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naylee
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Daddy Renés Kinder

Beitrag von naylee »

http://wissen.spiegel.de/wissen/image/s ... humb=false


Was sagt ihr dazu?
Ich denke, dass der Mann wirklich pädophil ist, aber nie über die Konsequenzen seines Handelns nachgedacht hat.

Fast exemplarisch: der Wolf im Schafspelz. Genau das, wogegen ich mich wehre, was einige Erwachsene in mir sehen. Ihr Vorurteil wird durch sowas nur bestätigt... :(

Auf den Philippinen entzog er sich einem Verfahren wegen Kindesmissbrauchs, setzte sich ab nach Europa und suchte wieder Kontakt zu kleinen Mädchen. Die deutsche Staatsanwaltschaft geht nicht gegen ihn vor. Jetzt arbeitet der Deutsche Reinhard H. als Schülerlotse. Von Barbara Hardinghaus

Er steigt aus dem Auto, einem alten Audi 80 mit österreichischem Kennzeichen, zieht eine neongelbe Weste über seinen Anorak, setzt die Schirmmütze auf, nimmt die Lotsenkelle, geht an die Kreuzung, stellt sich an den Zebrastreifen, wartet auf Schulkinder.

Reinhard H. ist jetzt 61 Jahre alt und arbeitet als Schülerlotse, seit vier Jahren. Er muss das noch vier weitere Jahre machen, dann hat er Anspruch auf eine Pension.

Also verlässt er am Morgen in der Frühe seine Wohnung das erste Mal, am Mittag

das zweite Mal, wenn die Kinder zurückkommen aus der Schule und seinen Zebrastreifen wieder überqueren, Grundschüler, Jungen und Mädchen zwischen sechs und elf Jahren.

Die ersten kommen vor zwölf Uhr, H. streckt die Arme aus, hebt die Kelle, stoppt den Verkehr. Die letzten Kinder kommen nach ein Uhr. In der Zwischenzeit sitzt er in seinem Auto, liest in der Zeitung oder trinkt ein Radler in der kleinen Kneipe neben der Schule.

Seine Weste liegt an diesem Septembertag auf dem Tisch neben seiner Armbanduhr, auf die er oft sieht. "Um viertel nach kommen die nächsten Kinder", sagt er.

Über Reinhard H., den Schülerlotsen in Österreich, gibt es einen dicken Ordner mit Unterlagen. Sie tragen das Aktenzeichen 102 Js 2279/08. Gerichtsunterlagen, Verhörprotokolle, Schriftwechsel. Und auch ein Brief von einer Kinderschutzorganisation ist dabei, in dem ein Anwalt gesucht wird, der ehrenamtlich hilft, Deutsche, die im Ausland als Pädophile aufgefallen sind, der deutschen Justiz vorzuführen.

Das war vor einem Jahr und das Erste, das Rechtsanwalt Dieter König von diesem Fall hörte.

König hat seine Brille auf seine breite Stirn geschoben, er trägt einen Pullunder, wie alte Männer ihn tragen. Er sieht gemütlich aus, jetzt mit fast 84 Jahren. Dabei zählt König, der seit 50 Jahren als Anwalt arbeitet, zu den ungemütlichsten Juristen im Land. Erst vor kurzem schloss er sein großes Büro in Stuttgart und zog mit vielen Ordnern und einer Sekretärin in zwei kleine Stuben eines nahe gelegenen Dorfes.

Er war immer auch ein Mann der großen Fälle, solcher Fälle, die viel zu tun hatten mit den Menschen und ihren Abgründen.

Er verteidigte in einem der großen NS-Prozesse, er forderte in den Achtzigern einen Freispruch für Edith Lieblang, die Lebensgefährtin des Hitler-Tagebuch-Fälschers Konrad Kujau, stritt für die frühere RAF-Terroristin Susanne Becker. Jetzt, im Jahr 2008, ist Dieter König der Anwalt von elf philippinischen Mädchen.

Reinhard H. habe, so steht es in Ermittlungsunterlagen, Opferaussagen und Arztattesten, diesen Kindern schweren Schaden zugefügt, er habe die zwischen 7 und 13 Jahre alten Mädchen sexuell misshandelt, über Monate, so dass sie auch Jahre später noch davon verfolgt würden.

H. ist deutscher Staatsbürger, aber die deutsche Justiz geht nicht mehr gegen ihn vor. Seine Geschichte ist auch eine Geschichte über die oft verquere Logik des deutschen Rechts. Wenn Reinhard H. Kinder vergewaltigt hat, dann ist er dabei nicht weit genug gegangen, hat nicht genug Spuren hinterlassen, um dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, das ist, verkürzt, seine Geschichte.

20 000 deutsche Männer gebe es, so schätzt Terre des Hommes, die sich jedes Jahr irgendwo im Ausland an Kindern vergehen. Nur etwa 0,1 Prozent davon würden in Deutschland strafrechtlich verfolgt.

