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Sakura
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Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Sakura »

Hallo zusammen,

Danil aus dem JuFo hat dort folgenden Link gepostet:

https://demofueralle.files.wordpress.co ... um-sex.jpg

Der FAZ-Artikel ist eine Streitschrift gegen die z.B. in BaWü geltenden Richtlinien zur Sexualerziehung.
Welche Position kann man als Pädo dazu beziehen?
Muss man sexuelle Vielfalt automatisch gut finden?
Ich bitte um Meinungen.

Sakura
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Ovid
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Ovid »

Der Artikel misrepräsentiert natürlich die Positionen hinten und vorne mit irgendwelchen "cherry-gepickten" Schocker-Zitaten.

Was ich aber auch lustig finde ist, dass der Autor sich entschlossen hinter Karla Etschenberg stellt, die da anscheinend eine etwas andere Position einnimmt.

Ja, die Etschenberg:

"Erwachsene sollen mit Kindern über Pornos reden, findet die deutsche Erziehungswissenschaftlerin Karla Etschenberg. Sie fordert sogar, Pornos in den Unterricht miteinzubeziehen. "

http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesel ... y/18453424

:lol: (davon natürlich nichts im Artikel)

Ich halte jedenfalls einen Unterricht für gut, die sich an der Lebensrealität der Kinder, an ihren Fragen und Interessen orientiert.

Und mal ehrlich: Der Schreiber dieses Artikels gehört zu der Sorte, der Kinder als asexuelle unschuldige Wesen sieht. Sich irgendwo da unten anfassen?! Um Gottes Willen, da würden die doch nie darauf kommen in einer anständigen bürgerlichen Familie. :roll:
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Smaragd aus Oz
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#FF00FF]Sakura[/color] hat geschrieben:Welche Position kann man als Pädo dazu beziehen?

Als "Pädo" könnte man das

1. unterstützen, weil frühsexualisierte und durch "Galaktische Übungen" neugierig gemachte Kinder leichtere Opfer für Übergriffe sind. Lies hierzu auch im FAZ-Artikel die sog. Übung "Galaktischer Sex": Die Schüler sollen alle ihnen bekannten Bezeichnungen für sexuelle Praktiken nennen, für Verbotenes gibt es eine Extraermutigung. 8)

oder

2. kritisieren, weil diese forcierte Konfrontation des Kindes mit Lesben, Schwänzen, Muschis, Möse, Reinstecken, Fingern, Kondomen, Dildos, Vaginakugeln, Gruppensex [Ich zitiere nur, was ich in dem FAZ-Artikel über die "Übungsprogramme" gelesen habe!] einer natürlichen Sexualentwicklung des Kindes genau so entgegensteht wie die von Antis leidenschaftlich kritisierte pedoviele "Komm, mein Kind, ich zeige dir was für deine Sexualentwicklung"-Fantasie. Diese forcierte Konfrontation geht über Ovids "Orientierung an Fragen und Interessen" hinaus. Oder muss ein Kind interessiert sein, auf welche Weise zwei Schwule Sex miteinander haben?

[color=#FF00FF]Sakura[/color] hat geschrieben:Muss man sexuelle Vielfalt automatisch gut finden?
Woher sollte ein solcher Automatismus kommen? Allenfalls daher, dass es derzeit "in" ist, lautstark gegenüber Schwulen und Lesben Toleranz zu heucheln, um sich als Gutmensch zu profilieren. Oder daher, dass man meint, als Pedovieler müsse man auch andere Abartigkeiten toll finden.

Den Kindern wird mit diesem Programm vordefiniert, was sie toll zu finden haben. Es wird also versucht, ein Automatismus zu installieren. Man will künstlich eine neue 68er Generation heranzüchten - die dann nach 40 Jahren wieder die bei jeder Generation zwingend kommende Kehrtwendung und die Gesellschaft noch frigider machen wird, als sie derzeit ist.

