GLF

[Minnesota]

"Sex" ist ein haessliches Fremdwort. Es klingt wie der Markenname eines Putzmittels, wie ATA, IMI, OMO... und ist ein Kunstwort, die Abkuerzung des wissenschaftlichen Ausdrucks "sexuell" (= geschlechtlich). Mit GV hat es im Ursinn nichts zu tun.

Ich habe mal recherchiert, um ein schoeneres, urdeutsches Wort zu finden. Dabei stiess ich auf "Minne". Im Musik- und Deutschunterricht hatte ich als Junge davon gehoert, aber man hatte uns suggeriert, dabei handele es sich nur um "edle" unsexuelle Liebe, also platonische. Laut Wikipedia trifft das aber nur fuer die sog "hohe Minne" an den Hoefen der Adeligen zu. Die "niedere Minne" des Volkes sei allerdings "tierhaft", also frei und natuerlich gewesen.

Ich schlage deshalb hiermit vor, in Zukunft statt "Sex" das Wort "Minne" zu verwenden, wenn sinnliche, erotische, einvernehmliche koerperliche Liebe gemeint ist.

[Waldbär]

Dagegen.
"Minne" verwende ich gern. Aber einfach nur "Minne" für "niedere Minne", das wird der hohen Minne nicht gerecht, die ich pflege.
Jedoch auch: "nieder" ist an Sex gar nichts. Kann ja auch ein Hochgefühl sein und ein ehrwürdiges dazu.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass die "Hohe Minne" heute von niemandem mehr verstanden wird, der sie nicht einmal selbst gelebt und erlitten hat. Und demzufolge kann auch die "niedere Minne" als Gegenentwurf(?) dazu nicht einfach nur zum bloßen Sex degradiert werden.

I
Saget mir ieman, waz ist minne?
weiz ich des ein teil, sô west ich es gerne mê.
der sich baz denne ich versinne,
der berihte mich, durch waz si tuot sô wê.
minne ist minne, tuot si wol;
tuot si wê, so enheizet si niht rehte minne.
sus enweiz ich, wie si denne heizen sol.
II
Ob ich rehte râten kunne
waz die minne sî, so sprechent denne jâ.
minne ist zweier herzen wunne:
teilent sie gelîche, so ist die minne dâ.
Sol sie aber ungeteilet sîn,
sônekan sie ein herze aleine niht enthalden.
owê, woltestû mir helfen, vrouwe mîn!
III
Frouwe, ich trage ein teil zuo swære,
wellest dû mir helfen, sô hilf an der zît.
sî aber ich dir gar unmære,
daz sprich endeclîche: so lâz ich den strît,
Und bin von dir ein ledic man.
dû solt aber einez rehte wizzen, vrouwe:
daz dich lützel ieman baz geloben kan.
IV
Ich wil alsô singen immer,
daz si danne sprechen: ,erne sanc nie baz'.
desne gedanktestu mir nimmer!
daz verwîz ich dir alrêst, sô denne daz.
Weistû, wie sie wünschen dir?
,daz si sæelic sî, durch die man uns sus singet!'
sich, vrouwe, den gemeinen wunsch hâstû ouch von mir!
V
Kan min vrouwe süeze siuren?
wænet sie, daz ich ir liep gebe umbe leit?
Solt ich sie dar umbe tiuren
daz si sich kêre an mîn unwerdekeit?
Sô kunde ich unrehte spehen.
wê, waz rede ich ôrlôser und ougen âne?
swen die minne blendet, wie mac der gesehen?

Waldbär

[Miniwinni]

Interessanter Vorschlag.

Dann sind also Minnesänger Sexmusiker.
Na gut vielleicht doch eher Liebesmusiker, wobei ich dabei so meine Bedenken habe. Einige dieser Klampfenzupfer vergewaltigen ihr Instrument regelrecht.

[Tropi]

man kann schon sagen, dass es sich um Sex-Sänger handelte, wohingegen sie an den Höfen von den edlen Grafen bezahlt wurden, damit der Minne-Sänger die vom Grafen angebetene in einen bereitwilligen Zustand versetzen sollte. In der einfachen Bevölkerung kam es schon öfter zu ausschweifenden Sex-Orgien, die aber auch mit Hinauswurf aus dem Dorf enden konnte, wenn der Sex-Sänger es zu doll trieb.

@ Miniwinni, welches Instrument meinst du genau? Mir kam nämlich gerade der Gedanke an die Keuschheitsgürtel, an dem man sein Instrument auch ganz schön vergewaltigen kann.

[h!]

Ich finde "pädophil" ist noch ein viel haesslicheres wort, als sex. Haesslich im sinne von unpassend, undefiniert und vorallem unwahrscheinlich falsch genutzt!

Wie man an Bärchens Ausführungen erkennt, gibt es wohl zu jedem existierenden Wort gewisse Klischees und Probleme.
Neue Worte wie "Pädosozial" stoßen da auf weniger Aversion.
Im Grunde müsste man etwas Kleingeld (Siehe Southpark 7. Staffel 7. Folge - Epsode 160) haben und eine Werbeagentur befragen, wie man die Liebe zum Kind und speziell zu Mädchen um sich von diesen (...) BLs abzugrenzen benennen könnte ohne, dass es zu wissenschaftlich, altertümlich oder fremdsprachlich klingt.

