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keksi
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Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

"Schon die antiken Ärzte wussten darum, wie sehr die Ernährung die Gesundheit beeinflusst; der wohl berühmteste, Hippokrates, pries sie gar als eigentliche Medizin. Umso paradoxer erscheint, dass heutzutage offenbar Tausende Krankenhaus-Patienten an Unterernährung leiden. Sie hungern quasi, denn ihnen fehlen Kalorien und Eiweiße. Oft nimmt nicht einmal jemand Notiz davon. Das hat mitunter tödliche Konsequenzen.

„Mangelernährung im Krankenhaus ist kein Randproblem“, sagt Matthias Pirlich, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). Erst kürzlich hat die Fachgesellschaft darauf hingewiesen, dass in deutschen Klinken jährlich 200.000 Patienten mit Mangelernährung als zusätzlichem Risikofaktor versterben – dabei könnten 55.000 von ihnen durch ein zeitgemäßes Ernährungsmanagement gerettet werden."

Quelle: welt.de (Hallo Leni! :mrgreen:)

Nicht nur ältere Menschen oder Erwachsene mit bestimmten schweren Krankheiten sind betroffen. Auch Kinder z.B. mit Stoffwechselerkrankungen, die als Folge der Mangelernährung im Krankenhaus Schäden bei ihrer Entwicklung erleiden, sind betroffen (siehe YouTube Video Expertenanhörung des Bundestagsausschusses zum Thema)
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Mitleser
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Mitleser »

Du könntest auch gleich den Link posten, damit man erfährt, warum so viele Leute dort an Mangelernährung sterben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Krankenhauspersonal chronisch überlastet ist, da hat niemand Zeit, den Patienten bei der Mahlzeit zu helfen, auch wenn sie dauerhaft hilfsbedürftig sind...
keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

Hier ist Link zum Artikel:

https://www.welt.de/gesundheit/article255858268/Mangelernaehrung-Viele-Patienten-hungern-im-Krankenhaus-und-sterben-dadurch-frueher.html

Hier ist auch noch ein interessanter Artikel dazu:

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/essen-im-krankenhaus-mit-risiken-und-nebenwirkungen,TVNPHKE
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Leni
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Leni »

Ich möchte eigentlich nur wissen, warum du das hier im GL Forum postest?
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:herz:
keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

Dazu noch ein ganz besonderes Zitat:

"09.02.2023, 16:53 Uhr
>Mit Risiken und Nebenwirkungen: Essen im Krankenhaus
Mit Risiken und Nebenwirkungen: Essen im Krankenhaus
Neue Studien zeigen: Schlechtes Klinikessen kann den Genesungsprozess verlangsamen und sogar das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. Nach Informationen des BR-Politikmagazins Kontrovers wurde in den vergangenen Jahren am Patientenessen massiv gespart.

Von

Till Rüger
Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am 08.02.2023 um 21:15 Uhr.

Die 14-jährige Linda macht Bahnradfahren als Leistungssport. Sie musste vergangenes Jahr vier Mal an den Knien operiert werden. Die Operationen verliefen gut, erzählt sie im Interview mit Kontrovers, aber das Essen im Krankenhaus war ein ernstes Problem: "Wenn du es schon siehst, dann hast du schon keinen Hunger, da vergeht dir der Appetit."

Ihre Mutter musste ihr gesundes und nahrhaftes Essen ans Krankenbett bringen: "Frisches Obst, Salat oder ordentliches Gemüse ist in der Klinik alles eigentlich Fehlanzeige gewesen." Die Schülerin aus Nürnberg kam am Ende mit deutlich weniger Gewicht und Muskelmasse heim als normalerweise bei einem Krankenhausaufenthalt erwartbar gewesen wäre.

Mehr als 35 Prozent der Patienten mangelernährt
Solche Erfahrungen machen immer mehr Kassenpatienten. Laut einer Auswertung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf Basis von 48 deutschen Krankenhausstationen waren mehr als 35 Prozent der Patienten mangelernährt, das bedeutet, sie bekamen zu wenig oder die falsche Nahrung im Krankenhaus. Zu den Folgen einer Mangelernährung durch Krankenhausessen zählen z.B. erhöhte Infektanfälligkeit, gestörte Wundheilung, längere Genesungsprozesse und sogar in Extremfällen eine erhöhte Sterblichkeit.