Wenn das Empfinden der Kindern gegenüber Schwulen und Lespen derart automatisieren wird, wird das möglicherweise die Folge haben, dass sich Kinder gezwungen fühlen, homosexuelle Praktiken nicht nur gut zu heißen, sondern auch auszuprobieren, obwohl das gar nicht ihren Vorlieben entspricht. Dann ist man auf dem Schulhof nicht mehr der Looser, weil das Smartfon nur die Vorgängerversion ist, sondern der Looser, weil man noch nie rektal von innen bewohnt wurde.
So etwas ist noch fataler als zB ein Pedo, der die Quelle seines Unglücks nicht finden kann, weil er sein Coming-In noch nicht hatte; oder der ganz normale Hetero, der sich panisch zur Charité flüchtet und damit sein Leben zerstört, nur weil er einmal auf Mara G. gewichst hat.

[color=#FF00FF]Sakura[/color] hat geschrieben:Ich bitte um Meinungen.
Was ich da gelesen habe, macht mir ehrlich Angst. Und ich bin froh, dass ich kein Kind habe, das solchen experimentierfreudigen Lehrern ausgeliefert ist.
Sexualität ist immernoch ein Kernbereich der Individualität, und in die Individualitätsfindung greift der Staat durch Kinderbildung zu Gunsten unseres staatlichen Systems schon tief genug ein.

Bei der Lektüre der Thesen und "Übungen" musste in unweigerlich an Huxleys "Schöne neue Welt denken". Auch dort findet Kindeserziehung mit dem Fokus (!) auf Sex statt. Die Kinder stecken sich, unter den Augen der Erwachsenen, irgendwelche Dinge in Mösen und Ärsche und treiben es ungeniert miteinander. Die fleischliche Hingabe wird auf etwas Beliebiges reduziert, etwas, das nicht mehr partnergebunden ist. Was eine solche Erziehung in dem Roman hinsichtlich Liebe und Beziehung für Folgen hatte, ist nicht erstrebenswert.


Was ein solcher Unterricht bei mir bewürgt hätte, kann ich stark vermuten: Da ich auf solche Belehrungen, was ich toll zu finden hätte, allergisch und mit einer Kontra-Trotzhaltung reagiere, hätte ich mich zu einem leidenschaftlichen Schwulen- und Lesbenhasser entwickelt. Zum Glück ist mir dieser neumodische Sexunterricht erspart geblieben, so dass ich Homos nicht hasse, sondern lediglich ihre Praktiken eklig finde.


Und dieser Sielert, von dem im FAZ-Artikel die Rede ist, muss ein ganz gefährlicher Mensch sein. Was der für Thesen von sich gegeben hat, hätte ich nur einer abgelegenen Sex-Sekte in der Steppe der USA zugetraut, deren einziges Tageswerk die fleischliche Hingabe ist.
Die Zeichnung aus seinem Buch ist ein schlimmer Kinderporno, denn sie zeigt erstens Sexposing (gespreizte Beine mit unverdecktem Genital) und sogar sexuelle Handlungen vor einem Kind. Hoffentlich kommt bald ein Moderator und löscht den Link zu dieser Seelen tötende Zeichnung aus dem GLF.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Aiko »

Zeitungsartikel hat geschrieben:Per Gesetz verbotene Praktiken (Sex mit Tieren, mit Personen unter 14 Jahren und Sex ohne Einwilligung der anderen Person) soll der Pädagoge nennen und zu "einer kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen".
Ich ahne böses, für jeden Erwachsenen und Kind die eine Beziehung führen.
Als ich begann diesen Artikel zu lesen hatte ich schon diese Bedenken. Zum Ende des Artikels, siehe Zitat, wurden mir meine Bedenken bestätigt.

Ich hoffe sehr, dass alle die da draußen eine liebevolle, gleichberechtigte Beziehung führen, in der es eventuell auch zu Intimitäten kommen kann, offen miteinander reden damit sich der junge Mensch nicht ausversehen, bei so einer "Unterrichtstunde", verplappert.
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Ovid
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Ovid »

Du kennst das Thema (und z.B. Sielert) also bisher nur über diesen Artikel, SaO? :shock:
Weil der Artikel ist irgendwie ... voller Strohmänner und Beschwörungen von Apokalypsen, also Angstmachung.

