GLF

[Jonny]

wie wohl jeder mitbekommen hat gab es in der schweiz einen schlimmen unfall bei dem 22 kinder aus flandern umgekommen sind, das muss für die anghörigen ein totaler schock sein, echt schlimm sowas wenn so viele unschuldige kinder sterben.

http://www.focus.de/panorama/welt/busun ... 24213.html

[NoName]

Schlimmes Unglück, jeps.
Aber Unfälle passieren und was ist mit den Kindern die jeden Tag in Afrika oder sonst wo verhungern?
An die denkt niemand...

[Amiga]

Leider,aber viele Busse haben technische Mängel gerade Schulbusse die Täglich im Einsatz sind,ein solches Unglück kann immer wieder passieren.

[Gelöscht_10]

Und die toten Erwachsenen sind so unwichtig, dass man sie gar nicht erst zu erwähnen braucht? Überhaupt finde ich es pervers, solche Dinge in den Median dermaßen preitzulatschen - damit ist keinem Elternteil oder Angehörigen geholfen. Im Gegenteil.

lg kim

[Felicitas]

Und die toten Erwachsenen sind so unwichtig, dass man sie gar nicht erst zu erwähnen braucht?

Nein, aber es ist nur natürlich das der Tod eines Erwachsenen, der einen Teil seines Lebens schon gelebt hat, und mit Dingen wie Tod und Trauer bereits umgehen kann, den Menschen nicht so nahe geht wie der eines Kindes, das sein ganzes Leben noch vor sich hatte. Und darum geht es. Es soll den Menschen nahe gehen, denn das bringt Einschaltquoten. Deshalb wird in den Nachrichten, zumindest in denen die die meisten von uns ansehen, auch nur das gezeigt, was gerade aktuell und interessant ist, und eben nicht die 40.000 Kinder, die jeden Tag an Hunger sterben, oder andere schlimme Dinge, die auch hier in Deutschland passieren.

Um das klar zu stellen. Wenn solche Unfälle mit Kindern in einer mir bekannten Gegend passieren, dann geht mir das auch immer sehr nahe. Näher als viele andere, mindestens genau so schlimme Dinge. Das ist wie ich finde nur normal, wer kann schon jedes Leiden auf der Welt gleichermaßen betrauern ? Das geht nicht, noch dazu würde es einen mit der Zeit depressiv machen. Aber was man tuen kann, ist sich selbstständig zu informieren, sich seine Meinung aus mehr als nur den öffentlichen Nachrichten und Blöd-Zeitungen zu bilden, und die Menschen die schon seit Ewigkeiten leiden, nicht zu vergessen, nur weil dieses Leiden einem nicht nahe ist.

Meine Meinung.

[Unvisible]

gerade noch im spätkauf gewesen und sah die bild... haben die echt in gross nen foto von jedem kind auf der titelseite abgedruckt.....

[NoName]

Mir tun die Menschen (Erwachsene sowie auch die Kinder) die jeden Tag Hungern müssen, sich quälen müssen um einiges mehr leid.

Wenn ich nur Bilder aus Afrika sehe wo die Menschen teils nur noch Haut und Knochen sind.
Oder wie die Menschen aus Japan heute noch leiden müssen nach dem Super Gau etc.

Ich sehe das alles etwas anders.

Aber jeder hat darüber siene Meinung und dies ist auch vollkommen ok.

[Jonny]

man kann nicht über alles auf der welt trauern sonst würde man verrückt werden.
aber wenn meine kinder sterben so sterbe ich auch innerlich.

[Perma]

Überhaupt finde ich es pervers, solche Dinge in den Median dermaßen preitzulatschen [...]

22 Kinder, die bei einem Busunglück auf einem Haufen draufgehen sind aber immer eine bessere Schlagzeile als das eine Kind, was von einem Fahrzeug erfasst und noch einige Meter weit durch die Luft geschleudert wurde und dem dann beim Wiederaufschlagen auf die Straßenbahnoberfläche der Schädel zertrümmert wird. Das gibt dann nur vielleicht eine Randnotiz in der Regionalzeitung. Ach so, bevor es untergeht: Das eine Kind ist auch tot.

