schon immer per <img> Funktion mit ihrer URL verlinkt werden.
Eigenes Hochladen von Bildern auf der Festplatte ist aber nicht erlaubt.

Sakura
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)
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Cocolinth
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Cocolinth »

Cool. :|
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
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Sairen
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Sairen »

Keinesfalls erfolgt dadurch eine komplette Übernahme dieses Modells. Es fliesst eben etwas ein oder eben nicht.
Wobei ich das nicht dem Model zuschreibe, sondern eher der Gewichtigkeit selbigem.
Deshalb auch meine Worte:
"Vielleicht habe ich etwas übers Ziel hinausgeschossen"
See you on a dark night
Herr Pastor
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Herr Pastor »

Bruno hat geschrieben:Meine (zugegebenermaßen nicht ganz orthodox anmutende) Behauptung geht in die Richtung, dass (echte) Pädophilie im Sinne des Carroll-Typus eine emotional-erotische Attraktivität primär durch das vor-vorpubertäre Mädchen darstellt, die zwar eine - unterschiedlich gewichtete - sexuelle Ansprechbarkeit mitbeinhaltet, nicht aber den konkreten Wunsch und die Umsetzung von explizit sexuellen Interaktionen mit dem Kind. Letztere sind - wo sie in Begierde und / oder Umsetzung auftreten - auf den Humbert-Typus zurückzuführen
Was macht dann eigentlich die kindliche Attraktion für den Pädo aus? Der freche Coco hat dir in einem der verlinkten Threads ja schon einen "Unschuldsfetisch" vorgeworfen, und du hast nur halbherzig (wg. Wortwahl) widersprochen. So wie du es schreibst, könnte man einen "richtigen" Pädophilen als regressiven Typen sehen, der Kinder "benutzt", um sich selbst in neurotischer Weise in die "heile Welt" der Kindheit zurückzuversetzen. Auf Sexualität verzichtet man dann natürlich, weil dadurch die ersehnte "Unschuld" zerstört wird.

Hat deine Theorie einen spirituellen Hintergrund, so in dem Sinne, dass Kinder irgendwie etwas "Ganzheitliches" repräsentieren, nach dem man sich sehnt? Bist du ein C.G. Jung-Anhänger? Malst du Mandalas und glaubst du an Reinkarnation?
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Waldbär
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Waldbär »

Bruno hat geschrieben: Vielleicht weil man unter allen Veränderungen einen ganz inneren Kern sehen kann, der sich eben doch nicht ändert. Ich glaube sogar, dass das die Voraussetzung für wirkliche Liebe ist. Echte Liebe sprengt alle Klassifikationen. Ich wünsche mir sehr, eine solche Liebesfähigkeit auch einmal als meine eigene erfahren zu können.
Das wünsche ich Dir auch von Herzen, es ist der Umhauer überhaupt. Man bekommt einen anderen Blick auf Manches....
-
Von irgendeinem klugen Menschen hier hab ich mal übernommen: "Man verliebt sich in einen Menschen, nicht in ein Konzept." -
Natürlich habe ich früher auch schon versucht, mich solcherart einzuordnen. Einmal aus dem Bestreben heraus "vielleicht ist es gar nicht so schlimm" (mit dem Hintergedanken "guck mal der da, bei dem ist es viel schlimmer"), zum zweiten mit dem Wunsch, irgendwo "dazuzugehören", wenn man doch (zumindest was Lebensplanung und Liebesdinge angeht) schon nicht zur Masse gehören kann; und nicht zuletzt, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen und es mir einfach zu machen.
Leider musste ich feststellen: es geht nicht.
Das, was bei mir in den Empfänger einstrahlt und die Rauschsperre aufschaltet, ist - nach intensiver Selbstdiagnose - NICHT das äußerliche Bild. Klar kenne ich auch "geil finden" und "boah!", aber das das bleibt recht schnell im Filter hängen. (Aber wenn gar zu viele Falten im Bild sind, geht auch nichts mehr, was soll ich machen.)