Ich wollte auch schon einmal Längeres dazu schreiben - weiß aber nicht wirklich wo ich anfangen soll. :?

Vielleicht erst einmal ein bisschen stichpunktartig:

- Kinder finden in ihrer Umwelt durch das Produkt anderer Erwachsener und vor allem durch neue soziale Medien schon viel "Perverseres" als man es je in Unterricht verpacken könnte.
Vor allem: Mehr davon und Extremeres.
Vor einiger Zeit gab es schon diesen "Hype" um die Verwahrlosung der Jugend und wie Pornographie die Jugend korrumpiert ... und tatsächlich hat sich gezeigt: Nö, eher nicht. Da hat man sich eher umsonst echauffiert. Die meisten Jugendlichen halten immer noch erst verliebt Händchen, Knutschen und entscheiden sich auch dann vom Petting zum Sex und spielen eher nicht Porno-Szenen aus dem Internet detailgetreu nach.

- Kinder lassen sich nicht sagen was sie im sexuellen Bereich zu tun oder zu lassen habe. Die werden sich nicht dazu zwingen Ekelsex anzufangen, nur weil Eltern oder Lehrer das sagen (was sie ja übrigens auch überhaupt nirgends tun... nirgends gibt es Pflichten oder Kinder werden zu sowas gezwungen - EHER im Gegenteil, "Mein Körper gehört mir" etc.)

Gibt es ernsthaft so merkwürdige Bedenken? Wie soll das auch gehen? o__O
Wenn jemand eine Zauberformel für solche Gedankenkontrollen hat, dann wird es nie wieder Schüler geben, die ihre Hausaufgaben nicht machen.

- Die Wirkung des Unterrichts finde ich dagegen auch eher zweifelhaft. Ob es dadurch zum Beispiel konkret zu weniger Homophobie und weniger Selbstmorden jugendlicher Homosexueller kommt ist fraglich. Das muss noch empirisch gesichert werden. Ähnliche Probleme gibt es ja bei der interkulturellen Pädagogik. Auch kein leichtes Thema.
Aber da wird wenigstens nicht so verzerrt. Da hat keiner Angst, dass durch den Unterricht über unterschiedliche Kulturen nun jemand zum Radikal-Islamisten wird oder zum Schläger-Nazi (aus Trotzreaktion).
Hier auf einmal wird die Gefahr heraufbeschwört als könnte man Kinder zu irgendwelchen willenlosen Sexfetischisten züchten, die sich gegen ihren Willen mit ekligen Praktiken besexen, die sie selbst nicht wollen. (Wer es glaubt? :roll: )

Die panische Urangst vor der kindlichen Sexualität zeigt sich in solchen Artikeln mal wieder in vollen Zügen.
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medic
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von medic »

Kann es sein, dass die Presse und scheinbar auch Pädagogen hier wieder von ihren Sonderrechten gebrauch machen? Müsste die Staatsanwaltschaft bei Veröffentlichung solcher Bildern nicht sofort Anklage erheben, wenn sowas sogar an Schulen und Kindergärten für Aufklärung genutzt wird? Das verstehe wer will.

Ich kann mir als 10 Jähriger Shota natürlich nichts besseres Vorstellen, als mich mit Lehrern oder heißen Studentinnen im Klassenverband in einem Darkroom bezüglich sexueller Fantasien auszustauschen. Bei uns gab es in der 5. eigentlich nur Anatomie und Basiswissen. Fand ich als Unterricht eigentlich ausreichend. Hab das Gefühl der Artikel übertreibt in allen Punkten. Außerdem find ich es nicht Ok, dass dem Pädonachwuchs vermittelt wird, alles wäre OK, Pädointeresse aber nicht. Bei soviel erdrückender Tolleranz wird der Strick immer attraktiver. Mir erschließt sich nicht so recht, was die eigentlich wollen. Wie war das eigentlich mit dem Puff der alle Interessen abdeckt?

