GLF

[naylee]

Das Leben ist wertlos, aber man kann und sollte es genießen, solange es währt. Nietzsche ist das nicht. Vielleicht eher Buddhismus?

[Zärtel]

Wert ist subjektiv. Für mich ist das Leben (nicht nur mein Leben, sondern auch Leben von anderen Menschen und Tieren) jedenfalls wertvoll.

[naylee]

Für die Erde aber, diese große, im Weltraum kreisende Kartoffel, besitzt das Leben auf ihr drauf keinen Wert.

[Leni]

Für die Erde aber, diese große, im Weltraum kreisende Kartoffel, besitzt das Leben auf ihr drauf keinen Wert.

Wir sind ausschließlich Parasiten für diesen Planeten, die er so schnell wie möglich loswerden will (und das hoffentlich bald, damit die Tiere und Pflanzen sich mal von uns erholen können)

[Zärtel]

Sind die Tiere und Pflanzen nicht ebenfalls Parasiten? Und übrigens, ich habe das Gefühl, dass die Erde sich darüber keine Gedanken macht, ob hier überhaupt etwas lebt oder nicht.

[Verehrer]

mir tut der Mann im Mond leid, der muss das ganze Elend angucken.

[Flaubert]

Ich weiß nicht, ich sehe das alles nicht so negativ, das Leben ist das, was man daraus macht, wie man mit sich, anderen und diesem Planeten umgeht.
Biologisch hat jedes Leben eine Funktion – kein Organismus existiert isoliert. Schon ein Bakterium oder eine Biene beeinflusst das Ganze. In diesem Sinn wirkt jedes Leben, also bedeutet es etwas.

Zwischenmenschlich gilt das noch stärker: Für jemanden bist du wichtig, auch wenn du’s nicht immer merkst. Bedeutung entsteht im Kontakt, nicht im Vakuum.

Philosophisch gesehen mag das Universum gleichgültig sein, aber das heißt nicht, dass das Leben sinnlos ist. Es heißt nur: Der Sinn kommt nicht von außen, sondern von uns selbst. Wir erschaffen ihn – in dem, was wir tun, wen wir lieben, was wir verändern.

Kurz gesagt: Kein Leben ist bedeutungslos.
Manche Bedeutung muss man nur erst selbst erfinden.
Trotz allem Leid auf der Welt bin ich glücklich. Aber vielleicht ist auch das kulturelle Prägung.

[Lavinia Halbritter]

Ja, Verehrer: Freude, Spaß, Genuss, Fröhlichkeit, Wohlgefühl usw.
Ich bin ein Hedonist. Heißt: Mein Leben ist wertlos, meine Lebensfreude ist wertvoll. Das gleiche gilt für andere, die Leid und Freude empfinden können.

Hedonismus ist eine Sackgasse.
Du machst dein Leben wertlos indem du ein Werturtil fällst. Indem du Lebensfreude über alles andere stellst, wertest du alles andere ab. Dieser Unterschied ist etwas das du konstruierst, er ist nicht objektiv wahr.

Wenn die Welt das Schöne als schön erkennt,
so ist damit schon das Unschöne gesetzt.
Wenn die Welt das Gute als gut erkennt,
so ist damit schon das Ungute gesetzt.

Dao De Jing Vers 2 https://www.keybylion.com/deutsch/tao-te-king-von-laotse/?utm_source=chatgpt.com#tao-te-king-1-37

Dauerhafte Zufriedenheit ist duch Hedonismus nicht möglich, weil all diese Gefühle unbeständig sind. Du musst dich immer wieder dafür anstrengen, und wenn du es hast, besteht das Riskio es zu verlieren.

Das Leben ist wertlos, aber man kann und sollte es genießen, solange es währt. Nietzsche ist das nicht. Vielleicht eher Buddhismus?

Buddhismus ist das sicher nicht.

[Dämon im Herzen]

Mein Leben IST wertlos, und ich habe nicht vor, etwas ab- oder aufzuwerten. Wahrheit ist nicht objektiv, die einzige Wahrheit ist subjektiv, nicht das was ich meine oder fühle dass etwas ist, sondern NUR was ich fühle. Objektivität ist eine Konvention.

[Lavinia Halbritter]

Indem du sagst, dass es wertlos ist, tust du es schon abwerten. Die Null, der Naturzustand, ist nicht Wertlosigkeit, sondern Abwesenheit von Werturteil. Weder das eine noch das andere.

Objektivität ist eine Konvention - da stimme ich mit dir überein. Doch dein gegenteiliges Extrem ist ebenso falsch. Wenn du es aber schaffst (duch Meditation) all deine subjective Wahrheiten loszulassen, dann wirst du eine absolute Wahrheit finden. Eine Wahrheit, die so einfach ist, dass sie nicht in Worte gefasst werden kann.
Wenn du nur das Subjektive als wahr ansiehst, dann was bleibt wenn es weg fällt?