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Ovid hat geschrieben:Wobei Karreman auch echte Verbrecher geschnappt hat. Nur um das mal nicht unerwähnt zu lassen. Es hat nicht nur Undschuldslämmer getroffen.
Ja richtig, nur wurden die meisten daraus resultierenden Strafverfahren wieder fallengelassen (nicht ohne Schaden natürlich). Und es spielt keine Rolle in welche Gruppe man sich begibt, Leute, die gegen das Gestz verstoßen haben, findet man immer - egal wo.
Ovid hat geschrieben:Es wird ja sogar daran gedacht Pädophile aus Lehrer-Berufen ausschließen zu wollen.
Ehrlich gesagt hab' ich schon ein wenig Angst bzgl. der Schnelltests, die man dafür entwickeln will (bzw. die man derzeit entwickelt).
lg kim
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.
Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
@kim.
ich muss gestehen, dass ich von diesem mann noch nie etwas gehört habe, auch nichts von dem bericht oder sonstiges. ich muss weiters gestehen, dass ich keinerlei medien konsumiere (ok, keinerlei ist übertrieben, aber nur sehr sehr dosiert)- ich habe zwar einen fernseher, benutze den aber vorwiegend, um filme zu sehen, ich schaue weder nachrichten, noch sonstiges.
ich lese keine tageszeitung und auch sonst keine gängigen zeitungen- man könnte mich ungebildet nennen, vielleicht bin ich das sogar- aber vor allem möchte ich mich den medialen allmachtsphantasien entziehen. das wollte ich schon als 16-jährige.
ich finde es erschreckend, was menschen mit informationen machen bzw. machen können. wissen ist macht, weil wissen verunstaltet und amputiert werden kann, in gut verdaudlichen portionen gefüttert werden kann...
Vor allem das Beispiel mit dem Jungen fand ich sehr bezeichnend... ja, sowas gibt es ganz bestimmt AUCH!
Die Medien sind virulent, das ist einfach so. Sie infizieren und sie bilden Meinungen- nicht wir bilden uns eine Meinung durch die Medien, sie bilden unsere Meinung. Alles ist doch nur Zensur.
...
Ja, der Vergleich ist gar nicht mal schlecht...die Medien neigen ja prinzipiell dazu alles zu dämonisieren und vor allem Dinge "krank" und "böse" zu machen, die es entweder gar nicht sind oder es dadurch erst werden. Und ganz prinzipiell ist nichts "schrecklich" genug, da muss man dann noch immer etwas drauf setzen.
Man kann auch das Beispiel eines Pyromanen nehmen, der im Grunde das Feuer selbst legt, um danach als "Held" gefeiert zu werden... man kann das auf vieles ummünzen. Ja.
Das mit dem Feindbild ist ja ganz einfach: es hilft auch, es schützt, macht stark und beruhigt Ängste. Die eigenen unaushaltbaren, vor allem UNBEWUSSTEN Ängste kann man somit auf den "Feind" projizieren, dass der Feind aber zumeist im Inneren sitzt, verstehen die wenigsten. Nehmen wir einfach mal sex. Missbrauch - die, die oft am Lautesten dagegen ankämpfen und sich am meisten einsetzen, haben die grösste Sammlung an Kinderpornos zuhause...
ich bin mit der antwort an dich und den anderen gleich mal fertig...
Du kriegst keine Mail.
Du wirst einfach irgendwann von den Moderatoren hier freigeschaltet.
Musst zwischendurch immer mal ausprobieren, ob es schon geht mit dem Einloggen
Cooli!
~ wer am menschen nicht scheitern will trage den unerschütterlichen entschluss des durch-ihn-lernen-wollens wie ein schild vor sich her. ~
*christian morgenstern*
google nach "Sollen Lehrer auf pädophile Neigungen getestet werden?"
Ahlers von der Charité Berlin hat das auch so neulich in einem Interview durchblicken lassen. Google Suche: "Kindesmissbrauch in Deutschland Paradox und vor allem bigott". Alhers ist von der Berliner Charité, Projekt "Kein Täter werden" - ein solcher Test ist eines der Ergebnisse, was man sich aus diesem Projekt erhofft. Das hat man aber lange verschwiegen, sonst wären wohl auch kaum Pädophile dahingegangen und hätten sich untersuchen lassen.
In der Gehirnforschung hatte sich letzte Jahre auch ähnliches angedeutet, man will Pädophilie im Gehirn "messen" können. Ob das so funktioniert, wag ich zu bezweifeln, aber wer weiß .. .
lg kim
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kimberly hat geschrieben:In der Gehirnforschung hatte sich letzte Jahre auch ähnliches angedeutet, man will Pädophilie im Gehirn "messen" können. Ob das so funktioniert, wag ich zu bezweifeln, aber wer weiß .. .
Aber selbst wenn ... was sollte man dann mit den Ergebnissen anfangen?
~ wer am menschen nicht scheitern will trage den unerschütterlichen entschluss des durch-ihn-lernen-wollens wie ein schild vor sich her. ~
*christian morgenstern*
@kim: sehr verstörend, wie ich finde... also erstens wird es da kein "messverfahren" geben, psychologische tests schliesse ich aufgrund von manipulationsmöglichkeit aus... also das ist humbug und meiner meinung nach nicht durchsetzbar... ganz davon abgesehen habe ja selbst ich mittlerweile erkannt, dass ihr nicht in diesen berufen seid, UM zu missbrauchen, sondern um die beziehungen leben zu können, die euch gut tun... und das ist für beide parteien erstmal eher gewinnend, als schlecht...
Also ich habe mir meine ganzen Einträge von Anfang noch mal durchgelesen und für manche habe ich mich sogar geschämt. Ich muss mich entschuldigen bei euch allen, denn es ist wahr, ich war sehr unfreundlich und ausfallend… aber das war anfangs, als ich nichts begriffen habe und ich begreife noch immer nicht sonderlich viel, aber ich bin schon ein Stück weiter- sollte ich also wieder ausfallend werden, tut es mir leid, aber dann bin ich gedanklich gerade in einer Sackgasse und fühle mich geistig und seelisch bedroht (wofür ihr nichts könnt)… und ich reagiere oft sehr emotional und überschäumend (keiner, der mich kennt, schätzt mich auf 30- weder äusserlich, noch innerlich)… also: entschuldigt bitte mein anfängliches unmögliches Verhalten…
Eines möchte ich hier jetzt mal gesondert anmerken, weil es wirklich immer und immer wieder kommt, ich dauernd falsch verstanden und interpretiert werde.
Ich habe Pädagogik studiert und mir ist DURCHAUS bewusst, dass Kinder eine Sexualität haben. Ich bin in diesen Dingen sogar sehr offen… im Sinne von, dass es für mich ganz normal ist, dass kleine Kinder und auch grössere ihre und die Körper ihrer Freunde erforschen, so genannte „Doktorspiele“, die im Prinzip auch gegenseitiges Befriedigen (meist nicht mit dem Ziel zum Höhepunkt zu kommen- weder bewusst, noch unbewusst) oder sagen wir: „schöne Gefühle machen“ beinhalten können. Das können auch schon Kleinkinder sein, die auch einfordern können, sie zu streicheln.
Jedoch und das gebe ich zu bedenken, gibt es:
A, auch sexualisiertes Spielen aufgrund von sexuellem Missbrauch, wobei das eher leicht zu unterscheiden ist, da es meistens sehr gewalttätig und machtvoll ist (aber es ist AUCH eine Möglichkeit)
B, es für mich etwas Anderes ist, ob Kinder unter sich ihren Körper und alles, was dazu gehört, auch Lust, entdecken oder jemand Erwachsener da „mitmischt“- meiner Meinung nach ist das etwas GRUNDLEGEND Anderes…
Die so genannten Doktorspiele sind einerseits Lernerfahrung, andererseits Lustgewinnung (absolut sekundär), aber nicht zu vergleichen mit unserem erwachsenen Verständnis für Sexualität.
UND!: „nur“, weil ein Kind eine Sexualität hat, heisst das noch lange nicht, dass es Missbrauch nicht gibt bzw. er nicht schadet!
Weiters könnt ihr nicht herausfinden, ob das Kind das nun will oder nicht, ohne entweder zu manipulieren (bestimmte Fragen stellen oder Aussagen tätigen) oder eine Grenze möglicherweise bereits zu überschreiten.
Was ihr anscheinend Kindern abspricht, ist das Gefühl von Scham und auch Privats- bzw. Intimsphäre. Es ist ein Unterschied, ob ein Kind ein Kind sexuell berührt oder ein Erwachsener ein Kind. Das hat meiner Meinung nach nichts mit „das tut man nicht“ oder gesellschaftlichen Konventionen zu tun, sondern mit einer Machtverschiebung und einem völlig unterschiedlichen Verständnis von Sexualität.
Ausserdem möchte ich hier noch mal sagen, dass es bestimmt Fälle gibt, in denen dem Kind das Wort im Munde verdreht wird… bestimmt gibt es das und vielleicht auch eine spätere Bewertung der Situation. Aber ich kann mir das nur ausschliesslich bei einem nicht ZU.sexuellen Kontakt vorstellen, damit meine ich: streicheln an den Genitalien- ok. Aber mehr nicht- kein Oralverkehr, kein Geschlechtsverkehr. Nichts von alledem.
Und in der Mehrzahl der Missbrauchstaten ist es sehr wohl so, dass es keine Bewertung braucht, damit die Kinder es als etwas empfinden, was ihnen nicht gut tut bzw. sie einfach nicht wollen oder ihnen seelisch schadet.
So, jetzt könnt ihr mich wieder zerfleischen…
@Bird of Hermes
Was heisst „unbelehrbar“? ich will und brauche nicht belehrt werden, alles, was ich will, ist verstehen und ich will verstehen, nur muss man auch mir das Gefühl geben, dass ich hier auch eine Chance habe und auch meines anbringen kann und ja, das geht nicht immer rein sachlich, das habe ich auch nie bestritten, aber mir eben vorneherein mit dem Stempel „Anti“ zu kommen, da finde ich einfach, dass ihr euch selber viel kaputt macht… das ist meine Meinung.