Zum Glück hast Du in Deiner Argumentation die Charaktereigenschaften nicht ausgeschlossen, aber da wird es für mich schon unbestimmt. Gibt es gewisse kindliche Eigenschaften, die es schaffen, mich fernzusteuern? Eigentlich nicht. Über das "typisch Kindliche" sehe ich eigentlich sogar immer bemüht drüber hinweg. Ich bin auch nicht der Spielonkel für die Kinder, Ausgelassenheit und Verspieltheit erwarten sie regelmäßig auch nicht von mir. Irgendwie spüren sie meistens, dass sie bei mir was anderes ansprechen als das "Kind in mir".
Meiner Theorie (für das irre Innenleben das Knallkopps namens "Waldbär" also) nach scheinen gewisse Charaktereigenschaften ausschlaggebend zu sein, die viel häufiger von Kindern und Jugendlichen ausgestrahlt werden als von Erwachsenen, aber eben auch von manchen Erwachsenen.
Ich habe kürzlich eine Familie kennengelernt, da zieht sich das durch drei Generationen. Die Oma fand ich schon faszinierend (gut, ist keine Greisin, sondern etwas älter als ich), ihre Töchter (irgendwas zw. 20 und 30) sind großartig, und die Enkelinnen.... die eine (so ca. 8,9)braucht mich nur anlächeln, da werde ich schon rot. Die andere (ca 5) ist umwerfend, und da gibt's noch eine zwischen 1 und 2, selbst bei der spüre ich es schon. Irgendwas Magnetisches.
Und das Verrückte ist: dieses "wasimmeresist" geht nicht nur in meinen Kopf und auch nicht nur stark in mein Herz, sondern auch in meinen Schwanz; da kann ich so vornehm drumherumreden wie ich will.

Bin auch schon öfters reingefallen: habe es bei einem Kind gefunden (oder zumindest gedacht, es gefunden zu haben), und dann war es irgendwann weg, richtig weg, ob nur verschüttet oder verschwunden, weiß ich nicht, und ich frage mich, was ich an jenen je gefunden habe.
Und bei anderen habe ich es gespürt und spüre es heute noch deutlich - aber nur, weil ich sie kenne. Würde ich sie erst jetzt - als Erwachsene - kennenlernen, würde ich es in den ersten Sekunden (die ja bekanntlich über das Verlieben entscheiden) wohl nicht spüren. Es ist schwächer, steckt tiefer, wird überlagert von anderen Ausstrahlungen, weiß der Geier.

Im Moment sehe ich mich daher als "statistischer" Pädo: die Wahrscheinlichkeit, durch ein kindliches "es" überwältigt zu werden, liegt irgendwie 100 mal höher als es bei einer Erwachsenen zu finden, die dann ja auch noch "frei" sein müsste (was bei erwachsenen Frauen, die es versprühen, sehr selten der Fall ist).

Und meine Gegenreaktion auf es ist Liebe. Vielleicht ist es ja auch "einfach" nur Liebe. Wer weiß.
Ich bin es müde, darüber nachzudenken. Ich bin jetzt deutlich über 40 und die ganze Grübelei hat nichts gebracht. Manches sehe ich klarer, gewiss, aber es hilft mir nicht wirklich im täglichen Leben.
Deswegen liebe ich einfach so, wie es trifft. Die Kinder nehmen es hin, akzeptieren es einfach. Warum sollte ich es weniger akzeptieren?