[Mitleser]

Zwar kannte ich bisher hauptsächlich das Wort "Minnesänger", aber anhand der Beschreibung auf Wikipedia tendiere ich eher dazu, die "hohe Minne" als die "wahre" Minne anzusehen, eben die ursprüngliche Form, basierend auf Bewunderung, Ehre und Ritterlichkeit. Interessant dabei ist, dass ich viele dieser Elemente auch in der einseitigen "pädophilen" Bewunderung, ja Anbetung eines Mädchens wiederfinde.

Waldbär mag recht haben, dass jemand, der eine solche Situation nicht schon selbst erlebt hat, diese vermutlich kaum nachvollziehen kann. Die "niedere Minne" nun als Gegenentwurf ausschließlich mit Sex gleichzusetzen, ist in der Tat zu kurz gedacht, vielmehr ist sie als Ausdrucksform der "weltlichen", "bäuerischen" Liebe die Manifestation einer Beziehung zwischen zwei Partnern gleichen Standes, mit allen ihren Ausprägungen.

[MinneSota]

Interessanter Vorschlag. Dann sind also Minnesänger Sexmusiker. Na gut vielleicht doch eher Liebesmusiker, .....

Rein statistisch duerfte die "niedere" Minne auch damals schon ueberwogen haben. Denn die wurde vom Volk betrieben, also Millionen von Menschen. Die Ritter/Aristokraten heuchelten platonische Liebe vor und trieben's dann mit Maetressen und Huren. (Typischer Fall von Madonnakomplex! ) Aber von ihnen gab's nur ein paar 1000e.

Die dt Minnesaenger wuerde ich eher nicht als Standartentraeger der Minne (hohe wie niedere) betrachten. Die franz und ital Troubadoure und Dichter schon eher (z B Fr Villon).

Die Trennung von Liebe, Erotik, Sexualitaet ist sowieso unrealistisch, auch fuer "gelöscht_16phile". Wie hier schon oft erklaert, bedeutet dieses Wort im altgriechischen: "KNABEN-Liebhaber", trifft also fuer girllover garantiert nicht zu! Im Englischen wird es meist falsch "pedophile" geschrieben, was woertl FUSS-Liebhaber bedeutet. So bloed sind die Antipaeden!

[Miniwinni]

Bist ja gut informiert, MinneSota.
Ehrlich gesagt höre ich zwar auch gern mal Mittelaltermusik (á la MMORPG Radio), aber Minnesang ging bisher irgendwie an mir vorbei. Sollte ich vielleicht mal etwas nachholen.

Ja, der Begriff Pädophilie ist eigentlich falsch für unsere Spezies.
Da wir sowieso schon irgendwo mal auf der Suche nach einen wohlklingenderen Begriff waren, hab ich folgendes recherchiert:

Korítsia (kορίτσια) bedeutet im Griechischen Mädchen.
Demzufolge können wir uns hier nun getrost mit dem eingedeutschten
Begriff: Koritsiaphil (Kurzform Kori bzw. Mehrzahl Koris) bezeichnen.

Dazu hab ich gleich mal eine zukünftige Definition für Wikipedia verfasst:

Der Begriff Koritsiaphilie (von griechisch kορίτσια (korítsia) „Mädchen, Mädel“ und φιλία (philia) „Freundschaft“) bezeichnet das primäre sexuelle Interesse an Mädchen, die noch nicht die Pubertät erreicht haben. Sofern es dauerhaft ist und der Betroffene darunter nicht leidet oder wenn die Person reale Sexualkontakte mit vorpubertierenden Mädchen nicht unbedingt auslebt, wird Koritsiaphilie nicht als psychische Störung angesehen, sondern als Sexualpräferenz (Paraphilie).

[Dorian]

Würd ich sofort editieren ;p

Koritsiasexuell mag auf die Definition passen, aber eine "Freundschaft" muss nichts sexuell geprägtes sein.

[Miniwinni]

"...nicht unbedingt auslebt..."
Denke das passt schon. Weitergehende Definitionen müssten noch ausgearbeitet werden.

[i!i!i!i!i!]

Was ist denn der Normalfall?
Also für mich ist es, dass man Sexualität nicht mit Kindern auslebt.
"nicht unbedingt" klingt wie "nur in deutschland nicht".
Das passt überhaupt nicht


Wenigstens weiß ich nun was ich suche!
Einen Neologismus (~neues Wort) für "pädophil".

Meine derzeitigen Kriterien für das Super-Wort:
- nicht wissenschaftlich
- nicht altertümlich
- nicht fremdsprachlich
- kinderleicht verständlich


Vielleicht wäre PädophilerPLUS das richtige. Wobei ich bin eigentlich weniger und harmloser, als das was sich die Presse unter nem Pädo vorstellt.
Statt Pädophiler "Pädo" zu sagen, kommt schon mal besser.
Childlover gefällt mir auch ganz gut.

Schlagwörter sind Wörter oder kurze Phrasen, die benutzt werden, um bestimmte Sachverhalte prägnant und überzeugend mitzuteilen. Da ihrem Gebrauch eine (unbewusste) Überzeugungsabsicht zugrunde liegt, verknappen oder vereinfachen diese Wörter den beschriebenen Sachverhalt oft auf zweifelhafte Weise zugunsten des Wohlklangs und zu Lasten der vermittelten Information.