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kafka
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von kafka »

rakira hat geschrieben:und einige ergänzten das noch mit "bringen wir ma Steine und Mollis mit. Evtl wirds ja ganz witzig." Das sie damit dem Ziel eher geschadet haben, haben diese nicht gesehen.
All mein Hass. :evil:
rakira hat geschrieben:Klar tut sie das, aber wenn man politische Ziele verfolgen will, braucht man auch Inhalte die vermittelt werden sollen.
Aber kann nicht bloße Wut, bloße Präsenz auch schon ein Inhalt sein?
rakira hat geschrieben:Ich kann mir nur schwer vorstellen, das es bei einem Massenevent wie von dir beschrieben, einen Konsens gibt, weswegen man nun dort ist.
Bei der Occupybewegung ist der gemeinsame Nenner auch eher ein Gefühl, und nicht eine konkrete Forderung.
rakira hat geschrieben: Für eine Politik der Massen, müsste erstmal an der Aufklärung der Massen gearbeitet werden. Wenn nun aber von vielen kein wirkliches Interesse an den Themen entwickelt wird, bringt leider auch eine demokratie vom Volke aus relativ wenig.
Aufklärung ist immer gut. :D Aber wieso kann - um auf das Thema zurückzukommen - diese Aufklärung nicht auch über populäre Kanäle, wie das Gesichtsbuch, geschehen?
rakira hat geschrieben:Wünschenswert wäre es aber, so viele wie möglich mit ins Boot zu holen.
Ja.
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gelöscht_20
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von gelöscht_20 »

kafka hat geschrieben:Aufklärung ist immer gut. :D Aber wieso kann - um auf das Thema zurückzukommen - diese Aufklärung nicht auch über populäre Kanäle, wie das Gesichtsbuch, geschehen?
Kann sie definitiv. Zur Informationsverbreitung sollten grade die populären Medien genutzt werden. Aber um sich zu organisieren wenn man wirklich etwas erreichen will läuft man eben auch Gefahr, das man seine Vorhaben selber ins Stolpern bringt.

1. angemeldet - Hier tragen die Organisatoren die Verantwortung für den Ablauf. Wenn nun weil die ankündigung auch die Falschen erreicht hat sehr heftig werden. Wenige gewaltbereite Teilnehmer können die Stimmung auf der Demo gewaltig kippen. Glaub mir, ich bin froh nicht derjenige zu sein, der das ding angemeldet hat.

2. unangemeldet - Hier wurde oft mehr Polizei eingesetzt als Demoteilnehmer anwesend waren. Teilweise aus den Nachbarstädten sogar Einheiten abgezogen im Voraus. Da die Bullerei nun schon anwesend war, wurde die Demo auch trotz friedlichem Verlauf gesprengt. Drogen eingesammelt und Alk verschüttet.

Oder liegt das jetz daran, das ich in nem zu radikalen Umfeld in das ganze involviert war?
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Smaragd aus Oz
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:Aber kann nicht bloße Wut, bloße Präsenz auch schon ein Inhalt sein?
Die wesentlichen Fragen sind doch:
Erstens - warum ist man wütend?
Zweitens - wie stellt man sich den Zustand vor, in dem man nicht mehr wütend sein muss?

Nur auf die Straße zu gehen und gegen Banker, Urheberrechtsinhaber, Politiker oder Politikstil etc. zu flashmopsen ist für mich kein Inhalt.
Einfach gegen alles wettern kann jeder, aber das hilft doch nicht weiter. Man muss auch die Missstände konkret benennen und sagen, was die Alternative sein soll. Ansonsten ist das bloßes Rumgepolter, ohne es besser zu können oder zu wissen.

[color=#000000]rakira[/color] hat geschrieben:Ich kann mir nur schwer vorstellen, das es bei einem Massenevent wie von dir beschrieben, einen Konsens gibt
Zumindest theoretisch wäre es möglich, wenn vorher auf dieser Internetplattform ein Meinungsdiskurs stattgefunden hat.
Hier sehe ich aber die Grenzen des Mediums erreicht:

[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:Aber wieso kann - um auf das Thema zurückzukommen - diese Aufklärung nicht auch über populäre Kanäle, wie das Gesichtsbuch, geschehen?
Im anonymen Internet bin ich nicht gezwungen, objektives Dafürhalten zu praktizieren. Da kann ich schneller und folgenloser mal eben die Todesstrafe fordern oder mit Stammtischparolen ein paar Leute auf meine Seite ziehen - was im Realleben zwar auch, aber nur eingeschränkter möglich ist.
[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:Bei der Occupybewegung ist der gemeinsame Nenner auch eher ein Gefühl, und nicht eine konkrete Forderung.
Auch da sehe ich eine Gefahr, wenngleich ich den Gedanken der Occupysten zumindest nachvollziehbar finde.