Herr Pastor hat geschrieben:Was macht dann eigentlich die kindliche Attraktion für den Pädo aus? Der freche Coco hat dir in einem der verlinkten Threads ja schon einen "Unschuldsfetisch" vorgeworfen, und du hast nur halbherzig (wg. Wortwahl) widersprochen. So wie du es schreibst, könnte man einen "richtigen" Pädophilen als regressiven Typen sehen, der Kinder "benutzt", um sich selbst in neurotischer Weise in die "heile Welt" der Kindheit zurückzuversetzen. Auf Sexualität verzichtet man dann natürlich, weil dadurch die ersehnte "Unschuld" zerstört wird.
Dieser Gedanke kommt mir auch häufiger beim Lesen diverser Selbstbeschreibungen von Pädos, insbesondere GL. Da hätte man dann wieder eine prima Schubladenaufteilung. Aber wenn man es konsequent weiterdenkt: was ist an einem Unschuldsfetisch schlechter als z.B. an einem Fußfetisch? Jedem Tierchen sein Plaisierchen.....

Waldbär und jedem Topf sein Deckel
Liebst du die Sonne? ©Mima

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Cocolinth
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Cocolinth »

Der Unschuldsfetisch wird dann zu einem Problem, wenn er über das Wohl und die Interessen des Kindes gestellt wird.

Z.B., wenn eine unschuldsfetischistische Gesellschaft jeden Anflug von Sexualität unter 18 inkl. Aufklärung unterbindet, bloß um ihre Fetischmedien (die Kinder) zur eigenen Befriedigung möglichst "unschuldig" zu halten.

Das ist so ähnlich wie bei einem "Blaue-Flecken-Fetisch", der harmlos sein mag, solange sich Karl-Heinz im stillen Stübchen zu Fotos von Kindern mit blauen Flecken einen runterwedelt, aber zu einem echten Problem wird, sobald er anfängt, Kinder zu schubsen, um so in den Genuss blauer Flecken kommen zu können.
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
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Annika
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Annika »

Liebe ist universell, die aetasexuelle Orientierung (altersabhängig) ist immer vom selben Naturell. Wenn Waldbär die Oma der Familie für interessant hält, dann wäre für einen vergleichbaren Hetero ebenso die Enkelin interessant.
Der Trieb hingegen ist unterschiedlich, vom Angucken und Berühren bis hin zum Handfesten ist der Übergang Pädo -> Hetero ein fließender
Zuletzt geändert von Annika am 29.07.2009, 19:48, insgesamt 2-mal geändert.
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Bruno
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Bruno »

Freut mich, dass hier so viele weitere Kommentare eingegangen sind!

@Sairen:
Sairen hat geschrieben:Es ist zwar durchaus ein häufiges Phänomen, dass man sich lieber Gruppeneigenschaften unterordnet, als selber Eigenschaften auszuprägen, und somit ist es allemal ein Beitrag, aber das 'produktiv' stelle ich stark in Frage.
[...]
Solches Gruppenaufstellen ist nicht schlecht, weil man sich Attribute zuordnet, sondern weil man sich welche abschreibt.
Und da der Mensch ein sehr variables Lebewesen ist (deshalb hören sich auch alle Charakterisierungen gleich an), ist jegliche Einsortierung, vielleicht schon bald hinfällig, jedoch nicht mehr leicht einzureißen (übertragen, versteht sich).
Es geht mir nicht um Festschreibung, sondern um Bewusstmachung. Ich bin der letzte, der den Menschen als determiniertes und seinem Schicksal unwiderruflich ausgeliefertes Wesen sieht. Gerade durch Bewusstmachung eröffnen sich neue Horizonte und Möglichkeiten für das Individuum. Reflexion macht den Menschen frei und verhilft ihm gerade dazu, nicht Opfer von vermeintlichen Zwängen zu sein.

Kategorien können Hilfsmittel der Bewusstmachung und Auseinandersetzung sein, aber sie werden gefährlich, wenn der Mensch sie bloß als Einengung seiner Individualität, seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten wahrnimmt. Gilt das nicht auch z.B. für jede ärztliche Diagnose? Diagnosen können wichtig sein, um Krankheiten heilen zu können, aber sie können auch gefährlich sein, weil das Individuum sich - zB. bei einer schlimmen Diagnose - plötzlich unfrei erlebt und mitunter seine potenziellen Selbstheilungskräfte eben dadurch zum Erliegen kommen.