Na ja, also geoutet muss bei einem Interview keiner werden, ich komme aus Österreich, bei uns hier gibt es einen wirklich guten Reporter, wie ich finde, der hat schon einmal ein Interview mit Pädophilen gemacht (habe es leider im Internet nicht gefunden) und es war- meiner Meinung nach- fast wertfrei, damit meine ich, dass die Aussagen nicht kommentiert wurden, sondern stehen gelassen… es wurde auch das „Leiden“ von vielen aufgezeigt… und die menschliche Komponente. Es gibt solche und solche, man muss eben nur die richtigen Leute finden. Solange ihr euch hier in eurem Forum vergräbt und nichts nach aussen trägt, wird sich an dem Bild nicht viel ändern, das ist eben so… wie wir alle wissen, formen die Medien all unsere Gedanken und färben sie… nur, was durch die Medien propagiert wird, ist „real“- ich denke, du weißt, wie ich das meine…
Auch ich tue mir schwer, mich auszudrücken, aber versuche es. Danke auf jeden Fall für dein kurzes Melden und die Entschuldigung, ist natürlich angenommen!
@kimberly: ja, so einfach ist das nicht die eigene „Menschlichkeit“ reinzubringen, wenn alle auf einen losgehen, ohne einen zu kennen…
Missbrauchs.überlebende- ja, so sehen sich die meisten, es ist nicht selbstverständlich es zu überleben, das kannst du nicht beurteilen, weil du nicht weißt, was wie in meinem Leben passiert ist. Das Überlebende steht vor allem für das Strotzen gegen die Gewalt (seelische und körperliche, bei mir fand beides statt) und den Missbrauch, aber auch für das seelische Überleben, das Überdauern der Menschlichkeit, wie auch ganz pragmatisch das physische Überleben (einerseits, weil man schlicht und einfach nicht umgebracht wurde -damit spreche ich nicht pädophilen Missbrauch an, sondern den von Triebtätern- und zum zweiten, weil man sich nicht umgebracht hat, was durchaus immer wieder Thema ist, bei mir und anderen war das so). Was stört dich daran so?
Dass Missbrauch für dich eigentlich nur mit Gewalt existiert und es nicht „schlimm“ ist und es deswegen für dich auch nichts zu überleben gibt?
(Was ist mit deiner Tante, die missbraucht wurde, darf die sich Überlebende“ nennen?)
Ich verstehe noch immer nicht, wie du das für dich unterscheidest oder definierst: Missbrauch, der „schlecht“ ist und den du verurteilst und Missbrauch, der kein Missbrauch ist. Wo ziehst du hier die Grenze, woher willst du wissen, was Missbrauch ist und, was nicht?
Weißt du, ich will keine Studien, denn würde ich hier nur mit diesen kommen, dann wäre diese Diskussion für mich schnell beendet- mir geht es hier um die menschliche Komponente, was willst du MIR beweisen oder ICH dir? Bringt dir das etwas, musst du mich mit aller Gewalt überzeugen oder bekehren oder reicht es dir, dass ich versuche, dich zu verstehen und du versuchst, mich zu verstehen? Reicht es sich als Menschen zu treffen und zu begreifen?
„Wer nichts beweist, der beweist schon verdammt viel!“
Um ehrlich zu sein, werde ich bei solchen Diskussionen sofort aussteigen- ich unterhalte mich gerne mit euch über alles Mögliche, aber über eines werde ich nicht reden: über die Existenz von Missbrauch und seinen Folgen. Darüber werde ich nicht diskutieren, weil es für mich nichts zu diskutieren gibt und ich würde dich bitten das zu akzeptieren, so wie ich dich akzeptiere.
Hellfeldstudien, ja, da könnte ich jetzt drei Seiten darüber schreiben und dann? Dir ist anscheinend nicht klar, dass zigtausende unter Amnesie leiden bis sie erwachsen sind (die Verjährungsfrist oft schon abgelaufen ist), dir ist nicht klar, wie stark ein Familienkonstrukt ist, wie stark Bindungen zu Vätern, Onkeln, Opas sind, so dass nicht jedes Kind sich anvertraut. Dir ist ebenso nicht klar, dass von 20 Missbrauchten vielleicht 2 ihre Missbraucher anzeigen und warum? Weil eine Anzeige und damit verbundene Gerichtsverhandelung zu so einer Retraumatisierung führt, dass der Nutzen nicht zum Schaden steht. Und man auch ganz einfach keine „Beweise“ hat oder will will man einen Missbrauch, der 10 Jahre zurück liegt, beweisen? Wir Opfer stehen immer in der Beweispflicht.
Ebenso scheint dir der Aspekt der Scham, Schuld und Angst völlig zu entgehen- ich finde, dass du dich wirklich überhaupt nicht einfühlst. Rein gar nicht. Wie gesagt kommst du hier mit irgendwelchen Studien, die Zahlen erfassen, aber nicht erfassen, aus welchen Gründen, wie viele Menschen darin nicht erfasst sind.
Weißt du, ich gehe jetzt sogar so weit, dass ich mir irgendwie vorstellen kann, dass Streicheln in Ordnung sein kann oder auch mit Neugierde einen Penis sehen will. In einem spielerischen Konsens. Ich kann mir vorstellen, dass auch Zehnjährige schon ein sexuelles Bedürfnis haben, aber meist beschränkt sich das auf Gleichaltrige oder etwas ältere Jugendliche.
Ich war sehr oft stationär, kim, sehr oft und viele, viele Jahre seitdem ich 6 Jahre alt war und rate mal? Kein Mensch hat gedacht oder gesagt, dass ich missbraucht wurde. Man hat mich behandelt wie ein Kind, dass eben Probleme hat (es wurde auf Vernachlässigung geschoben, die Eltern arbeiten zuviel etc. pp.)...meine Familie war und ist hoch angesehen, ich und meine Geschwister, die perfekten Kinder- niemand dachte, dass da was nicht „stimmt“ und niemand hat mir etwas eingeredet. Die Menschen glauben noch immer, dass Kinder, die missbraucht werden, hässlich sind und Männer, die missbrauchen, unterste Schicht sind, keine Arbeit haben und dumm sind.
Gingen wir also nach solch einer Studie, dann warte, kenne ich mindestens 10 Menschen, die darin nicht vorkommen. Alles Lügner? Alles eingebildet? Wohl kaum.
Ja, verstehe, dass ihr immer als Täter gesehen werdet, aber weißt du, íhr tut auch nicht gerade viel dazu, dass man euch anders sehen kann… das meine ich ganz ernst.. deine Haltung zu Missbrauch sehe ich nach wie vor als grenzwertig und jetzt stell dir mal vor, es kommt hier jemand vorbei und liest nur schnell Schlagwörter wie „sekundäre Viktimisierung“ oder „Es gibt keinen Missbrauch“ oder „Stockholmsyndrome sind erfunden“- denkst du, das trägt zu der Einsicht bei, dass ihr keine Missbraucher seid? Eher nicht.
Wie wirke ich denn? Schublade auf, reinstecken, Schublade zu? Denkst du, dann wäre ich noch hier. Bitte such mal jemanden ohne meinen Hintergrund der nach deinen Aussagen über Missbrauch noch hier wäre und dann suchst du noch jemanden mit meinem Hintergrund, der noch hier wäre… wenn du jeweils mehr als 2 % findest, dann überschreibe ich dir meine Wohnung, schenke dir meine Katzen und schwöre meinem Freund ab.
Wieder falsch: nein, sexuelle Kontakte sind nicht gleich Vergewaltigung- anscheinend kann ich mich nicht gut ausdrücken- es ist eine Möglichkeit, WIE es enden KANN, aber kein Muss. Ja, grundlegend ist es das Endprodukt, muss es aber nicht sein.
Meine Täter waren mehrere Menschen. Darunter war jemand, der pädophil war (mein erster Kontakt mit Sexualität bzw. Missbrauch), aber auch sadistische Triebtäter, die quälten und folterten. Wie ich das unterscheide? Ganz einfach: dem pädophilen Täter ging es niemals darum, mich zu quälen, mich zu foltern, mir weh zu tun- er liebte mich und ja, so habe ich das auch empfunden, ich habe seine ganze Aufmerksamkeit gehabt und war der Mittelpunkt seines Lebens… bis hierher alles schön und nett… nur dann wurde das anders, er hat es nie mit Druck gemacht, nicht mit Gewalt, keinerlei Drohungen, nur anfangs so „nebenbei“, so, als würde man das gar nicht bemerken, als wäre es „normal“, er hat mich gestreichelt, auch im Genitalbereich und dann ging das weiter (nie hat er mich vergewaltigt!), gewehrt hat man sich nie, manchmal sogar wohlwollend gelächelt, er war doch so ein netter Mensch und er wollte ja auch nichts Böses und es war ja gut, was er tat, das gehörte ja „dazu“…nur, dass ein Kind ein sehr, sehr sensibles Gespür für seine Grenzen hat- es weiss sich nicht ausdrücken und fühlt sich in dem Moment „falsch“, in dem ein Erwachsener sagt, dass es aber „richtig“ ist, aber es spürt, was es spürt…
Weißt du, dieser Mann war ein Freund der Familie und niemand hat jemals so hingebungsvoll mit mir mit Barbies gespielt, wie er. Ja, ich glaube sogar, ich war kindlich in ihn „verliebt“. Ich habe ihn bewundert und er war mein „Held“…und ich habe ihm VERTRAUT. Darauf vertraut, dass er mir nie wehtun wird, dass er mich „lieb hat“ und ich immer mit ihm Spass haben werde und er mir das Gefühl gibt, dass alles im Leben wunderbar ist. Und ich war froh, dass es „ihn“ gab, weil meine Familie kalt und vernachlässigend war.
Aber es wurde anders und ich habe damals SOFORT gefühlt, dass er mich ENTtäuscht hat mit seinem Verhalten.