"Dafür muss es aber schon doll gewesen sein", sagt König. Die übrigen kommen davon, weil die Rekonstruktion ihrer Geschichten zu aufwendig wäre, zu kompliziert, zu schwer beweisbar.

König zieht die Liste der Opfer aus seinem Aktenordner, liest die Namen einzeln vor, eine ewige Litanei ist das, die schließlich mit dem Namen "Mary Grace"* endet, er nennt ihr Alter, "12 Jahre".

Manche Mädchen wurden einzeln missbraucht, sagt er, andere gemeinsam, manche einmal, andere mehrere Male.

Die Kinder und ihren Rechtsanwalt aus Deutschland trennen 10 000 Kilometer von- einander oder 18 Stunden Flug bis Manila,

drei Stunden Autofahrt in den Süden bis Batangas an die Küste, eine Stunde Fährfahrt, wieder eine halbe Stunde Autofahrt über die Ferieninsel Mindoro, weitere zehn Minuten im Boot bis zur kleinen Insel San Antonio, auf der Palmen wachsen, Hyazinthen und Korallen im Ozean. Urlauber wohnen hier in gutausgestatteten Ferienanlagen und die Mädchen mit ihren Eltern in kleinen Hütten. Sie legen große Hoffnung in den Anwalt aus Deutschland.

Von diesem Land weiß Mary Grace, die mittlerweile 16 ist, gerade einmal, dass es in Europa liegt, sie kennt ein paar Wörter aus diesem Land, "Guten Abend", "Guten Morgen" und "Ich liebe dich", sagt sie.

Mary Grace ist an diesem Abend an einen geheimen Ort gekommen, ist mit ihrer Mutter im Bangka, einem Boot mit langen Auslegern aus Holz, auf die große Insel Mindoro gefahren, nach Puerto Galera. Sie und ihre Mutter haben gewartet, bis die Dunkelheit über den Hütten und Häusern lag, denn sie hatten gehört, dass der Bürgermeister des Ortes nicht wollte, dass sie über das sprechen, was passiert ist.

Es sieht so aus, als wolle der Bürgermeister sein Ferienparadies schützen vor Geschichten wie dieser, als wolle er den "White Beach" unberührt lassen, an den jedes Jahr die Touristen aus Japan, aus Südkorea, aus den USA oder aus Deutschland kommen, mit ihnen das Geld.

Also sitzt Mary Grace irgendwo an einem Tisch, über dem eine kleine Leuchte im Wind hin- und herpendelt.

Sie kommt aus der Schule, trägt ihre Uniform noch, einen roten Rock, eine weiße Bluse, einen roten Schlips und ihr dunkles Haar gebunden zu einem Zopf, ein Perlenarmband am Handgelenk. Sie sagt, sie wolle später Kriminalbeamtin werden, um Leuten zu helfen, die Hilfe brauchen, so wie sie Hilfe bekommen hat. Sie hat eine Therapie gemacht, als alles vorbei war, sie malte viel, bastelte, sprach viel.

Zu Reinhard H. sagt Mary Grace heute nur noch René, früher nannte sie ihn, wie die anderen Kinder auch, "Daddy René".

Der Mann aus Deutschland war im Dezember 2000 nach San Antonio gekommen, seine philippinische Frau, es ist seine dritte, brachte er mit. Er mietete ein Ferienhaus gleich vorn am Hafen, er war der einzige Fremde. Reinhard H., in Klagenfurt geboren als Sohn eines deutschen Vaters und einer österreichischen Mutter, hatte lange als Elektroingenieur in Mannheim gearbeitet, später als Bar- und Restaurantbesitzer in Bangkok, nun betrieb er seit einiger Zeit in Manila ein Servicebüro für deutschsprachige Ausländer. Er plante Reisen für sie, zahlte ihnen Renten aus, besorgte Papiere für Hochzeiten und für Scheidungen.

An Wochenenden wollte er ausspannen auf San Antonio, am Meer, er brachte manchmal Freunde mit, manchmal lud er auch Eltern aus dem Dorf zu sich an den Küchentisch ein, servierte Reis und Fleisch und freundete sich an.

Machte den Kindern Geschenke, verteilte Blöcke und Stifte für die Schule, verteilte "pambaon", kleine Geldbeträge, 2 oder 3, manchmal 10 Philippinische Pesos, umgerechnet 4, 5 oder 20 Cent für eine kühle Cola oder das Sparschwein.

Er galt als großzügiger Mann. Das war die Zeit, in der die Kinder begannen, ihn Daddy René zu nennen. Wenn eines der Kinder, meistens waren es die Mädchen, Geburtstag hatte, kaufte er eine Torte. Sie gaben ihm einen Kuss, um danke zu sagen.

