GLF

[knuddelinchen]

http://web.de/magazine/nachrichten/pano ... efgen.html




Was haltet ihr davon?


Edit: Threadtitel dem Thema angepaßt. GLF-Moderation

[Mitleser]

Hast Du denn keine Meinung dazu? Ich habe keine Ahnung, wie rechtmäßig eine solche Entschädigung ist, wenn ein Ermittlungsbeamter sich derart im Ton vergreift, aber objektiv betrachtet hat das nichts mit der Anklage wegen Kindstötung zu tun und muss daher separat behandelt werden. Aber egal, ob er nun Geld bekommt oder nicht, weiß ich sowieso nicht, was er damit machen will, denn immerhin wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

[knuddelinchen]

Ihm wurde doch nur gedroht! Ich finde, dass er das Geld nicht verdient hat! Schließlich hat er ein KIND missbrauch und brutal ermordet! Da soll er froh sein, das ihm "nur" gedroht wurde! -.-

[Gelöscht_21]

Für mich ist das kein Kinderschänder, sondern ein kindermörder! Bei der Tat gab es keinen sexuellen Hintergrund!
Die Klage ist sein gutes Recht, da kann man schreiben was man will!

Stewy

[knuddelinchen]

Aber trotzdem. Was gibt man den Eltern des ermordeten Kindes? Nichts.

[Mitleser]

Er hat ein Kind missbraucht und ermordet und sitzt dafür gerechterweise lebenslang im Knast. Davon abgesehen ist er aber immer noch ein normaler Bürger mit allen Grundrechten, eine Misshandlung (oder Androhung davon) ist also nicht rechtens. Oder bist Du der Meinung, dass er mit dem Mord seine Grundrechte verwirkt hat?

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich gönnte einem solchen Menschen auch keine Entschädigung, aber rein rechtlich ist das Urteil korrekt. Würde ich derart emotional entscheiden, wäre ich aber auch nicht besser als die Leute, die mit den sprichwörtlichen Fackeln und Mistgabel auf die Jagd nach Kinderschändern gehen.

P. S.: Woher weißt Du, das die Eltern des ermordeten Kindes nichts bekommen haben?

[knuddelinchen]

Mitleser, du verstehst nicht was ich meine. Das es nicht Rechtens ist, habe ich ja nie gesagt. Mir geht es um die Dreistigkeit. Er selbst tötet ein Kind, und heult dann rum nur weil man ihm droht. Verstehst du was ich meine?

[Ovid]

Genau diese Dreistigkeit und diese Öffentlichkeit will er doch erreichen.

Wir täten alle gut daran ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken und Zeit an ihm zu verschwenden.
Wir urteilen so wie es in einem Rechtsstaat üblich ist und die Sache ist abgehakt. Auf nimmer wiedersehen Herr Gäfgen.

Man muss umgekehrt überlegen wieviel Aufsehen und Aufmerksamkeit er erregt hätte, wenn das ganze noch weiter ausgeufert wäre. Also wenn das Gericht beispielsweise keinen Schadensersatz erlassen hätte.
Das hätte ihm die Chance gegeben noch mehr Wellen und Skandale zu schlagen, in Revision zu gehen oder eine Verfassungsklage einzureichen...
Um das Geld geht es doch gar nicht...

So gesehen sollte man das Urteil begrüßen. Das setzt ihm einen Schlussstrich und wir hören von ihm höchstens noch einmal, wenn er noch ein Buch schreibt...

[Mitleser]

@knuddelinchen: Na, dann sag doch gleich, dass Du es dreist findest, dass er herumheult, obwohl er eine schreckliche Tat begangen hat. Bisher sagtest Du nur, er habe das Geld nicht verdient. "Verdient" hat er es insofern, daß der Polizeibeamte seinerseits gegen die Dienstvorschriften verstoßen hat. Dass seine Forderung angesichts seiner Taten geradezu unverschämt ist, finde ich allerdings auch.

@Ovid: Sehe ich auch so. Die Medien sehen in dem Urteil leider mal wieder ein gefundenes Fressen, um Emotionen bei der Bevölkerung zu schüren, und Gäfgen ist sicherlich intelligent genug, das weidlich für seine Zwecke auszunutzen. Es ist wirklich schade, dass so viele Leute Gefahr laufen, ohne Nachdenken darauf anspringen...

[dex]

Wenn der Polizist damals unter Zeitdruck gestanden hat, um aus diesem Gäfgen-Sack Informationen zu pressen, welche zu einer Rettung des Kindes hätten führen können, hat der Polizist höchstwahrscheinlich moralisch richtig gehandelt. Aber nur dann. Selbst dann haben Gerichte aber nunmal nicht über die moralische Richtigkeit von irgendwas zu befinden, sondern über dias Einhalten und das Nichteinhalten von Gesetzen. Niemand steht über den Gesetzen. Recht und Gerechtigkeit sind nicht dasselbe. Es ist vielleicht ungerecht und widerlich, dass Gäfgen in Anbetracht der Situation eine Entschädigung ausgezahlt erhält, es ist aber ganz eindeutig sein Recht, weil der Polizist ein Gesetz gebrochen hat, indem er in einem Verhör mit Folter gedroht und damit ganz einfach ein unerlaubtes Mittel zur Geständniserzwingung angewandt hat. Man darf hier auf keinen Fall Weichheit walten lassen, weil damiit ganz unerwünschte Präzedenzfälle geschaffen werden, und Verhörern/Polizisten vermittelt wird, dass sie sich mal, wenn es ihnen "moralisch angebracht" erscheint, als Jack Bauer aufspielen können. Denn mitunter kann es gerade für Opfer zu höchst "unerfreulichen" Konsequenzen führen, wenn bspw. Beweismittel und Geständnisse nicht zugelassen werden können, weil die Rechte eines Angeklagtens (und noch nicht gesetzmässig Verurteiltens!) während der Untersuchung nicht gewahrt worden sind, oder weil es während des Prozesses zu anderen stumpfsinnigen und vermeidbaren Verfahrensfehlern gekommen ist. Es sind auch schon ganz üble Kerle wegen solchen Dingen freigesprochen worden, und DAS will doch keiner, oder?

[Gelöscht_21]

Warum müsst ihr eigentlich den vollst. Namen nennen

Stewy

[Ovid]

Was meinst du Stewy?

[Gelöscht_21]

Was meinst du Stewy?

Den Namen des Kindermörders!

[Ovid]

Ja, der steht im Artikel.

[Gelöscht_21]

Ja, der steht im Artikel.

Und? Muss man den dann dennoch überall hintexten?

Stewy