GLF

[Dämon im Herzen]

Diesem Gedankengang kann ich folgend, doch glaube ich das Schadensersatzforderungen leicht dazu führen können, dass der Schadensersatz nur zur Bereicherung der "Opfer" dient und dazu, den Täter zu ruinieren, und nicht einen Ausgleich zwischen beiden schafft.

[Madicken]

wenn sie dann Nacktbilder von ihrer Mutter sucht und veröffentlich oder so ähnich!?

Äh, lieber nich !

Sind die "Schmuddelblätter", die mit den kindlichen Reizen der kleinen Eva scheinheilig Kasse gemacht haben, nicht eventuell auch Regressmäßig zu belangen ?

Durften die das damals machen ?

Wie war und wie ist es heute mit den Persönlichkeitsrechten eines Kindes, bezüglich (s)einer medialen Vermarktung, bestellt ?

[Gelöscht_10]

In diesem Sinne ist der Schadensersatz verständlicher.

Das würde ich durchaus unterstützen. Müsste aber dann auch auf alle Fälle angewendet werden, wo Eltern Geld mit ihren Kindern verdienen (oder überhaupt: wo mit Kindern Geld verdient wird). Es hat schon etwas doppelmoralisches, wenn man sieht, wie man sich mit kindlichen Darstellern, Models o.ä. die Taschen vollstopft und dann auf Eva's Mutter kräftig schimpft.

Und das ganze dann auch noch unter den Umständen einer Gesellschaft, in der soetwas nicht ohne Stigma ist.

Das ist weniger schlimm. Das Problem ist eher, dass das in der heutigen gesellschaftlich-kulturellen Situation anders bewertet wird als damals eben.

lg kim

[Ovid]

Sind die "Schmuddelblätter", die mit den kindlichen Reizen der kleinen Eva scheinheilig Kasse gemacht haben, nicht eventuell auch Regressmäßig zu belangen ?

Dürftge wegen des Rückwirkungsverbots im Strafrecht eigentlich ausgeschlossen sein.
Nur die Tochter halt vlt. eine Chance weil das bei Ansprüchen im Zivilrecht anders ist? Keine Ahnung.

[Mitleser]

Mit 47 auf einmal. Hmmm. Geldmangel? Familienstreit?

Das war auch mein erster Gedanke... Nach 36 fällt ihr auf einmal auf, dass diese Nacktfotos von damals sie so schädigen, dass sie Schadensersatz von ihrer Mutter fordert?! Persönlichkeitsrechte hin oder her, das riecht förmlich nach Geldmacherei, vor allem, wenn's innerhalb der Familie ist. Etwa, weil's bei Spiegel, Playboy und Co. nichts mehr zu holen gibt?

[kafka]

Ich denke, dass diesem Thread eine Prise mehr Empathie gut zu Gesicht stehen würde:

Eva Ionesco hatte es bestimmt nicht leicht im Leben. Erst diese Kindheit, die doch wohl nicht als behütet bezeichnet werden kann und geprägt war von der Gier der Mutter. Dann irgendwann die Teenagerjahre, in denen sie versucht die ersten Schritte zu tun, aber ziemlich schnell feststellt, dass alles, was sie jemals für diese Welt sein wird ein elfjähriges, nacktes, verführerisches Mädchen ist. So geht das weiter, sie probt oft den Ausbruch, merkt aber immer wieder, dass die große Bewunderung ihr gegenüber sich nur in dieser Rolle einstellt.

Sicher, das lässt sich auch auf andere Kinderstars übertragen und das sollte bestimmt auch geschehen. Aber bloß weil diese Übertragung gesellschaftlich nicht geschieht, bedeutet das doch nicht, dass das Schicksal Ionescos nicht schwer wiegt. Und vielleicht sogar schwerer wiegt als bei Heintje, dem Kinderschokoladetypen oder Radcliffe, da es eben im stigmatisierten pädophilen Kontext steht.

Ist die Schadensersatzforderung überzogen? Ich weiß es nicht, aber immerhin ist es ja ein ganzes Leben, um das es hier geht. Ist Geld überhaupt die richtige Dimension, um das zu vergelten? Ich denke schon. Geld ist allgemein die vorherrschende Dimension unserer Gesellschaft und dient so gut als Symbol.

[Mitleser]

@kafka: Was Eva Ionescos Persönlichkeitsrechte angeht, stimme ich Dir selbstverständlich zu, die Vorstellung, dass meine Eltern mit mir als Kind vergleichbares hätten machen können, ist nicht sehr prickelnd. Ob die Schadensersatzforderung (oder eine Geldforderung ganz allgemein) überzogen ist oder nicht, vermag ich ebenfalls nicht zu sagen. Jedenfalls denke ich nicht, dass man eine verlorene Kindheit mit Geld wieder wettmachen kann. Das Thema "Kinderstars" ist immer heikel, egal um was genau es nun geht.