Er rutschte mit seiner Hand in meinen Genitalbereich und ich schreckte zusammen, aber nicht körperlich. Ich dachte, das wäre ein „Versehen“, also hielt ich ganz still, aber er hörte nicht auf und atmete dabei seltsam – ich konnte das gar nicht einordnen und er machte mir Angst, aber ich bewegte mich nicht.
Er gab mir das Gefühl, dass das nichts Schlimmes sei, dass es nur eine „Weiterführung“ vom Spielen oder Kuscheln sei, aber so war es eben nicht…ich habe mich geschämt und wollte nicht, dass er mich „dort“ anfasst, das war sozusagen „meins“, etwas, das nur mir gehörte. Ich wollte dort auch nicht von meinen Eltern oder Schwester angefasst werden. Es gibt Intimsphäre auch bei Kindern, die wurde dort verletzt.
Und er hat mir soviel genommen, kimberly, verstehst du das? Er war doch ein Held für mich und dann tat er „so was“, was ich nicht wollte und mir Angst machte, aber ich mochte ihn und ich hatte das Gefühl, ein böses Kind zu sein, undankbar und vor allem unhöflich, wenn ich jetzt sagen würde, dass ich das gar nicht will…(hast du schon mal über diesen Aspekt nachgedacht? Dass Kindern nicht nur hören, dass Männer missbrauchen, sondern sie auch dazu erzogen werden, immer nett und artig Erwachsenen gegenüber zu sein und vor allem denen, die man liebt?)
Und auf einmal habe ich mich gar nicht mehr gefreut, wenn er kam und ich hasste meine Barbies und ich hasste jeden Tag, an dem er auf mich aufpasste und ich hasste mich selbst. Damals erlebte ich noch keinen gewaltvollen Missbrauch, aber als ich 8 wurde, habe ich einen Gürtel genommen und wollte mich an der Türklinke erhängen. So gut kann es mir also nicht gefallen haben, oder? Ich war 8!
Willst du das Risiko eingehen, dass dein geliebtes Mädchen, dich nicht mehr als Held sieht, dass du sie womöglich enttäuscht und ja, sogar verletzt? (DAS ist eine Möglichkeit!)
Es verwirrte mich, machte mir Angst und ich bekam einen Ekel vor mir selbst. Ich wurde in der Folge sehr zwanghaft, entwickelte einen Sauberkeitswahn… verletzte mich mit Minenbleibstiften selbst.
Dieser Mann hat das später alles zugegeben, ich habe geweint, als ich ihm sagte, wie weh er mir damit tat… und er sagte nur, dass er dachte, dass ich das auch wollte, dass es mir gefiel…
Obwohl er mir so nahe war, konnte ich nicht „nein“ sagen, weil ich so ehrfürchtig war und voller Respekt vor einem Mann, den ich doch so gerne hatte. Der beides war: der Gute und der Böse.
Mir hat das niemand im Nachhinein verdreht oder sonstiges… ich habe es ja noch nicht einmal jemanden erzählt.
Ich weiss, wie Missbrauch sonst ist, kimberly, wie er ist, wenn jemand nicht LIEBT, dann ist das anders… und das mit diesem Mann, das war pädophile Liebe, aber ich behaupte, dass es mir auch einen nicht unerheblichen Schaden zugefügt hat, wie später der Missbrauch eines Gewalttäters (mit Quälen, Vergewaltigen und Foltern)…(es war mein Vater und es war ANDERS, damit will ich sagen: dass es sehr wohl einen Unterschied gibt, aber grundlegend sehr ähnliche Spätfolgen auftreten, wenn auch in unterschiedlicher Intensität). Meine Symptome traten auf, BEVOR der gewaltvolle Missbrauch anfing.
Ich fand es viel verwirrender und angstbesetzter, dass ein Mensch sagte, es sei Liebe und es mir seelisch weh tat, als jemand, der mich quälte und bei dem ich auch spürte, dass ihm das Spass machte und er mir WIRKLICH und offensichtlich Schmerz zufügen WOLLTE.
Dein letzter Absatz berührt mich sehr, gerade deswegen kann ich dich überhaupt nicht einschätzen und du löst bei mir Wut und Sympathie gleichermassen aus… wie kann jemand, der Kinder so liebt und respektiert gleichzeitig denken, dass sie sexuellen Kontakt verarbeiten können? … ich verstehe es nicht und es schmerzt mich, dass ich hier im Namen aller Missbrauchten für das Recht auf den Schmerz kämpfen muss.
Was unterscheidet den Missbrauch deiner Tante zu dem, den du verteidigst? Woher willst du wissen oder spüren, dass es ein Kind will? Woran?
@Ovid:
hier geht es immer gleich um angriff und gegenangriff, um verurteilen und urteil… ich sehe das gar nicht so, warum sehen hier das alle so?
Anmelden? Ich weiss nicht. Vielleicht werde ich das, vielleicht auch nicht… ich bin mir noch nicht ganz klar…
Ich gehe hier gegen alle in meinem Umfeld- d.h. dass mich alle meine Freunde, meine Familie, mein Freund und alle Menschen, die ich kenne, für das hier, was ich hier tue, verurteilen… sie sagen: wie kannst du? Du wurdest missbraucht und diskutierst mit Menschen, ob es Missbrauch in dieser Form gibt?
Ja und? Es ist mir egal, was andere sagen, ich muss meinen eigenen Weg gehen und meine eigenen Entscheidungen treffen, so war ich schon immer (Beispiel Amokläufer)… ich bin hier … und ich stehe dazu, von mir aus kann es jeder lesen und wissen. Ich will begreifen und bin mir nicht zu schade…
Ich habe kein Problem, wenn meine IP gespeichert wird, ich habe rein gar nichts zu verbergen, ich verstehe aber, dass das für euch wichtig ist.
Ja, ich gebe dir vorbehaltlos recht: es würde nichts an dir als Mensch ändern, aber nur das Wort alleine würde mir verbieten, dir mein Kind anzuvertrauen. Und nur der Gedanke allein, dass nur irgendwas Unzüchtiges denken könntest, während du mit meinem Kind zusammen bist, würde reichen, um mein Kind von dir fern zu halten, egal, wie gerne es dich auch hat. Ja, so ehrlich bin ich… und doch hast du recht: dieses „Wort“ würde nichts an dir als Mensch ändern, aber ja, es ist leider gefärbt und zwar auf eine Weise, die es leider jedem liebenden Elternteil „verbietet“ dich mit seinem Kind spielen zu lassen. Und weißt du was? Würde ich es tun und alle wüssten, dass du pädophil bist, würde wahrscheinlich das Jugendamt kommen und mir mein Kind wegnehmen, weil ich es einem „Pädophilen“ gebe. Das IST verrückt, ich gebe dir Recht.
Und noch was: Man hört ja leider viel zu oft von Missbrauchsfällen, wo der „nette Nachbar“, den die Kinder so mochten, auf sie aufpasste und sie dann missbrauchte (Ich meine ohne Einverständnis des Kindes, auch wenn ich anzweifle, ob es das überhaupt gibt.), verstehst du? WEM soll man denn noch vertrauen? Man lässt sein Kind in die Kirche gehen und es wird missbraucht. Wohin soll man denn seine Kinder noch geben?
Na ja, manchmal sind die Worte, die man NICHT ausspricht die, die einen bewegen und es erst erklären, um ehrlich zu sein, hat mich deine Beschreibung berührt. Du erreichst mich wirklich an einem menschlichen Punkt, der nicht mehr mit Vorurteilen wertet, sondern rein fühlt, danke, das bringt mich ein grosses Stück weiter.
Oh, sozialängstlich? Willkommen im Club Habe jahrelang dagegen angekämpft und führe heute ein ganz „normales“ :Leben, was das angeht… es ist durchaus möglich daraus auszubrechen!
Oh Selbstbefriedigung und Sex ist was GANZ Anderes, glaube mir das. Das mit der Treue sehe ich aber wie du… das Emotionale ist das Entescheidende, auch wenn ich natürlich auch das Körperliche als Verrat ansehe(n würde). Ich finde es ehrenwert, dass du dir darüber Gedanken machst, dass du eine Frau im Prinzip emotional betrügen würdest, weil du immer ein Kind im Kopf hättest, das zeigt, wie ehrlich und aufrichtig du bist.
Ich will nicht sagen: wenn du mal mit einer Frau geschlafen hast, ist alles anders, denn das glaube ich auch nicht, aber ich finde, du solltest es eben trotzdem mal erleben.
Mich berührt es sehr, was du schreibst mit den Fantasien, dass das so natürlich ist und du da gar nicht so daran denkst… woher soll ich so was wissen, wenn ich nicht hier rein stolpere und ihr mir so was sagt? Ich kann es eben einfach nicht wissen und höre das zum ersten Mal und bin erstaunt und berührt. (Du brinst mich dazu meine Wertesysteme neu zu überdenken und nicht mehr in „pädophil“ und „nicht pädophil“ zu denken, sondern in Mensch.sein!)
Nein, nur Unerfahrenheit schreckt doch keine Frau ab, mich würde es nicht… ich glaube, dass du echt in Ordnung bist, du bist mir regelrecht hochgradig sympathisch, also … schade, dass du dich da schon so „aufgegeben“ hast, das solltest du nicht tun… vielleicht ist die Zeit noch nicht da gewesen… ich will dir jetzt hier auch nicht öffentlich in die Seele reden (das kommt mir so intim vor), aber aufgeben würde ich NICHT!
Und ja, das stimmt: eine Freundin haben und ihr sagen, du seiest pädophil, das stelle ich mir auch echt schwierig vor, dabei findet S/M kaum jemand mehr pervers… seltsam.
Danke für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen.
@wilson und kimberly:
ihr tut so, als wäre das selbstverständlich, aber ihr versteht schon, dass einem von den medien was ganz gegenteiliges suggeriert wird, oder?
Danke auf jeden fall, es ist für mich neu und ich muss diesen Gedanken erst richtig integrieren, ich denke, ihr versteht, wie ich das meine. Zwischendurch ist noch immer das alte Vorurteil aktiv…
Irina hat geschrieben:
hier geht es immer gleich um angriff und gegenangriff, um verurteilen und urteil… ich sehe das gar nicht so, warum sehen hier das alle so?
