Wir haben zwei Möglichkeiten.
Entweder: Wir machen keine Aussage dazu. Dann kann man keine falschen Schlüsse ziehen, und alles ist gut.
Oder: Wir wollen eine Aussage treffen. Und zwar mit den Daten, die uns zur Verfügung stehen.
Tja. Was machen wir jetzt?
Du triffst doch selbst eine Aussage:
Per hat geschrieben:Die wenigsten Pädophilen sind Kernpädos. Die meisten stehen nur auf vorpubertäre Stimuli oder auch auf Frauen.
Weder die 25% sind zuverlässig, noch jegliche anderen Angaben dazu.
[...]
90% der Pädophilen sind Halbheten.
Tja. Mit welcher Legitimation sagst du das? Nach meinem
Gefühl liegst du nicht unbedingt falsch, was den niedrigen Anteil Kernpädophiler betrifft.
Aber irgendwie passt deine Kritik mit deinem eigenen Verhalten nicht zusammen. Du diskreditierst jegliche Aussagen als ungenau, verwässerst jede Studie und wissenschaftliche Literatur, aber wagst selbst eine 90% Schätzung.
Huch?!
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Per hat geschrieben:
Was ich meine ist, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Und wenn sich bewusst zu halten, dass diese Schlüsse absoluter Unfug sein können.
Ich habe nur aufgeführt, welche Schlüsse man alles aus Beiers Feststellung bezüglich dieser Frage
ziehen könnte. Mehr nicht.
Setzt man Beiers Feststellung als richtig vorraus - man hat ja keine Wahl, wenn man sich überhaupt zu einem Schluss hinreissen lassen will - dann gibt es drei Schlüsse, die man ziehen kann.
Einen habe ich vergessen.
Per hat geschrieben:
In Deinem Beispiel kannst Du Dich nur auf das SKM zu einem bestimmten Zeitpunkt beziehen - und sonst nichts. Du beziehst es auf alle Pädophilen und Kernpädos. Allein vom Ansatz sage ich: Das ist falsch und die Schlüsse, Folgerungen und Wahrscheinlichkeiten sind unbrauchbar.
Zeitpunkt? Beiers Aussage gilt über einen Zeitraum.
Nimmt man diese mal als wahr an, dann folgt daraus, dass es nur drei Schlüsse geben kann.
Schluss A: Kernpädophile missbrauchen anteilsweise weniger als Sekundärpädophile: Dann kann es gleichviele oder sogar mehr Kernpädophile geben.
Schluss B: Beide missbrauchen anteilsweise genausoviel. Dann gibt es mehr Sekundärpädophile.
Schluss C: Kernpädophile missbrauchen anteilsweise mehr als Sekundärpädophile: Dann gibt es deutlich mehr Sekundärpädophile als Kernpädophile.
Einer von diesen Schlüssen kann nur richtig sein, wenn man Beiers Aussage glaubt. Es steht zur Diskussion, welcher Schluss richtig sein könnte.
Ungenau, fehleranfällig... vielleicht. Methodisch falsch? Nein. Nur Logisch folgernd.
Per hat geschrieben:
Aus unbrauchbaren Schlüssen ergeben sich unbrauchbare Meinungen und aus diesen unbrauchbare Verhaltensweisen und Bewertungen.
Das ist so als würde ich von meinem Verhalten auf Deins schließen - das macht Dich zu einem ganz anderen Menschen, als Du bist. Das Verhalten Dir gegenüber würde sich ändern.
Oder themaorientiert: Der Film "Spielen wir Liebe" wurde von einer Minderheit gesehen und von einer Mehrheit als Kinderpornografie verurteilt und nach Mehrheitsbeschluss als Kinderpornografie eingeordnet - ohne dies zu sein.
Die Kritiker haben Ausschnitte aus dem Film vom Hörensagen mitbekommen (nackte Kinder und Kindersex) und ihre verkehrten Schlüsse gezogen.
Die Statistiken die Du anführst sind ähnlich aufgebaut. Von einem kleinen Ausschnitt wird verkehrt auf das große Ganze geschlossen.
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Die falschen Weisheiten (Schlüsse) werden als Wahrheit verkauft und geglaubt. Aus diesen werden weitere Erkenntnisse gezogen, bei denen dies ähnlich verläuft. Am Ende steht einer enormen Unwissenheit eine Fülle von falschen Weisheiten gegenüber, die bis zur Aggression gegen das dargestellte feindliche Unbekannte führen.
Irgendwann sagen so viele: Pädophile sind Kinderschänder, dass es viele weitere für bare Münze nehmen - wie könnte sich denn die Masse irren, da waren viele Gebildete dabei, die das auch so sahen, da muss das stimmen.
Ich stimme dir vollkommen zu. Allerdings liegt das Problem nicht allein an ungenauen Daten, sondern
an der falschen sozialethischen Bewertung von Daten.
Das hatten wir ja schon in dieser Debatte. Ich habe ja feststellen müssen, und darauf hast du mich auch immer festgenagelt, dass es wahrscheinlicher ist, dass ein Pädo Kipo guckt, als, dass es ein Hetero guckt.
Das lässt allerdings keinen diskriminierenden Schluss zu. Das habe ich ja sehr elaborat dargelegt.
Per hat geschrieben:
Ich meine, es sollte nicht spekuliert werden.
Man muss sich nur der Tragweitee bewusst sein, wie spekulativ die eigenen Aussagen sind.
Dann gibt es gegen Spekulationen per se nichts einzuwenden.
Um aufgrund dieser Spekulationen Entscheidungen zu treffen, ist die Datenlage einfach zu dünn. Richtig. Auf diesen Punkt beharrte ich auch die ganze Zeit in der Kipo-Debatte.