Es war der Brunz von Brunzelschütz,
der saß auf seinem Rittersitz,
bei Mannen und Gesinde,
inmitten seiner Winde;
Die stachen, wo er ging und stand
vom Hosenleder über's Land
und tönten wie Gewitter -
so konnte es der Ritter.
Zu Augsburg einst auf dem Turnier,
bestieg er umgekehrt sein Tier,
den Kopf zum Pferdeschwanze
und stürmte ohne Lanze.
Doch kurz vor dem Zusammenprall,
ein Donnerschlag, ein dumpfer Fall,
Herr Brunz mit einem Pfurze
den Gegner bracht zu Sturze.
Da brach der Jubel von der Schanz,
Herr Brunzelschütz erhielt den Kranz;
der Kaiser grüßte lachend,
und rief: "Epoche machend!"
Ein Jahr darauf Herr Brunzelschütz
saß froh auf seinem Rittersitz,
bei Mannen und Gesinde,
inmitten seiner Winde.
Da kam ein Bote, kreidebleich,
und meldete: "Der Feind im Reich!
Das Heer läuft um sein Leben,
wir müssen und ergeben!"
Flugs ritt Herr Brunzelschütz heran,
lupft den Harnisch hinten an
und ließ aus der Retorte
der Winde schlimmste Sorte.
Das dröhnte, donnerte und pfiff,
so daß der Feind die Flucht ergriff.
Da schrie das Volk und wollte,
daß er regieren sollte.
Herr Brunz indessen todesmatt,
sprach: "Gott, der mir geholfen hat,
der möge mich bewahren!"
Drauf ließ er einen fahren!
Der letzte war's, der schwach entfloh,
drauf schloß für immer den Popo,
Herr Brunz, der tapf're Ritter,
und alle fanden's bitter.
Er ward begraben und verdarb,
die Burg zerfiel, doch wo er starb,
steht heute eine Linde,
da raunen noch die Winde.
Gelogen!

Das Gedicht ist weder neu noch deins!
Es ist von Fritz Graßhoff (1913-1997)
GLF-Moderation