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Luna
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Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Luna »

Der Beitrag darf gerne mit weiteren Tipps und Erfahrungsberichten ergänzt werden.

Für viele MAPs ist es wie für mich und alle anderen Menschen ein Herzenswunsch eine Familie zu gründen. Leider ist das für uns nicht immer möglich. Ich zum Beispiel bin kernpädophil. Das heißt, ich kann zwar Sex mit einer Frau haben aber ich komme einfach nicht zum Orgasmus. Dementsprechend ejakuliere ich auch nicht. Mal abgesehen davon das es mir schwer fällt mich in Erwachsene zu verlieben. Vielleicht geht es dir ja auch so.

Warum möchte ich ein Kind adoptieren?

Ich bin in dem Alter angekommen, wo ich wirklich gerne eine Familie gründen und ein Nest bauen möchte. Deswegen wollte ich auch eine Kinderpuppe adoptieren um nicht mehr einsam zu sein. Ich hab mir vorgestellt sie zu kleiden, mit ihr auf dem Balkon zu sitzen, gemeinsam zu essen, kuscheln, spielen usw. Die Dinge, die man halt so mit Kindern macht und ich dachte, wenn Reborn-Babys Müttern helfen können. Dann hilft mir so eine Puppe sicherlich auch. Nur das so eine Puppe dann etwas größer ist. Tja, und dann kam das Verbot. Deswegen habe ich überlegt. Wir müssen doch, nein ich muss jede noch so kleine legale Möglichkeit (aus)nutzen die es noch gibt um Glücklich zu werden. Wenn ich keine Puppe adoptieren darf, dann kann ich doch wenigstens versuchen ein echtes Kind zu adoptieren. Natürlich ist das nicht das gleiche aber ich muss schon etwas dafür tun, wenn ich ein Leben in Würde – trotz der ganzen Einschränkungen - führen möchte. Ich bin bereit einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Welche Möglichkeit habe ich denn noch, wenn mir immer mehr alternative Lebenswesen verwehrt werden?

Diese Frage habe ich mir so oft gestellt. Ich kann Vollzeitpapa sein oder Papa auf Zeit. Das musst du für dich so wie ich für mich persönlich entscheiden. Auslandsadoptionen habe ich für mich als Möglichkeit ausgelassen.

Natürlich könnte ich sofort mit Kindern ehrenamtlich arbeiten oder gar eine Ausbildung zum Erzieher machen. Sicherlich würde ich wegen dem Fachkräftemangel auch sofort eine Stelle bekommen aber ich möchte keine Gruppen an Kindern zu bestimmten Zeiten beaufsichtigen. Und so krass das jetzt auch klingen mag. Ich möchte lieber meine Zeit mit einem Mädchen verbringen als mit einem Jungen. Ich habe auch keine Lust auf die ganze Elternarbeit oder irgendwelche Dokumentationen schreiben, die man dann als Kindergärtner / Lehrer machen muss. Mal von dem ganzen Stress abgesehen.

In Deutschland können auch Singles Kinder adoptieren. Die Adoption eines Kindes durch Alleinstehende ist möglich, kommt aber nur in besonderen Fällen in Betracht. Das Alter der Adoptiveltern ist egal. Die Hauptsache ist das du einen guten Eindruck bei den Mitarbeitenden im Jungendamt hinterlässt und einen Jugendamtsmitarbeiter findest der Sympathie für dich hat. Merkst du das da irgendwas nicht passt, dann kannst du zu einem anderen Jugendamtsmitarbeiter wechseln. Natürlich solltest du dich auch gut vorbereitet haben. Alle Unterlagen haben und passende Antworten zusammen legen. Denke daran das dein Gegenüber geschult ist.

Die Wahrheit - wie oben geschrieben - kann ich natürlich nicht sagen. Ich darf aber sagen, „dass ich wegen einem Medikament das ich einnehmen muss, keine Kinder mehr zeugen darf.“

Da eine Adoption als Single nur in besonderen Fällen in Betracht gezogen wird. Wäre es wohl doch besser einen Partner an seiner Seite zu haben. Das ist aber für einem Kernpädo wie mich wiederum wieder eine Hürde die überwindet werden müsste. Meine Hoffnung deswegen ist es, natürlich nur wenn man sich versteht, eine Zweckehe mit einem anderen Kernpädo einzugehen.

Symbolbild
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Und dank der „Ehe für Alle“ können zwei MAPs auch einfach so heiraten und vorgeben ein schwules Pärchen zu sein. So eine Zweckehe steht in Deutschland nicht unter Strafe. Wie gesagt, jede noch so kleine legale Möglichkeit (aus)nutzen die es noch gibt um Glücklich zu werden. Funfact: Solche Zweckehen nutzten schon Homosexuelle vor der „Ehe für Alle“ aus. Schwule heirateten Lesben um die Verwandtschaft und Gesellschaft zu beruhigen. Wir tun dementsprechend nichts anderes.