Aber ist es richtig, dass diese Leute wegen eines Gefühls das Bankenviertel lahm legen, ohne konkrete Anklagen oder Verbesserungsvorschläge??

Ich meine, ich habe auch so jeden Tag meine Gefühle. Aber deswegen besetze ich nicht mit Freunden ein Kaufhaus, weil uns die Preise zu hoch sind. Oder okkupiere das Rathaus, weil mir die Kommunalpolitik zu ausländerfreundlich ist.
Mensch, ich rotte mich nicht mal mit Sympathisanten zusammen, um mit Spam- oder DOS-Attacken Gesichtsbuch oder andere soziale Netzwerke zu okkupieren - obwohl ich bei denen ein ganz mieses Gefühl habe. :P

Wenn das Gefühl der Maßstab sein soll, dann rottet sich bald auch der Mops vor meinem Haus zusammen, um mir mal den Pullermann abzuschneiden, weil ich ja als Kinderliebender ein Gefühlsmonster bin.
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Perma
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Perma »

kafka hat geschrieben:Quatsch. Es ist genauso Teil des Lebens wie alles andere.
Ein Teil des Lebens ja, aber Pizza kann man sich immer noch nicht per E-Mail liefern lassen.
kafka hat geschrieben:Langsam bekomme ich das Gefühl, dass viele von euch sich ein Urteil über diese Freundesstrukturen bilden wollen, ohne selbst bei Facebook angemeldet zu sein. Das kann wirklich nur schiefgehen - glaubt mir.
Ist doch gut, daß du mit deiner Freundesliste so umgehen kannst, wie du es im richtigen Leben auch kannst. Viele können das m.E. nicht und sehen die Freundesliste ganz anders wie du. Warum nennt man sowas auch nicht einfach Kontaktliste statt Freundesliste? Oder war das Absicht?
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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kafka
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von kafka »

@ rakira

Sicherlich ist es vorteilhaft, wenn man seine Demonstrationen anmeldet. Die Polizei ist so verpflichtet sie zu schützen und auflösen darf sie sie - eigentlich - aich bloß, wenn sie einen gewaltsamen Charakter gewinnt oder aus anderen krassen Gründen. Da reichen 30 Steineschmeißer noch lange nicht aus.

Wahrscheinlich ist es am zielführendsten, wenn wirklich eine Institution den Rahmen für eine angemeldete Demonstration schafft und in Folge dessen eine dezentrale Information und Vorbereitung über das Gesichtsbuch, Twitter, Pads und Foren geschieht.
rakira hat geschrieben:Oder liegt das jetz daran, das ich in nem zu radikalen Umfeld in das ganze involviert war?
Würde mich ja zu sehr interessieren, wo du aktiv bist. Aber behalt es lieber für dich. :P
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Ansonsten ist das bloßes Rumgepolter, ohne es besser zu können oder zu wissen.
Das Volk sollte immer bloß Rumpoltern dürfen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Im anonymen Internet bin ich nicht gezwungen, objektives Dafürhalten zu praktizieren. Da kann ich schneller und folgenloser mal eben die Todesstrafe fordern oder mit Stammtischparolen ein paar Leute auf meine Seite ziehen - was im Realleben zwar auch, aber nur eingeschränkter möglich ist.
In meinen Augen ist eine anonyme Stimme mehr wert als eine, die in dem Bewusstsein sich erhebt, dass sie mit der eigenen Person verbunden werden kann. Nicht umsonst führen wir in der BRD geheime Wahlen durch. Keine Stimme ist so ehrlich wie die anonyme, sie ist frei von Ängsten vor sozialer Schassung und ähnlichem.
So ergibt sich dadurch ein weiterer Vorteil des Internets - und ja; auch im Fratzenbuch ist es möglich sich anonyme Konten zu erstellen.


