Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Das ist utopische Illusion. Das würde voraussetzen, dass beide Beteiligten gleich stark und gleich intelligent und gleich leistungsfähig sind. Nichts davon ist in der Masse der Fall.
Das ist wie beim Sex: Die Partner müssen nicht gleich sein, weder gleich intelligent noch gleich leistungsfähig noch gleich sonstwas. Sie entscheiden selbst, und das ist das, was wirklich wichtig ist. Und auf einem freien Markt gibt es halt auch genügend Anbieter, so dass Betrüger zwar ab und zu ein paar Dumme finden, aber sich trotzdem noch im Rahmen bewegen müssen.
Wo der Staat die Konkurrenz behindert, sieht das leider ganz anders aus.
Was ich nicht verstehen kann, wieso die Leute so wenig Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten haben, auf dem Markt einkaufen zu gehen, aber dann irgendwie darauf hoffen, dass edle Ritter an die Regierung gewählt werden, die sie beschützen. Und das wo Politiker und Journalisten im Grad ihrer Verlogenheit jeden Gebrauchtwagenhändler um Größenordnungen übertreffen.
Ganz zu schweigen von Monopolen, die sich bei unregulierten Märkten zwangsläufig leicht etwickeln.
Auch so ein Märchen. Die können sich auf wirklich freien Märkten nur sehr selten überhaupt bilden, und zerfallen schnell.
Auf dem Software-Sektor, eigentlich einer, wo natürliche Monopole extrem plausibel sind, weil man nur einmal programmieren muss, und dann beliebig viel verkaufen kann, gab es zwar früher immer Monopole bei den verschiedensten Anwendungen, aber die hielten sich nicht lange. Dann kam der Staat und führte Software-Patente ins Spiel ein. Seit dem sind die Monopole sicher.
Das ist das typische Bild. Ohne staatlichen Einfluss hätten es die Monopole extrem schwer, aber alles was der Staat macht an Regulierung hilft ihnen. Kein Wunder, ist ja ihre Lobby, die die Regulierungsgesetze schreibt.
Das schlimmste an Monopolgesetzgebung bleibt aber wohl das Patentrecht. Dann kommt wohl der sogenannte Verbraucherschutz, der genauer als Konkurrenzschutz für Großfirmen bezeichnet werden müsste.
Du brauchst nur auf das ganze Bankentheater der letzten Jahre zu gucken. Der Markt wurde nicht kontrolliert, das Machtgleichgewicht hat sich zugunsten der Kapitalwirtschaft verschoben und jetzt sind Deine pöhsen Regierungen zu armseligen erpressbaren Lakaien geworden.
Die Banken nicht kontrolliert - LOL. Der Geldmarkt ist wohl einer der am meisten regulierten Märkte überhaupt.
Die globalen Leitlinien werden heute in den Türmen von Goldman Sachs, DB und Berkshire Hathaway diktiert.
Na klar. Und rate mal wer die Propaganda bezahlt, die behauptet, der Bankensektor sei so unreguliert, dass er unbedingt noch mehr (natürlich von Goldman Sachs, DB und Berkshire Hathaway geschriebene) Regulierungsvorschriften braucht?
Du verwechselst die Frage, wer die Macht im Staat hat, mit der Frage, ob die Staatsmacht selbst etwas wünschenswertes sei. Klar hat die Hochfinanz das Sagen im Staat. Und das völlig unabhängig davon, wer gerade die Wahlen gewinnt, ob Obamney oder Romnama.