Seien wir uns also der Ambivalenz von Kategorien bewusst (ich wollte, die Wissenschaft wäre es auch immer!). Wenn wir an unsere Individualität mit all ihren prinzipiellen Möglichkeiten und Fähigkeiten glauben und der negativ-deterministischen Suggestion der Kategorienbildungen nicht erliegen, dann können wir jene Kategorienbildungen als (Hilfs-)Mittel der Bewusstmachung und als Ausgangspunkt für neue individuelle Möglichkeiten ansehen - und nichts anderes ist letztlich meine Absicht.

@Ovid:
Ovid hat geschrieben:Es ist einfach nur ein Modell mit der Zeichnung von zwei Typen.
Gerade weil eine fließende stufenlose Individualität herrscht, kann man nur Modelle herleiten, die, zumindest für einen selbst, bestimmte distinktive Merkmale trennt und heraussondiert.
Modelle sind nie komplett, noch erheben sie Anspruch auf Vollständigkeit.

Ich finde das ist gerade eine Form der Kommunikation. Keiner wird sich mit diesem Modell genauso identifizieren können wie jemand anders.
[...]
Es ist eher ein Vergleichen und Kommunizieren, und kein Übernehmen und Akzeptieren. :wink:


Volle Zustimmung. Ich sehe das ganz genauso und hoffe, dass es (nun) auch so herübergekommen ist.

@Herr Pastor:
Herr Pastor hat geschrieben:Was macht dann eigentlich die kindliche Attraktion für den Pädo aus? Der freche Coco hat dir in einem der verlinkten Threads ja schon einen "Unschuldsfetisch" vorgeworfen, und du hast nur halbherzig (wg. Wortwahl) widersprochen.


Freut mich, dass du tatsächlich in den alten Treads recherchiert hast. Ja, meine seinerzeitige Antwort gilt heute genauso wie damals.

Für andere Mitleser bringe ich hier nochmals das Zitat:
(aus: http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... 777#p11777)
Cocolinth hat geschrieben: Ach... Moment... jetzt verstehe ich!

Du hast deshalb ein Problem damit, Kindern ihre "Kindheit zu rauben", weil Dir dann schlicht keiner mehr abgeht bei ihnen. Du kannst Dich nur dann an Kindern aufgeilen, so lange sie sich brav im Rahmen dieses sozialen Konstrukts bewegen. Deine Pädophilie ist also eigentlich eher eine Art Kindheits-/Unschuldsfetisch.

Richtig?
Bruno hat geschrieben:Etwas krasse Wortwahl freilich, wenn man es so verstehen wollte, könnte man meinen, du reduzierst Pädophilie auf "aufgeilen". Aber die Koppelung von emotional-erotischer Kindheitsliebe / -verehrung (bzw. Pädophilie) mit kindlicher "Unschuld" (aber im weiteren Sinne) ist natürlich nicht meine Erfindung, sondern vielmehr "klassisch" (von Goethes "Mignon" über Novalis' "Sophie" und generell der romantischen Strömung bis hin zu den Viktorianern und Lewis Carroll). Und da ist schon etwas dran.
Damit aber nun wieder zurück zu unserem Thread hier:
Herr Pastor hat geschrieben:So wie du es schreibst, könnte man einen "richtigen" Pädophilen als regressiven Typen sehen, der Kinder "benutzt", um sich selbst in neurotischer Weise in die "heile Welt" der Kindheit zurückzuversetzen. Auf Sexualität verzichtet man dann natürlich, weil dadurch die ersehnte "Unschuld" zerstört wird.
"Regression", ein Zurückversetzen in eine "heile Welt" als Selbstzweck, wofür das Kind letztlich "benützt" wird: Ein solches Element ist bei (manchen) Pädos - zeitweilig oder auch als Dauerzustand - mit Sicherheit zu finden. Es wäre nicht angebracht, das leugnen zu wollen. Ich will mich selbst da gar nicht ausnehmen. Und es stimmt auch, dass dieses Element - wenn es denn auftritt - in meiner Typen-Unterscheidung mit Sicherheit dem Carroll-Typus und nicht dem Humbert-Typus zuzuordnen ist. [ Der Humbert-Typus neigt auf andere (extrovertiertere) Weise dazu, das Kind zu "benützen": Indem er das erst halbreife Kind mit Erwachsenensexualität konfrontiert. ]