Wie oft wurdest du schon gefragt,
Wann stellst du mir mal eine Freundin vor?
Wann heiratest du?
Wie siehts eigentlich mit deiner Familienplanung aus?
Wann werde ich endlich Oma?!?!?!

In Deutschland leben über 121000 junge Menschen in Heimen. In gut jedem vierten Fall (27%) waren die jungen Menschen, die 2022 außerhalb der eigenen Familie betreut wurden, jünger als 10 Jahre, in knapp jedem zweiten Fall (48%) jünger als 14 Jahre. Das geht aus einer Pressemitteilung durch das statistischen Bundesamt vom 21. Dezember 2023 hervor.

Das die Kinder dort leben hat natürlich seinen Grund.

- Hauptgrund war mit 25% der Ausfall der Bezugsperson der betroffenen jungen Menschen (Unversorgtheit), etwa durch eine Erkrankung oder durch eine unbegleitete Einreise aus dem Ausland.

- An zweiter Stelle stand 2022 die Gefährdung des Kindeswohls durch Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung oder sexuelle Gewalt (17%).

- Dritthäufigster Grund für eine neue Unterbringung war die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern (13%), beispielsweise durch pädagogische Überforderung oder Erziehungsunsicherheit.

So viel erst einmal zu den Statistiken. Ich glaube das besonders wir als MAPs den Kindern genau das geben können was ihnen am meisten fehlt. Jetzt solltest du dir überlegen, welchen Weg du einschlagen möchtest. Für mich kommt nur die klassische Adoption in Frage, es gibt aber noch die Kurzzeitpflege. Das sind verschiedene Wege um Vater zu werden. Alle wege haben ihre Vor- und Nachteile. Hast du dich entschieden Vollzeitpapa oder Papa auf Zeit zu werden? Dann musst du an einem Seminar vom Jugendamt teilnehmen, einige Gespräche führen, einige Formulare ausfüllen. Bedenke auch das der Wohnraum ausreichend groß sein sollte, sodass das Kind die Möglichkeit hat, sich in einem eigenen Spiel- und Lebensbereich zu entfalten. Im Wohnumfeld sollte der Kontakt zu anderen Kindern möglich sein. Es müssen Nachweise erbracht werden, dass Kinder in einer wirtschaftlich stabilen Situation aufwachsen. Natürlich solltest du auch keine Einträge im Führungszeugnis haben. ;)

Kommen wir zu den

(+) Vorteilen und (-) Nachteilen der,

klassische Adoption

(+) Du bist quasi mit deinem Partner allein für das Kind verantwortlich
(+) Das Kind wird für immer (bis es irgendwann auszieht) bei euch sein.
(+) Du musst in den Formularen nicht nur persönliche Angaben und Auskunft über das Einkommen machen. Du darfst dir hier auch ein Mädchen oder Junge wünschen und wie Alt es sein soll. Das verlängert aber natürlich wiederum die Wartezeit. Mindestens ein Jahr, also nicht aufgeben!

Deine Wünsche sollten natürlich auch begründet sein. Die Begründetheit wäre z.B dann erfüllt, wenn du schreibst.
"Das Kind sollte noch nicht in der Pubertät sein, damit das Kind eine bessere Bindung zu mir aufbauen kann."

(-) Die Warteliste ist wie bereits erwähnt sehr lang, viele wollen direkt ein Kind adoptieren
(-) unangekündigte Kontrollbesuche durch das Jugendamt.

Ja, die Mitarbeitenden dürfen deine Wohnung durchsuchen und Schränke und Schubladen öffnen. Das machen die nicht um dich zu schickanieren, sondern nur für das Kindeswohl, weil die Kinder die du aufnimmst ja schon einiges durchgemacht haben.

Zudem kommt das Kind in eine ganz neue Umgebung und in der Regel werden Geschwister einzeln vermittelt. Das alles ist für das Kind sehr belastbar und du solltest damit umgehen können.


Dauer- und Kurzzeitpflege


(+) Die Warteliste ist kürzer, du bekommst viel schneller ein Kind zugeteilt
(+) Es kann durchaus dann auch über diesem Weg zu einer Adoption kommen

(-) Du kannst dir kein Kind „wünschen“.
(-) Du musst mit den leiblichen Eltern zusammen arbeiten. (Besuchskontakt)

Oft kommen die leiblichen Eltern dann aber nicht. Das verstört die Kinder und wenn die Eltern doch kommen ist es manchmal für die Kinder auch verstörend. Das ist eine Belastung, nicht nur für die Kleinen, sondern auch für dich! Du solltest mit solchen Situationen umgehen können.