Jemand führt uns zurück zum Thema; sehr schön. :D
Perma hat geschrieben:Ein Teil des Lebens ja, aber Pizza kann man sich immer noch nicht per E-Mail liefern lassen.
Ich kann sie aber per E-Mail bestellen. Auch ist dies doch ein recht seltsamer Kritikpunkt.
Perma hat geschrieben:Ist doch gut, daß du mit deiner Freundesliste so umgehen kannst, wie du es im richtigen Leben auch kannst. Viele können das m.E. nicht und sehen die Freundesliste ganz anders wie du.

Tja, aber selbst wenn das der Falls ein sollte, schreit das für mich eher nach Aufklärung als nach Verteufelung des Mediums.
Perma hat geschrieben:Warum nennt man sowas auch nicht einfach Kontaktliste statt Freundesliste? Oder war das Absicht?
Facebook begann ja als ganz kleines Unternehmen; damals werden sie sich wohl einfach nicht die Gedanken gemacht haben und jetzt hat es sich halt eingebürgert.
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Smaragd aus Oz
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:Das Volk sollte immer bloß Rumpoltern dürfen.
Wie jetzt?
:?:

[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:Nicht umsonst führen wir in der BRD geheime Wahlen durch.
Aber was wir bereden hat doch mit Wahlen nix zu tun! Rakira und Du habt von Meinungsbildung gesprochen.

Meinungsbildung geht überhaupt nicht anonym: Hinter einer Meinung steht ein Dafürhalten, und damit es Substanz hat, braucht es auch ein Subjekt, das dahinter steht. Das unterscheidet die Meinung von bloßen Fakten.

Dass die Wahl, die am Ende des Meinungsbildungsprozesses stattfindet, anonym erfolgt, ist doch eine ganz andere Frage.

[color=#000000]kafka[/color] hat geschrieben:In meinen Augen ist eine anonyme Stimme mehr wert als eine, die in dem Bewusstsein sich erhebt, dass sie mit der eigenen Person verbunden werden kann.
Ist das echt Dein ernst? :shock:

Ist es mehr wert, wenn ein anonymer Internetpubertär seine Stimme gegen ein Selbsthilfeforum wie das GLF erhebt, als wenn Klaus Beier in persona seine Stimme rufen lässt: "Das ist meine Meinung.", und für diese Meinung mit seinem Ansehen und seinem Namen einsteht?

Du hattest diese Äußerung sicherlich unter dem Aspekt des Urnengangs gemeint, und ich verdrehe jetzt bewusst den Kontext etwas. Das mache ich aber bewusst und gern, weil Wahlen gar nicht der Kontext waren, zu denen wir schrieben. 8)
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kafka
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von kafka »

Smaragd aus Oz hat geschrieben: Wie jetzt?
:?:
Das Volk darf seine Unzufriedenheit zeigen, ohne dass es konkrete Veränderungsvorschläge oder gar eine politische Agenda vorzuweisen hat.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Aber was wir bereden hat doch mit Wahlen nix zu tun! Rakira und Du habt von Meinungsbildung gesprochen.
Das Argument kann man trotzdem analog anwenden. Die geheime Wahl wurde eingeführt, weil im 19. Jahrhhundert beispielsdweise Polizeibeamte quasi dazu gezwungen wurden bestimme Parteien zu wählen. Gleiche Gefahr besteht auch beim Aufruf zu Demonstrationen oder dem Verttreten von Standpunkten in Diskussionen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Meinungsbildung geht überhaupt nicht anonym: Hinter einer Meinung steht ein Dafürhalten, und damit es Substanz hat, braucht es auch ein Subjekt, das dahinter steht. Das unterscheidet die Meinung von bloßen Fakten.
Hinter jeder anonym geäußerten Meinung steht ein Subjekt - irgendwer muss ja die Tasten geschlagen haben. (Roboter jetzt mal außen vor. Könnte man aber auch durch Captchas eindämmen.)