Aber ein Steckenbleiben in einem sentimental-verklärten Blick auf Vergangenes unter "Benützung" des Kindes kann letztlich als nichts anderes als eine oberflächliche Entartung eines höheren Entwicklungsprozesses angesehen werden: In diesem dient das Kind gewissermaßen als geachtetes Vorbild bzw. als Therapeut, der dem Erwachsenen verhilft, zu einer "zweiten Kindheit" zu gelangen, die durch eine wiedergefundene Einheit mit sich selbst gekennzeichnet ist: Reintegration von abgespaltenem Intellekt, abgespaltener Sexualität etc. in ein wieder umfassend-authentisches Leben und Erleben. Und eben dieses menschliche Ziel der zweiten Kindheit haben die (deutschen) Klassiker und Romantiker mit der säkularisierten Interpretation des berühmten Zitates aus dem Matthäus-Evangelium beschrieben: "Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen."

Herr Pastor hat geschrieben:Hat deine Theorie einen spirituellen Hintergrund, so in dem Sinne, dass Kinder irgendwie etwas "Ganzheitliches" repräsentieren, nach dem man sich sehnt? Bist du ein C.G. Jung-Anhänger? Malst du Mandalas und glaubst du an Reinkarnation?
Ist das eine versteckte Gretchenfrage? Die kann ich dir bei der Gelegenheit dann gleich zurückgeben. Suggeriert dein Nick das Richtige? (Ich meine nicht unbedingt jetzt das genannte Amt.)

Nun, ich denke, du kennst die diesbezüglichen Grundzüge meines Weltbildes bereits aus anderen Threads, va. aus dem Thread "Religiosität" (http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... ?f=3&t=361)
Und ich bin der Überzeugung, dass ein - zumindest im weiteren Sinne - spiritueller Hintergrund dem Carroll-Typus eigen ist. Bei Carroll selbst war dieser explizit vorhanden, bei Nabokovs Romanfigur Humbert ist er hingegen überhaupt nicht zu finden. Auch in dieser Hinsicht greift also die Typen-Klassifikation.
Die klassisch-romantische Vorstellung vom Kind als Repräsentation einer menschlichen Ganzheit, die es dem Erwachsenen (auf anderer Stufe) letztlich wiederzugewinnen gilt, spielt - auch wenn nicht unbedingt explizit ausformuliert - beim Carroll-Typus mit Sicherheit eine wesentliche Rolle.

Wieso fragst du, ob ich C.G.Jung-Anhänger bin? Hast du dafür konkrete Indizien gefunden, die mir selbst vielleicht entgangen sind? Ich habe mich (bisher) nicht sehr ausführlich mit C.G.Jung beschäftigt. Als einflussreicher Gegenpol zum materialistischen freudianischen Modell ist der Wert seiner analytischen Psychologie aber freilich nicht gering einzuschätzen.
Mandalas male ich (bis jetzt?) keine und was deine letzte (Teil-)Frage betrifft:
Mit "Reinkarnation" sind ja unzählige unterschiedliche Vorstellung verbunden, so dass man ja gar nicht so banal ausgedrückt an "die" Reinkarnation glauben kann oder nicht. Eine geistige Auseinandersetzung mit manchen Reinkarnationsvorstellungen ist jedoch mit Sicherheit produktiv.
Die hier im letzten Absatz behandelten Punkte könnten freilich noch detailliert diskutiert werden, würden aber dann wohl vom eigentlichen Thema dieses Threads zu weit wegführen.