[Perma]

man kann nicht über alles auf der welt trauern sonst würde man verrückt werden.

Aber wenn es gleich 22 Kinder bei einem Busunglück sind, dann ist Trauern angesagt? Verstehe ich nicht.

[Jonny]

ich kannte die kinder nicht, ich finde es schlimm aber da es weit weg passiert ist und ich nicht betroffen bin kann ich eigentlich keine richtige trauer empfinden, aber ich finde es schlimm und mir tun die eltern leid.

[Horizonzero]

Die Bild mit den Photos hat mir jedenfalls arg zugesetzt als ich die früh morgens beim Bäcker sah. Pervers das so auszuschlachten - Vordergründig gehts um Information- letztlich um die größtmögliche Auflage.
Ich frage mich ob sich Bild für diese Bilder eine Genehmigung eingeholt hat - sah aus wie Bilder für ein Schulbuch oder so - also alle gestellt, eigentlich gut gemachte Bilder. Die Trauerminute an dem Tag hab ich im stillen für mich mitgemacht.

[Amiga]

Trauern kann ich auch nicht,trotzdem geht mir die Sache nicht aus dem Kopf.
Die Kinder die überlebt haben werden für den Rest ihres Lebens traumatisiert sein und Albträume haben.Ich kann nur hoffen das die Assi Medien die Kinder die überlebt haben und deren Familien nicht wieder belagern und sie missbrauchen um Quote zu kriegen,bei RTL und Bild würde mich das nicht wundern.

[dex]

Widersprüchliche Gefühle regen sich in mir. Anteilnahme, Trauer, aber auch Entsetzen über die fetischartige Ritualisierung bzw. Ausschlachtung derselben. Als ob irgendwer irgendwelche jetzt toten Kinder sehen möchte.

Es mag bizarr klingen, aber ich halte das Ganze (auch) für ein Selbsterkenntnisritual: In der irrationalen Betrauerung (irrational deswegen, weil unter Ausblendung dessen stehend, was täglich in der Welt abgeht), vergewissert man sich der Bedeutung des Lebens in seiner reinsten Form – und seiner Zerbrechlichkeit. Zerstörung jungen Lebens bedeutet auch immer Zerstörung der Reinheit, der Unschuld, der Phantasie, der Träume, des Kerns der Gemeinschaft, der Hoffnung auf ein langes Leben in Gesundheit, der Ausssicht auf Wohlstand und Glück. Ein ganzes Phantasiegebäude fällt in sich zusammen.

Dazu kommt, dass dann auch gerade noch ein ganz gewöhnliches, als risikoarm eingestuftes Ereignis – eine Busfahrt – in einem ganz gewöhnlichen, lebensbejahendem Kontext stehend, mit dem sich so viele irgendwie identifizieren können – einem regelmässig stattfindenden Schneesportlager – in einer solchen Katastrophe mündet. Die Tragik liegt in der Gewöhnlichkeit, in der Ermangelung eines „Motivs“: Weder Raffgier und Besitzansprüche oder Fanatismus (Kriege) noch Energiehunger noch strukturelle Unfähigkeit (Tschernobyl), weder festgelegte komplexe Parameter wie geographisch-wirtschaftlichen Eigenheiten (Hunger, Tsunamis, Erdbeben), noch irgendwelche niederen menschlichen Motive (Vergasungen, Morde) sind für das Ereignis verantwortlich zu machen.

Ein so banales, konkretes Ereignis, eine solche Zerstörunskraft. Das tut schon weh. Und eignet sich wohl gerade auch deshalb besonders zum Ausschlachten – obwohl ich denke, dass die meisten Menschen schon ziemlich angwidert sind ob der ständigen Darbietung schlechten Geschmacks seitens gewisser Medien.