Ich sehe das eher nicht so.
Ich finde eher, dass andere Denken es sei so wie du sagst.
Dabei haben sich beide nur so viel zu sagen, dass es so wirkt, als wolle man dem anderen eins auswischen.
Deswegen solltest du bei jedem Satz, den jeder sagt einfach ein: "meiner Meinung nach", "Ich finde/glaube/meine" hinzufügen.
Es ist eher so, dass ich zum Beispiel einfach mal einen Satz an dich schicke, und dann gespannt horche, was du dazu meinst.
Keineswegs ist es so, dass man einen Triumph erzielen will.
Dass sich das ganze etwas aggressiv oder als Angriff äußert, ist einfach nur ein Nebeneffekt davon, und auch, weil man als Mensch einen unglaublich starken Selbstbezug hat und sich selbst rechtfertigen möchte.
Gelassenheit ist das A und O in solchen Diskussionen. Im Moment läuft es doch sogar ganz gut, oder nicht?
Irina hat geschrieben:
Anmelden? Ich weiss nicht. Vielleicht werde ich das, vielleicht auch nicht… ich bin mir noch nicht ganz klar…
Ok. Überleg es dir.
Irina hat geschrieben:
Ich gehe hier gegen alle in meinem Umfeld- d.h. dass mich alle meine Freunde, meine Familie, mein Freund und alle Menschen, die ich kenne, für das hier, was ich hier tue, verurteilen… sie sagen: wie kannst du? Du wurdest missbraucht und diskutierst mit Menschen, ob es Missbrauch in dieser Form gibt?
Vielleicht sorgen die sich um dich. Die kennen uns ja auch nicht. Vielleicht haben sie auch falsche Vorstellungen von uns.
Irina hat geschrieben:
Ja, ich gebe dir vorbehaltlos recht: es würde nichts an dir als Mensch ändern, aber nur das Wort alleine würde mir verbieten, dir mein Kind anzuvertrauen.
Schau an, wie mächtig das Wort ist.
Aber eigentlich kannst du das ja noch gar nicht sagen. Wenn du mich kennenlernen würdest zusammen mit den ganzen Kindern, mit denen ich immer spiele, dann würdest du die ganze Sache vielleicht anders einschätzen.
Irina hat geschrieben:
Und nur der Gedanke allein, dass nur irgendwas Unzüchtiges denken könntest, während du mit meinem Kind zusammen bist, würde reichen, um mein Kind von dir fern zu halten, egal, wie gerne es dich auch hat. Ja, so ehrlich bin ich… und doch hast du recht: dieses „Wort“ würde nichts an dir als Mensch ändern, aber ja, es ist leider gefärbt und zwar auf eine Weise, die es leider jedem liebenden Elternteil „verbietet“ dich mit seinem Kind spielen zu lassen. Und weißt du was? Würde ich es tun und alle wüssten, dass du pädophil bist, würde wahrscheinlich das Jugendamt kommen und mir mein Kind wegnehmen, weil ich es einem „Pädophilen“ gebe. Das IST verrückt, ich gebe dir Recht.
Ja. Also halte ich es einfach geheim und fertig. Ist halt etwas doof. :/
Irina hat geschrieben:
Und noch was: Man hört ja leider viel zu oft von Missbrauchsfällen, wo der „nette Nachbar“, den die Kinder so mochten, auf sie aufpasste und sie dann missbrauchte (Ich meine ohne Einverständnis des Kindes, auch wenn ich anzweifle, ob es das überhaupt gibt.), verstehst du? WEM soll man denn noch vertrauen? Man lässt sein Kind in die Kirche gehen und es wird missbraucht. Wohin soll man denn seine Kinder noch geben?
Tja, das ist natürlich ein sehr selbstverletztender Gedanke eigentlich. Ich hätte keinen wirklich guten Vorschlag, wie man diese Angst wieder abschütteln könnte.
Vielleicht sollte man sich mal echte Zahlen anschauen? Zum Beispiel, dass die Zahlen von Kindesmissbrauch seit Jahren rückläufig sind? Es wird immer weniger missbraucht und immer mehr aufgedeckt. Ist doch ein gutes Zeichen?
Irina hat geschrieben:
Na ja, manchmal sind die Worte, die man NICHT ausspricht die, die einen bewegen und es erst erklären, um ehrlich zu sein, hat mich deine Beschreibung berührt. Du erreichst mich wirklich an einem menschlichen Punkt, der nicht mehr mit Vorurteilen wertet, sondern rein fühlt, danke, das bringt mich ein grosses Stück weiter.
Das freut mich. : - )
Einem sozialängstlichen ist es eine große Hilfe so etwas zu hören.
Irina hat geschrieben:
Oh, sozialängstlich? Willkommen im Club Habe jahrelang dagegen angekämpft und führe heute ein ganz „normales“ :Leben, was das angeht… es ist durchaus möglich daraus auszubrechen!
Ich fühle aber oft, nicht dazuzugehören.
Und weil ich immer mit Kindern spiele, tuscheln viele über mich. Das verstärkt meine Angst gegenüber Gleichaltrigen. Mit den Eltern, Grundschullehrerinnen usw. komme ich gut klar.
Irina hat geschrieben:
Oh Selbstbefriedigung und Sex ist was GANZ Anderes, glaube mir das. Das mit der Treue sehe ich aber wie du… das Emotionale ist das Entescheidende, auch wenn ich natürlich auch das Körperliche als Verrat ansehe(n würde). Ich finde es ehrenwert, dass du dir darüber Gedanken machst, dass du eine Frau im Prinzip emotional betrügen würdest, weil du immer ein Kind im Kopf hättest, das zeigt, wie ehrlich und aufrichtig du bist.
Wenn ich mal einer Frau etwas näher komme oder sie mir, dann will ich, dass sie das über mich weiß. Es wäre nur fair. Aber das ist ja auch wieder riskant für mich. Ich habe ja keine Ahnung wie sie dann reagieren würde. Und sage ich es ihr zu spät, ist das auch nicht gerade toll.
Irina hat geschrieben:
Ich will nicht sagen: wenn du mal mit einer Frau geschlafen hast, ist alles anders, denn das glaube ich auch nicht, aber ich finde, du solltest es eben trotzdem mal erleben.
Naja, noch habe ich ja die Chance. Aber es wirkt alles so fern, und ich fühle mich nicht wirklich "wert". Ich kann bestimmt kein gute Liebhaber sein; jemand, den sich eine Frau wünscht, das bin ich einfach nicht. Ich fall dann immer zurück, dass ich denke, dass ich eh keine Chance habe, und verkrieche mich vor ihnen. Ich finde den ganzen Trost bei den Kindern, denen ich mich viel näher fühle.
Irina hat geschrieben:
Mich berührt es sehr, was du schreibst mit den Fantasien, dass das so natürlich ist und du da gar nicht so daran denkst… woher soll ich so was wissen, wenn ich nicht hier rein stolpere und ihr mir so was sagt? Ich kann es eben einfach nicht wissen und höre das zum ersten Mal und bin erstaunt und berührt. (Du brinst mich dazu meine Wertesysteme neu zu überdenken und nicht mehr in „pädophil“ und „nicht pädophil“ zu denken, sondern in Mensch.sein!)
Au ja. Das ist gut, wie du sagst. Wir sind alle in erster Linie Mensch! Danach kommt erst alles andere.
Irina hat geschrieben:
Nein, nur Unerfahrenheit schreckt doch keine Frau ab, mich würde es nicht… ich glaube, dass du echt in Ordnung bist, du bist mir regelrecht hochgradig sympathisch, also … schade, dass du dich da schon so „aufgegeben“ hast, das solltest du nicht tun… vielleicht ist die Zeit noch nicht da gewesen… ich will dir jetzt hier auch nicht öffentlich in die Seele reden (das kommt mir so intim vor), aber aufgeben würde ich NICHT!
Danke für deine Worte. Aber wo fange ich an? Also verstohlenen Blickkontakt und dann schnell wieder weggucken, dass hatte ich schon oft. Aber dann fliehe ich so ziemlich schnell, auch wenn es ganz schön war so.
Irina hat geschrieben:
Danke für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen.
Irina hat geschrieben:also erstens wird es da kein "messverfahren" geben
Das gibt es schon und die Trefferquote liegt bei Hetero- und Homosexuellen um die 90%. Sobald Du freigeschaltet bist, wirst Du mit dem Stichwort "Ponseti" hier fündig, aber auch außerhalb des GLF wurde über seine MRT-Versuche an freiwilligen und gerichtlich verdonnerten Probanden in verschiedenen Medien berichtet.
Irina hat geschrieben:Die so genannten Doktorspiele sind einerseits Lernerfahrung, andererseits Lustgewinnung (absolut sekundär), aber nicht zu vergleichen mit unserem erwachsenen Verständnis für Sexualität.
Steht und ist hier bekannt.
Irina hat geschrieben:„nur“, weil ein Kind eine Sexualität hat, heisst das noch lange nicht, dass es Missbrauch nicht gibt bzw. er nicht schadet!
Klar. Wird hier niemand in Abrede stellen.
Irina hat geschrieben:Weiters könnt ihr nicht herausfinden, ob das Kind das nun will oder nicht, ohne entweder zu manipulieren (bestimmte Fragen stellen oder Aussagen tätigen) oder eine Grenze möglicherweise bereits zu überschreiten.
Du irrst. Es gibt Möglichkeiten, das herauszufinden. Die einfachste ist, sich als für dieses oder jenes dem Kind gegenüber offen zu präsentieren. Simples Beispiel dafür:
Die Junx einer 5. Klasse versuchen, mich mit ihren Handypics (überwiegend großbusige Frauen) zu provozieren. Statt der erwarteten Reaktion kommt nun aber von mir eine Bemerkung, die sie von ihresgleichen, nicht aber einem Erwachsenen erwarten. Schwupps ist ihnen klar, aha, der ist irgendwie anders drauf - und fünf Minuten später rücken sie mir mit wassergefüllten Luftballons auf die Pelle um mich zu fragen, ob "ES" sich so anfühlt bei ner Frau.