Reinhard H. begann ihnen immer größere Geschenke zu machen. Er übernahm jetzt auch das Schulgeld der Kinder, die er am liebsten mochte. Er kaufte Schuluniformen und beschloss, das war nach etwa zwei Jahren, eine Hilfsorganisation zu gründen, wie er sagte, fragte nach anderen Geldgebern, um noch mehr Geschenke machen zu können. Er brauchte eine Lizenz für die Gründung, sollte 150 000 Philippinische Pesos bezahlen, über 2000 Euro, das wollte er nicht. Es war ihm zu viel.

Die Kinder spielten auch so am Strand vor seinem Haus, und irgendwann spielten sie in seinem Haus, halfen, fegten, putzten, bekamen Geld, und irgendwann übernachteten die Kinder bei ihm, meistens waren es Mädchen.

Freundinnen. Mary Grace mit ihren Freundinnen Michelle und Jocelyn zum Beispiel.

Sie fragten ihre Mütter, sie bettelten: "Alle schlafen dort", sagten sie.

Als Mary Grace und sechs andere Mädchen im Mai 2002 das erste Mal eingeladen waren, für ein paar Tage mit dem Fremden aus Deutschland in sein Apartment in Manila im Stadtteil Ermita zu fahren, in die große Stadt, die keines der Mädchen je gesehen hatte, weil sie niemals Mindoro verlassen hatten, hatte Mary Grace' Mutter kein gutes Gefühl. Sie lief hinüber zum Haus am Hafen und fragte die Frau des fremden Mannes, die ihr mit sanfter Stimme antwortete: "Warum denn nicht? Alle fahren doch."

Also durfte Mary Grace, die schon zwölf Jahre alt war, fahren, Leah, ihre kleine Schwester, die erst acht war, musste zu Hause bleiben. Hinterher berichtete Mary Grace ihr und den Eltern von Chips, die sie essen durfte, von einem chinesischen Fast-Food-Restaurant, einem Zoo und von "Star-City", einem Freizeitpark wie "Disney-World", mit Karussells und einer riesigen Rutsche. Sie hatte neue Kleider.

Dass sie auch Pornos gesehen habe im Apartment an der leuchtenden Adriatico Street, in deren Nachbarschaft Tanzbars lagen mit Frauen, die sich schon nachmittags Touristen anboten, das erzählte sie erst später, davon sagte sie damals noch nichts.

Ihre Mutter war Putzfrau, der Vater Bootsführer, sie hatte acht Geschwister, mit denen sie im einzigen Zimmer auf dem Steinboden schlief. In H.s Haus am Hafen gab es Matratzen und ein großes Bett.

Nach der Reise ging sie wieder Richtung Hafen, über den Dorfplatz, am Basketballkorb vorbei, an der Kapelle, und erst später sprach sie davon, was im Haus am Hafen geschehen sei, wie sie Videos sahen, schliefen, wie er getrunken habe, immer mehr getrunken, bis er sie auszog, bis er sie sich griff.

"Er wird beschuldigt, seinen Finger eingeführt zu haben und anderen sexuellen Missbrauch begangen zu haben gegen den Willen von Mary Grace M., zwölf (12) Jahre alt, Jungfrau, am 6. September 2003 und am 11. Oktober", heißt es im Bericht der Polizei von Calapan, der Provinzhauptstadt, "Criminal Case No. 04-7637".

"Er wird beschuldigt, seinen Finger eingeführt zu haben und anderen sexuellen Missbrauch begangen zu haben gegen den Willen von Michelle B., elf (11) Jahre alt, Jungfrau, am 14. November 2003", "er wird beschuldigt, seinen Finger eingeführt zu haben, ihn bewegt zu haben und anderen sexuellen Missbrauch begangen zu haben gegen den Willen von Jocelyn G., elf (11) Jahre alt, Jungfrau, am 20. November 2003".

Im Bericht der Polizei stehen nicht nur die Namen der drei Freundinnen, auch die Namen anderer Mädchen sind darin aufgelistet, elf Namen insgesamt.

Riza, 8; Cherry, 9; Imelda, 9; Marissa, 12; Marites, 7; Sheryl, 13; Alma, 13. Und auch der Name Leah, 8 Jahre alt.

"Er wird beschuldigt, seinen Finger eingeführt zu haben, sie geküsst und umfasst zu haben und anderen sexuellen Missbrauch begangen zu haben gegen den Willen von Leah M., acht Jahre alt, Jungfrau, am 23. Dezember 2003."

Leah, Mary Grace' kleine Schwester, wollte erst nie mitgehen, dann ging sie doch, am Abend vor Weihnachten, weil sie auch dazugehören wollte.

Sie wurde sehr traurig, erzählt ihre Mutter, und Mary Grace beantwortete irgendwann keine Fragen mehr.

