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rambler
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Noch ein Pädo-Film

Beitrag von rambler »

57. Internationales Filmfestival San Sebastián 2009

San Sebastián, 18. - 26.9.09

Gute Tabus, schlechte Tabus

Von Manuela Schilling

...Tabus brechen auch die Werke des ...deutschen Regisseurs Matthias Glasner. ... This is Love beschäftig[t] sich mit der Frage, wer darf wen lieben. ...Ein Erwachsener ein Kind?

Von Matthias Glasner ist man starken Tobak gewohnt. ...

Diesmal verkörpert der dänische Charakterdarseller Jens Albinus den pädophil veranlagten Chris, der gegen seinen Trieb ankämpft. Mit seinem Kumpel Holger kauft Chris der vietnamesischen Mafia eine Kinderprostituierte ab. Nur um die kleine Jenjira dann an eine deutsche Adoptivfamilie weiterzuverscherbeln. Doch die wollen laut Holger im letzten Moment »lieber ein kleines schwarzes Mädchen, statt ein gelbes«.

Das Thema Menschenhandel aber auch die Psyche der kleinen Jenjira bleiben in den 107 Filmminuten weitgehend im Hintergrund. Die Kamera konzentriert sich auf Chris, der beschließt, die Neunjährige zu behalten, anstatt sie der Mafia zurückzugeben. Ein netter Mann, einer von den Guten, könnte man denken. Würde der dünne Blonde nur nicht jedesmal so schrecklich lange zögern, bevor er dem Mädchen eine Strähne aus dem Gesicht streicht. Der innere Kampf ist deutlich, die sich anbahnende Niederlage scheint unvermeidlich. Und doch verzichtet Glasner diesmal auf ein suizidlastiges Ende. Dank dem Verständnis, das Kommissarin Maggie Chris entgegenbringt, geschieht weder ihm noch der Kleinen etwas.

Während man über Chris’ Vergangenheit und Motivation wenig erfährt, wird das Schicksal von Maggie, deren Mann sie vor 16 Jahren verließ, detailreich und Stück für Stück aufgerollt. Nicht nur deshalb ist ihre Geschichte leichter nachzuvollziehen. Alkoholsucht ist ein alltäglicheres Thema. Sie könnte sich an verschiedenste Hilfsorganisationen wie die Anonymen Alkoholiker wenden, doch welche Hilfe könnte Chris in Anspruch nehmen? Unerwiderte Liebe schafft Monster, so Glasners Aussage. Für das Massenpublikum ist der Film nicht ohne weiteres geeignet.

http://www.schnitt.de/234,5811,03
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mickey02
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von mickey02 »

Danke für die Info rambler!

Ich habe hier auch ein Trailer gefunden :
http://www.trailerseite.de/archiv/trail ... -film.html

Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen..

LG, mickey
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rambler
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von rambler »

mickey02 hat geschrieben:Danke für die Info rambler!

Ich habe hier auch ein Trailer gefunden :
http://www.trailerseite.de/archiv/trail ... -film.html

Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen..

LG, mickey
Dann bin ich gespannt, was du dazu sagst!
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von Dorian »

jau, den hatte ich auch schon ins auge gefasst. aber wie es bei festivalfilmen so ist: da kann man ewig drauf warten... :o(

da warte ich auch noch drauf sie zu sehen:
http://www.ofdb.de/film/2704,Happiness
http://www.ofdb.de/film/95321,Der-Freie-Wille
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
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dreamer
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von dreamer »

Danke für den Tip . . . hoffentlich wird das nicht zu düster

P.S. Was heißt noch ?
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gelöscht_04
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_04 »

Ab heute heißt es: Ins nächste Kino gehen und "This is Love" schauen! Ich werd`s wohl am Sonnatg machen und bin schon gespannt wie ein Flitzebogen!
Quiero tenerte muy cerca, mirarme en tus ojos, verte junto a mi!
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_05 »

Mephisto hat geschrieben:Ab heute heißt es: Ins nächste Kino gehen und "This is Love" schauen! Ich werd`s wohl am Sonnatg machen und bin schon gespannt wie ein Flitzebogen!
Geben Sie auf der obigen Webseite den Städtnamen ein und finden Sie die Kinos, wo der Film demnächst läuft.

http://kinofinder.kinowelt.de/index.php

Für Filmkritik bitte einen Extra-Thread eröffnen - war noch nicht drin, aber werde auf jeden Fall reingehen.