Hast Du noch nie erlebt? Ich denke, dem ist so. Und mit etwas Überlegung kommst Du eventuell hinter das "Geheimnis", warum wir von solchen Erfahrungen (ich habe absichtlich ein eher unverfängliches Beispiel gewählt) berichten können. Weil wir, teils sogar unbewußt, Signale ausenden, die von den Kids als Einladung zum Austesten von Grenzen gedeutet werden. Jeder andere Erwachsene signalisiert, sobald es um bestimmte Themen geht, Ablehnung, Beklemmung und Distanz. Diese Themen werden ausschließlich in einer sterilen Atmosphäre, unter Verrenkungen oder in Form moralinsaurer Predigten abgehandelt. Auch sonst bekommen Kids sehr schnell mit, wie Erwachsene auf alles mögliche reagieren und merken sich das natürlich. Ein Erwachsener, der darauf schon mal irgendwann unwirsch oder betreten reagierte, fällt dafür dann halt durch's Raster.
Irina hat geschrieben:Was ihr anscheinend Kindern abspricht, ist das Gefühl von Scham und auch Privats- bzw. Intimsphäre.
Klares Nein. Ich drehe mich um, wenn eine Sechsjährige sich umzieht. Ich klopfe an und warte auf das Herein, egal wer sich hinter der Tür befindet. Nein, Du liegst mit Deiner Vermutung falsch.
Irina hat geschrieben:Es ist ein Unterschied, ob ein Kind ein Kind sexuell berührt oder ein Erwachsener ein Kind.
Nicht für das Kind, wenn es den Betreffenden dazu auffordert. Siehe mein Beispiel von gestern mit dem zehnjährigen Jungen. Dem ist das Alter des Gegenüber völlig egal. Entscheidend ist, daß er denjenigen für sich ausgesucht hat.
Irina hat geschrieben:Ausserdem möchte ich hier noch mal sagen, dass es bestimmt Fälle gibt, in denen dem Kind das Wort im Munde verdreht wird…
Sicher gibt es das. Und auch alles andere, wovon Du in den letzten Tagen geschrieben hast. Niemand bestreitet dies. Nur ist das alles eben nur die eine Seite. Die andere Seite, die, wo Kinder nicht den geringsten Grund haben, zu zweifeln, umzubewerten oder gar nach außen zu gehen, ist jedoch genauso existent. Nur findet sie nicht in der Öffentlichkeit statt, da kein Beteiligter einen Grund hat, es nach außen zu tragen. In die Öffentlichkeit gelangen die Onkels, Tanten, Brüder, Schwestern, Väter und Mütter, die ihre Macht und das Abhängigkeitsverhältnis mißbrauchen und dafür irgendwann zur Verantwortung gezogen werden. Nicht aber diejenigen, die das Kind liebt, bei denen es sich verstanden, beschützt, willkommen und, je nach Konstellation, halt auch begehrt weiß. Diese Kinder haben, ich wiederhole mich da gern, gar keinen Grund, das nach außen zu tragen.
Irina hat geschrieben:Und nur der Gedanke allein, dass nur irgendwas Unzüchtiges denken könntest, während du mit meinem Kind zusammen bist, würde reichen, um mein Kind von dir fern zu halten, egal, wie gerne es dich auch hat. Ja, so ehrlich bin ich…
Ich weiß Ehrlichkeit zu schätzen. Dennoch stößt mich die Vorstellung ab, wie wenig Gewicht für Dich die Empfindungen Deines Kindes haben.
Die Frage, wie man sich als um die unsereinem innewohnenden Begehrlichkeiten wissender Pädo verhalten würde, ginge es um die eigenen Kinder (ich selbst hab zwei Töchter), ist ein Dauerbrenner und unter uns auch ziemlich umstritten. Mein Standpunkt dazu ist aber recht eindeutig und orientiert sich maßgeblich an dem, was meinem Kind gut tut. Es von einem Menschen fernzuhalten, den es gern hat, ist das Gegenteil davon.
Irina hat geschrieben:Er rutschte mit seiner Hand in meinen Genitalbereich und ich schreckte zusammen, aber nicht körperlich. Ich dachte, das wäre ein „Versehen“, also hielt ich ganz still, aber er hörte nicht auf und atmete dabei seltsam – ich konnte das gar nicht einordnen und er machte mir Angst, aber ich bewegte mich nicht.
Ich weiß nicht, ob es was bringt, mich dazu zu äußern. Ovid oder kimberly kriegen es sicher treffender formuliert. Deshalb nur kurz: Dies entspricht nicht dem, was ich will und schon gar nicht dem, was ich tue.
Selbstverständlich wünsche ich mir Sex (in meinem Sprachgebrauch umfaßt der Begriff eine riesige Palette an Interaktionsformen) in einer Beziehung. Er gehört dazu, ist Ausdruck tiefster Vetrautheit und großen Vertrauens. Aber unter keinen Umständen in einer solchen Form. Kann ich ausschließen. Definitiv.
Irina hat geschrieben:Aber ich kann mir das nur ausschliesslich bei einem nicht ZU.sexuellen Kontakt vorstellen, damit meine ich: streicheln an den Genitalien- ok. Aber mehr nicht- kein Oralverkehr, kein Geschlechtsverkehr.
Du näherst Dich dem Kern. Allerdings erstmal nur dem sexuellen Kern. Dessen Stellenwert für unsereinen wird gern maßlos überschätzt. Nur noch so als Einwurf: Hast Du jemals einen der Unsrigen den Wunsch nach GV mit einer Siebenjährigen äußern hören? Und wenn ja - welchen Stellenwert hätte die eine Stimme? Oder zwei?
Gelassenheit ist das A und O in solchen Diskussionen. Im Moment läuft es doch sogar ganz gut, oder nicht?
Ja, kann sich aber schnell ändern
Ok. Überleg es dir.
Habe ich schon, habe mich registriert- die Antwort an dich und die anderen hatte ich schon davor angefangen, deswegen war der Satz noch drin.
Vielleicht sorgen die sich um dich. Die kennen uns ja auch nicht. Vielleicht haben sie auch falsche Vorstellungen von uns.
Sie haben vor allem Angst, dass ich MEINE "Täter" verteidigen oder entschuldigen will, aber das will ich gar nicht- ich sehe da keinen Zusammenhang (mehr) zwischen euch und den Tätern... aber diese Angst sitzt fest. Leider
Aber eigentlich kannst du das ja noch gar nicht sagen. Wenn du mich kennenlernen würdest zusammen mit den ganzen Kindern, mit denen ich immer spiele, dann würdest du die ganze Sache vielleicht anders einschätzen.
Ich kann jetzt lügen oder die Wahrheit sagen, die Wahrheit ist: ich würde es trotzdem nicht tun. Ich würde mit dir befreundet sein, aber ich würde nicht wollen, dass mein Kind mit dir befreundet ist. Ich weiss, dass das gemein ist, aber es wäre so.
Tja, das ist natürlich ein sehr selbstverletztender Gedanke eigentlich. Ich hätte keinen wirklich guten Vorschlag, wie man diese Angst wieder abschütteln könnte.
Vielleicht sollte man sich mal echte Zahlen anschauen? Zum Beispiel, dass die Zahlen von Kindesmissbrauch seit Jahren rückläufig sind? Es wird immer weniger missbraucht und immer mehr aufgedeckt. Ist doch ein gutes Zeichen?
Von 5 Kindern wird eines missbraucht. Der Schnitt ist also nicht so "schlecht"? Ich habe kein richtiges Misstrauen, es ist nur so, dass ich einfach WEISS, dass jeder dein Kind missbrauchen kann- der Lehrer, dein eigener Mann, der Onkel, der gute Freund oder der Pfarrer, das spielt keine Rolle mehr. Es ist eben nicht so, wie alle denken: nur der schmuddelige, alte asozialte Typ von gegenüber missbraucht dein Kind. Nein, er kann Arzt sein oder Anwalt oder Lehrer... das macht die Sache nicht "einfacher", verstehst du, was ich meine? Es wäre schön, wäre es nur ein "geringer" Teil.
Wobei ich das Missbrauchen in/von Sekten und ogranisierten KinderSCHÄNDERN und Missbrauch aufgrund von Ersatzbefriedigung viel höher einschätze als die von Pädophilen.
Ich fühle aber oft, nicht dazuzugehören.
Und weil ich immer mit Kindern spiele, tuscheln viele über mich. Das verstärkt meine Angst gegenüber Gleichaltrigen. Mit den Eltern, Grundschullehrerinnen usw. komme ich gut klar.
Glaubst du wirklich, dass die Leute tuscheln oder ist das auch IN DEINEM Kopf? Vielleicht ist das ja gar nicht so- gerade bei soziophobischen Menschen tauchen oft solche Gedanken auf (ich kenne das auch) - "jeder sieht es mir an" (ich dachte das immer bei meinem Missbrauch), "bestimmt mache ich alles falsch" oder "die reden über mich"- meist sind das nur die eigenen Ängste, die oft nichts mit der Realität zu tun haben.
Wenn ich mal einer Frau etwas näher komme oder sie mir, dann will ich, dass sie das über mich weiß. Es wäre nur fair. Aber das ist ja auch wieder riskant für mich. Ich habe ja keine Ahnung wie sie dann reagieren würde. Und sage ich es ihr zu spät, ist das auch nicht gerade toll.
Ich finde das sehr ehrenwert, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es da viele gibt, die sowas verstehen, was mir grad selbst weh tut, es aufzuschreiben... denn Frauen wollen Kinder und Kinder und Pädophile wird mit Schmerz und Missbrauch assoziert. Eine echte Zwickmühle.