Besonders auch, weil
(-) Du bist Papa auf Zeit (Irgendwann musst du dich von dem Kind verabschieden)
(-) Du weißt nicht wann ein Kind kommt und wie lange es bei dir bleibt.
(-) Regelmäßige Besuche durch das Jugendamt, mindestens einmal die Woche Superversion und Gespräche etc.
(-) Du musst Entwicklungsdokus schreiben
- Sicherheitsaspekte und Auflagen die du erfüllen musst: Bestimmter Zaun im Garten, ein zweites oder drittes Bad im Haus. (Auf jeden Fall Dinge auf die „normale Eltern“ eigentlich nicht achten müssen)

Egal für welchen Weg du dich entscheidest. Du bekommst in beiden Fällen finanzielle Vorteile, wie z.b. ein erhöhtes Kindergeld. Manchmal bekommst du sogar (als Zeiteltern) ein Auto gestellt das du auch privat benutzen darfst. Weil man ja schlecht Beruf und Privat trennen kann. Das fördert leider auch den Missbrauch. Es gibt einige schwarze Schafe die Kinder nur aus finanziellen Gründen zu sich nehmen.

Tipp: Hier wäre es von Vorteil ein Auto und finanzielle Rücklagen zu haben, um zu zeigen das man auf diese Subventionen eigentlich gar nicht angewiesen ist.

Am Ende möchte ich von dir noch wissen, würdest du ein Kind adoptieren wollen?
Oder wäre das zu viel Verantwortung für dich?
Reicht es dir vielleicht aus das du nur mit Kinder arbeitest?
Oder ab und an auf ein Kind aufpassen darfst und es Abends wieder abgeben kannst.
Würdest du, zum Schein eine Zweckehe mit einem anderem MAP eingehen, um ein Kind adoptieren zu können?
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Verehrer »

So ein Wunsch ist überaus verständlich , ein , oder noch besser , mehrere Kinder , bereichern das Leben .
Mal abgesehen , von den Hürden , die zu überwinden wären :
Man sollte sich vorher die Frage stellen , was von deinem jetzigen Leben , bist du bereit aufzugeben?
Denn eins ist klar , Kinder sind fordernd in jeder Hinsicht . Sie verändern dein Leben radikal .
Ein Kind zu adoptieren , ist auch keine Garantie vor Vereinsamung . Es kann sogar auch noch Verbitterung hinzukommen . Als Alibi gegen unangenehme Fragen , darf es nicht dienen .
Das Glücklichwerden , muss weit hinter dem Glücklichmachen anstehen .
Das wichtigste meiner Meinung nach ist jedoch , was für ein Kind stellst du dir vor ?
Die Möglichkeiten reichen ja von Baby , bis zu einer fast vollständig entwickelten Perönlichkeit .
Die finaziellen Aspekte sind zwar nicht unwichtig , aber in fast allen normalen Familien müssen Prioritäten gesetzt werden . Von Zweckehen halte ich nichts , sie verkomplizieren die ohnehin schon komplizierte Situation zusätzlich , und bergen auch Gefahren .
Die ehrenamtliche Beträuung ist sicher ein realistischerer Ansatz . Auch wenn dies keine wirklich enge persönliche Bindung schafft , bin ich sicher , dass dies sehr erfüllend sein kann . Ist aber auch nicht mal so eben gemacht.
Für mich selbst kommt eine Adoption , nicht in Frage , selbst wenn die Hürden nicht so gross wären .
Ich habe Zweifel an meiner Erziehungskompetenz . Ich kann Kinder gut verwöhnen , das reicht aber nicht um ihnen
wirklich gerecht zu werden .
Zweifel an meiner sexuellen Standfestigkeit , habe ich keine mehr . Nicht zuletzt dank Gast1 , ist mir klar geworden , dass ich irgendwie in der gleichen Denkweise , nur halt aus anderer Perspektive , verhaftet war .
Ich hatte mehrfach die Gelegenheit zum Missbrauch , aber es ist nie dazu gekommen . Ich kann mir also vertrauen , Punkt . Diese gewonnene Sicherheit , verdanke ich euch allen . :herz:
Meine Einstellungen zur Pädophilie haben sich aber nicht geändert , meine Träume auch nicht .
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Lavinia Halbritter
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Ich kann mich kaum um mich selbst kümmern, geschweige denn ein Kind.
Luna hat geschrieben: 09.03.2024, 11:34Wir müssen doch, nein ich muss jede noch so kleine legale Möglichkeit (aus)nutzen die es noch gibt um Glücklich zu werden.
Wenn dein Ziel ist glücklich zu werden, dann gibt es Wege die einfacher und verlässlicher sind. Wenn dein Ziel ist ein Mädchen beim Aufwachsen zu unterstützen, dann hilft es sehr auch dann glücklich sein zu können wenn etwas nicht klappt, sie sauer auf dich oder mal nicht da ist. Und wenn sie dich mal fragt wie man glücklich wird, was der Sinn des Lebens ist, dann ist die Antwort "Also meine Lösung war dich zu adoptieren. Du bist mein Sinn." sicher schmeichelhaft und süß, aber nicht sonderlich hilfreich.