In der 8. Klasse hat vor den Ferien einer meiner Mitschüler "Kids" mitgebracht, den wir uns dann angeschaut haben. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich nach den ersten 5 sec. einen Ständer und unsere Lehrerin einen roten Kopf.
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Mitleser
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Mitleser »

Ich finde den FAZ-Artikel recht ärgerlich, weil er so dermaßen die verheuchelte "Political Correctness", die man immer wieder in den Medien sieht, zelebriert, dass es schon weh tut. Mag sein, dass das Ganze bewusst satirisch überspitzt formuliert ist, aber warum eigentlich? Offenbar ist es heutzutage ja sehr "hipp", großen Wert auf "Integration" zu legen, aber zumindest so, wie es im Artikel dargestellt wird, dürfte es wohl kaum funktionieren. Stellt man extra heraus, dass es ja auch "andere" Menschen gibt, die eben nicht so sind wie man selbst (sprich, schwul oder lesbisch oder muslimisch oder mit Behinderung oder sonstwas), macht man die "Mauer" erst einmal ein Stückchen höher, bevor man sie wieder abträgt. :roll:

Ich weiß nicht, wie genau der Sexualkundeunterricht heutzutage abläuft (die Beispiele im Artikel scheinen mir doch arg weit hergeholt zu sein), aber zumindest zu meiner Zeit war es - trotz entsprechender Unterrichtseinheiten in der 6. und 8. Klasse - doch eher noch eine sehr theoretische Sache; in der 6. wurden vor allem Begrifflichkeiten geprägt und die einzelnen Körperteile erklärt, in der 8. ging es dann eher um die biologischen Abläufe, Verhütung usw. Bei einer (anonymen, verdeckten) Umfrage in der 10. Klasse, ob schon einmal jemand einmal Sex gehabt hatte, gab es in der ganzen Klasse nur eine Ja-Stimme - ob's stimmte, weiß ich natürlich nicht, aber heute würde das sicher etwas anders ausfallen.

Ich weiß noch, dass wir in der 8. Klasse eine Aufklärungsbroschüre in die Hand gedrückt bekommen sollten, in der u. a. auch je ein Nacktfoto von einem Mädchen und einem Jungen zu sehen waren, aber die wurde leider kurz vor der Veröffentlichung wieder eingezogen. Also blieben uns nur die Zeichnungen im Biologiebuch, die aber keineswegs so "aufreizend" wie das Bild im FAZ-Artikel gewesen sind. Als unser Lehrer das Thema "Selbstbefriedigung" vorlesen ließ, sparte er den Absatz über die weibliche Masturbation jedenfalls aus, so ein ganz klein bisschen prüde war der gute Mann wohl also doch. :P

Was den Pornokonsum angeht, fand ich den Artikel über Karla Etschenberg sehr interessant, die sich offenbar mehr Gedanken darum gemacht hat als die Allgemeinheit, und dabei auch zu vielen guten und richtigen Schlüssen gekommen ist. Schon damals fand ich es als Kind eher befremdlich, dass man uns Heranwachsende von einschlägigem Material fernhalten wollte, denn das Interesse war definitiv da, und es gab auch nichts, was man da "missverstehen" konnte, schließlich hatte man neben diversen Schlüpfrigkeiten ja auch immer noch die "Dr. Sommer"-Ecke in der Bravo, wenn es um "richtige" Beziehungen ging.

So überraschte es mich auch vor einiger Zeit nicht, als ich beim gemeinsamen Spiel (Barbies tanzen zur Musik von YouTube-Videos auf Mamas Smartphone) letzteres vom ebenfalls anwesenden Nachbarsjungen eines Mädels (beide ca. 8-9 Jahre alt) in die Hände bekam und im Suchverlauf sogleich die Worte "Sex" und "Porno" auftauchten. Auch bei diversen anderen Spielen konnte man sehen, dass sich die Kids durchaus "auskannten", besagtes Mädel fuhr einmal sogar den Jungen an, den Mund zu halten, da noch kleine Kinder anwesend seien. :lol: Im gleichen Atemzug bat sie mich auch, ihrer Mama tunlichst nichts davon zu erzählen, dass sie sich schon so gut mit "Sex-Sachen" auskenne.