"Ich sehe das Gesicht von ihm in meinen Träumen", sagt Mary Grace, "wenn ich wach werde, erschrecke ich. Ich sehe immer das Gleiche."

"Leah spielt jetzt wieder", sagt ihre Mutter, Maricon, die Putzfrau, 36 Jahre alt, die sich jetzt neben ihre Tochter an den Tisch gesetzt hat. Monatelang hatte Leah nur vor sich hingestarrt, allein, sie wollte mit niemandem Kontakt.

Auch die anderen Kinder hatten begonnen, sich eigenartig zu verhalten, sie waren unkonzentriert, wirkten abwesend. Als die Rektorin der Schule von San Antonio das eines Tages bemerkte, berief sie eine Versammlung ein, sprach mit diesen Mädchen, später auch mit jedem Kind einzeln.

Sie hörte lange zu und hatte eine Vermutung. Sie ließ die Kinder von einem Arzt untersuchen, 16 litten an Infektionen, hatten Harnleiter- und Scheideninfektionen, ihr Jungfernhäutchen war zerstört. Es gibt Atteste, die das belegen.

Ein paar Tage später gingen einige der Mütter zur Sozialbehörde in Puerto Galera und baten um etwas Geld für ein Busticket, das sie 50 Kilometer weit über die Insel Mindoro bringen sollte, nach Calapan. Damit sie das, was sie nun wussten, worüber die Mädchen nun sprachen, der Polizei sagen konnten und dem Gericht.

Maricon hatte schlecht geschlafen in der Nacht zuvor, sie war ängstlich, aber sie war auch wütend, sie dachte an die anderen Kinder auf der Insel, die Mädchen, es gab 43 insgesamt.

Also fuhr auch sie mit nach Calapan, Mary Grace und Leah saßen neben ihr auf der Bank im Bus, es schaukelte, sie hielt sie fest, die Mädchen sagten aus, sie beschworen und unterschrieben ihre Aussagen, erzählten von Missbrauch, von Pornos. Das Geld für den Bus zahlte Maricon der Behörde später zurück.

Am 18. Februar 2004 erstatteten 11 der 16 philippinischen Mädchen Anzeige gegen Reinhard H.

Reinhard H. wurde geladen, er stritt alles ab. Am 23. November erließ das Gericht einen Haftbefehl, setzte die Kaution fest auf 200 000 Philippinische Pesos, umgerechnet knapp 3000 Euro. Wenig später war Reinhard H. verschwunden, geflüchtet, war dem Strafverfahren entkommen.

Philippinische Zeitungen berichteten von insgesamt 28 Kindern, die H., ein weiterer Deutscher und ein Amerikaner auf San Antonio und in Puerto Galera missbraucht hätten. Der Amerikaner kam, nachdem die Geschichte öffentlich geworden war, ins Gefängnis, der andere Deutsche brachte sich in seinem Haus am Strand um.

Reinhard H. wurde noch einmal in Caloocan-City gesehen, einer Großstadt nördlich von Manila, er wies sich dort aus mit seinem deutschen Pass, dabei war er seit Wochen auf der Fahndungsliste der Polizei. Vielleicht hatte Reinhard H. in diesem Moment einfach nur Glück.

Am 23. November 2004 archivierte das Gericht von Calapan, der Provinzhauptstadt, den Fall und räumte die Akten in den Keller. Dort wären sie vielleicht für immer geblieben. Der Fall H. wäre dann, wie so viele, verjährt und vergessen, abgelegt in irgendeinem Regal, irgendwo in der Welt. Manchmal aber hilft der Zufall.

Hilfsorganisationen auf den Philippinen erfuhren von dem Fall und gaben die Informationen weiter, an den Deutschen Entwicklungsdienst und die Kindernothilfe in Duisburg, und die nahmen Kontakt auf zu den Müttern und Kindern auf San Antonio. Die Mütter entschieden sich, ihren Kampf fortzusetzen, jetzt mit deutscher Hilfe.

Einige Mütter fuhren also ein zweites Mal nach Calapan, fragten nach den Akten, kopierten sie, ließen sie beglaubigen, und dann gingen die Akten auf eine lange verschlungene Reise.

Die deutschen Helfer überstellten die Unterlagen an einen Mitarbeiter des Bundeskriminalamts (BKA), der als Verbindungsmann in der deutschen Botschaft in Jakarta gute Kontakte hatte. Der gab sie zurück an die deutsche Botschaft in Manila, von wo aus sie erst an die Staatsanwaltschaft in München und dann an die Staatsanwaltschaft nach Aschaffenburg gingen. Denn auch in Aschaffenburg hatte H., zumindest auf dem Papier, einen Wohnsitz. Und in Deutschland gibt es seit 1993 ein Gesetz, nach dem Deutsche, die im Ausland ein Kind missbraucht haben, in ihrer Heimat verfolgt werden können.