Zu glauben, dass du dann glücklich bist wenn du dies und jenes bekommen oder erreicht hast, ist eine Illusion. Wann immer man bekommt was man will, hält das Glück nur kurz, dann kommt das nächste Wollen. Die Unzufriedenheit hält viel länger. Unzufriedenheit ist das was das Handeln der aller meisten Menschen antreibt. Das heißt umgekehrt weil man ein Ziel hat das in der Zukunft liegt ist man bis dahin unzufrieden. Wenn man das Ziel gehen lässt, dann verschwindet auch die Unzufriedenheit. Zufriedenheit ist der Naturzustand. Unzufriedenheit ist etwas was man tut!
Wenn du das lernst, mit jedem Moment so zufrieden zu sein wie er ist, dann gibt es dir eine unerschütterliche Sicherheit und Gelassenheit. Ohne eigene Ziele kannst du dann ganz für andere da sein.
Stell dir das aus der Perspektive des Mädchens vor. Ein Papa der sie adoptiert hat, nicht weil pädophil ist und hofft so ein bisschen glücklicher zu werden, sonder weil er so vor Glück strahlt, dass er ganz viel davon abgeben kann.
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naylee
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von naylee »

Welch philosophische Antwort. Ich hätte das nicht so konkret auf den Punkt bringen können. Nur kann ich nicht ganz mitgehen damit, unglücklich zu werden, sobald ich ein Ziel erreicht habe. Luna, ich möchte deinen Thread nicht kaputt machen, aber trotzdem muss ich vorerst ein paar Gedanken loswerden.

Mal angenommen, ich möchte mir einen Blu-Ray-Player kaufen. Dann gucke ich, vergleiche, entscheide mich für einen und kaufe ihn dann. Ich trage ihn nach Hause, bin tierisch glücklich, stelle ihn mir noch im Karton ins Wohnzimmer und warte. Ich genieße das Gefühl, bald einen neuen Player anzuschließen. Die Wochen streichen ins Land, die Vorfreude ist noch immer da. Dann schließe ich ihn an, schiebe die erste Scheibe hinein und denke: Wow. Dieses Wow-Gefühl hält tatsächlich nur recht kurz an. Der Player ist irgendwann in meiner Einrichtung verankert und nichts besonderes mehr. Aber bin ich deshalb gleich wieder unglücklich, weil ich mein Ziel erreicht habe? Eigentlich nicht. Das Glücksgefühl ist nur verflogen und hat sich neutralisiert. Sollte ich irgendwann mit dem Player unzufrieden sein, da ich auf den Trichter von UHD-Blu-Rays gekommen bin, dann werde ich wieder aktiv werden und mir ein neues Modell aussuchen.

Wenn ich nun soziale Situationen betrachte, dann funktioniert das ähnlich. Es gibt ein Mädchen, ich finde sie total toll, möchte sie kennenlernen. Ich warte den Moment ab, nehme Kontakt auf, wir verstehen einander und der Nachmittag gehört uns. Mein Ziel ist erreicht. Mir ist bewusst, mehr als der Nachmittag ist nicht drin, sie kommt aus einem anderen Ort und ich ebenfalls. Wir werden uns nicht wiedersehen, höchstens im nächsten Jahr zur nächsten Feierlichkeit.

Wenn ich mir dessen bewusst bin, dieser Kurzlebigkeit, dieser Zufälligkeit, dann habe ich mit diesem Mädchen ein großes Glück gefunden, welches auch über diesen einen Tag hinausstrahlt. Das Glück wird nach der Feier abnehmen und schließlich als schöne Erinnerung in meinem Gedächtnis verbleiben. Wenn ich nun aber diese Zufälligkeit und Kurzlebigkeit nicht akzeptiere und mir wünsche, sie auch weiterhin begleiten zu können, dann mache ich mich unglücklich. Ich sehne mich nach weiterem Kontakt mit ihr, quatsche mit ihren Eltern, lasse beiläufig fallen wie toll ich Hausaufgaben betreuen kann, wie gut meine Kenntnisse in deutscher Grammatik sind. Aber ihre Eltern beißen nicht an, wünschen mir noch einen schönen Abend und verschwinden. Ich bin unglücklich und hadere noch lange mit mir, weil ich offensichtlich etwas falsch gemacht habe.
Lavinia Halbritter hat geschrieben: 10.03.2024, 20:40 Wenn du das lernst, mit jedem Moment so zufrieden zu sein wie er ist, dann gibt es dir eine unerschütterliche Sicherheit und Gelassenheit. Ohne eigene Ziele kannst du dann ganz für andere da sein.
Lavinia Halbritter hat geschrieben: 10.03.2024, 20:40 Stell dir das aus der Perspektive des Mädchens vor. Ein Papa der sie adoptiert hat, nicht weil pädophil ist und hofft so ein bisschen glücklicher zu werden, sonder weil er so vor Glück strahlt, dass er ganz viel davon abgeben kann.
Ist es das oben geschriebene, was du mit deinen Aussagen meinst? Wenn ja, dann habe ich es jetzt beim Schreiben glaube ich verstanden.



Luna, jetzt zurück zu deiner Frage: Würde ich ein Kind adoptieren?