Smaragd aus Oz hat geschrieben:Ist es mehr wert, wenn ein anonymer Internetpubertär seine Stimme gegen ein Selbsthilfeforum wie das GLF erhebt, als wenn Klaus Beier in persona seine Stimme rufen lässt: "Das ist meine Meinung.", und für diese Meinung mit seinem Ansehen und seinem Namen einsteht?
Jetzt lass mal den Vergleich zwischen dem Pubertär und dem Wissenschaftler weg; das hat hier nichts zu suchen. Es ging mir um eine Hierarchie zwischen Formen der Äußerung unabhängig von den Menschen, die die jeweiligen Kanäle nutzen.

Besserer Vergleich: Welche Meinung ist mehr wert? Die Meinung, die Beier anonym vertritt, oder, die dir er in Verbindung mit seiner Person trifft?
Wir haben doch selbst gesehen, wie er sich in seinem letzten Interview der öffentlichen Meinung aus Angst gebeugt hat und am Ende noch ein paar politisch korrekte Sätze herausgehauen hat. Das hätte er in der Anonymität nicht tun müssen.

Anderes Beispiel: Der Schulleiter P. traut sich nicht in einer Diskussion eine pro-pädophile Position einzunehmen, da er Angst vor der Elternschaft hat.


Auch sehr relevant: Ich habe vor einigen Wochen in der SZ einen Artikel gelesen über eine Studie, die gezeigt hat, dass Anonymität dem Umgangston im Internet nicht schadet. Finde ihn gerade jedoch nicht; wird hoffentlich nachgereicht.
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gelöscht_20
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von gelöscht_20 »

Anonymität ist teilweise sehr wichtig und gerade bei brisaten Themen unabdingbar. Aber dennoch kann man seine Meinung besser durchsetzen, wenn sie mit der Person verbunden werden.
Anonyme Meinungsäußerungen haben leider meist den Makel, nicht greifbar genug zu sein. Es fehlt das Objekt mit dem man sich Identifizieren kann.
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kafka
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von kafka »

rakira hat geschrieben:Anonymität ist teilweise sehr wichtig und gerade bei brisaten Themen unabdingbar. Aber dennoch kann man seine Meinung besser durchsetzen, wenn sie mit der Person verbunden werden.
Anonyme Meinungsäußerungen haben leider meist den Makel, nicht greifbar genug zu sein. Es fehlt das Objekt mit dem man sich Identifizieren kann.
Sicher, das ist der Ist-Zustand. Doch ist es ein Zustand, aus dem auszubrechen gilt. Meinungen sollten gleich viel wert sein; unabhängig von Bildungsstand, Titeln oder Alter.
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Ovid
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Ovid »

kafka hat geschrieben: Meinungen sollten gleich viel wert sein; unabhängig von Bildungsstand, Titeln oder Alter.
Mit kleiner Korrektur stimme ich diesem Satz vollumfänglich zu:
Meinungen sollten die gleiche Beachtung finden; unabhängig von Bildungsstand, Titeln oder Alter [derjenigen, die sie äußern].

Also, frei nach Popper: Die Stichhaltigkeit von Aussagen beurteilt sich in keiner Weise daran, welchen Status diejenigen einehmen, die sie äußern.

Das zu ermitteln (also den Wert der Äußerung) geschieht in einem nächsten Schritt. Dort kann sich also unter Umständen die Aussage eines Anonymen als stichhaltiger erweisen, als die einer akademischen öffentlichen Figur.

Mit der Effektivität, Akzeptanz und dem Zustimmungsgrad der Meinungsäußerung - wie von rakira richtig bemerkt - hat das leider nicht viel zu tun, obgleich es allemal wünschenswert wäre.
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Smaragd aus Oz
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Was Neues von der Gesichtsbuchfront:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/f ... 53624.html

Höchststrafe für "Facebook-Mord" an Teenager

Der 15 Jahre alte Angeklagte wurde wegen Mordes und versuchten Totschlags zu einem Jahr Jugendgefängnis und zwei Jahren Zwangstherapie in einer Anstalt für Straftäter verurteilt. So berichtet es am Montag die niederländische Zeitung "De Telegraaf". Der Junge hatte im Januar ein Mädchen getötet, weil dieses im Internet bei Facebook Gerüchte verbreitet haben soll. Es ist die Höchststrafe für jugendliche Straftäter.