Natürlich verstanden die Frauen die lange Reise der Akten nicht sofort. Aber sie glaubten fest daran, dass ihre Aussicht auf Gerechtigkeit größer werde, je weiter die Akten von ihrem eigenen Land weg seien.

Sie gingen zurück in ihr Dorf, die Zeit verging, und manchmal erkundigten sie sich nach Neuigkeiten. Die deutsche Polizei, das BKA, ermittle, hörten sie, es wurde Winter und wieder Sommer, und dann kam ein Brief. Sie lasen, dass die Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg ihren Fall am 22. April 2008 eingestellt hatte.

"René ist nicht mehr da", sagt Mary Grace, "aber ich sehe sein Haus, jeden Tag, wenn ich zur Schule gehe und wieder zurückkomme. Er ist noch da in meinem Kopf."

Dieter König, der Anwalt aus Deutschland, sagt, er habe der Staatsanwaltschaft die Aussagen von zwei weiteren Mädchen, die in der Zwischenzeit auch noch geredet hatten, hinterhergeschickt. Aber es habe nichts genützt. Für ein deutsches Verfahren müssten die Kinder in die Botschaft nach Manila kommen oder nach Deutschland und ihre Aussagen wiederholen.

In der Geschichte der Bundesrepublik wurden in nur zwei Fällen sexuell missbrauchte Kinder zu Anhörungen eingeflogen. Einmal geschah das in den neunziger Jahren, das zweite Mal im Sommer, nachdem ein Deutscher, der HIV-positiv und vorbestraft war, sich nach Ansicht des erstinstanzlichen Gerichts an vier Jungen aus Kambodscha vergriffen hatte.

König zieht die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft heraus, liest vor. "Nach Durchsicht der von den Philippinen übersandten Unterlagen ergibt sich gegen den Beschuldigten kein hinreichender Tatverdacht eines schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern gemäß § 176 a Abs. 1 Nr. 1 StGB." Die Augsburger Staatsanwaltschaft will nicht Stellung nehmen zum Fall H.

König sagt, dass es im deutschen Recht Gesetzmäßigkeiten gebe, die nicht in Paragrafen verankert liegen. Es gehe auch darum, was etwas kostet und was es bringt, um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Er spricht von "Prozessökonomie".

"Der Beschuldigte hat nur seinen Finger in die Vagina gesteckt, er hat ihn bewegt und sonst nichts", sagt König. "Das ist ein entscheidender Punkt für die Strafverfolgung in Deutschland."

Dieter König lächelt versöhnlich, fast so, als wolle er sagen, man müsse auch Verständnis haben für das deutsche Recht. Vielleicht kennt er es zu lange, zu gut, als dass er sich noch darüber erregen könnte.

König weiß, dass Reinhard H. noch einmal auffällig wurde in der Zeit nach den Philippinen, das war auf einem Campingplatz in Kärnten.

Im Sommer 2006 stellte sich H. dort vor, sagte, er habe lange im Ausland gelebt, auf den Philippinen, er suche jetzt Arbeit.

Der Betreiber, Roland Krupitza, ließ sich alles zeigen, auch die Meldebescheinigung und den Pass des Mannes.

Ein netter Mann, charmant sogar, erzählt Krupitza, er stellte ihn als Platzwart ein.

Der neue Platzwart setzte sich in das Anmeldehäuschen, machte die Reservierungen, begrüßte die Gäste, wies sie ein, rechnete ab. Er machte das gut, so gut, dass Krupitza Reinhard H. gleich wieder engagierte für die nächste Saison.

Der begrüßte, wies ein, rechnete ab, er war auch immer freundlich zu den Kindern, was wichtig war für einen Campingplatz, der im Internet mit Familienfreundlichkeit warb. Es gab Kinderprogramm am Nachmittag und einen Spielplatz. Und manchmal machte H. den Kindern auch kleine Geschenke, verteilte Bonbons, er legte Tokio Hotel auf, das ist die Band, die jedes kleine Mädchen gern mag.

Im Winter danach erhielt Krupitza den Anruf von einem Campinggast, der seine Ferien mit seiner Enkelin und deren Freundin auf Krupitzas Platz verbracht hatte. Der Gast erzählte, er habe es merkwürdig gefunden, dass die Kinder immer unbedingt zum Anmeldehäuschen wollten. Und jetzt vor kurzem habe ihm seine Tochter berichtet, die Enkelin habe komische SMS auf dem Handy, von Reinhard H.

Krupitza beriet sich mit seiner Frau, auch ihnen erschienen die SMS unangemessen für einen Mann um die 60, sie entschieden, ihm zu kündigen, noch bevor die neue Saison beginnen sollte.

Krupitza ließ sich die SMS geben, speicherte sie auf seinem Rechner.