Ich erahne in deinen Zeilen die Verzweiflung des Suchenden, des Unglücklichen, und ich kann dich damit total verstehen. Auch ich hatte diese Phase, habe überlegt ob ich aus meiner WG ausziehen sollte und mir eine WG mit einer alleinerziehenden jungen Mutter suchen könne. Habe gehofft, irgendwie noch die Kurve bekommen zu können und auf irgend einer Art und Weise den Weg zu einer kleinen Patchwork-Familie zu finden. Um es kurz zu machen: Die Hoffnung habe ich aufgegeben. Es ist traurig, einen Traum aufzugeben. Doch ich musste es tun. Ich musste diesen Traum aufgeben, um mich frei zu machen, um loszukommen vom ewigen Suchen. Was passiert, das passiert. An die Stelle des aufgegebenen Traums gesellten sich andere Träume und Wünsche, auf die ich dann hinarbeiten konnte. Und das war wiederum verdammt wichtig, denn ganz ohne Ziele hat man irgendwie schon verloren.

Was ich damit sagen möchte: Wenn ein Traum unerreichbar bleibt, sollte man ihn gehen lassen und sich einen neuen suchen. Tja, leichter gesagt als getan. Ich möchte dich nicht demotivieren, ich finde deinen Traum sehr toll und hoffe, dass du irgendwas in der Richtung findest, und wenn es eine Patenschaft oder irgendwas anderes ist, sofern eine Adoption nicht funktionieren sollte. Ich wünsche dir so sehr, dass du dein Glück findest, und gleichzeitig hoffe ich, dass du im richtigen Moment loslassen kannst. Gerade für uns ist es in der derzeitigen Gesellschaft so unglaublich schwer, ein zufriedenes Auskommen zu finden. Wie viele Stunden mag es gegeben haben, in denen ich mich selbst unglücklich gemacht habe, weil ich die harte Realität nicht akzeptieren konnte, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich meine kleine Freundin wohl nicht mehr wiedersehen werde. Es hat mich damals an den Rand der Verzweiflung gebracht und ich bin mir sicher, solche Situationen werden sich wiederholen. Nur weiß ich nun, was hinter dem Horizont der Verzweiflung liegt: ein neuer Sonnenaufgang, oder der Abgrund. Es liegt an mir und an meiner inneren Verfassung, ob ich nach vorne schaue oder nach unten.


In meiner aktuellen Lebenssituation würde ich kein Kind adoptieren wollen. Auch wenn ich irgendwie zufrieden bin, so gibt es genügend Dinge, die mir fehlen: der Umgang mit anderen Menschen zum Beispiel. Ich habe nur wenige Freunde, und die haben auch nix miteinander zu tun... von einem "Freundeskreis" kann ich also nicht sprechen. Ganz spontan nachmittags in trauter Runde zu grillen ist zum Beispiel sehr selten. Wenn ich nun ein Kind bei mir aufnehmen würde, dann würde ich es in diese komische Konstellation hineinholen, ohne daran etwas zu ändern. Das Kind würde eine Bezugsperson haben, die eigentlich nur sich selbst hat, und sonst fast niemanden. Ich möchte dieses Modell nicht unbewusst an eine weitere Generation weitergeben.

Gut, vielleicht ändert sich aber auch einiges? Das Kind hat Freunde in Kita und Schule, bringt sie mit nach Hause, ist bei anderen Kindern zu Besuch und eröffnet mir damit vielleicht auch die Möglichkeit, mit anderen Menschen außerhalb meines kleinen Dunstkreises in Kontakt zu treten. Das wäre gut möglich, vielleicht sogar sehr wahrscheinlich. Aber irgendwie würde es sich trotzdem komisch anfühlen, glaube ich.


Bezüglich der Einsamkeit im Alter: Man braucht keine eigene Familie, um im Alter nicht zu vereinsamen. Das zeigt mir eine ältere Dame, die kinder- und partnerlos glücklich ist. Wie schafft sie das? Sie hat die nötigen Voraussetzungen dafür, sie ist zufrieden mit dem was sie hat, sie ist offen anderen Menschen gegenüber und sie pflegt ihre sozialen Beziehungen. Sie hat sogar ein Mädchen, welches sie seit gut zehn Jahren betreut, mit dem sie befreundet ist.

Wir Pädophile haben im Laufe der Jahre wahrscheinlich die Rolle des einsamen Wolfes angenommen, der grau und unsichtbar durch die Wälder streift. Da wir diese Rolle so sehr verinnerlicht haben, wird sie zum Selbstläufer. Selbst wenn wir uns bemühen, auf andere offen und zugänglich zu wirken, wird unser verschlossener Kern auf andere Menschen immer rätselhaft und irgendwie unnahbar wirken. Die einzigen Wesen auf dieser Welt, die es schaffen unsere Seele zu öffnen, sind Kinder.

