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Bruno
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Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Dekonstruktion von Pädophilie

Nach den durchaus fragwürdigen definitorischen Konstruktionen von „Pädophilie“ als prägendem Wesenszug von vorgeblichen „sexuellen Subjekten“ der letzten gut 100 Jahre will ich hier nun einen – meiner Meinung nach längst überfälligen – kleinen Beitrag zur Dekonstruktion von „Pädophilie“ leisten.

Ich gehe davon aus, dass der Wunsch eines „Pädophilen“ nach körperlicher Intimität mit Kindern auch als spezifische oberflächliche Veräußerlichung eines allgemein menschlichen (teils unbewussten) geistigen Verlangens angesehen werden kann: Dem Verlangen, die Entfremdung vom eigenen Selbst durch einen Prozess der Wiederkindwerdung zu überwinden und damit mit dem eigenen ursprünglichen Selbst wieder eins zu werden. Die Attraktivität des Kindes kann als eben diesem (teils unbewussten) Verlangen entspringend angesehen werden.

Wenn wir dem einseitig materialistisch-biologistischen Ansatz S.Freuds den gewissermaßen geforderten, ausgleichenden Blick von der anderen Seite gönnen, dann sind sexuelle Wünsche durchaus auch als „negative Sublimierung“ tiefliegender innerer (teils unbewusster) geistiger Ambitionen des Menschen zu verstehen.

Damit ist zwar die komplexe Frage noch lange nicht beantwortet, warum gerade bei bestimmten (und auch nur wenigen) Menschen die inneren geistigen Ambitionen dergestalt „negativ sublimiert“ werden, dass sich „Pädophilie“ äußert, wohl aber kann das vorgebliche sexuelle Subjekt des „Pädophilen“ mit seiner als grundlegend wesenhaft definierten „sexuellen Präferenz“ als dekonstruiert gelten.
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Annika
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Annika »

Bruno hat geschrieben:Die Attraktivität des Kindes kann als eben diesem (teils unbewussten) Verlangen entspringend angesehen werden.
ist wohl eher eine derivative erotische Reaktion
Bruno hat geschrieben:dann sind sexuelle Wünsche durchaus auch als „negative Sublimierung“ tiefliegender innerer (teils unbewusster) geistiger Ambitionen des Menschen zu verstehen.
wenn Du mit "Sublimierung" "Anschauung" meinst


das mit dem Subjekt ist gut.
Zuletzt geändert von Annika am 27.02.2011, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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knuddelbaer
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von knuddelbaer »

@Annika
Sublimieren heisst, auf ein höheres niveau heben. *Doktorhut aufsetz* LOL
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Annika
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Annika »

?? ich dachte Sublimierung wäre Substitution. Also eine Form von Ersatz


ich gebe zu ich habe meine Doc.-Arbeit auch nur in Auftrag gegeben


oder war das ironisch gemeint? :)


öhm, verdammt ...
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knuddelbaer
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von knuddelbaer »

Ne, ist keine ironie. Ich hab das so gut in erinnerung behalten, weil ich mich damals selbst auch erst informieren musste, als ich in erich fromm's "die kunst des liebens" las:
"Zärtlichkeit ist nicht die sublimierung des sexualtriebes, sondern der unmittelbare ausdruck von nächstenliebe."
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Annika
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Annika »

wenn man Fromm auf diesen Satz sublimieren kann werde ich ihn wieder lieben
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Ovid
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Ovid »

Beides is "richtig". Sublimierung ist eine Abwehrreaktion gegen Wünsche oder Triebe. Das kann durch Ersatz geschehen bzw. durch "Verwandlung" dieser Wünsche in etwas "Höheres" bzw. "Wertvolleres" (eig. ja subjektiv), wie Literatur. Alice in Wonderland?

Nun sagt Bruno, es geht auch andersherum. Anstatt sich wissenschaftlich, künstlerisch oder sonstwie sozial oder intellektuell zu betätigen, kann dies auch in noch mehr sexuelle Wünsche resultieren. Sehe ich das richtig?
Zuletzt geändert von Ovid am 26.02.2011, 20:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Perma
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Es könnte aber auch sein, daß Pädophilie der Ausdruck von Liebe zu Kindern ist. Insofern gehe ich nicht davon aus, daß Pädophilie eine negative Sublimierung von irgendwas ist.
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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knuddelbaer
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von knuddelbaer »

Da bin ich ganz bei perma. Zumal ja liebe ohnehin nicht so strikt und klar von sexualität abgrenzbar ist, wie viele es vertreten. Daher erscheint mir eine dekonstruktion von pädophilie auch nicht machbar und/oder sinnvoll.
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Bruno
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

Ovid hat geschrieben:Beides ist "richtig". Sublimierung ist eine Abwehrreaktion gegen Wünsche oder Triebe. Das kann durch Ersatz geschehen bzw. durch "Verwandlung" dieser Wünsche in etwas "Höheres" bzw. "Wertvolleres" (eig. ja subjektiv), wie Literatur. Alice in Wonderland?