"... ich warte noch immer auf eine Email von Dir! Liebe Grüße, René".

"... Habe schon lange nichts mehr gehört von Dir! Sei lieb gegrüßt, Dein René".

"... Ein Bussi von mir und schlaf gut!"

"... am kommenden Freitag, den 21., bin ich für eine Woche in Wien! Wie versprochen möchte ich Dich ... treffen!"

Krupitza sagt, er habe dann ein bisschen rumgeguckt, habe H., unter anderem Namen, auf Fotos mit kleinen Mädchen im Internet gefunden. Er fand auch den Newsletter einer der beteiligten Hilfsorganisationen, in dem es um den Missbrauch von elf Mädchen ging und um Reinhard H. Krupitza schrieb der Organisation und zeigte H. an.

Das war im April, ein paar Tage nachdem der Fall in Deutschland eingestellt worden war. In Österreich wurde er verwarnt, so wie man Leute verwarnt, die zu schnell Auto fahren. Er konnte sein Leben weiterleben wie bisher.

Reinhard H. nimmt einen Schluck Radler in der Kneipe neben der Schule, in der er an diesem Septembertag sitzt, sieht auf die Uhr, immer wieder.

Hat er dem Kind vom Campingplatz SMS geschrieben?

"Ja", sagt er. Er habe geschrieben, dass er sich freue, wenn sie wiederkomme, als Absender: "Dein Campingwart".

Er trägt sein Hemd weit aufgeknöpft, ein paar graue Stoppeln verteilt im Gesicht, er habe nichts zu verbergen, sagt er.

Dann erzählt er eine Geschichte, die nicht viel zu tun hat mit den Geschichten von Dieter Königs Akten und den Geschichten in Roland Krupitzas Rechner.

Er sagt, er sei selbst Opfer geworden auf den Philippinen. Er sei unter Druck gesetzt worden von den Behörden und dem Bürgermeister der Insel. Er habe eine Organisation für die Kinder gründen wollen, habe dafür aber 150 000 Philippinische Pesos zahlen sollen, was er nicht wollte.

"Der Bürgermeister wollte, dass ich trotzdem zahle", sagt H., "also hat er die Familien unter Druck gesetzt." Die Familien hätten auf Wunsch des Bürgermeisters gelogen.

Dabei habe er den Kindern nur helfen wollen. "Wenn man denen nur ein Würschtel gegeben hat oder einen Reis, hatten die Tränen in den Augen vor Freude." Die Kinder seien immer zutraulicher geworden, was schön gewesen sei.

Warum haben die Kinder bei ihm übernachtet?

"Weil sie es wollten."

Hat er den Kindern Videos gezeigt?

"Ja, Schneewittchen."

Pornos?

"Nein."

Hat er die Kinder unsittlich berührt?

"Ich wüsste nicht, wie."

Hat er noch Kontakt nach San Antonio?

"Wenig", sagt er. Aber er würde schon gern wissen, was aus den Kindern geworden sei. Wie es ihnen geht.

Dann sieht er wieder auf seine Armbanduhr, sagt, er müsse gehen, steht auf, zieht seine neongelbe Weste über seinen Anorak, setzt die Schirmmütze auf, nimmt die Lotsenkelle, geht an die Kreuzung, stellt sich an den Zebrastreifen, wartet auf Schulkinder.

Er weiß noch nicht, dass Dieter König, der Rechtsanwalt, in seiner Arbeitsstube sitzt und die Akten liest, die er schon so oft gelesen hat, Blatt für Blatt, immer wieder, nicht im Rückblick, er bereitet sich auf etwas vor. Er hat einen Entschluss gefasst. Er wird Beschwerde einlegen gegen die Einstellung des Verfahrens. Er sagt, der Fall sei so groß, dass er, einmal noch, kämpfen werde.


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DER SPIEGEL 43/08 vom 20.10.2008:

Der SPIEGEL berichtete ...

... in Nr. 42/2008 "Pädophilie - Daddy Renés Kinder" über den Deutschen Reinhard H., der sich auf den Philippinen einem Verfahren wegen Kindesmissbrauchs entzog und jetzt im österreichischen Klagenfurt als Schülerlotse arbeitet.

Das Klagenfurter Magistrat ließ Anfang vergangener Woche das Beschäftigungsverhältnis mit Reinhard H. umgehend beenden. "Es handelt sich um ein so schwerwiegendes Delikt, dass alles andere unverantwortlich wäre", sagte der zuständige Stadtrat Peter Steinkellner.