Mein Traum ist es, im Alter nicht zu vereinsamen. Ob nun mit oder ohne Adoption, mit oder ohne Pflegekind, irgendwie habe ich das Gefühl, dies nur mit einem Kind zu schaffen. Und hier muss ich mir immer wieder vergegenwärtigen: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um diesen Traum loszulassen, um nicht daran zu verzweifeln?
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Luna
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Luna »

Vielen Dank für eure Antworten, ich muss darüber nachdenken.
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Sakura »

Hallo Luna,
ein Aspekt ist noch gar nicht angesprochen worden: Als Vater hast Du eine Rolle gegenüber dem Kind, die mit der des Liebhabers völlig unvereinbar ist!
Selbst wenn es amtstechnisch funktionieren würde, müsstest Du immer wieder Entscheidungen treffen, die dir eigentlich gar nicht gefallen: Sachen verbieten, zusehen, dass es in der Schule läuft und immer Zeit haben, auch wenn Du eigentlich keine hast.
Irgendwann bringt sie Jungs mit nach Hause - und dann?

Lavinias asketische Grundstimmung kann ich jedoch nicht ganz nachvollziehen. Das wäre ja gänzliche Passivität. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich lohnen kann, für ein Ziel zu kämpfen, an das man glaubt. Z.B. als ich mit dem Studium fertig war und meinen ersten Job hatte, aber noch "zu Hause" wohnte, wünschte ich mir nichts sehnlicher als einen Hund. Dann lernte ich meinen ersten Hund kennen und lieben und mein Wunsch erfüllte sich. Allerdings um den Preis, dass meine Eltern mir jegliche Unterstützung entzogen, ich praktisch von jetzt auf gleich auf der Straße stand und mich um alles allein kümmern musste. Das war eine harte Lehrzeit, aber sie lohnte sich. Sie lohnte sich deshalb, weil mein Hund und ich füreinander das waren, was eine solche Beziehung erfordert und uns das auch geben konnten.
Mit einem adoptierten Kind als Pädo musst Du jedoch vom ersten Tag an eine Rolle spielen, im wörtlichen Sinne, die zu dem was Du eigentlich willst, gar nicht passt. Du hast dann allein die räumliche Nähe, aber sonst ist alles mehr oder weniger Fake.
Es kommt darauf an, in jedem Moment ganz da zu sein, in Übereinstimmung mit dem was Du zu tun hast. Die Übereinstimmung fehlt aber in der Vater-Tochter-Beziehung, wenn der Vater ein Pädo ist, der sich eigentlich eine junge Partnerin wünscht.

Später hatte ich kleine Freundinnen so zahlreich wie die Sandkörner im Meer. Noch später war dann leider Ebbe. Aber in dieser Zeit wäre eine Vater-Rolle das Letzte gewesen, was mir geholfen hätte. Im Gegenteil, als Nicht-Vater hatte ich alle Freiheiten, musste nicht erziehen und konnte mich zurückziehen, wenn etwas sich falsch entwickelte und z.B. anarchische Zustände drohten.

Der hungrige Geist der immer mehr will, wenn er etwas bekommen hat, droht gerade da, wo Du nicht in der erwähnten Übereinstimmung lebst - mit Vater-Pflichten aber Liebhaber-Sehnsüchten.
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von meiner_reiner »

Ich kann da nichts vernünftiges Beitragen. Ich bin ehrlich, eigene Kinder wären wahrscheinlich eher nichts für mich. Wie sollte das gehen mit vorleben und so. Welche Beziehung sollte man da führen, schauspielern. Ich kann mit Frauen oder Männern eigentlich überhaupt nichts anfangen.
Ganz abgesehen von den sonstigen Hürden. Nur weil ich pädophil bin, wäre ich keineswegs ein guter Vater.
Das ist mir schon bewusst geworden, als ich mit zeitlichen Abend, erneute, besondere Begegnungen hatte...
Ich werde alt werden und überwiegend allein bleiben. Was dazwischen noch stattfindet, wird sich zeigen.
Und loslassen fällt mir sowieso total schwer, wobei dies das einzig sinnvolle wäre.
Sex mit einer Frau und Nachwuchs daraus, ja da hätte ich sogar eine (substanzgebundene) Lösung.
Gut, natürlich kann alles auch noch ganz anders kommen, das weiss man nicht.
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Sakura hat geschrieben: 11.03.2024, 12:10Lavinias asketische Grundstimmung kann ich jedoch nicht ganz nachvollziehen. Das wäre ja gänzliche Passivität. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich lohnen kann, für ein Ziel zu kämpfen, an das man glaubt.
Ich bin weder Asket, noch passiv. Mir geht es darum zu hinterfragen was man wirklich will. Nur weil ich irgendwann mal gemerkt habe, dass ich pädo bin, heißt das nicht, dass ich auf Beziehungen mit Frauen "verzichte" - meine Ziele waren einfach andere. Wenn Luna glücklich sein will, dann ist das ein anderes Ziel als ein Mädchen zu adoptieren, oder auch Zeit mit einem Mädchen zu verbringen. Welches Ziel das richtige ist, muss man für sich selbst entscheiden. Wichtig ist aber das eine nicht mit dem anderen zu verwechseln.
Wenn das Ziel ist glücklich zu sein, dann gibt es den direkten Weg, von allen Zielen los zu lassen und jetzt einfach in diesem Moment glücklich zu sein. Und wenn man das schafft, dann kann man zusätzlich alle möglichen andere Dinge tun. Üblicherweise ist es aber so, dass Menschen nicht darüber nachdenken. Sie haben das unbestimmte Gefühl unzufrieden zu sein, denken aber sie müssten irgendetwas erreichen oder haben damit das weg geht. Solange man dem hinterherjagt ist das eigene Handeln von Unwissenheit getrieben und man wird nicht das erreichen was man eigentlich will.