Auch ich habe es damals vorgezogen, mich nicht mit meinen Eltern über solche Dinge zu unterhalten, sondern habe mir meine Informationen eben über andere Wege besorgt. Damals war es der Gang zur Bibliothek, wo man u. a. das berühmt-berüchtigte "Zeig mal"-Buch in der Jugendabteilung finden konnte, und welches ich etwas verschämt unter anderen Büchern versteckt zur Ausleihtheke brachte - die dort sitzende Bibliothekarin konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen. Klar, heutzutage würde ich einfach im Internet nachschauen, wenn mir die Bücher in der Schule schon nicht die gewünschten Details vermitteln. Mag sein, dass ich durch all das "verdorben" wurde und nun hier als "Perversling" im GLF gelandet bin, aber gut, das kann ich nicht entscheiden...
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Amiga
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Amiga »

:rotfl: Da ist se wieder die Böse "Frühsexualisierung" lol dagegen laufen ja sämtliche Kirchenverbände Sturm ( falls die Priester mal ein paar Minuten die Finger von den Messdienern lassen können)
Auf Youtube gibt es viele lustige Videos zu dem Thema, echt zum Brüllen was das gezeigt wird, so lustig das die Heute Show über diese Gegner des BP 2015 hergezogen haben. Der Knaller des Jahres ist diese Seite http://www.aktion-kig.de/, da können sogar Bild und RTL noch was lernen ! Da findet man dann Artikel wie die hier : "Vorsitzender des Philologenverbandes: Frühsexualisierung an Schulen ist „Vergewaltigung der Kinderseele“ und erst die Kommentare dazu ! Öfter mal rein schauen, es lohnt sich ! Die wollen unter anderem ein Verbot der BRAVO, die verdirbt die Kinder ! :mrgreen:
Mal sehen wie die ganze Sache weitergeht,bin gespannt !
Scheiß RTL !
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Ovid
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Ovid »

Mitleser hat geschrieben: Ich weiß nicht, wie genau der Sexualkundeunterricht heutzutage abläuft (die Beispiele im Artikel scheinen mir doch arg weit hergeholt zu sein)
Das wollte ich mir das auch noch mal genauer anschauen. Ein Buch was dort kritisiert wird ist "Sexualpädagogik der Vielfalt: Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit"

Ohne das Buch jetzt extra leihen oder kaufen zu müssen, kann ich leider auf die Schnelle nur google books benutzen. Dort kann man manchmal ganze Bücher nach Stichwörtern durchsuchen und eine sehr kleine Fundstelle mit dem Kontext wird angezeigt. Das reicht aber schon einmal zum Überprüfen.

Im Artikel wird ja skizziert:

"Für ›scheinbar Ekliges, Perverses und Verbotenes‹ gibt es eine Extraertüchtigung"

Bei Google Books finde ich nur folgendes:
"Es darf alles mitgenommen werden, auch 'Ausgefallenes' und möglicherweise 'Verbotenes. Nach 10 Min. stelle jede/-r Gruppe vor, was er/sie mitnehmen will."
"Ekliges" oder "Perverses" wird schon einmal gar nicht gefunden. Eine extra "Ertüchtigung" für das nehmen von Ausgefallenem oder möglicherweise Verbotenem finde ich auch nicht.

Was soll denn sowas? Hat man es wirklich nötig zu Lügen bei so einem Artikel? Außerdem ging es wohl um Gegenstände und nicht um Praktiken - wurde natürlich unterschlagen und das suggeriert natürlich etwas völlig anderes. :roll:

Kommen wir zum Nächsten:
"Per Gesetz verbotene Praktiken (Sex mit Tieren, mit Personen unter 14 Jahren und Sex ohne Einwilligung der anderen Person) soll der Pädagoge nennen und ›zu einer kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen"

Stimmt das so?
Wenn ich nach "Tiere" gesucht habe, fand ich zwei Stellen. Die eine ist irrelevant, da werden Knutschende "wie die Tiere" bezeichnet.

