GLF

[Halolizy]

Ich lese aktuell das Buch „Mit Papa war’s nur Blümchensex“ und fand die ersten 40 Seiten wirklich extrem euphorisierend und erregend aufgrund der dort literarisch beschriebenen sexuellen Geschehnisse. Darin wird sehr obszön von der Tochter eines Vaters beschrieben was er mit ihr gemacht hat. Ich wusste gar nicht dass alleine Wörter so etwas auslösen können. Ein Gefühl, wie auf Drogen. Nun frage ich mich, ist es ok so etwas zu lesen und sich damit zu bereichern, vor allem wenn man weiß dass es echt ist, was man ließt? und was wenn die Geschichten die man ließt nicht echt sind? Ich weiß es nicht, nur dass ich es zu gut fand und ich empfinde das schon irgendwie als krankhaft. Ich habe das Gefühl ich sollte das nicht gut finden was ich gelesen habe, ich tu es trotzdem und wünschte ich hätte mehr von solchen Texten. Ich wüsste glaub ich sogar wo ich solche herbekomme, aber eigentlich wollte ich nicht mehr auf diese Art von Foren.
Gleichzeitig denke ich mir ich sollte meine Fantasien nicht so bestärken, auch wenn ich mir vertraue, dass ich sowas, was dargestellt wird, niemals machen würde.

Was denkt ihr von der Thematik?

Liebe Grüße

Halolizy

[Karamello]

Hallo Haloli,

derzeit gilt in Deutschland leider der Paragraph §184b, mit dem kinderpornografische Schriften verboten sind. Deshalb haben manche Pädos selbst Angst, etwas in ihr Tagebuch zu schreiben. Wir leben in einem Unrechts- und Polizeistaat, sei also vorsichtig. Das meiste ist auch indiziert, bis auf wenige Ausnahmen wie Josephine Mutzenbacher oder "Lolita" von Vladimir Nabokov. Fragt sich, wie lange noch.
Erst gestern sah ich in einer Kunstausstellung ein schönes Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner. Es zeigt zwei nackte Mädchen. Kirchner liebte die jungen Mädchen und hatte einige Musen in der Künstlerkommune, die er auch malte.
Anno 2024 leben wir in der Zeit von Cancel Culture. Ob "Mit Papa war's nur Blümchensex" indiziert ist, weiß ich nicht. Selbst unsere Justiz hat nicht alles im Blick, was so auf dem Markt ist.
Ich würde das Buch auf jeden Fall still und leise in meinem Kämmerlein lesen und nicht unbedingt in der U- Bahn oder auf der Parkbank rausziehen, sicher ist sicher.
Das Du Genuss an der Lektüre empfindest ist ganz normal. Erotische Literatur ist ein ganz wunderbares Genre und wenn wir irgendwann mal als Minderheit anerkannt sind, dann wird man sowas auch wieder publizieren können.

Liebe Grüße

Karamello

[Halolizy]

Hallo Karamello

Ok, vielen lieben dank für die Info und gleichzeitig frag ich mich warum ich so lost bin und das nicht erkannt habe, dass das verboten ist, dabei kenn ich doch den Paragraphen. Ja, "Lolita" hab ich mir gleich dazugekauft, wird danach gelesen.

[naylee]

Da ich das Buch nicht kenne, kann ich dazu keine Aussage treffen, inwiefern es für dich selbst schädlich sein könnte. Ich entnehme deinen Worten, dass sich die Schilderungen irgendwie heiß machen, du dies aber bedenklich findest, da du dich nicht von den geschilderten Handlungen ansprechen lassen möchtest. Das kann ich verstehen. Und doch glaube ich, dass du das hinbekommst zwischen deinen stillen Wünschen, den Bedürfnissen des Kindes und den rechtlichen Rahmenbedingungen einen Weg für dich zu finden.

Ich persönlich habe gemerkt, dass sich meine Fantasien und Wünsche ganz schnell in Luft auflösen, sobald ich mit einem Mädchen zusammen bin. Da zählt dann tatsächlich nur die emotionale und die körperliche Nähe und es geht mir gut, wenn sie sich wohlfühlt.

Wenn das Buch frei verkäuflich ist, fällt es auch nicht unter das Strafrecht und irgendeinen der vielen 184er-Paragraphen. Da bin ich mir sehr sicher.

[Verehrer]

dass sich meine Fantasien und Wünsche ganz schnell in Luft auflösen, sobald ich mit einem Mädchen zusammen bin. Da zählt dann tatsächlich nur die emotionale und die körperliche Nähe und es geht mir gut, wenn sie sich wohlfühlt.

das klingt für mich ziemlich idealisiert.

@Haloli : von Dingen, die man als krankhaft empfindet, kann man die Fingher lassen.

[Dämon im Herzen]

Also Lolita würde ich mir nicht wieder antun, das Buch hat meine Stimmung etwas gedrückt.

[naylee]

Idealisiert würde ich es nicht nennen. Ist halt nur eine Wahrnehmung von mir. Also die körperliche Anziehung spüre ich schon, allerdings nicht den Wunsch, mit ihr intim zu werden. Ich hatte mal einen tollen Moment auf einer Hüpfburg, wo mich eine 9-jährige komplett in ihren Bann gezogen hat. Wir hatten nach langem Toben einen Moment der Stille inmitten des Trubels, schauten uns in die Augen, waren ganz nah beieinander. Das war ein unsagbar magisch-knisternder Moment, sehr erotisch. Wäre sie erwachsen gewesen, hätten wir uns vielleicht geküsst. Nach diesem Moment war es wieder wie vorher. Anziehend und schön, mehr aber auch nicht.

[Horizonzero]

Sicher kann man in Listen nachforschen ob es ein rechtliches Problem sein kann dieses Buch zu besitzen. Ggfs. da offensichtlich Autobiografisch vieleicht nicht (oder noch nicht) indiziert. Bei Thalia und Amazon scheint man es jedenfalls kaufen zu können, sogar ein paar Probeseiten sind lesbar^^

[Halolizy]

Also Lolita würde ich mir nicht wieder antun, das Buch hat meine Stimmung etwas gedrückt.

Meine Stimmung hat es nicht gedrückt...

Manche Stellen haben mir sogar sehr gefallen...

aber ich mag Humbert Humbert nicht.

[Karamello]

Ich habe tatsächlich zwei oder drei Exemplare von Nabokovs "Lolita" in meiner persönlichen Pervbibliothek. Hab das mal angefangen zu lesen und etwa ein Drittel davon geschafft. Ja, ich finde es auch irgendwie deprimierend. Literarisch gesehen ist es natürlich ein Meisterwerk, verfasst in einer Sprache, wie das heute nur noch selten getan wird. Aber der Inhalt deprimiert mich und zu wissen, dass der Roman schlecht ausgeht (Achtung Spoiler!) und Humbert seine Lolita verliert und er im Gefängnis an einem Herzinfarkt stirbt.
Hatte Nabokov Angst, ein Happy End für solch einen Roman zu schreiben? Hätte sich das publizieren lassen? Die Thematik ist so schon kontrovers genug, aber schöner wäre es natürlich gewesen.