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Ovid
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von Ovid »

Existiert eigentlich irgendeine Reportage oder ein Bericht von einem Pädophilen, welcher ein ganz normales straffreies Leben führt und oft mit Kindern zu tun hat?
(Das dürfte die Mehrheit von uns sein)

Aber wahrscheinlich eher nicht. :|
Man könnte ja mal eine Sammlung aufmachen: Die harmlosesten Berichte über Pädophile und die schwarzmalerischsten.
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Sakura
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von Sakura »

Hallo Naylee,

ich habe das Erbrochene der Zeitungsschmierer nicht ganz gelesen.
Möglicher Weise hat das Opfer der Verleumdungen nichts weiter getan als alle Freizeitsportler, die sich Turnschuhe anziehen, welche in armen Ländern von minderjährigen Sklavenarbeitern hergestellt werden.

Er hat Sexdienste in Anspruch genommen, während abertausende schlechter bezahlter Kinder für die Eitelkeit der Europäer und Amerikaner bei der Herstellung von Markenklamotten ihre Gesundheit ruinieren.

Soll man jetzt jedem Turnschuhträger dem nachgewiesen wird, dass die Dinger aus z.B. Philippinen importiert wurden, seine Existenz ruinieren?
Süffisant bemerkt der Hetzer ja schon in den ersten Absätzen, dass das Opfer als Schülerlotse in wenigen Jahren eine (sicherlich sehr bescheidene) Pension bekommen hätte. Die wird nun irgendein Apparatschik mit seinen Cellulitenutten in einer Nacht verballern.

Was von dem Text stimmt und was nicht, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Sehr wahrscheinlich ist es das selbe was irgendwelche Weiber die keiner mehr mit dem Arsch angucken will, zusammengelogen haben, als sie für "Reportagen" über Bulgarien oder das deutsch-tschechische Grenzgebiet lukrative Lügen erzählten.
Wenn man bitter armen Leuten ein paar Euro/Dollar in die Hand drückt, dann erzählen die vor der Kamera alles und nur für eine Unterschrift unter eine vorgefertigte Beschuldigung ein üppiges Essen ... Wer kann da Nein sagen??

Hast du immer noch nicht gelernt, was die Presseschmierereien wert sind??

Sakura
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Ovid
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von Ovid »

Der Fall gestaltet sich schon etwas anders, Sakura.
Sicherlich ist auch hier die übliche Eigendynamik der Presse im Gange. Das sollte man immer bedenken.

Aber ich kann aus den Ausführungen keinen Zweifel darüber schöpfen, dass es nicht wirklich mehrere sexuelle Nötigungen waren. Sonst kann man dies aus Berichten oft noch herauslesen, aber hier kann ich es nicht.

Sollte dies also der Wahrheit entsprechen, sollte er dafür auch rechtskräftig verurteilt werden. Aber die Wahrheitsfindung gestaltet sich leider immer schwierig. :|
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naylee
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von naylee »

Hi Sakura,

wo willst du denn dann die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge ziehen? Wem kann man überhaupt noch glauben? Und gibt es dann etwas anderes als den Eigennutz?

Wenn ärtztliche Untersuchungen ergeben haben, dass die Jungfernhäutchen der Mädchen zerstört seien, dann nehme ich das als richtige Information hin, sofern sie aus einer größtenteils seriösen Quelle stammen.
Auch wenn ich dem Spiegel in Sachen Statistik/Diagramme generell widersprechen muss und auch sonst die politische Einflussnahme weit über der mir vertretbaren Schwelle liegt, muss ich sagen, dass nicht generell pauschalisiert und dämonisiert wird. Schließlich wird nicht mit irgendwelchen Dreck-Wörtern um sich geworfen, der Tatbestand (Finger einführen) wurde sachlich und nicht übertrieben wiedergegeben. Auch in der Vergangenheit habe ich im Spiegel sehr häufig ausgewogene Beiträge zu heiklen Themen lesen können.


Ich finde es nur schade, dass mit diesem Artikel wieder auf den kinderlieben Männern rumgehackt wird. "Pass auf, dass dich der Lehrer nicht anfässt. Und wenn er nett zu dir ist, renne gleich weg und sprich mit uns darüber"
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
gewuerzgurke

Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von gewuerzgurke »

Hoi naylee!
Schließlich wird nicht mit irgendwelchen Dreck-Wörtern um sich geworfen
Der Schreiber weiss wie er trotz eines Verzichtes an "Drecks-Wörtern" dem ganzen trotzdem einen gewissen Drall verpassen kann.

Für mich liest sich der Text herablassend, ablehnend, drohend mit dem Finger schwingend und zum Teil auch hetzerisch. Der Autor hat absolut Position bezogen - und zwar auf der allgemeinen "Schiene". Das alleine macht den Artikel jetzt nicht schlecht, aber die Gegendarstellung (ja sogar die ist vorhanden) ist bewusst kurz und unerklärend geblieben.

Die Ablehnung erstreckt sich über den ganzen Artikel.


zu Ovid
Aber ich kann aus den Ausführungen keinen Zweifel darüber schöpfen, dass es nicht wirklich mehrere sexuelle Nötigungen waren. Sonst kann man dies aus Berichten oft noch herauslesen, aber hier kann ich es nicht.
Da du doch immer gerne Griesemer zitierst, warum haste gerade hier nicht an ihn gedacht?