Ich finde, dass Kinder groß ziehen eines der schönsten Träume ist die man haben kann. Ich weiß aber nicht, ob es das was Luna will, oder etwas anderes.
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von naylee »

Lavinia Halbritter hat geschrieben: 12.03.2024, 00:10
Wenn das Ziel ist glücklich zu sein, dann gibt es den direkten Weg, von allen Zielen los zu lassen und jetzt einfach in diesem Moment glücklich zu sein. Und wenn man das schafft, dann kann man zusätzlich alle möglichen andere Dinge tun.
Wer seine Erwartungen herunter schraubt oder gar ganz fallen lässt, der empfindet eher ein Gefühl von Glück, das stimmt. Nur kann dies nicht zutreffen, wenn eine depressive Verstimmung oder gar eine Depression Besitz ergriffen haben.
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Sakura »

Hallo Lavinia,
Lavinia Halbritter hat geschrieben: 12.03.2024, 00:10 [...] Wenn das Ziel ist glücklich zu sein, dann gibt es den direkten Weg, von allen Zielen los zu lassen und jetzt einfach in diesem Moment glücklich zu sein.
Man kann - mit sehr viel Übung und Nüchternheit - lernen, im gegenwärtigen Moment zu sein. Und das ist mir keinem affektiven Gemütszustand verbunden.
Und da muss ich Nailee zustimmen: Wer bereits depressiv ist, für den ist so ein Versuch, wenn er denn gelingt, eher noch eine Quelle für Depressionen mehr. Dann erkennt man bestenfalls, nur leeren Formen nachgehechelt zu sein, ohne dadurch festen Boden unter den Füßen zu gewinnen. Auch für Gesunde ist das Loslassen nicht leicht, auch wenn es einem oft so vorkommen mag, weil die Ziele, an die man sich klammerte, eben nicht das waren, was man selbst gewählt hat, sondern der Versuch, andere zu imitieren in ihrer unaufhörlichen Glücklichkeit bei Facebook, Tiktok usw.
Dann fällt plötzlich eine Riesenlast ab. Aber das darf man nicht verwechseln mit der Arbeit, die man dann noch vor sich hat. Die Leerheit des gephotoshoppten Glücks auf den gängigen "sozialen" Plattformen zu erkennen, ist jedem möglich, aber ein selbst gewähltes Ziel loszulassen, das man hat weil man so ist wie man ist, noch dazu wenn man Depressionen herumträgt, ist nahezu unmöglich und eine Aufgabe für einen guten Psychotherapeuten, der hilft, den Blick zu weiten, Abstand zu gewinnen und sein Ziel in größerem Rahmen zu sehen.

Als ich mit meinem ersten Hund zusammenzog, musste ich das auch erst lernen und mir bewusst machen, dass ich mein Glück gefunden hatte, auch nachdem ich beim Aufsammeln der zerkauten Überreste meines Taschenrechners in dünnflüssige Kacke auf dem Teppichboden getreten war. Aber ich war offen auch für sowas, weil ich mich nicht auf einen Punkt fokussiert hatte und nicht alles was meinen Vorstellungen nicht entsprach, ausblendete.

Wer aber Depressionen hat, dass man kaum alleine zurechtkommt, fokussiert sich auf einen Punkt, eine kleine Möglichkeit des Glücks, die isoliert im Raume hängt und nach der man schnappt, weil man sie für den einzigen Rettungsanker hält. Das ist er aber nicht, und wenn man das realisiert, hat man ein zusätzliches Problem und die Katastrophe ist da.

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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von uwuux »

Luna hat geschrieben: 09.03.2024, 11:34 Würdest du ein Kind adoptieren?
Irgendwie schon, aber irgendwie weiss ich auch, dass es eine schlechte Idee ist... mit schlechten Folgen...
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von Namielle »

Luna hat geschrieben: 09.03.2024, 11:34 (+) Das Kind wird für immer (bis es irgendwann auszieht) bei euch sein.
Ich finde nicht, dass das ein Pluspunkt ist. :mrgreen:
Für Kinder möchte ich VOR der Pubertät da sein.