Prof. Hans Hauner ist Ernährungsmediziner an der Technischen Universität München. Er untersucht in seinem Kochlabor auch Patientenessen und beobachtet aufgrund des aktuellen Kostendrucks in den Kliniken massive Einsparungen: "Pro Patient werden für das Essen am Tag 4 bis 5 Euro ausgegeben und das kann sich dann ja jeder selbst ausrechnen, das ist eben dann das unterster Qualitätsniveau." Vier bis 5 Euro Wareneinsatz für Frühstück, Mittag- und Abendessen – wie soll da jemand schnell wieder zu Kräften kommen und gesund werden?

Krankenhauskost schneidet in Studie schlecht ab
Besonders deutliche Belege für das Problem fand eine Schweizer Langzeitstudie mit rund 2.000 Patienten, die Kontrovers vorliegt. Die eine Hälfte der Erkrankten erhielt die übliche Krankenhauskost. Bei der anderen Hälfte stimmten Diätassistenzen die Verpflegung gezielt auf die individuellen Bedürfnisse ab, insbesondere bei der Kalorienmenge, dem Eiweißanteil und Nährstoffgehalt.

"Das zeigte Wirkung: In der Gruppe mit Ernährungstherapie hatten die Patienten nach 30 Tagen ein um 21 Prozent niedrigeres Risiko für schwerwiegende Komplikationen oder eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes als jene Patienten, die die übliche Krankenhauskost erhielten. In der Schweizer Studie waren zudem nach 30 Tagen zehn Prozent der Menschen verstorben, die mit üblicher Krankenhauskost versorgt worden waren. 'In der Interventionsgruppe traf dies "nur" auf sieben Prozent zu. Im Einzelfall könnte eine konsequente Ernährungstherapie bei der Krankenhauskost also über Leben oder Tod entscheiden.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht darin kein Problem. Die meisten Patienten blieben nur fünf bis sechs Tage, nicht lange genug, um durch das Essen Schaden zu nehmen, erklärt Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft gegenüber Kontrovers" Quelle: br.de (siehe oben)
Zuletzt geändert von keksi am 06.05.2025, 20:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Leni
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Leni »

In anderen Ländern , z.B. Asien bekommst du gar kein Essern im Krankenhaus, sondern die Familie muss sich darum kümmern, irgendwie, das ist oft sehr schwierig, weil die Familie zu weit weg wohnt.

Du weißt selbst, dass es in Großküchen sehr schwer ist, eine ausgewogene Mahlzeit herzustellen.

Dagegenwirken kann man nur mit Rohkost, die aber widerum keine Kleinkindern und keine alten Menschen essen können. Da ginge nur Nahrungsergänzung, was ebenfalls umstritten ist.

(nicht böse sein, aber wenn ich "WELT, BILD" lese, lese ich nur gesellschaftliche Unzufriedenheit, die in eine bestimmte Richtung kanalisiert wird) 8)
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keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

@ Leni
warum ich das hier im GLF poste?
Naja, damit es von Dir kritisch hinterfragt werden kann ;)

Ich mag es, wenn Du mich bzw. meine Beiträge hier gnadenlos und ganz ganz streng kritisierst bzw. hinterfragst... das macht mich total wuschig...
:oops:

Achja kleiner Tipp: lies nochmal alles von Anfang an aufmerksam durch, dann kommst Du vielleicht drauf ;) ("Achtsamkeit" heißt das Stichwort!) :)
keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

@ Leni

Aber zum Glück habe ich nun endlich doch noch etwas gefunden zu dem Thema, was Deinen Ansprüchen vielleicht besser genügt:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/unter-und-mangelernaehrung-im-krankenhaus-e705f08a-6073-449b-b885-31538c16e732
Zuletzt geändert von keksi am 06.05.2025, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

Meine wesentlichen Punkte sind also folgende:

1. Von den Folgen der Mangelernährung im Krankenhaus sind nicht nur ältere Menschen betroffen, sondern auch Kinder und Jugendliche z.B. mit Stoffwechselerkrankungen, deren Entwicklung durch diese Mangelernährung gefährdet wird.

2. Ich habe zwar keine Quellen dazu gefunden, aber wenn es pro Jahr ca. 55000 Todesfälle gibt, die in Krankenhäusern durch hochwertiges Essen & entsprechende Optimierung des Screenings & der Abläufe in der Organisation & Pflege verhindert werden könnten... dann liegt es meiner Meinung nach nahe, dass davon eben auch Kinder & Jugendliche betroffen sind.