Naja, noch habe ich ja die Chance. Aber es wirkt alles so fern, und ich fühle mich nicht wirklich "wert". Ich kann bestimmt kein gute Liebhaber sein; jemand, den sich eine Frau wünscht, das bin ich einfach nicht. Ich fall dann immer zurück, dass ich denke, dass ich eh keine Chance habe, und verkrieche mich vor ihnen. Ich finde den ganzen Trost bei den Kindern, denen ich mich viel näher fühle.
Damit hilfst du dir nicht- also mit dem Niedermachen deiner Person. Also für mich persönlich ist ein "guter Liebhaber" in erster Linie ein Mensch, den ich liebe und, der mich liebt. Alles andere kommt dann von selbst, dafür brauchst du keine Erfahrung oder Technik... das erklärt sich alles in der Situation von selbst, ja, auch Sex ist natürlich- er entsteht, man muss dafür keine Fähigkeiten haben. Sind Kinder für dich ein Ersatz für Frauen? (das ist nur eine Frage, keine Unterstellung).
Danke für deine Worte. Aber wo fange ich an? Also verstohlenen Blickkontakt und dann schnell wieder weggucken, dass hatte ich schon oft. Aber dann fliehe ich so ziemlich schnell, auch wenn es ganz schön war so.
Also Menschen, die mit Kindern gut und respektvoll umgehen, können meiner Meinung nach bei "richtigen" Frauen (ich bin eher so eine verkokste Kind.frau) nicht viel falsch machen... du bist ehrlich, redegewandt, einfühlsam und überaus nett- ja, da fehlt nur der Sprung in die Realität. Mir hat früher immer Kopfkino sehr geholfen, ich habe viele Jahre alles, was ich tun wollte, im Kopf gelebt und mir ausgedacht (Leben im Konjunktiv, Denken im Superlativ, war immer mein Spruch) und dann irgendwann muss dir nur mehr wer ein Bein zum Augen.öffnen stellen und schwupp bist du mitten im Leben.
Blickkontakt ist schon mal gut, aber wovor flüchtest du dann? Angst, zu "versagen", Angst nicht "gut genug" zu sein?
Gegen Angst kann man kämpfen. Angst ist wie eine Münze, man kann sie gegen jedes Gefühl eintauschen...
Weil wir, teils sogar unbewußt, Signale ausenden, die von den Kids als Einladung zum Austesten von Grenzen gedeutet werden. Jeder andere Erwachsene signalisiert, sobald es um bestimmte Themen geht, Ablehnung, Beklemmung und Distanz. Diese Themen werden ausschließlich in einer sterilen Atmosphäre, unter Verrenkungen oder in Form moralinsaurer Predigten abgehandelt. Auch sonst bekommen Kids sehr schnell mit, wie Erwachsene auf alles mögliche reagieren und merken sich das natürlich. Ein Erwachsener, der darauf schon mal irgendwann unwirsch oder betreten reagierte, fällt dafür dann halt durch's Raster.
Damit kann ich was anfangen, für sowas bin ich äusserst empfänglich. Ok, dann lässt du also das Gegenüber auf DICH zukommen und du kommst nicht auf sie zu? Sehe ich das richtig? Und weiters willst du mir damit auch sagen, DASS schon mal jemand auf dich zukam und eine sexuelle Handlung bzw. Kontakt einforderte? Ich meine das ganz ernst, bitte schildere mir sowas, ich verstehe es nämlich nicht und ich gerate da wieder eine Grenze, eine, die weh tut und reisst und die ich nicht bereit bin, zu übertreten, aber ich bin bereit mich diesem Schmerz zu stellen... also vielleicht magst du da nochwas dazu sagen.
Klares Nein. Ich drehe mich um, wenn eine Sechsjährige sich umzieht. Ich klopfe an und warte auf das Herein, egal wer sich hinter der Tür befindet. Nein, Du liegst mit Deiner Vermutung falsch.
Ok.
Nicht für das Kind, wenn es den Betreffenden dazu auffordert. Siehe mein Beispiel von gestern mit dem zehnjährigen Jungen. Dem ist das Alter des Gegenüber völlig egal. Entscheidend ist, daß er denjenigen für sich ausgesucht hat.
Aber das war ein Beispiel eines zehnjährigen der einen zehnjährigen fragte, denkst du wirklich, dass das so austauschbar ist? Ich bezweifle das nach wie vor, ich hoffe, du verstehst das.
In die Öffentlichkeit gelangen die Onkels, Tanten, Brüder, Schwestern, Väter und Mütter, die ihre Macht und das Abhängigkeitsverhältnis mißbrauchen und dafür irgendwann zur Verantwortung gezogen werden. Nicht aber diejenigen, die das Kind liebt, bei denen es sich verstanden, beschützt, willkommen und, je nach Konstellation, halt auch begehrt weiß. Diese Kinder haben, ich wiederhole mich da gern, gar keinen Grund, das nach außen zu tragen.
Versteh ich nicht. Ich finde, sie hätten sehr viel Grund. Sie könnten eine ganze Nation "belehren" und sie könnten ihre Erfahrungen denen gegenüberstellen, die ICH kenne... es übersteigt meinen Horizont, so leid es mir tut... du kannst mir jetzt wieder die Umbewertung unterstellen, das ist ok, aber ich denke, dass diese Kinder "krank" sind bzw. schon vorher sexuell missbraucht wurden oder etwas dergleichen oder verhaltensauffällig sind. Ich glaube es einfach nicht, so leid es mir tut.
Ich weiß Ehrlichkeit zu schätzen. Dennoch stößt mich die Vorstellung ab, wie wenig Gewicht für Dich die Empfindungen Deines Kindes haben.
Die Frage, wie man sich als um die unsereinem innewohnenden Begehrlichkeiten wissender Pädo verhalten würde, ginge es um die eigenen Kinder (ich selbst hab zwei Töchter), ist ein Dauerbrenner und unter uns auch ziemlich umstritten. Mein Standpunkt dazu ist aber recht eindeutig und orientiert sich maßgeblich an dem, was meinem Kind gut tut. Es von einem Menschen fernzuhalten, den es gern hat, ist das Gegenteil davon.
Ja, das ist in Ordnung, dass es dich abstösst... es ist aber trotzdem so. Ich stelle in diesem Falle meine eigene Unbehaglichkeit und Ängste vor das Bedürfnis meines Kindes, von dem ich nicht weiss, ob es auch die viel weitreichernden MÖGLICHEN Konsequenzen abschätzen kann. Vielleicht kann man das auch noch viel mehr aufgrund meiner eigenen Erfahrungen verstehen.
Hattest du jemals solche Gefühle deinen Töchtern gegenüber? (Ich hoffe du bist mir wegen der Frage nicht böse, aber ich stelle sie mir wirklich.) Weiss deine Frau, dass du pädophil bist?
Und wie wäre es für dich, wenn du wüsstest, dass dein Kind sex. Kontakt zu Männern hat? Wäre das für dich ok?
Ich weiß nicht, ob es was bringt, mich dazu zu äußern. Ovid oder kimberly kriegen es sicher treffender formuliert. Deshalb nur kurz: Dies entspricht nicht dem, was ich will und schon gar nicht dem, was ich tue.
Selbstverständlich wünsche ich mir Sex (in meinem Sprachgebrauch umfaßt der Begriff eine riesige Palette an Interaktionsformen) in einer Beziehung. Er gehört dazu, ist Ausdruck tiefster Vetrautheit und großen Vertrauens. Aber unter keinen Umständen in einer solchen Form. Kann ich ausschließen. Definitiv.
Wie gesagt, verstehe ich nach wie vor nicht, WIE du es ausschliessen kannst oder willst... ist eines der Kinder, mit denen du sex. Kontakt hattest, denn schon erwachsen und du hast noch immer mit ihr Kontakt? ... das würde mich interessieren. Sehr.
Hast Du jemals einen der Unsrigen den Wunsch nach GV mit einer Siebenjährigen äußern hören?
Nein und ich habe auch längst verstanden, dass es euch DARUM nicht geht. Aber seelisch, geistig macht es für mich keinen Unterschied, ob man GV hat oder anfasst oder was auch immer- anatomisch, physisch schon, aber emotional nicht. Nein. Da muss ich meine vorherige Meinung zurück ziehen.
Irina hat geschrieben:
Ich kann jetzt lügen oder die Wahrheit sagen, die Wahrheit ist: ich würde es trotzdem nicht tun. Ich würde mit dir befreundet sein, aber ich würde nicht wollen, dass mein Kind mit dir befreundet ist. Ich weiss, dass das gemein ist, aber es wäre so.
Ne, gemein ist das nicht.
Ich weiss nur, dass du nicht weisst, ob du so entscheiden würdest, wenn du mich kennen würdest.
Wir wissen beide noch nicht einmal ob wir gut miteinander auskämen. Über das Internet oder im realen Leben. Das ist irgendwie ganz anders und ich glaube einfach nicht, dass man da eine gute Voraussage treffen kann, wie eine Sache wäre.
Was wäre denn auch beispielsweise, wenn ich schon Lehrer wäre? Und dein Kind käme in meine Klasse? Was würdest du da tun?
Irina hat geschrieben:
Von 5 Kindern wird eines missbraucht. Der Schnitt ist also nicht so "schlecht"?
Das glaube ich nicht. Woher hast du die Zahl? Dann wäre doch auch jeder 5. ein Täter ungefähr. Das kann doch nicht sein?! Du würdest praktisch nur unter Unmenschen leben. Und ich würde eine Menge missbrauchter Kinder kennen... Das kann nicht sein. Irgendtwas stimmt an der Zahl nicht.
Ich rede von der Kriminalstatistik vom BKA + Dunkelfeld, bei dem man nur schätzen kann.
Eins zeigt sich: Man wird immer sensibler und es werden immer mehr Fälle angezeigt und trotzdem sinken die Zahlen von Verurteilungen.
2008 gab es laut Statistik 12.052 Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs.
In Deutschland leben ca. 15.000.000 Kinder.
Angenommen die Dunkelziffer sagt, die Fälle seien 10 mal so hoch, dann würde immer noch "nur" jedes 125. Kind sexuell missbraucht werden.