Aber ich finde es eben schon merkwürdig, dass so eine Anklage jetzt, nach mehr als drei Jahrzehnten, auf den Tisch gebracht wird. Man sollte meinen, dass man sich, selbst wenn man sich mit seinen Eltern nicht gut versteht, in dieser Zeit auf irgendeinen Konsens geeinigt hat, denn die Geschehnisse von damals sind nun einmal nicht mehr rückgängig zu machen. So hat der Medienrummel aber leider einen faden Beigeschmack und klingt nur allzu sehr nach schnöder Geldmacherei.

[Ovid]

@kafka:
Möglich als zusätzliche Hypothese. Klar kann das der Fall sein.

Plausibel ist allerdings nicht, dass besagte öffentliche Schadensersatzforderung und die anstrengenden Lappalien vor Gericht, die Aufarbeitung der Vergangenheit und alle möglichen Konfrontationen und Wiederbelebungen zurückliegender Ereignisse sich auch nur irgendwie positiv auswirken könnten auf ihre momentane Situation, wenn man vorraussetzt sie befinde sich in einem Zustand psychischer Belastung.
Vor allem weil sie dieses mehr oder weniger vergessene Bild mit dieser Forderung in alle Öffentlichkeit rückt, sich erneut der Stigmatisierung aussetzt, es wieder aktuell macht.
Sie nimmt also in Aussicht auf das Geld in Kauf, dass sogar vlt. einige Menschen aus Interesse nach diesem Bild suchen könnten und darüber überall geschnackt und getratscht wird, ihr wieder als Opfer begegnet wird.
Informationen über ihre finanzielle Situation könnten helfen mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen. Gehen wir von einer finanziellen Notsituation aus, gewinnt deine Hypothese an Plausbilität.
Sollte es nicht so sein, gewinnen die Alternativhypothesen an Gewicht, mit ihrer Mutter erneut verstritten zu sein und deswegen so feindlich zu reagieren oder eben, dass eher materielles Interesse eine Rolle spielt als anderes.
Mehr Daten würde man beispielsweise auch aus der gemeinsamen Biographie mit ihrer Mutter schöpfen können.

Schade eigentlich. Wir haben nun eine handvoll guter Hypothesen, aber keine Daten und keine Möglichkeiten zur Datengewinnung.
Das betrübt jedes Wissenschaftler-Herz.

[kafka]

@Mitleser

Das ganze Leben ist doch das bloße Verarbeiten der Kindheit. Ich habe eine Verwandte, die ist jetzt bald 90 und regt sich immer noch tierisch über ihre Mutter auf und über die Art und Weise, wie sie erzogen wurde.

@Ovid

Aber wenigstens erlangt sie so die Hoheit über die Geschehnisse. Etwas das sie die ganze Zeit zuvor nicht hatte. Endlich hat sie mal die Zügel in der Hand und bestimmt, wohin es geht.

[Ovid]

Endlich hat sie mal die Zügel in der Hand und bestimmt, wohin es geht.

Ob das so ist, entscheidet sich ja erst. Bisher hat sie die Zügel nicht in der Hand, sondern das Gericht. Sollte dieses die Forderung ablehnen, stürzt sie noch tiefer.
Es ist also zuästzlich beträchtliches Risiko.

[Gelöscht_10]

Aber wenigstens erlangt sie so die Hoheit über die Geschehnisse.

Aber auch nur was dieses Bild (oder ein paar Bilder) betrifft - und selbst das nur teilweise. Mit dieser Schadensersatzforderung hat sie - egal wie die Sache ausgeht - z.B. noch lange keine Hoheit darüber, ob und wie das weiter verbreitet wird.

Es scheint mir schon so, als nutze sie gezielt dieses Stigma um solche Bilder aus, um ihrer Mutter damit eins auszuwischen. Alle anderen Möglichkeiten greifen ja nicht mehr, weil verjährt.

lg kim

[kafka]

Im Zweifel für den Angeklagten, oder nicht? Und beziehen können wir dieses Wort doch nicht bloß auf den wahrscheinlichen Prozess mit ihrer Mutter, sondern auch auf die Anklage Eva gegenüber hier im GLF.

@Ovid

Es spricht ja keiner davon, dass es ein kluger Schritt ist. Aber stehe ihr doch wenigstens einen Fehler und irrationale Handlungen zu - diese bedeuten ja noch keineswegs eine Böswilligkeit.

@kim

Sie will ihrer Mutter eins auswischen? Ja, weshalb denn auch nicht? Verwerflich wäre es doch gerade, wenn für sie nur das Geld eine Rolle spielen würde und nicht die Beziehung mit der Mutter.

[Gelöscht_10]

Im Zweifel für den Angeklagten, oder nicht?

Mag sein, dass ich damit ein Problem habe, weil ich den Glauben an diesen Grundsatz verloren habe . Aber ich verstehe Dich ja durchaus!

lg kim

[Lobo]

Eva ist das Geld ausgegangen,und von irgendwo her muss Nachschub kommen.

[gelöscht_13]

Für den Playboy hats mit 47 nicht mehr gereicht.
Ein paar Stunden Anklage führen für eine nette Entschädigung scheint ein neues Geschäftsmodell zu werden.
Der Film Spielen wir Liebe kam nach der Sexwelle. Da wurde vieles toleriert. Ich will nicht wissen wie viel was damals in Ordnung war heute anders gesehen wird.