Nehmen wir einmal an, 99 % der Betroffenen wären Erwachsene und lediglich 1 % der Betroffen Kinder und Jugendliche.

Dann gäbe es pro Jahr 550 vermeidbare Todesfälle von Kindern und Jugendlichen in Krankenhäusern in Deutschland allein aufgrund von Mangelernährung.
keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

Achja und nochmal ein Zitat, weil sicher nicht alle die ausführlichen Posts lesen, aber das Zitat ist einfach so endgeil :twisted:

"Im Einzelfall könnte eine konsequente Ernährungstherapie bei der Krankenhauskost also über Leben oder Tod entscheiden.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht darin kein Problem. Die meisten Patienten blieben nur fünf bis sechs Tage, nicht lange genug, um durch das Essen Schaden zu nehmen, erklärt Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft gegenüber Kontrovers"Quelle: br.de (siehe oben)"
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Verehrer »

ich halte das für sensationsheischende Panikmache. Da gibt es ganz andere Aspekte, die wichtiger sind.
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keksi
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

@ Leni

Du hast sicherlich Recht, dass es in Asien wohl auch Länder gibt, in denen es noch viel schlechter läuft als in Deutschland.

Aber es gibt eben auch mindestens ein Land in Asien, in dem es besser läuft: Japan...

Ich bezweifle auch, ob es sinnvoll ist, sich mit Ländern in Asien zu vergleichen, in denen es wohl schlechter läuft als bei uns: Bangladesch? Pakistan? Laos? Indien? Nepal?

Ist das wirklich unser Maßstab, ein Maßstab für uns, an dem wir uns messen lassen sollen?

Ich bin auch kein Experte für Großküchen.

Aber eine Frage Leni: Dein Mann ist doch Lehrer? Oder Beamter? Ich glaube, irgendwo habe ich das mal gelesen...

Mein Punkt ist der: Wenn es gutes hochwertiges Essen für die Privatpatienten gibt, warum dann nicht auch für die Kassenpatienten?!?

Es muss ja wirklich nicht Hummer mit echtem russischen Kaviar sein :wegrenn:

Noch ein letzter Punkt: Das bessere und gesunde Essen wäre nach Expertenmeinung sogar mindestens kostenneutral (wenn man es rein wirtschaftlich betrachtet).
Zuletzt geändert von keksi am 07.05.2025, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von keksi »

@ Verehrer

wie würdest Du konkret begründen, dass "das alles sensationsheischende Panikmache" Deiner Meinung nach sein soll?

Was ich aus eigener Erfahrung weiß, ist, dass es in Kitas teilweise ganz üblen Fraß gibt. Da tun mir die Kinder echt leid. Warum soll es also im Krankenhaus prinzipiell anders sein?
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Mitleser
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Mitleser »

Es ist durchaus möglich, auch in Großküchen für KiTas und Schulen oder eben für Krankenhäuser ein gesundes und qualitativ hochwertiges Essen herzustellen - aber halt nicht für 4 bis 5 EUR am Tag. Die Leute vergessen immer, dass der Preis eines Essens nicht nur die Kosten für die Lebensmittel beinhaltet, sondern auch die Kosten für das Personal in der Küche und bei der Ausgabe, die Kücheneinrichtung, Energiekosten, der Aufwand für einwandfreie Hygiene, und natürlich auch Verwaltungskosten. Wenn ein Mittagessen also 5 EUR kostet, dann bleiben für den Wareneinkauf vielleicht 1,50 bis 2 EUR übrig, und was man davon einkaufen kann, weiß jeder selbst, wenn er mal in den Supermarkt geht. Im Restaurant wird man selbst für ein einfaches Tagesessen mindestens 10 EUR los, und da verdient der Wirt keineswegs 5 EUR dran...
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Leni
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Re: Mehr als 50000 Todesfälle pro Jahr könnten im Krankenhaus vermieden werden

Beitrag von Leni »

keksi hat geschrieben: 06.05.2025, 21:39 @ Leni



Aber eine Frage Leni: Dein Mann ist doch Lehrer? Oder Beamter? Ich glaube, irgendwo habe ich das mal gelesen...

Das verwechselst du damit:

https://www.girlloverforum.net/forum/viewtopic.php?p=396776&hilit=Lehrer#p396776

Kann das sein?
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