@Waldbär:
Waldbär hat geschrieben:
Bruno hat geschrieben:Vielleicht weil man unter allen Veränderungen einen ganz inneren Kern sehen kann, der sich eben doch nicht ändert. Ich glaube sogar, dass das die Voraussetzung für wirkliche Liebe ist. Echte Liebe sprengt alle Klassifikationen. Ich wünsche mir sehr, eine solche Liebesfähigkeit auch einmal als meine eigene erfahren zu können.
Das wünsche ich Dir auch von Herzen, es ist der Umhauer überhaupt. Man bekommt einen anderen Blick auf Manches....
Danke.
(auch für deinen restlichen, sehr interessanten Beitrag.)
Herr Pastor
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Herr Pastor »

Bruno hat geschrieben:In diesem dient das Kind gewissermaßen als geachtetes Vorbild bzw. als Therapeut, der dem Erwachsenen verhilft, zu einer "zweiten Kindheit" zu gelangen, die durch eine wiedergefundene Einheit mit sich selbst gekennzeichnet ist: Reintegration von abgespaltenem Intellekt, abgespaltener Sexualität etc. in ein wieder umfassend-authentisches Leben und Erleben.
Puuhhh, Kinder als "geachtete Vorbilder" und Therapeuten, na ich weiß nicht. Und das soll typisch für alle Pädos sein? Ich könnte mir vorstellen, dass man Kinder ganz schön überfordert, wenn man diese Haltung in sein Verhalten einfließen lässt.

Ich denk immer, dass Leute, die Kinder so sehr idealisieren, im richtigen Leben eher weniger Gelegenheit zum Umgang mit ihnen haben.

Gestern hab ich dich gesehn
Und nun sehn' ich mich nach deinem süßen Munde
Augen sanft wie Mondenschein
Rosenblätter würd' ich streu'n
Verse schenkt ich dir aus tiefstem Herzensgrunde
Doch unerreichbar fern bist du auf ewig
Frommer Wunsch wird es sein
Der mir fuhr ins Herz hinein


Edit: Bitte Quellenangabe nicht vergessen!
Songtext Subway To Sally "Minne"
Aus dem Album: Die Rose im Wasser, Best of, 2001
GLF-Moderation
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Bruno
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Bruno »

@Herr Pastor:
Herr Pastor hat geschrieben:
Bruno hat geschrieben:In diesem dient das Kind gewissermaßen als geachtetes Vorbild bzw. als Therapeut, der dem Erwachsenen verhilft, zu einer "zweiten Kindheit" zu gelangen, die durch eine wiedergefundene Einheit mit sich selbst gekennzeichnet ist: Reintegration von abgespaltenem Intellekt, abgespaltener Sexualität etc. in ein wieder umfassend-authentisches Leben und Erleben.
[...] Und das soll typisch für alle Pädos sein?