Maximo
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von Gelöscht_10 »

Das nächste Kino was den Film bringt ist hier über ne Stunde Autofahrt entfernt :roll:
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_04 »

Ja... leider scheint es von dem Film nicht so viele Kopien für die großen Kinos zu geben... ist ja kein amerikanischer Blockbuster! :evil:
Aber das nächste Kino meines Vertrauens, das den Film bringt, ist glücklicherweise nur 25 Minuten entfernt! :D
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_05 »

Hab dem Produzenten bzw. Regiseur Glasner gerade eine eMail gesandt. In einem Interview hatte er schließlich gesagt, dass er keine Berührungsängste mit der Pädophilie & Pädophilen hat. Mal sehen, ob ich eine Antwort erhalten.

Maximo
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_04 »

Der Film hat mich tief bewegt. Meisterhafte Inszenierung, glaubwürdige Charaktere. Ich kann nur an alle appellieren: Angucken! Zumal gerade das Ende ein klare Botschaft vermittelt, die man einem Nicht-Pädo gar nicht zutrauen möchte: Ja. Das IST Liebe!
Schreibe vllt. demnächst noch etwas ausführlicher, muss jetzt erst einma das Gesehene verarbeiten. Und gleich auch ins Bettchen...
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von Amiga »

Hmm klingt nicht schlecht und Jürgen Vogel hat auch was.Muss ma sehen das auch mal reingehe,falls er in meiner Nähe läuft.
Scheiß RTL !
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Sakura
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von Sakura »

Hallo zusammen,

ob dieser Film für Pervs interessant ist, abgesehen von der wesentlichen Rolle eines GLs in der Geschichte? es gibt ja noch eine zweite Hauptfigur, die mit der gleichen Intensität beschrieben wird.

Nur kurz vorweg, morgen schreibe ich vllt. was Ausführlicheres:

Das ist KEIN GL-Film, auch keiner über abweichende Sexualität oder außenseiter, es ist ein ganz allgemeiner Film über Liebe und die Menschen die wirklich lieben.
Er ist bodenlos nihilistisch.
Mir hat der Film, nachdem er zunächst für einige Stunden keine Symptome erzeugte, eine schlaflose Nacht beschert, nachdem ich die Vermutung, dass es ein Perv-Film sei, endgültig über Bord geworfen habe.

Einmal ansehen reicht nicht. Wer hier hofft einen Perv-Fim zu sehen und sozusagen mit einer Augenklappe ins Kino geht, der wird nur an der Oberfläche kratzen.

Sakura
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gelöscht_04
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von gelöscht_04 »

Ich kann Sakura hier nicht rechtgeben. Natürlich ist es kein typischer Film über Pädos, aber es ist eben auch kein typsicher Film über die Liebe. Wenn man einmal die Geschichte der Kommissarin unberücksichtigt lässt, zeigt der Film die Gefühle eines liebenden Pädos, so wie sie wahrscheinlich noch nie gezeigt wurden. Und wenn man das Schicksal der Kommissarin Maggie miteinbezieht, macht man eine erstaunliche Entdeckung: auf der einen Seite gibt es den vermeintlichen Normalo, der die wahre Liebe nicht erreicht, daran scheitert; auf der anderen Seite gibt es den Pädo, der zwar an der Liebe zerbricht, aber sie am Ende dennoch findet... Wenn das keine ungewöhnliche Perspektive ist...
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Sakura
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Re: Noch ein Pädo-Film

Beitrag von Sakura »

