Frakt!on hat geschrieben:
Ich halte das für Unsicherheit.
Ja, mag ein Grund sein.
Frakt!on hat geschrieben:
Wie soll man sich verhalten, wenn es keinen Ethos oder Kodex gibt? Für KiPo und gegen SKM darf man nicht sein, für beides erst recht nicht und gegen beides und alles ist fast der einzige Weg, es sei denn es wird mit "einvernehmlich" ausgeschmückt.
Moment. Das widerspricht sich etwas. Es gibt ja eben keinen pädogemeingültigen Ethos oder Kodex. Deswegen
darf man ja auch für alles mögliche sein.
Es geht eben um
Überzeugungen. Wer bei seinem Standpunkt seine Überzeugungen nicht vermittelt, sondern etwas anderes, der ist ein Heuchler. (Das gilt offensichtlich nicht für diejenigen, die schweigen)
Das hat nichts damit zu tun, wofür oder wogegen man sein darf.
Natürlich ist die "Heuchelei" weniger schwerwiegend, wenn es aus Selbstschutz geschieht.
Ein anderer Grund seinen Standpunkt nicht zu vermitteln ist Unterordnung. Einem ist sein Standpunkt dann eben nicht so wichtig, bzw. Konformität und Identität mit der Gruppe ist ihm wichtiger.
Weiterhin gibt es auch welche, die moralische Einsicht von Volition auch einfach abspalten. Etwas, was als nicht gut, als unmoralisch erkannt wird, ist einem völlig Schnuppe. Also man sieht ein, dass es falsch ist, und macht es trotzdem.
Frakt!on hat geschrieben:
Ich bin gegen so vieles im GLF, da muss ich nicht auch noch mit der typischen Reaktion auf Dawns Anspielungen eingehen.
Das war auch kein Vorwurf, sondern eine Feststellung, die sich in meine Überlegungen eingebettet haben. Ich habe ja zuerst auch meinen Standpunkt nicht vermittelt. Habe mich aber dann doch dazu entschieden. Ich denke es ist ganz gut das mal öfter zu tun. Ist aber nicht "bindend".
I*like*the*dawn hat geschrieben:
In einem gewissen, ja.
Es ist eines meiner Lieblingsmotive in der Literatur oder Filmen, wenn irgendwelchen, braven Mitbürgern die Maske vom Gesicht gerissen wird, und ihr wahres Selbst ans Tageslicht kommt.
Sehr schön dargestellt wird das auch in der Philosophie von Schopenhauer und Nietzsche. Ich lese so etwas gerne.
Kann ich mir vorstellen, dass es gewissermaßen befreiend wirkt.
Ähnlich wie viele Menschen sich freuen, dass Jesus all ihre Sünden auf sich nimmt/genommen hat.
I*like*the*dawn hat geschrieben:
Und auf Unterstützung von außen, quasi zur Legitimation meines Selbstbildes bin ich auch nicht angewiesen. Das war doch gerade der Sinn meines Ausgangsbeitrages.
Moment. Da müssen wir noch einmal kurz etwas zusammenbringen.
Du meintest ja, Menschen funktionieren größtenteils egoistisch und Moral-Appelle hätten keinen Nutzen.
Also je mehr Leute tatsächlich so sind, desto mehr unterstützt es dich in deinem Denken.
(Sonst wäre ja die offensichtliche Alternative gewesen sich an moralischen Appellen zu halten, wie alle anderen in diesem Gedankenszenario auch)
Angenommen du wärst das einzige "Arschloch", das so denkt. Dann würde dein Gedankengebäude zusammenfallen.
I*like*the*dawn hat geschrieben:
Interessante These.
In what way?
Ist die These denn deiner Meinung nach haltbar?
