Zum Artikel: http://rsw.beck.de/aktuell/meldung/lg-a ... i-facebookLG Aachen: Tödliches "Wie geht es Dir?" bei Facebook
zu LG Aachen , Urteil vom 17.05.2016
Der 29-Jährige war geistig behindert und arbeitete in einer Behindertenwerkstatt. Er suchte eine sexuelle Beziehung zu einer erwachsenen Frau. "Wie geht es Dir?", versuchte er im Sommer letzten Jahres eine Kontaktaufnahme über Facebook. Er konnte nicht wissen, dass hinter dem Facebook-Profil einer angeblich 22-Jährigen tatsächlich ein zwölfjähriges Mädchen steckte. Mehr war nicht, wie die Richter am Aachener Landgericht am 17.05.2016 feststellten. Trotzdem meinten die Eltern, den Mann bestrafen zu müssen: Sie brachten ihn um. Die Richter verurteilten die 31 und 39 Jahre alten Eltern und einen 26 Jahre alten Freund der Familie wegen Mordes zu lebenslanger Haft.
Eltern hielten Mann für pädophil
Die Eltern des kontaktierten Mädchens hätten angenommen, der Mann sei ein Pädophiler, der das Mädchen schon vorher über Facebook sexuell belästigt habe. Der Vater habe Pädophile gehasst, sagte der Vorsitzende Richter Arno Bormann. In seinem Umfeld habe es ebenfalls Hass auf Pädophile gegeben. "Das hat ihn wohl bestärkt, das vermeintliche Recht in die eigene Hand zu nehmen", sagte der Richter.
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Meine Theorie: Es werden mehr vermeintlich Pädophile durch "engagierte" Bürger ermordet, als Kinder durch Sexualverbrechen (egal von wem) um's Leben kommen.
Naja gut, mag ja noch nachvollziehbar sein. Die Strafe ebenfalls.
Macht mir trotztdem Angst. Nicht um mich - meine präferierte Altersgruppe ist schlicht nahezu kaum (oder gar nicht) auf Facebook präsent. Aber bitte wie viele tatsächlich unschuldige Menschen müssen durch die Überemotionalisierung noch sterben, bis man mal das Hirn einschaltet und merkt, dass hier was aus dem Ruder gelaufen ist?