Hallo Mephisto,
Mephisto hat geschrieben:Ich kann Sakura hier nicht rechtgeben.
Das ist schade.
Und doch habe ich - wie immer - auch hier Recht :wink:
Sakura hat geschrieben:Wer hier hofft einen Perv-Fim zu sehen und sozusagen mit einer Augenklappe ins Kino geht, der wird nur an der Oberfläche kratzen.
Ich fürchte, diesen Fehler hast Du ungewollt begangen. Ein versäumnis, das nicht schlimm ist, denn für einen Pädo ist es verständlich und es kann jederzeit korrigiert werden: Auch ich habe ja zunächst mich auf die Geschichte des Perv konzentriert, um zu sehen, was es Neues über diese Sorte zu verfilmen gibt.
Natürlich ist es kein typischer Film über Pädos, aber es ist eben auch kein typsicher Film über die Liebe.
Ganz richtig. Es ist ein untypischer Film über Liebe, weil er auf jede Verklärung verzichtet. Dioe Botschaft besteht zu einem erheblichen teil in den rasch ausgestoßenen philosophischen Sätzen des Chris im Verhörzimmer, die sich in der ganzen folgenden Handlung bestätigen und entfalten.
Chris nimmt eine geradezu nihilistische Position ein: Er stellt der Verklärung und den Hoffnungen, die mit starken Gefühlen fü einen anderen unweigerlich verbunden sind, die ungeschönte Realität gegenüber: Man darf auf grund solcher Gefühle rein gar nichts erwarten!
Die Handlung führt diese Aussage unmissverständlich aus: Es geht Chris nicht darum, die Sorte Liebe die er empfindet, moralisierend zu verklären als die "reinere", die keine gegenleistung erwartet, sondern er macht eine Aussage, für die er (und er Filmemacher) allgemeine Gültigkeit beansprucht. Diese Gefühle sind immer zerstörerisch. Man kann daran zugrunde gehen, wie die Kommissarin, man kann stumm leiden wie Chris, man kann eine ungeheuerliche Intrige begehen, wie der frühere Seitensprung-Partner der Kommissarin, und man kann, wie der Ehemann der Kommissarin, daran leiden und sich zurück ziehen, um dem Glück der anderen, geliebten Person nicht im Wege zu stehen, wie der Ehemann der Kommissarin.
Ich weiß nicht, ob Du die vielschichtige Konstruktion der Lebensgeschichten erfasst hast.
Wenn man einmal die Geschichte der Kommissarin unberücksichtigt lässt, [...]
Und genau das kann man nicht, denn sie bezieht ihre erzählerische Gültigkeit nur aus der Geschichte des Pervs.
[...]zeigt der Film die Gefühle eines liebenden Pädos, so wie sie wahrscheinlich noch nie gezeigt wurden.
Das stimmt wieder, aber diese Gefühle werden gezeigt, um ihre bodenlose Tragik zu demonstrieren. Dass es dem Perv mit seinen Gefühlen nicht gut gehen darf/kann, ist dem Zuschauer von vornherein klar. Man kann davon ausgehen, dass den Autoren die zunächst feindselige Haltung der Zuschauer diesem gegenüber bewusst ist und deshalb der Perv als Demonstrationsobjekt dieser Tragik gewählt wurde, um im Verlauf der Handlung zu zeigen, dass es allen anderen genauso geht: Entweder sie leiden oder sie sind Getriebene, meistens aber beides zugleich und begehen und erdulden folgenschwere Fehler.
Und wenn man das Schicksal der Kommissarin Maggie miteinbezieht, macht man eine erstaunliche Entdeckung: auf der einen Seite gibt es den vermeintlichen Normalo, der die wahre Liebe nicht erreicht, daran scheitert; auf der anderen Seite gibt es den Pädo, der zwar an der Liebe zerbricht, aber sie am Ende dennoch findet... Wenn das keine ungewöhnliche Perspektive ist...
Man kann zwar feststellen, dass die Liebe des Pervs erwidert wird, wie in der Schlussszene deutlich wird, aber was dann kommt, wissen beide und das weiß der Zuschauer auch: Die Kleine ist der Gesellschaft in der sie lebt, zur totalen Verfügung ausgesetzt: als Kind, wie bei der Begegnung mit der Jugendamts-Frau deutlich wird, und als "Illegale", über die behördlich verfügt werden wird. Chris selbst sieht sich einer Anklage wegen Menschanhandels, Mord oder Totschlags ausgesetzt. Jedenfalls ist seine Existenz vorläufig erledigt.
Dieser Rahmen um die Erzählung schließt ein Happy-End aus, was die Schlussszene um so tragischer macht.

Der Film beansprucht, die ungeschönte Wirklichkeit über Liebe zu erzählen. Wird er diesem Anspruch gerecht? Als die Kommissarin mit ihrem ehemaligen Seitensprung-Partner bei einem Wolkenbruch im Auto saß, wird bei dem Dialog deutlich, welchen Berg von Trümmern sie angehäuft haben und dass das äußere Geschehen, das vom Zuschauer zunächst nur in die Kategorie "geflohener Familienvater" einordnen konnte, etwas ganz anderes ist, nämlich die Folge der starken Gefühle von Personen füreinander, die davon zu Handlungen getrieben werden, die ihre Beziehungen zu einer Quelle dauerhaften Leidens machen.
Der Alptraum war nach dem Schluss des Films nicht zu Ende. Wir haben als zwei Pervs den Film gesehen, danach noch etwas darüber gesprochen, um die Eindrücke zu sortieren, haben noch Kleinigkeiten erledigt, gegessen und dann, als ich zu Hause aus dem Auto steigen wollte, blieb ich wegen eines Wolkenbruchs noch drin und wir nutzten die Zeit, noch etwas über den Film zu reden. Da saßen also zwei Pervs, die jeder auf seine Weise auf sein eigenes Trümmerfeld zurückblicken konnten. Ungefähr so wie im Film bei einem Wolkenbruch im Auto die wirkliche Größe der Zerstörungen im Leben der Insassen deutlich wurde. Da war mir klar, dass dieser Film die Realität ist und jede Verklärung starker Gefühle eine Flucht aus der Realität. Den Normalos die das verstanden haben kann man jetzt als Perv zurufen: "Willkommen im Club!"

Sakura
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