Nun sagt Bruno, es geht auch andersherum. Anstatt sich wissenschaftlich, künstlerisch oder sonstwie sozial oder intellektuell zu betätigen, kann dies auch in noch mehr sexuelle Wünsche resultieren. Sehe ich das richtig?
So ähnlich.

Ich betone anstelle des von S.Freud als „Es“ bezeichneten „triebhaft Unbewussten“ das „geistig Unbewusste“ im Menschen (so wie es etwa Viktor Frankl in seiner Existenzanalyse ausformuliert hat). Es liegt hier die Überzeugung zugrunde, dass das menschliche Sein im Inneren nicht auf Triebhaftigkeit reduziert werden kann.

Unter der Annahme einer dem Menschen innenbürtigen Geistigkeit (anstelle von Triebhaftigkeit) muss auch das Freud’sche Konzept der Sublimierung auf den Kopf gestellt werden:
Nicht eine dem Menschen genuin innewohnende Triebhaftigkeit wird durch Sublimierung (Emporhebung) in kulturelle Leistungen verwandelt, sondern das dem Menschen genuin innewohnende (teils unbewusste), in seiner Entfaltungsmöglichkeit unausgeschöpfte geistige Potential wird durch „negative Sublimierung“ (Erniedrigung) in oberflächliche, veräußerlichte hedonistische Ambitionen umgewandelt.
Perma hat geschrieben:Es könnte aber auch sein, daß Pädophilie der Ausdruck von Liebe zu Kindern ist.
Indirekt zumindest schon.
Nach der oben dargestellten Anschauung, die ich hier vertreten möchte, wäre „Pädophilie“ bzw. „Pädosexualität“ jedoch vielmehr als Ergebnis einer „negativen Sublimierung“ von inneren geistigen Ambitionen des Menschen zu sehen. Das Potential der Liebe wäre in eben jenem dem Menschen innenbürtigen Geist zu verorten.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von pan6uell »

Annika hat geschrieben:?? ich dachte Sublimierung wäre Substitution. Also eine Form von Ersatz...... :)
Also,
"sub" heisst lateinisch "unter"

"limes" heisst lateinisch "Schwelle, Grenze,"

"sublimieren" heisst demnach: unter die Schwelle verdraengen.

Das kann also nix Gutes sein.

(Uebrigens: ich habe mir mein Grosses Latinum total selbst erarbeitet und nicht ein mal von jemand abgeschrieben. Im Gegenteil, ich liess meine Klassenkameraden von mir abschreiben 8) )
Defintion: "Paedophilia is Mother Nature's way to take care of orphans and widows" (A Camus: "Durch die Pädophilie versorgt Mutter Natur Waisen und Witwen..." sowie alleinerziehende Mütter und deren Kinder)
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Perma
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Perma »

Bruno hat geschrieben:[...] wäre „Pädophilie“ bzw. „Pädosexualität“ jedoch vielmehr als Ergebnis einer „negativen Sublimierung“ von inneren geistigen Ambitionen des Menschen zu sehen. Das Potential der Liebe wäre in eben jenem dem Menschen innenbürtigen Geist zu verorten.
Ist das in dem Sinne nur bei der Pädophilie so, oder auch bei z.B. Alloiophilie der Fall? Wäre dann Pädosozialität in Ovid's Sinne ein Ausdruck des innenbürtigen Geistes?
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Bruno
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

pan6uell hat geschrieben:„sublimieren" heisst demnach: unter die Schwelle verdraengen.
Nein. „Sublimieren“ heißt – wie knuddelbaer und Ovid weiter oben bereits richtig gesagt haben – „auf ein höheres Niveau heben“. Es kommt vom lateinischen Wort sublimare, welches hochheben, erhöhen bedeutet.
Perma hat geschrieben:
Bruno hat geschrieben:[...] wäre „Pädophilie“ bzw. „Pädosexualität“ jedoch vielmehr als Ergebnis einer „negativen Sublimierung“ von inneren geistigen Ambitionen des Menschen zu sehen. Das Potential der Liebe wäre in eben jenem dem Menschen innenbürtigen Geist zu verorten.
Ist das in dem Sinne nur bei der Pädophilie so, oder auch bei z.B. Alloiophilie der Fall?

