Gefunden habe ich das hier. Hervorhebungen sind von mir.
https://archiv.suh-ev.de/missbrauch-und-kinderpornographie/was-ist-sexueller-missbrauch/index.html
Die Sexualmediziner der Charité in Berlin haben für die Therapie mit pädophilen Männern (Projekt „Kein Täter werden“) einen Leitsatz entwickelt, nach der ein sexueller Missbrauch immer dann vorliegt, wenn eine körperliche Berührung nicht dem Ziel dient, Zuneigung zum Kind auszudrücken, sondern die sexuellen Bedürfnisse des Erwachsenen zu befriedigen. Konkret heißt es hierzu:
„Merke: Jede sexuell motivierte Berührung ist eine sexuelle Handlung! z.B. Streicheln, Schmusen, Küssen, Berühren / Anfassen an Brust, Po oder Genitalien.“
(Ahlers C. J., Neutze J., Mundt, I., Hupp E., Konrad A., Beier K. M., Schaefer G. A. (2008): „Erhebungsinstrumente in der klinischen Sexualforschung und der sexualmedizinischen Praxis – Teil II“, Sexuologie 15 (3/4))
Aha. Endlich mal jemand, der es zugibt: Streicheln und Co. sind sexuelle Handlungen. Endlich kann sich also niemand mehr dahinter verstecken und behaupten, er halte seine Sexualität von Kindern fern.
Dieser Merkspruch ist deshalb so bemerkenswert, weil er nicht das von außen beobachtbare Geschehen (z. B. eine genitale Berührung) zum maßgeblichen Kriterium macht, sondern die subjektiven Beweggründe des Täters, die von außen oft nur schwer zu erkennen sind. Viele Pädophile dürften sich hier auf schmerzliche Weise ertappt fühlen, denn viele von ihnen suchen ja ganz bewusst den Grenzbereich zwischen sexueller und nicht-sexueller Zärtlichkeit (Streicheln, Kuscheln, Schmusen usw.), wo sie für sich eine Form von sexueller Befriedigung finden, ohne dass man ihnen eine strafbare Handlung nachweisen kann. Hier gibt es einen breit gefächerten Bereich an juristischen Grauzonen, den Pädophile oft sehr gekonnt für sich auszunutzen wissen. Hier ist der Leitsatz der Charité gut geeignet, solche Strategien zu entlarven und einen sexuellen Übergriff auch dann noch als solchen zu benennen, wenn er in einer gut getarnten Form daherkommt.
Doch was passiert nun? Plötzlich ist von Tätern die Rede! Moment... welchen Täter meinen wir denn jetzt? Meinen wir den Papa, der seiner Tochter einmal zu viel durch die Haare wuschelt, reden wir von der Tante Erna mit ihrem obligatorischen Handkuss, oder ist gar von der frisch gebackenen Mama die Rede, die gar nicht mehr aufhören kann an ihrem Baby zu schnüffeln und dabei in orgastische Zustände verfällt?
Nein! Reine Polemik. Mein Fehler. Wir reden natürlich vom Ernst. Vom pädophilen Ernst, bei dem nämlich all das als Kindesmissbrauch sexueller Natur gedeutet wird. So zumindest möchte es das KTW-Projekt der Welt und seinen Versuchskaninchen verklickern.
Okay, ich fange jetzt bei mir persönlich an. Suche ich den sexuellen Kontakt, wenn ich ein Kind sanft berühre? Ja, das tue ich. Erlange ich dabei sexuelle Befriedigung? Ja, irgendwie auch, zumindest auf einer sehr niederschwelligen Ebene. Nutze ich damit eine Grauzone gekonnt aus? Ähm.... ehrlich gesagt nicht. Warum? Ganz einfach. Weil es keine Grauzone ist. Entweder es ist sexueller Missbrauch, oder es ist keiner. So einfach ist das.
Jetzt betrachten wir den heterosexuellen Helmut. Er empfängt gerade seine Nichte bei sich daheim. Süße 18 Jahre alt, große Kulleraugen und eine kleine Stupsnase. Zur Begrüßung gibt's natürlich eine Umarmung. Wer wäre Helmut denn, wenn er seinen Gast nicht herzlich begrüßen würde. Zufälligerweise genießt Helmut die Umarmung auch ein wenig. Er sagt das natürlich nicht, sondern er empfindet es nur. Zufälligerweise betrifft dieser taktile Reiz eben jene Hirnregionen, die auch für sexuelle Gefühle zuständig sind. Nutzt er damit eine vermeintliche Grauzone gezielt aus? Nö. Warum auch? Seine Nichte ist alt genug, um ihm die Grenzen aufzuzeigen.
Kinder können das noch nicht, die Grenzen aufzeigen. Noch nie habe ich ein Kind sich abwenden, das Gesicht verziehen, sich hinter dem Bein der Mutter verstecken sehen. Noch nie hat ein Kind eine Begrüßung verweigert, wenn ihm noch danach war. Kinder können das gar nicht: Ihr eigenes Befinden kundtun.
Nur gut, dass es diese Erwachsenen nicht gibt, die ein Kind zum Guten-Tag-sagen nötigen. Denn wenn es die gäbe, dann würde ja deutlich werden, dass sie dort eine Grenze überschritten hätten, die das Kind mehr als deutlich gezeigt hätte.
Noch nie übrigens, liebes Team von SuH habe ich Menschen erlebt, die so ungeniert mit zweierlei Maß messen wie ihr und wie die KTW.
Ich freue mich auf eure Antwort.