Das habe ich in dieser Form ja nicht behauptet. Im Eingangsposting dieses Threads habe ich versucht, prägnant zu formulieren, was meiner Meinung nach für den pädophilen Carroll-Typus im Gegensatz zum heterosexuell orientierten Humbert-Typus typisch ist. Obiges Zitat stellt "nur" jenes höhere menschliche Entwicklungsziel dar, dass meines Erachtens nach innerhalb des pädophilen Carroll-Typus (tendenziell) verwirklicht werden kann.
Ich habe ja eingeräumt, dass die emotional-erotische Attraktion des Kindes für den Pädo durchaus auch (teilweise) an einem wenig entwicklungsorientierten regressiven Blick auf das Kind bzw. die Kindheit als Lebensphase festgemacht werden kann. In Bezug auf das genannte höhere Entwicklungsziel habe ich im Falle eines regressiven Zugangs zum Kind als Selbstzweck und Dauerzustand allerdings von "oberflächlicher Entartung" gesprochen.
Herr Pastor hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass man Kinder ganz schön überfordert, wenn man diese Haltung in sein Verhalten einfließen lässt.
Wenn du - im Sinne des beschriebenen Entwicklungsmodells - das Kind als Vorbild und "Therapeuten" wahrnimmst, musst du das Kind in seinem authentischen Kind-Sein wertschätzen. Gerade damit wirst du das Kind auch nicht überfordern. Natürlich kann vielmehr der Erwachsene bzw. Pädo (zunächst bzw. teilweise, zeitweilig oder auch permanent) überfordert sein, eine solche Haltung an den Tag zu legen und sein Verhalten auch danach auszurichten.
Herr Pastor hat geschrieben:Ich denk immer, dass Leute, die Kinder so sehr idealisieren, im richtigen Leben eher weniger Gelegenheit zum Umgang mit ihnen haben.
Eine Idealisierung des Kindes im Wortsinne (d.h. die Erhebung des Kindes zum unrealistisch überhöhten Ideal) ist - im Sinne des oben beschriebenen Entwicklungsmodells - als Entartung zu sehen. Dass eine solche Idealisierung aber - ganz unabhängig von dieser Tatsache - bei Pädos bzw. beim Carroll-Typus durchaus vorkommt bzw. vorkommen kann, ist freilich nicht von der Hand zu weisen. Inwieweit daraus etwas über Zahl und Intensität der realen Kinderkontakte abgeleitet werden kann, sei dahingestellt. Bei Lewis Carroll selbst können wir aufgrund der Quellen teilweise mit Sicherheit von einer Idealisierung von Kind und Kindheit sprechen (und auch seine Gedichte waren teilweise ähnlich sentimental wie der von dir zitierte Text), seine Kinderkontakte waren gleichzeitig - wie man weiß - intensiv und zahlreich.

PS: Ich habe alle deine Fragen an mich brav beantwortet, was ist denn nun mit meiner Gretchenfrage an dich? :wink:
Herr Pastor
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Herr Pastor »

@mod: Klar, ist von Subway to Sally (bei mir auf dem Album "Schrei"), hab den Hinweis nur vergessen.

@Bruno, nur zur Gretchenfrage: "Herr Pastor" ist ein Troll-Nick (aus der Zeit der Maik-Threads), ich wünschte ich könnte ihn ändern. Ich denke, auch Minderheiten (Pädos, bibeltreue Christen etc.) haben das Recht auf Verarschung. Ich bin aber trotzdem Kirchenmitglied und Bibelleser und gegen Hass und Hetze gegen Christen. Was mich an Jung erinnert hat, war nur, dass du doch wohl auch Schwizerdütscher bist (oder nicht?), und der Hang zur Typisierung, und ein gewisser Esoterik-Speech.
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Bruno
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Re: Pädophilie und Lolita-Syndrom: Zwei verschiedene Phänomene?

Beitrag von Bruno »

@Herr Pastor:

OK, alles klar. Ich habe die Zeiten mit Maik ja auch noch miterlebt. :wink:

Mit deiner Annahme, dass ich ein Landsmann von C.G.Jung sei, liegst du allerdings nicht richtig. Aber das tut ja nichts zur Sache.
Deine Vermutung, dass bei mir eine Affinität zu Jung besteht, ist ja auch insofern nicht ganz falsch gewesen, da bei mir Jungs analytische Psychologie (nach dem Fragmentarischen, was ich über sie weiß) in der Wertschätzung jedenfalls deutlich über Freuds Psychoanalyse liegt. Aber auch andere (tiefen-)psychologische Richtungen, die sich deutlich gegen Freuds materialistisches Welt- und Menschenbild stellen, wie etwa V.Frankls Existenzanalyse sagen mir zu (wenngleich ich auch diesbezüglich mich nicht als Experte oder explizit als "Anhänger" bezeichnen kann).
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