Über mehrere Wochen hinweg hatten sich zwei 15- und 16-jährige Freundinnen aus den Niederlanden über soziale Netzwerke, per SMS und Brief bekriegt. Dann soll Polly W. gemeinsam mit ihrem Freund Wesley C., 17, beschlossen haben, dass Joyce H. wegen ihrer angeblich abfälligen Kommentare sterben müsse. Laut Staatsanwaltschaft engagierten die beiden Teenager für die Tat den 14-jährigen Jinhua K. Falls er sich weigere, würde er selbst sterben, so die mutmaßliche Drohung.

...

Das Gericht in Arnheim hatte überraschend entschieden, den sogenannten Facebook-Mord öffentlich zu verhandeln - obwohl bei Verfahren gegen Jugendliche die Öffentlichkeit in der Regel ausgeschlossen ist. In diesem Fall sahen es die Richter als wichtig an, dass die Gesellschaft die Fakten kennt und erfährt, welche Rolle Facebook in dem Fall spielte.
Der Fall mutet so skurril, krass & abgefahren an, dass es beinahe ein zweites Mordopfer gegeben hätte - weil ich mich fast totgelacht hätte.

Spiegel zitiert eine Quelle, nach der für den Auftragsmord 20 € gezahlt worden sein sollen, eine andere Quelle gibt 100 € an.
Tja. Bei so einem billigen Preis kann man keine hohe Qualität erwarten, bei der es professionell und unentdeckt vollzogen wird. :lol:


Interessant ist, dass die Richter ihr Augenmerk auf Gesichtsbuch gewandt haben. Leider gibt der Artikel nicht mehr darüber her.
Die Süddeutsche schreibt etwas mehr dazu:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/pro ... -1.1457912
Die Richterin hatte eine öffentliche Verhandlung erlaubt, weil sie auf die gesellschaftliche Bedeutung des Falles hinweisen wollte, also die Gefahren des "Cybermobbing". Das Internet senkt die Schwelle für Gehässigkeiten, die sofort den gesamten Freundeskreis erreichen.


Das Gesichtsbuch-Unternehmen geht fröhlicherweise langsam den Bach runter:

http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 10765.html

Die Umsatzschätzungen wurden um eine Milliarde Dollar gesenkt.

Wenn der Kurs der Aktie weiter fällt, dann könnten vielleicht die gebeutelten Anleger, die von Zuckerberg belogen und betrogen wurden, aus Wut einen gewissen Auftrag erteilen; einen Auftrag für 20 oder 100 €. :P
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Horizonzero »

OO - man bedenke, wenn Fratzenbuch pleite geht - hat ja keiner mehr einen Account- alles Kriminelle sozusagen .... :rotfl:
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Perma »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:[...] einen Auftrag für 20 oder 100 €. :P
Vielleicht springt er selbst von der nächsten Brücke.
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Sascha »

rakira hat geschrieben:Gleich bekomm ich wieder virtuelle haue, aber wo ist eigentlich der große unterschied zwischen dem Fratzenbuch und dem GLF in verbindung mit Torchat Kontakten? Ich meine wir entblößen uns doch teilweise auch virtuell komplett, nur halt in ner anderen altmodischeren Plattform.

Heutzutage finden halt einfach auch soziale Kontakte übers Internet statt. Schlicht und einfach weil es möglich ist. Recht gebe ich euch lediglich in dem Punkt, das diese niemals den realen Kontakt ersetzen können.

So und jetzt bitte die Details die ich übersehen habe.
Der Schutz der Privatsphäre über Torchat ist viel wichtiger als Äußerlichkeiten, weswegen ich
sowas nicht für Altmodischer halten würde.

Und nie hatten unterdrückte Minderheiten wie wir solche Möglichkeiten, Kontakt mit Gleichgesinnten zu finden, wie wir heute. Und das wird sich noch gewaltig verbessern in der Zukunft.

Dann laden die Kids vielleicht ihre selbstgemachten Bilder selbst ins Darknet und geben untereinander damit an, wer die meisten Pädos als Fans hat.
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Re: Kinder lieben heute nur noch virtuell

Beitrag von Waldbär »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:Der Fall mutet so skurril, krass & abgefahren an, dass es beinahe ein zweites Mordopfer gegeben hätte - weil ich mich fast totgelacht hätte.
Erklärst Du mir den Witz?

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