Im Zweiten geht es wohl um einen Quiz:
"Ist der Besitz von Pornos mit Tieren strafbar? a. Ja b. Nein c. Das kommt auf die Tiere an"
Leider kann man dort nicht mehr lesen. Aber ich vermute im Weiteren steht dort, dass die Lehrkraft die Fragen im Quiz natürlich mit den Schülern auch diskutiert. Also warum ist Tierpornographie verboten (bzw. Verbreitung, nicht Besitz), ist das gut oder schlecht? Was spricht dafür und was dagegen?

Wenn ich noch nach "Auseinandersetzung" suche, dann finde ich:
"Rolle der Leitung: Sie sollte über die gesetzliche Regelung informiert sein, zu einer kreativen Auseinandersetzung über das Thema anregen, durch die Präsentation führen und die einzelnen Beiträge würdigen"
Wahrscheinlich geht es auch um die Diskussionsleitung, also eine geformte Gruppe, muss nicht einmal die Lehrperson selbst sein.
Und was gegen eine kreative Auseinandersetzung über gesetzliche Regelungen spricht, verstehe ich auch nicht ganz.

Natürlich weiß der werte Herr Autor dieses Artikels, dass die Lesermasse das nicht nachprüft. Es verlangt schon ein bisschen Recherche und Mühe. Aber genau damit rechnet er ja. :evil:
Eine kalkulierte Schmähschrift.

Am Ende noch ein besonderes Schmankerl, das ich euch nicht vorenthalten will.
"Unsere" Angelika Oetken "Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden"

hat das Buch auf Amazon rezensiert.... und vergibt 4 von 5 Sternen! [3] :rotfl:

Ihr wesentlicher Kritikpunkt: Im Werk werden nur 5 Seiten dem Thema "sexueller Missbrauch" gewidmet.

Na dann? Eigentlich doch alles sauber. :lol:

[1] http://books.google.de/books?id=1vIsbjC ... es&f=false

[2] http://books.google.de/books?hl=de&id=1 ... re&f=false

[3] http://www.amazon.de/review/R2KGDXHFUUX ... tore=books
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Smaragd aus Oz
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Ovid[/color] hat geschrieben:Du kennst das Thema (und z.B. Sielert) also bisher nur über diesen Artikel, SaO?
Das Thema nicht erst, aber Herrn Sielert. Du wirst mir jetzt erzählen, dass der Artikel ihn demagogisch dargestellt hat und dass ich ihn dadurch völlig falsch einschätze.
Das mag sein. Aber ich sehe das Bildbeispiel aus seinem Buch. Und das Bild wurde offenbar nicht verfälscht. Auf Grundlage dieses Bildes schenke ich dem Inhalt des Artikels aber mehr Glauben als Deiner Behauptung, Sielert sei in Wirklichkeit ein harmloser Onkel, dem es nur um lassaiz-faire geht.

[color=#000000]Mitleser[/color] hat geschrieben:Ich finde den FAZ-Artikel recht ärgerlich, weil er so dermaßen die verheuchelte "Political Correctness", die man immer wieder in den Medien sieht, zelebriert
Nach meinem Eindruck stemmt er sich der "pc" entgegen.
[color=#000000]Amiga[/color] hat geschrieben:die Böse "Frühsexualisierung"
Schon das Wort gibt ein Signal, nämlich mit dem "früh". Warum müssen Kinder schon im Kindergarten versuchen, geschlechtlich miteinander zu verkehren? Diese sogenannten "Übungen" sehen vor, dass sich Kinder Butzen bauen, um sich dorthin für sexuelle Handlungen zurück zu ziehen. Hier wird obrigkeitlich bei geschlechtlich noch Uninteressierten ein massenhafter Kindesmissbrauch angeordnet und organisiert - zu welchem Zweck noch mal???
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Cocolinth
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Cocolinth »




Der Artikel untermauert genau das, was ich schon seit einiger Zeit immer wieder hervorhebe:

DREH- UND ANGELPUNKT DER PÄDO-/KINDERSEX-PROBLEMATIK IST
  • DIE EHE.
Sprich: die soziale Institutionalisierung und NUTZBARMACHUNG von Sexualität/Fortpflanzung.

