Ja, er hat's verdient, denn die besten Stellen des Artikels hast Du gar nicht zitiert, mal abgesehen vom Kommentars über seine "gut aussehende Frau". Vermutlich wollte der Autor damit sein Unverständnis ausdrücken, warum Peter M. KiPo sammelt, wenn er doch eine gut aussehende Frau hat...
Dass die Ermittler eine offenbar beschädigte Festplatte "mit einem veralteten Programm" dann doch noch auslesen konnten, hört sich auch lustig an, aber das ist wohl eher der mangelnden Fachkenntnis des Autors zu verdanken, wahrscheinlich wahr eher ein "altgedientes" Programm gemeint, was eben schon lange gute Dienste bei derartigen Arbeiten leistet. Auch die veralteten Anschlüsse" der Festplatten sollten einen halbwegs kompetenten PC-User nicht wirklich vor ein Hindernis stellen.
Aber bei diesen Kommentaren sollten einem doch eigentlich die Alarmglocken schrillen:
Nach Feierabend verschickt er Mails mit Bildanhängen und empfängt auch welche. Er schreibt sich in einem Internet-Forum mit Leuten, die seine Leidenschaft teilen. Das Forum, in dem kinderpornografische Bilder getauscht werden, hat von Monat zu Monat mehr Besucher. Was die Pädophilen nicht wissen: Einige Besucher sind dienstlich eingeloggt. Die Bundeskriminalbeamten haben eines Tages die Telefonanschlüsse besonders eifriger Kinderporno-Tauscher recherchiert und stellen fest: Einer der Anschlüsse gehört Peter M. aus Berlin.
[...]
Von den Polizisten, die im LKA Kinderschänder jagen, wird ein wichtiger Hinweis geliefert: Sie hatten auf dem Schreibtisch des Anwalts in der Wohnung einen Zettel entdeckt mit dem Text „das-ist-peters-cd“. Die Computerspezialisten machen weiter. Sie finden heraus, dass ein bekanntes Verschlüsselungsprogramm verwendet wurde. Mit dem Programm und der Schriftzeile „das-ist-peters-cd“ als Passwort lassen sich dann auch tatsächlich die verschlüsselten CDs und DVDs öffnen.
[...]
Die Auswerter haben aber noch die verschlüsselten Festplatten vor sich und probieren weiter. Sie wandeln das Passwort ab: „das-ist-peters-festplatte“. Sie entdecken 8.000 kinderpornografische Bilder beziehungsweise Videos. Sie finden Dokumente, die belegen, dass der sonst so biedere Anwalt Kinderpornos über das Internet verbreitet hat. Sie finden auch Email-Verteilerlisten mit Namen von Abnehmern.
Nun kann man zu KiPo stehen wie man will, aber sehr schlau hat sich dieser Peter M. nun wirklich nicht verhalten. Festplattenverschlüsselung ist gut und schön, aber sein Passwort lässt man nie, nie, und niemals nie auf einem Zettel offen herumliegen, und man postet auch nicht mit seiner IP-Adresse in KiPo-Tauschforen und schickt erst recht keine Mails mit angehängten Bildern hin und her.
Wer derart unbedarf mit seinen Daten umgeht, darf sich natürlich nicht wundern, wenn die Polizei Wind davon bekommt. Auch stützt es meine Vermutung, dass der Polizei bei solchen Ermittlungen nur die "kleinen Fische" ins Netz gehen, eben alle, die aus Unkenntnis oder Unvorsichtigkeit keine hinreichenden Sicherheitsmaßnahmen verwenden. Den wahren Tätern kommt man so aber kaum auf die Spur, es ist letztendlich nur vergeudete Zeit.
Die Ermittler müssen sich durch die erwähnten riesigen Datenmengen wühlen, aber spätestens bei einer vernünftig verschlüsselten Festplatte beißen sie sich eben doch die Zähne aus. Und selbst wenn sie fündig werden, hauptsächlich mit Hilfe von Prüfsummen, taugen solche Funde nur dazu, denjenigen gesellschaftlich bloßzustellen. Die Geldstrafe wird Peter M. als Anwalt mit entsprechendem Einkommen sicher wegstecken können, aber das Verhältnis zu seiner Familie ist nachhaltig zerstört...