Dazu zählt auch unsittliches Berühren, "gewähren" oder "zuführen" von Pornoheften und ähnliche Dinge, die auch verwerflich sind, aber nicht zu der schlimmen Klasse von Fällen gehören, die man in den Medien sieht.
Irina hat geschrieben:
Ich habe kein richtiges Misstrauen, es ist nur so, dass ich einfach WEISS, dass jeder dein Kind missbrauchen kann- der Lehrer, dein eigener Mann, der Onkel, der gute Freund oder der Pfarrer, das spielt keine Rolle mehr. Es ist eben nicht so, wie alle denken: nur der schmuddelige, alte asozialte Typ von gegenüber missbraucht dein Kind. Nein, er kann Arzt sein oder Anwalt oder Lehrer... das macht die Sache nicht "einfacher", verstehst du, was ich meine? Es wäre schön, wäre es nur ein "geringer" Teil.
Ja, das stimmt leider.
Und die meisten Täter sind nicht einmal pädophil. Sondern der Anteil pädophiler Täter beläuft sich nur auf 12% im Schnitt, geschätzt durch verschiedene Untersuchungen.
Irina hat geschrieben:
Glaubst du wirklich, dass die Leute tuscheln oder ist das auch IN DEINEM Kopf? Vielleicht ist das ja gar nicht so- gerade bei soziophobischen Menschen tauchen oft solche Gedanken auf (ich kenne das auch) - "jeder sieht es mir an" (ich dachte das immer bei meinem Missbrauch), "bestimmt mache ich alles falsch" oder "die reden über mich"- meist sind das nur die eigenen Ängste, die oft nichts mit der Realität zu tun haben.
Halb, halb. Also ich musste definitiv die Erfahrung machen, dass ich sie über mich tuscheln hörte, während ich mit einer guten Freundin spielte.
Manchmal unterschätzen die, die Akkustik einfach.
Aber klar. Manchmal übertreibe ich das vielleicht. Sind ja nicht alle so.
Irina hat geschrieben:
Ich finde das sehr ehrenwert, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es da viele gibt, die sowas verstehen, was mir grad selbst weh tut, es aufzuschreiben... denn Frauen wollen Kinder und Kinder und Pädophile wird mit Schmerz und Missbrauch assoziert. Eine echte Zwickmühle.
Ja.
Ich würde gerne später auch eine Familie haben, eigentlich. Einen kleinen Ovid und eine kleine Ovidine auf die Welt setzen.
Irina hat geschrieben: Sind Kinder für dich ein Ersatz für Frauen? (das ist nur eine Frage, keine Unterstellung).
Ne. Kein Ersatz. Sondern der wichtigste Teil in meinem Leben. Ohne Kinder würde meine Seele sterben.
Ich wünsche mir aber darüber hinaus auch, eine Liebesbeziehung mit einer Frau, und ich würde gerne eine Familie gründen. Ich will das alles zusammenbekommen irgendwie.
Irina hat geschrieben:
Also Menschen, die mit Kindern gut und respektvoll umgehen, können meiner Meinung nach bei "richtigen" Frauen (ich bin eher so eine verkokste Kind.frau) nicht viel falsch machen... du bist ehrlich, redegewandt, einfühlsam und überaus nett- ja, da fehlt nur der Sprung in die Realität. Mir hat früher immer Kopfkino sehr geholfen, ich habe viele Jahre alles, was ich tun wollte, im Kopf gelebt und mir ausgedacht (Leben im Konjunktiv, Denken im Superlativ, war immer mein Spruch) und dann irgendwann muss dir nur mehr wer ein Bein zum Augen.öffnen stellen und schwupp bist du mitten im Leben.
Blickkontakt ist schon mal gut, aber wovor flüchtest du dann? Angst, zu "versagen", Angst nicht "gut genug" zu sein?
Naja, sogar auch Angst, dass sie ähnlich fühlt, denn dann weiss ich einfach nicht weiter. Also wie das konkret aussehen soll zwischen uns beiden. Bei Kindern muss ich einfach ich selbst sein, also nicht mein erwachsenes Selbst, sondern mein kindliches Selbst, das bei mir unglaublich groß ist.
Aber bei Frauen kann ich mich nicht fallenlassen, kann nicht ohne zu schauspielern oder super vorsichtig zu sein. Kann irgendwie nicht wirklich Ich selbst sein.
Irina hat geschrieben:
Gegen Angst kann man kämpfen. Angst ist wie eine Münze, man kann sie gegen jedes Gefühl eintauschen...
Irina hat geschrieben:Ich muss mich entschuldigen bei euch allen, denn es ist wahr, ich war sehr unfreundlich und ausfallend…
Danke. Die Entschuldigung nehme ich auch gerne dankend an. Dass es alleine schon aufgrund von Emotionen und Deiner Erfahrungen nicht einfach ist für Dich, das kann ich nachvollziehen.
Deine Argumentation hat ja schon eine ganz andere Ebene erreicht, darauf lässt sich aufbauen.
Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass Missbrauch NIE schädlich ist, meine Grundaussage ist kurz formuliert: Missbrauch kann schädlich sein, muss aber nicht. Weiterhin: Psychische Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten können als Ursache einen Missbrauch haben, diese können aber auch völlig andere Ursachen haben - mir gefällt lediglich die Vereinfachung nicht, es immer darauf zu schieben, ohne tatsächlich zu analysieren, welche Ursache ein Symptom hat. Hinzufügen möchte ich noch: Nicht alles, was man als Missbrauch einordnet, ist auch wirklich Missbrauch im Sinne dieses Wortes.
Irina hat geschrieben:mir ist DURCHAUS bewusst, dass Kinder eine Sexualität haben. Ich bin in diesen Dingen sogar sehr offen… im Sinne von, dass es für mich ganz normal ist, dass kleine Kinder und auch grössere ihre und die Körper ihrer Freunde erforschen, so genannte „Doktorspiele“, die im Prinzip auch gegenseitiges Befriedigen (meist nicht mit dem Ziel zum Höhepunkt zu kommen- weder bewusst, noch unbewusst) oder sagen wir: „schöne Gefühle machen“ beinhalten können. Das können auch schon Kleinkinder sein, die auch einfordern können, sie zu streicheln.
Es gibt einige Deiner Kollegen, die dies als "sexuell deviantes Verhalten" abtun. An Deiner Aussage diesbezügl. habe ich aber nichts zu meckern .
Irina hat geschrieben:A, auch sexualisiertes Spielen aufgrund von sexuellem Missbrauch, wobei das eher leicht zu unterscheiden ist, da es meistens sehr gewalttätig und machtvoll ist (aber es ist AUCH eine Möglichkeit)
Ich habe auch schon Kinder kenengelernt, die ein sexualisiertes Verhalten zeigten, dabei aber weder gewalttätig, noch machtvoll waren. Bei diesen Kindern war das primäre Ziel der Lustgewinn. Ich gebe Dir aber Recht, dass Kinder Sexualität lernen müssen und die Kindheit eine Lernphase diesbezügl. ist.
Bzgl. des sexualisierten Verhaltens: Auch wenn's nervt, aber es ist zu einfach, die Ursache eines solchen Verhaltens in sexuellen Kontakten zu suchen. So könnte auch genau umgekehrt das Verhalten erst zu einem sexuellen Kontakt führen oder beides sich wechselseitig beeinflussen. Verstehst Du was ich meine? Mir geht es darum, dass nicht pauschalisiert wird - sexueller Kontakt kann die Ursache sein, muss aber nicht. Falschdeutung kann schwerwiegende Folgen haben, denn so nimmt man sich immer dann jegliche Möglichkeit - vor allem bei anderen Symptomen - die ursprüngliche Ursache zu beheben, wenn nicht ein sexueller Kontakt die Ursache war. Es könnte auch dazu führen, dass Symptome verstärkt werden (durch äußere Einflüsse), weil man glaubt, dass ein Symptom durch einen sexuellen Kontakt kommt. Bitte beachten, dass ich nicht sage, dass das immer oder generell der Fall ist, es kann der Fall sein, muss aber nicht.
Gedankenbeispiel, was zu einer falschen Kausalaussage führen kann und welche Folgen es haben kann:
Ein Mädchen hat ein sexualisiertes Verhalten bereits im Alter von 5 Jahren. Keiner bekommt diese Verhaltensauffälligkeit mit, das Mädchen hat sich dieses Verhalten angeeignet, weil es beim Kontakt mit anderen Kindern gelernt hat, dass sexuelle Kontakte mit Kindern angenehm sind und das Mädchen will diese immer öfter. 1 Jahr lang sucht und hat das Mädchen überdurchschnittlich oft sexuellen Kontakt mit anderen Kindern - keinem fällt es auf, weil das Mädchen diese z.B. immer im eigenen Zimmer hinter verschlossenen Türen hat. Auch anderes Auffälligkeiten fallen nicht ins Auge (Freude an körperlichen Berührungen, häufige Benutzung sexueller Begriffe etc.). Das Mädchen lernt im Alter von 6 Jahren einen 13-jährigen Jungen kennen und bringt diesem zum Oralverkehr - die Motivation des Kontaktes ging also vom Mädchen aus.
Ein Erzieher bekommt von diesem Kontakt mit dem Jungen Wind und alarmiert die Eltern. Sie suchen das Gespräch mit Junge und Mädchen, belassen es aber bei diesem Gespräch und leiten keine weiteren Maßnahmen ein. In der Folge achten Erzieher und Eltern besonders auf das Mädchen und sie stellen fest: Das Mädchen verhält sich stark sexualisiert. Als Ursache kommt für alle nur der sexuelle Kontakt mit dem Jungen in Frage, der in Folge als Missbrauch bezeichnet wird. Damit das Mädchen diesen Missbrauch nun verarbeiten kann, weil es scheinbar erste Symptome zeigt (sexualisiertes Verhalten), wird es in Therapie geschickt. In 20 Jahren wird das Mädchen nur noch davon sprechen, dass es in der Kindheit sexuell missbraucht wurde, sich auch so fühlen und im Laufe der Jahre verschiedene weitere Symptome entwickeln, ohne sich konkret an eine Situation erinnern zu können.
