Ein 52-jähriger Mann hat in Hessen seine vierjährige Tochter und sich selbst umgebracht sowie seinen einjährigen Sohn schwer verletzt. Die drei wurden in einem Auto an einem Radwanderweg bei dem kleinen Ort Trendelburg-Eberschütz gefunden.
Kassel - Der Mann saß am Steuer, die beiden Geschwister befanden sich im Kofferraum. Zunächst hatte die Polizei gemeldet, die Kinder seien auf der Rückbank gefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen verursachte der Vater im Auto eine Explosion, bei der er starb. Die Seiten- und die Frontscheibe seien dabei zerborsten.
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Die Obduktion der Leichen des Vaters und seiner Tochter ergab, dass der Mann vor dem Selbstmord versucht hatte, seine Kinder in einem Fluss zu ertränken. Die Vierjährige starb, während der einjährige Sohn stark unterkühlt überlebte - er schwebt aber in Lebensgefahr.
Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes aus Wiesbaden untersuchen den Fall. "Einen Unfall können wir aufgrund der Spurenlage ausschließen", sagte die Sprecherin. "Es war ein Sprengsatz." Was genau explodiert ist, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.
Nach Angaben der Ermittler lebten der Mann und die Mutter der zwei Kinder getrennt. Am Mittwoch hatte der 52-Jährige seine Tochter und seinen Sohn bei der Mutter abgeholt, sie aber nicht wie verabredet zurückgebracht. Die Frau hatte noch am Abend eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Daraufhin begann die Polizei, nach dem Mann zu fahnden. In seiner Wohnung fanden die Ermittler Abschiedsbriefe.
Die Mutter wohnt in Homberg, etwa 80 Kilometer vom Fundort des Wagens entfernt.
Auf dem Weg zu seiner Herde hatte ein Schäfer das zerstörte Auto am Morgen entdeckt, es stand auf freier Fläche am Rand eines Weges - einige Hundert Meter vom Ort entfernt.
Der schwerverletzte Junge werde in einem Kasseler Krankenhaus behandelt. Die Mutter der Kinder werde seelsorgerisch betreut, sagte ein Polizeisprecher.
Erst zu Wochenbeginn hatte ein grausiger Doppelmord für Aufsehen gesorgt. In Rosenheim wurde eine 37 Jahre alte Frau sowie deren dreijähriger Sohn ermordet - als Tatverdächtiger gilt der Ex-Mann der Frau. Von ihm fehlt jedoch bisher jede Spur.
Quelle:http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 01,00.html