SOZIAL-MATERIELLE Fragen!


  • "Wie stellen wir die Versorgung unserer Töchter samt Brut sicher?"

Alles Andere ist zweitrangig. Es geht nicht um "Seelenmord", "Freiwilligkeit vs. Zwang" oder irgendein "Gottesgebot" oder eine esoterische "Urangst vor der kindlichen Sexualität", wie sie der geschätzte und ansonsten doch eigentlich eher nüchtern aufgelegte Genosse Ovid hier heraufbeschwört. :roll:


Am konkreten Beispiel aus dem Artikel:

Den Eltern der 12-Jährigen Marie wünscht der Autor also die Kraft, ihr zu erklären, dass sie noch kein Kondom zum CSD mitnehmen muss.

Uns allen hier, und allen mitlesenden Eltern, ist aber natürlich klar, dass dies, falls die Tochter trotzdem auf die Mitnahme eines Kondoms pocht, auf ein elterliches Kondom-VERBOT hinausläuft:
  • Marie DARF kein Kondom mitnehmen, "damit sie lernt, dass sie in dem Alter noch kein Kondom mitnehmen muss".
Logisch, oder? :-)

:arrow: Weil:

Wenn Marie ein Kondom mitnähme, dann hieße das, sie könnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit FOLGENLOSEN Sex haben.

Sex wie sie lustig ist.

Aber wie und wann lernt Marie dann, bei der Wahl des Sexpartners bzw. der passenden Gelegenheit gleich auch immer (Zitat Artikel!) "das Gelingen stabiler Bindungen und tragfähiger Beziehungen" ( ;-) ) im Blick zu halten und einzustudieren, sodass eine (Zitat Artikel!)
  • "ZIELführung der Sexualerziehung [...] auf Ehe und Familie"
gewährleistet ist?

So zieht Marie dann also in ihrem "sexy Alien"-Kostüm auf den CSD, ohne Kondom aber dafür mit jenem Damokles-Schwert, der (Ehr-)Furcht vor einer Schwangerschaft. So lernt Marie "Verantwortung": Wenn überhaupt Sex, dann soll der Kerl sie schon lieben (sprich: emotional abhängig von ihr sein), dann soll es schon eine "tragfähige Beziehung" sein -- so tragfähig, dass der Kerl im Zweifelsfall (auch Kondome versagen mitunter) die dann womöglich gar nicht mehr so ansehnliche Marie und den Braten brav mindestens 18 Jahre lang durchfüttert und sie nicht, dem Lustprinzip folgend, für die Nächstbeste sitzen lässt.


DARUM GEHT'S. MATERIALISMUS PUR.

QUOD ERAT F*CKING DEMONSTRANDUM, BIATCHUS.

:cool:
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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Ovid
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Ovid »

Cocolinth hat geschrieben: Alles Andere ist zweitrangig. Es geht nicht um "Seelenmord", "Freiwilligkeit vs. Zwang" oder irgendein "Gottesgebot" oder eine esoterische "Urangst vor der kindlichen Sexualität", wie sie der geschätzte und ansonsten doch eigentlich eher nüchtern aufgelegte Genosse Ovid hier heraufbeschwört. :roll:
Weiß ich doch... es geht um die Erhaltung der konservativen "Institution Familie". Gut, habe ich eig. nur in diesem Satz etwas durscheinen lassen:
Der Schreiber dieses Artikels gehört zu der Sorte, der Kinder als asexuelle unschuldige Wesen sieht. Sich irgendwo da unten anfassen?! Um Gottes Willen, da würden die doch nie darauf kommen in einer anständigen bürgerlichen Familie.
Es spielen hier jedenfalls viele "Komplexe" eine Rolle, die dann zu dem ideologischen Familien-Modell führen müssen bzw. dieses bedienen.
SaO hat geschrieben: Aber ich sehe das Bildbeispiel aus seinem Buch.
Was ist eig. damit? Findest du diese Szene unrealistisch? So setzt sich ein Mädchen nur hin, wenn es "angeleitet" wurde?
Oder: Man sollte so ein Bild gar nicht erst darstellen, was es eine intime Situation ist? Intime Situationen dürfen nicht dargestellt werden?
Oder hast du Angst es dient als Anleitung und Kinder probieren das aus (obwohl sie nicht wollen) und werden dann allerlei geschädigt, Schamgrenzen verletzt und was auch immer?
Was ist es denn konkret, was du einzuwenden hast?
SaO hat geschrieben: Warum müssen Kinder schon im Kindergarten versuchen, geschlechtlich miteinander zu verkehren? Diese sogenannten "Übungen" sehen vor, dass sich Kinder Butzen bauen, um sich dorthin für sexuelle Handlungen zurück zu ziehen. Hier wird obrigkeitlich bei geschlechtlich noch Uninteressierten ein massenhafter Kindesmissbrauch angeordnet und organisiert - zu welchem Zweck noch mal???
Moment. Wir haben doch folgende Situation:
Kinder machen Doktorspiele. Von sich aus. Sogar im Kindergarten und das hat dann in der Vergangenheit eher die Schamgrenze der Erzieher und Eltern verletzt.