Also ein Kind würde ich nicht adoptieren. Es gibt aus meiner Sicht viele andere Wege, die besser oder überhaupt das sind, was ich möchte (die von Sakura angesprochene Vaterrolle fände ich auch schrecklich).
Luna hat geschrieben: 09.03.2024, 11:34 Wie oft wurdest du schon gefragt,
Wann stellst du mir mal eine Freundin vor?
Wann heiratest du?
Wie siehts eigentlich mit deiner Familienplanung aus?
Wann werde ich endlich Oma?!?!?!
Das wurde ich alles noch nie gefragt. Mich hat meine Mutter nur mal gefragt, wann es endlich im Kindergarten losgeht. :rotfl:

Eine Mutter sollte nicht die Erwartungshaltung an das Kind haben, mal Oma zu werden. Das finde ich ganz ungesund. Ich habe aber auch klar gesagt, dass ich keine Frau möchte und lieber für andere Kinder da bin. Das war gar kein Problem. Es denkt halt niemand, dass ich pädophil sein könnte, erst recht nicht meine Familie. Das hat keiner auf dem Schirm.
naylee hat geschrieben: 12.03.2024, 12:44 Nur kann dies nicht zutreffen, wenn eine depressive Verstimmung oder gar eine Depression Besitz ergriffen haben.
Also ganz ehrlich, wenn man wirklich Depressionen oder eine andere Krankheit hat, sollte man erst recht kein Kind adoptieren.
Ich liebe kleine Mädchen so wie es ihnen lieb ist.
meiner_reiner
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von meiner_reiner »

Namielle hat geschrieben: 12.03.2024, 20:09
naylee hat geschrieben: 12.03.2024, 12:44 Nur kann dies nicht zutreffen, wenn eine depressive Verstimmung oder gar eine Depression Besitz ergriffen haben.
Also ganz ehrlich, wenn man wirklich Depressionen oder eine andere Krankheit hat, sollte man erst recht kein Kind adoptieren.
Wollte das nicht so direkt aussprechen, aber das sehe ich genau so.
Was könnte man den da bieten, vermutlich profitiert man eher vom Kind, als das Kind von einem.
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naylee
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von naylee »

Mir fällt gerade ein Beispiel aus meiner Verwandtschaft ein. Die beiden konnten keine Kinder bekommen und haben daher entschieden, einen Jungen zu adoptieren. Dieser Junge entpuppte sich aufgrund seiner genetischen Prädisposition allerdings als ziemlich schwierig, mit 14 war er eigentlich kaum mehr daheim und um sein zwanzigstes Lebensjahr, als er sich dann von seiner Freundin trennte, brach der Kontakt komplett ab. Die Freundin war weg, er war weg, einzig geblieben ist die Tochter der beiden, zu der noch heute - sie ist bereits erwachsen - Kontakt besteht. Rückblickend haben die beiden Adoptiveltern aber festgestellt, dass es eine entbehrungsreiche und anstrengende Zeit war, die sich dennoch irgendwie gelohnt hat. Nicht zuletzt wegen der Enkelin.
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Re: Würdest du ein Kind adoptieren? Und wie geht das eigentlich?

Beitrag von LeGo »

Sakura hat geschrieben: 11.03.2024, 12:10 Selbst wenn es amtstechnisch funktionieren würde, müsstest Du immer wieder Entscheidungen treffen, die dir eigentlich gar nicht gefallen: Sachen verbieten, zusehen, dass es in der Schule läuft und immer Zeit haben, auch wenn Du eigentlich keine hast.
Irgendwann bringt sie Jungs mit nach Hause - und dann?

[...]

Mit einem adoptierten Kind als Pädo musst Du jedoch vom ersten Tag an eine Rolle spielen, im wörtlichen Sinne, die zu dem was Du eigentlich willst, gar nicht passt. Du hast dann allein die räumliche Nähe, aber sonst ist alles mehr oder weniger Fake.
Sakura, seltenerweise möchte ich zu 100% den zitierten Passagen widersprechen. Das ist doch eine Typsache.

Ich wäre gerne Vater, weil ich genau diese Rolle ("Bezugsperson") supertoll finde, Kindern gerne Wissen, Zusammenhänge und ja - auch Regeln und Grenzen - vermittel. Das heißt im konkreten Fall ja zum Beispiel nur, dass ich einem Kind rückmelde, dass es mir weh tut, wenn es an meinem Ohr rumzieht, dass mir das spielen keinen Spaß macht, wenn es ständig pfuscht oder dass es mich ärgert, wenn es nach dem dritten mal rutschen nicht mitkommt, obwohl es das vorher versprochen hat.

Das ist keine gespielte, sondern eine gewählte Rolle, die uns beiden in unserer Beziehung Sicherheit gibt und weder gemeinsamen Spielen und Abenteuern, unserer Kreativität, noch einem voller Liebe geführtem Gespräch oder einer Kuscheleinheit im Weg steht.

Nichtsdestotrotz ist der Zug für mich abgefahren. Eine auf Lügen aufbauende Beziehung kommt für mich nicht in Frage - und die Adoption dürfte am Bundeszentralregister scheitern ;-)
Tox: B5FB47EC6D3FBB67A486B166F87896380F31E917C6128A811A5C2221683C396430233CC89094
TeleGuard: HQEDAW29D
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