https://www.youtube.com/watch?v=d5p84z2BFMA
Hat ihn schon jemand gesehen? Der Trailer klingt erstmal vielversprechend - bis auf die übliche Moralkeule natürlich: "Sie werden die Orte verlassen, wo Kinder sich aufhalten"
https://www.ndr.de/kultur/film/Drama-Kopfplatzen,kopfplatzen114.html
Max Riemelt spielt diese Figur sehr reduziert, sehr minimalistisch, sehr zurückhaltend. Um die Figur entsteht eine fast faszinierende, manchmal auch berührende Aura der Einsamkeit. Denn Riemelt verkörpert auf ganz stille Weise den Konflikt zwischen der Neigung und dem moralischen und gesetzlichen Verbot. Das Ausleben dieser Neigung würde eben eine Straftat bedeuten.
Und den Kommentar auf der Seite fand ich auch ganz interessant, dachte ihn hätte ein Hetero-Mensch geschrieben. Aber nein, es war Dieter.
Dieter Gieseking schrieb am 12.04.2020 08:22 Uhr:
Es geht in diesem Spielfilm um Pädophilie - nicht um tatsächlichen sexuellen Kindesmissbrauch. Deshalb gibt es auch keine Opferperspektive. Denn es gibt weder einen Täter noch ein Opfer. Nach meinem Wissen ist Kopfplatzen der ERSTE Film, der nur die Sichtweise eines Pädophilen einnimmt. Ein solcher Film ist schon lange Zeit überfällig, weil sich alle anderen Filme/Dokus etc.. sich nur mit den Opfern und Tätern beschäftigt. DAS ist aber nicht die Tag tägliche Realität. Die weit überwiegende Mehrheit der Pädophilen begeht nämlich keine sexuelle Gewalt gegen Kinder. Es ist deshalb gut, dass nun diese Pädophilen nicht verschwiegen und ignoriert werden...
https://www.sueddeutsche.de/kultur/film-streaming-kopfplatzen-1.4869643
"Viele intelligente Freunde, mit denen ich während des Entscheidungsprozesses über 'Kopfplatzen' sprach, wollten mit dem Thema nichts zu tun haben", erzählt Riemelt. "Wie explosiv die Ablehnung teilweise war, hat mich verwundert." Der Film wurde schon 2006 konzipiert, und sein Grundimpuls, die Not eines ausweglos gegen die eigenen Triebe kämpfenden Pädophilen aus der schwurbeligen Abstraktion zu holen und in belastbare Bilder zu klopfen, leuchtet selbst beim flüchtigen Zuschauen ein. Allein in Deutschland lebt laut Forschung ein Prozent aller Männer mit der Neigung, rund eine Viertelmillion. "In den Schlagzeilen ist häufig von Monstern die Rede", sagt Ceviz, für den dies nach Dokus und Kurzformaten der erste lange Spielfilm als Regisseur ist. "Viele spüren: Sobald wir zugeben, dass das Menschen sind, könnte ihr Schicksal ja auch etwas mit uns zu tun haben."