Was hat man bisher getan? Man hat die Situationen bestraft und unterbunden.

Das war nicht so toll. Jetzt hat man sich eben gedacht: Naja, wenn es schon zu solchen Situationen kommt, dann bieten wir eben Schmuseecken und Nischen an, wir reden darüber wie man sich einander gegenüber verhält und wir thematisieren Zärtlichkeit zueinander..

Aber das ist jetzt auch nicht in Ordnung? Wie willst du es denn dann haben SaO? Zurück zur Bestrafung?

Ich schlage vor du beziehst dich in der nächsten Kritik konkret auf Primärquellen von sexualpädagogischen Konzepten in Kindergarten (oder auch Schule). Und bitte nicht deiner blühenden Phantasie oder solchen verlogenen Artikeln.
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Smaragd aus Oz
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Ovid[/color] hat geschrieben:Ich schlage vor du beziehst dich in der nächsten Kritik konkret auf Primärquellen von sexualpädagogischen Konzepten. Und bitte nicht deiner blühenden Phantasie oder solchen verlogenen Artikeln.
Wenn ich hier nur mitreden darf, nachdem ich zehn Theorie-Bücher gelesen habe und dann auch nur unter Rezitierung von schlauen Werken, dann macht ohne mich weiter.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Ovid
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Re: Was haltet ihr von diesem Artikel?

Beitrag von Ovid »

Und ich schreibe noch extra "Ich schlage vor". :roll:

Ich finde es eben unfair etwas dafür zu kritisieren, was es einfach nicht ist?!
Ich kritisiere dich auch nicht dafür, dass du kleine Hundewelpen ermordest, wenn du das nicht tust. Oder doch?
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Madicken
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Beitrag von Madicken »

Smaragd aus Oz hat geschrieben:Warum müssen Kinder schon im Kindergarten versuchen, geschlechtlich miteinander zu verkehren?
Müssen :shock: ? In der Nachachtundsechziger Ära war es doch eher (wieder) so, daß sie es nicht (mehr) durften, wenn sie denn wollten (Stichwort : "natürliche Sexualentwicklung des Kindes").

Smaragd aus Oz hat geschrieben:muss ein Kind interessiert sein, auf welche Weise zwei Schwule Sex miteinander haben?
Darf es denn? Und welche Antworten (wenn es sie denn überhaupt gab) waren bisher denn so üblich ?
Smaragd aus Oz hat geschrieben: wird das möglicherweise die Folge haben, dass sich Kinder gezwungen fühlen, homosexuelle Praktiken nicht nur gut zu heißen, sondern auch auszuprobieren, obwohl das gar nicht ihren Vorlieben entspricht
Ich glaube, diese abenteuerliche These vertreten auch die Herrn Putins & Co. mit ihren homo-und pädophoben (angeblichen) "Kinderschutzgesetzen".

"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)


We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.
(Marilyn Monroe)
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