Und ja herauslesen ist hier wirklich schwierig - da stimme ich dir zu.

Wie aber auch genannt weiß von uns keiner "die Wahrheit". Und aufgrund eines Textes und Aussagen auf "die Wahrheit" zu schließen ist mir ehrlich gesagt nicht geheuer.

Deshalb bleibt es bei Mutmaßungen und/oder vagen Behauptungen.

Sollte sich der Herr eben nicht "konform" (d.h. mit Gwalt/kein Einverständnis - das ganze geblubbere halt) verhalten haben, dann ist es natürlich "Recht" wenn er daraus seine Konsequenzen ziehen muss.

Ansonsten: In dubio pro reo!

zu Sakura:

Mit deinen Ausführungen hast du mit Sicherheit nicht ganz unrecht. Die Menschen dort (und nicht nur dort) haben Lebensbedingungen die wir uns NICHT vorstellen können! Wer es vermag muss wohl doch erst mal hin und sich das ganze mit eigenen Augen anschauen (ich vermag es auch oft zu "wissen" - war aber selbst noch nie dort und habe es mit eigenen Augen gesehen).

gürksche :|
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Ovid
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von Ovid »

gewuerzgurke hat geschrieben: Und ja herauslesen ist hier wirklich schwierig - da stimme ich dir zu.

Wie aber auch genannt weiß von uns keiner "die Wahrheit". Und aufgrund eines Textes und Aussagen auf "die Wahrheit" zu schließen ist mir ehrlich gesagt nicht geheuer.

Deshalb bleibt es bei Mutmaßungen und/oder vagen Behauptungen.

Sollte sich der Herr eben nicht "konform" (d.h. mit Gwalt/kein Einverständnis - das ganze geblubbere halt) verhalten haben, dann ist es natürlich "Recht" wenn er daraus seine Konsequenzen ziehen muss.

Ansonsten: In dubio pro reo!
Ja natürlich. Wenn es nicht eindeutig zu beweisen ist...
Aber man hört von erschreckenden ärztlichen Attesten, Mädchen dich sich mal deutlich gegen ihn äußern, die Mehrheit tat dies...
Dass er Alkohol trank, und viele viele Mädchen(!) gleichzeitig sexuell bedrängte...
Es spricht zuviel gegen ihn. Es muss schon auf derbste Weise herumphantasiert worden sein in dem Bericht.
Wenn etwas so öffentlich wird und reihenweise Kinder betroffen sind, dann tuts mir Leid. Dann kann ich nicht glauben, dass er komplett unschuldig ist, oder es nur eine Bagatelle war.

Das heisst aber natürlich trotzdem noch, dass ich für ein rechtmäßiges wahrheitsgemäßes Gerichtsverfahren bin. Da gehört "In dubio pro reo" sicher dazu.
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Sakura
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Re: Daddy Renés Kinder

Beitrag von Sakura »

Hallo Ovid,
Es spricht zuviel gegen ihn. Es muss schon auf derbste Weise herumphantasiert worden sein in dem Bericht.
Die Stadt Worms ist ja nicht nur bekannt für den legendären Prozess gegen Martin Luther 1521, sondern auch für das Ende jeder Glaubwürdigkeit von Indizien in einem Missbrauchsprozess.
Da hatten massenhaft Kinder gegen alle möglichen Erwachsenen ausgesagt, an ihnen wurden klare Anzeichen schweren sex. Missbrauchs festgestellt, Gutachter undPsychologen schworen heilige Eide auf die Glaubwürdigkeit - und am Ende brach alles wie ein Kartenhaus zusammen.
Heiße Luft.
Es wurde massenhaft Leid über viele Familen gebracht. Die Verantwortlichen hätten es verdient, dass man ihnen öffentlich bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen hätte, aber diese räkelten sich noch Jahre lang feixend in Beamtensesseln.

...Und dann gehen ein paar sensationsgeile Journalisten, frustrierte Kreischen, die noch nie einen Mann aus der Nähe gesehen haben und Lobyistinnen, die für ihre erregte Häkelrunde unter dem Deckmantel der Kinderhilfe mal wieder ein paar schnelle Euro machen müssen, die alle gehen nach Manila und holen ein paar Kinder zusammen, denen sie wer weiß was entlocken. Natürlich hatten die Kinder auch was davon, nämlich Aufmerksamkeit und Taschengeld.
Ich nenne das: Missbrauch einmal anders. Wenn tatsächlich was war, dann kann nichts mehr ermittelt werden. Worms verbietet für alle Zukunft Ermittlungen, die nur auf Gerüchten basieren.

Sakura
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)
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