Problem erkannt?
Kein Einzelfall! Ursache des ganzen Dilemmas war hier nicht der sexuelle Kontakt (oder "Missbrauch") sondern das sexualisierte Verhalten, das wiederum eine andere Ursache hatte. Die erwachsene Frau wird aber sehr wahrscheinlich in dem Kontak alle möglichen Probleme im späteren Leben festmachen und sich damit alle Perspektiven auf ein besseres Lebens selbst nehmen lassen.
Irina hat geschrieben:B, es für mich etwas Anderes ist, ob Kinder unter sich ihren Körper und alles, was dazu gehört, auch Lust, entdecken oder jemand Erwachsener da „mitmischt“- meiner Meinung nach ist das etwas GRUNDLEGEND Anderes…
Die so genannten Doktorspiele sind einerseits Lernerfahrung, andererseits Lustgewinnung (absolut sekundär), aber nicht zu vergleichen mit unserem erwachsenen Verständnis für Sexualität.
Damit gebe ich Dir recht, das ist auch eines der Argumente, die man nicht einfach so beiseite schieben kann. Allerdings könnte man entgegnen, dass es eigentlich keine Rolle spielen dürfte, von wem (bzgl. Alter) ein Kind wo angefasst wird, sondern nur wie es angefasst wird (Altersgemäß? Druck, Zwang, Gewalt, Ausnutzung?) und wie das Kind selbst diesen Kontakt bewertet.
Ich behaupte, dass nur wenige Pädophile die Sexualität von Kindern mit der von Erwachsenen gleichsetzen, sie wissen sehr wohl, dass diese beiden Welten voneinander zu trennen sind. Auch die Art, wie viele Pädophile ihre Sexualität ausleben (wenn sie diese ausleben) ist nicht mit der von Erwachsenen Partnern gleichzusetzen. Stellvertretend will ich hier mal Sophinette Becker ("Pädophilie zwischen Dämonisierung und Verharmlosung", 1997) zitieren (ist weitestgehend repsäsentativ als Aussage mehrerer, die mit Pädophilen arbeiteten): "Bei den sexuellen Praktiken überwiegen Streicheln und Masturbation. Meist masturbiert dabei der Erwachsene das Kind; er wünscht es sich auch umgekehrt, hat aber (zu Recht) die Befürchtung, daß das Kind das nicht zuläßt. Analverkehr und Vaginalverkehr sind eher selten. Insgesamt machen Pädophile mit Kindern sexuell deutlich weniger als das, was Erwachsene miteinander machen."
Das soll aber jetzt nicht heißen, dass diese Praktiken gut sein müssen, weil sie weniger intensiv sind.
Irina hat geschrieben:UND!: „nur“, weil ein Kind eine Sexualität hat, heisst das noch lange nicht, dass es Missbrauch nicht gibt bzw. er nicht schadet!
Richtig. Aber nur weil es ein Kind ist, heißt es noch lange nicht, dass sexuelle Kontakte schaden mussen, sie können Schaden.
Irina hat geschrieben:Weiters könnt ihr nicht herausfinden, ob das Kind das nun will oder nicht, ohne entweder zu manipulieren (bestimmte Fragen stellen oder Aussagen tätigen) oder eine Grenze möglicherweise bereits zu überschreiten.
Es lässt sich in der Regel an der Reaktion des Kindes erkennen, man darf nur nicht anfangen etwas falsches in das Kind oder dessen Verhalten hineinzuprojezieren. Insgesamt schwierig, da gebe ich Dir recht. Es gibt aber z.B. die Möglichkeit, das ein Kind selbst die Initiative ergreift.
Frank van Ree hatte dazu mal Kriterien ausgearbeitet, die unbedingt eingehalten werden müssten ("Intime Beziehungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen;
Gibt es Kriterien für einen guten Kontakt?", 1999)
1. Wer bestimmt? -- Das Kind sollte immer über seine eigene Sexualität entscheiden.
2. Initiative -- Die Initiative für sexuelle Handlungen sollte immer vom Kind ausgehen.
3. Freiheit -- Das Kind sollte immer die Freiheit haben, sich zurückzuziehen.
4. Offenheit -- Das Kind sollte nicht mit einem Geheimnis belastet werden.
Letzteres lässt sich kaum oder nur sehr schwer umsetzen. Es gibt aber welche, die sagen dem Kind, dass es jederzeit offen und ehrlich über alles sprechen darf, wenn es das wünscht. Es gibt also keine Geheimnisse - das finde ich sehr wichtig, denn sonst wird das Kind zum Geheimnisträger und das kann sehr belasten.
Sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen gab es immer, diese wird man nie vermeiden können. Wie die Statistiken zeigen, bringen auch Strafverschärfungen rein gar nichts. ABER: Man kann im Falle eines sexuellen Kontaktes damit anders umgehen, so, dass für das Kind - im Falle eines "guten Kontaktes" ohne offensichtliche Schädigung - nicht zu Schäden kommt durch eine falsche Umgangsweise damit. Wichtig wäre auch, dass Sexualität enttabuisiert wird und man mit Kindern offen über soetwas sprechen kann.
Problem ist, dass sich Kinder nicht trauen darüber zu sprechen, wenn sie einen angenehmen sexuellen Kontakt erlebten, weil sie Angst haben, dass der Ältere dafür bestraft wird. Kann aber auch auf ungewollte Kontakte zutreffen - aber wie gesagt, ich finde, man muss den Umgang mit diesen sexuellen Kontakten ändern, aktuell richten wir mehr Schaden an als nötig ist. Eine gewisse Verhältnismäßigkeit halte ich für angebracht.
Irina hat geschrieben:Was ihr anscheinend Kindern abspricht, ist das Gefühl von Scham und auch Privats- bzw. Intimsphäre.
Nein tu ich nicht! Ich weise darauf hin, dass durch das Stören der Intimsphäre durch äußere Einflüsse, durch Scham in Verhandlungen und Verhören, erst Schaden entstehen kann (und oft entsteht). Wenn etwas privates öffentlich wird, ist der Schaden schon entstanden. Ein darauf hinweisen würde ja keinen Sinn machen, wenn ich der Meinung wäre, dass Kinder keine solchen Gefühle haben?!?
Ich finde es auch so wichtig, die Intimsphäre, wie auch Privatsphäre eines Kindes so weit wie möglich (und nötig) zu wahren.
Irina hat geschrieben:Es ist ein Unterschied, ob ein Kind ein Kind sexuell berührt oder ein Erwachsener ein Kind.
Ein signifikanter Unterschied? Oder einfach nur ein Unterschied?
Irina hat geschrieben:Das hat meiner Meinung nach nichts mit „das tut man nicht“ oder gesellschaftlichen Konventionen zu tun, sondern mit einer Machtverschiebung und einem völlig unterschiedlichen Verständnis von Sexualität.
Die größte Macht ist dabei das Wissen, weshalb zu Recht fragwürdig ist, inwiefern ein Kind wissentlich einvernehmlich sexuelle Kontakte mit einem Erwachsenen haben kann. Aber ich denke das hängt sehr vom Alter des Kindes sowie dessen Entwicklungsstand (vor allem auch geistig) ab. Mit einer 4-jährigen kann es kein wissentliches Einvernehmen geben, mit einer 14-jährigen dagegen schin. Ich finde wichtig, dabei zu differenzieren.
Irina hat geschrieben:Ausserdem möchte ich hier noch mal sagen, dass es bestimmt Fälle gibt, in denen dem Kind das Wort im Munde verdreht wird… bestimmt gibt es das und vielleicht auch eine spätere Bewertung der Situation.
Das trifft auf nicht wenige Fällt zu. Aber wie gesagt, selbstverständlich nicht auf alle.
Irina hat geschrieben:Aber ich kann mir das nur ausschliesslich bei einem nicht ZU.sexuellen Kontakt vorstellen, damit meine ich: streicheln an den Genitalien- ok. Aber mehr nicht- kein Oralverkehr, kein Geschlechtsverkehr. Nichts von alledem.
Diese Vorstellung halte ich gar nicht mal für so abwegig. Möglich, ja.
Irina hat geschrieben:Und in der Mehrzahl der Missbrauchstaten ist es sehr wohl so, dass es keine Bewertung braucht, damit die Kinder es als etwas empfinden, was ihnen nicht gut tut bzw. sie einfach nicht wollen oder ihnen seelisch schadet.
In der Mehrzahl der bekanntgewordenen (Hellfeld) Fällt könnte es tatsächlich so sein. Trifft aber sicherlich nicht auf's Dunkelfeld zu. Ich könnte hier jetzt weit ausholen, aber es ist so, dass sich der Großteil der Erwachsenen, die in der Kindheit sexuelle Kontakte (mit älteren) hatten, nicht mit der landläufigen Definition des Begriffes "Missbrauch" identifizieren können.
Dazu:
Nach einer der am häufigsten zitierten representativen Studie zur prävalenz sexuellen Missbrauchs (Wetzels 1997, siehe auch Bange & Deegener 1997) werden bei großzügigerer Auslegung der weitesten Definition von "Missbrauch" (also auch exhibitionistische Handlungen) 18,1% der Mädchen und 7,3% der Jungen sexuell missbraucht. Hier in Deutschland müssten also etwa 10 Millionen Halbtote rumlaufen. Trifft aber nicht zu. Es hat einfach mit der weiten Ausdehnung des Begriffes auf alle möglichen sexuellen Handlungen (wie sogar obszönes Reden) zu tun. Darauf will ich hinweisen.
Fälle wirklichen Missbrauchs im Sinne des Wortes sind zu verurteilen und zu bestrafen und führen oft auch zu schweren Störungen bzw. Schäden. Aber das trifft eben nicht auf alle zu!
Irina hat geschrieben:So, jetzt könnt ihr mich wieder zerfleischen…
Ich kann nicht mehr .
Jetzt hab ich erstmal Kopfschmerzen und melde mich morgen wieder.
Ich wünsch euch allen eine gute Nacht und süße Träume.
lg kim
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.
Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.