„Heterosexualität“ bzw. „Alloiophilie“ entstanden als identitätsstiftende Begriffe erst im mittleren 19. bzw. frühen 20.Jh in Abgrenzung zu neu definierten „derivaten Sexualitäten“ (v.a. „Homosexualität“, aber auch „Pädophilie“ u.a.). Meine oben ersichtliche Bemühung, über die konkrete Kategorie der „Pädophilie“ hinausgehend generell das übergeordnete moderne Konzept der „sexuellen Subjekte“ zu dekonstruieren, muss auch „Heterosexualität“ (als explizit konstruierte identitätsstiftende Kategorie zur Abgrenzung von „derivaten Sexualitäten“) mit einschließen.

Als Beschreibung einer Äußerungsform macht der Begriff „heterosexuell“ freilich dennoch - ebenso wie „pädosexuell“ u.a. - einen Sinn, Wird – wie von mir hier angestrebt - der identitätsstiftende Bezug der „Sexualitäts-Kategorien“ und damit das vorgebliche „sexuelle Subjekt“ generell in Frage gestellt, so wird die Bezeichnung „heterosexuell“ auf die bloße Benennung allgemeiner („nicht derivater“) sexueller Äußerungsformen reduziert.

Deine Frage zu bejahen würde somit bedeuten, sexuelle Äußerungsformen generell als „negative Sublimierung“ von inneren geistigen Ambitionen zu sehen. Dem möchte ich entschieden widersprechen. Anders sieht es wohl z.B. bei „Hypersexualität“ sowie bei den sogenannten „derivaten Sexualitäten“ aus (wobei ich es derzeit weder als meine Aufgabe noch als meine Befähigung ansehe, hier ins Detail zu gehen und die hier wohl unterschiedlichen Grade an „negativer Sublimierung“ von den inneren geistigen Ambitionen des Menschen abzuschätzen).
Wäre dann Pädosozialität in Ovid's Sinne ein Ausdruck des innenbürtigen Geistes?
Unter dem Begriff „Pädosozialiät“, wie ihn Ovid definiert hat, kann durchaus eine gewisse Bandbreite an individuell teilweise unterschiedlich motivierten (nicht-sexuellen) Beziehungswünschen zu Kindern verstanden werden. Grundsätzlich bin ich jedoch der Meinung, dass „Pädosozialität“ im Gegensatz zu „Pädophilie“ durch geringere „negative Sublimierung“ von den inneren geistigen Ambitionen des Individuums und somit durch größere individuelle (bzw. auch intersubjektive) Authentizität gekennzeichnet ist.
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Bruno »

*****************************************************************
Da hier weitere Kommentare leider auszubleiben scheinen, gibt es nun von mir noch einen:

Ich habe den Eindruck, dass kaum jemand annähernd verstanden hat, was ich in diesem Thread eigentlich sagen will. Jedenfalls gibt es hier keinen einzigen Beitrag, der sich auf die Essenz des Themas bezieht.

Schade, denn ich bin ganz überzeugt davon, dass das Thema von großer Brisanz sowohl für das Selbst- als auch das Außenbild von Pädos bzw. Girllovern ist.

Ich möchte aber nicht behaupten, dass ich selbst nicht auch Mitschuld an der Tatsache trage, dass mein Anliegen offensichtlich nicht verstanden worden ist. Mit einer gewissen zeitlichen Distanz von 1-2 Wochen werde ich hier wohl einen neuen Anlauf mit anderer Formulierung wagen, der dann hoffentlich besser das Ziel erreichen wird.
Einstweilen verbleibe ich jedoch in der Hoffnung auf doch noch einschlägige Kommentare…
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Re: Dekonstruktion von Pädophilie

Beitrag von Ovid »

Bruno hat geschrieben:
Ich habe den Eindruck, dass kaum jemand annähernd verstanden hat, was ich in diesem Thread eigentlich sagen will. …
Japp. Genau so ging es mir.

Wobei der Kern meiner Meinung nach hier liegt:
Bruno hat geschrieben:
die Entfremdung vom eigenen Selbst durch einen Prozess der Wiederkindwerdung zu überwinden und damit mit dem eigenen ursprünglichen Selbst wieder eins zu werden
Also im Prinzip eigentlich ganz plump ausgedrückt, das "nicht Erwachsen werden wollen aufgrund von Ängsten vor Veränderung".

Sehe ich das richtig?
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