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Wird das Schicksal von Missbrauchsopfern zu oft ignoriert??

Ja, die Medien sollten öfters darüber berichten.
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Ja, aber das ist auch gut so, denn die Privatsphäre der Opfer muss geschützt werden.
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Nein, es wird ständig über Missbrauch und dessen Folgen bei den Opfern berichtet.
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Das Verhältnis zwischen der Berichterstattung über Täter und Opfer scheint ausgeglichen.
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Jean Valjean
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Registriert: 20.01.2012, 20:16
AoA: 1-13

"Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von Jean Valjean »

«Bei sexuellem Missbrauch sprechen alle über die Täter, niemand über die Opfer», sagt Psychotherapeutin Regula Schwager von der Castagna-Beratungsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder. Im Interview erklärt sie, wieso unsere Gesellschaft sich so auf die Täter fixiert – und die Opfer verdrängt.

Soso, die Schicksale der Opfer werden also scheinbar ignoriert... Frau Schwager hat also noch nie von Dokus wie "Ein Teil von dir stirbt immer" gehört?? Wird nicht in genau dieser Dokumentation ein enormer Fokus auf ein Opfer gelegt.??

Einen Grund dazu liefert sie im Interview gleich selbst:
Regula Schwager hat geschrieben:Natürlich müssen die Opfer geschützt werden. Niemand kann ein Interesse daran haben, die Identität eines Kindes, das sexuell missbraucht wurde, ins Rampenlicht zu stellen. Aber auch wenn die Betroffenen nicht selber reden können, weil sie das erneut traumatisieren würde, braucht es trotzdem klare Berichterstattung darüber, wie gross das Leid der Opfer ist: Fachleute können für sie reden. Meist wird der Aspekt, was die Berichterstattung in den Medien bei den Opfern auslöst, wie es ihnen geht, was die sexuelle Gewalt langfristig anrichtet, so gut wie ignoriert.
Am meisten aufgeregt hat mich jedoch die folgende Aussage:
Regula Schwager hat geschrieben:Bei vielen medienträchtigen Fällen kippte die Berichterstattung nach einer ersten Betroffenheitsreaktion. Plötzlich hiess es, dass einige der sexuellen Handlungen ja gar nicht unter Zwang geschehen seien. Das ist ein typisches Phänomen: Man ist so überfordert angesichts dieser unvorstellbaren Realität, dass man anfängt, die Verantwortung dafür auch beim Opfer zu suchen.
:arrow: http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-r ... -ignoriert

:roll:
"Wer die Sicherheit der Freiheit vorzieht, wird immer in der Unfreiheit landen – und damit in der schlimmsten Unsicherheit, die dem Menschen widerfahren kann."

Roland Baader
Fetzer
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von Fetzer »

Unter den Teppich gekehrt werden jedenfalls die Umstände des Opfers die zur Opferrolle führten. Das wiederum trifft dann mit voller Wucht auf die Familie bzw. Eltern etc.
Sicher gibt es eine Klare Opfer und Täter Konstellation. Aber die dürfte so gut wie ausgestorben sein. Fressen um Leben zu können.
Was es heute gibt, sind Opfer und Täter Rollen im Umkehreffekt.
Leider ist das Wissen darüber viel zu uninteressant als das es genutzt wird.
In der Kriminologie denke ich, wird davon aber gut Profit gemacht. Auch im Vollzug ist eine Andeutung zu sehen = Rehabilitation
"Psychoanalyse ist die Geisteskrankheit, für deren Heilung sie sich hält"

_____________________________________________Karl Kraus 1899
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Cocolinth
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von Cocolinth »

Jean Valjean hat geschrieben:Am meisten aufgeregt hat mich jedoch die folgende Aussage:
Regula Schwager hat geschrieben:Bei vielen medienträchtigen Fällen kippte die Berichterstattung nach einer ersten Betroffenheitsreaktion. Plötzlich hiess es, dass einige der sexuellen Handlungen ja gar nicht unter Zwang geschehen seien. Das ist ein typisches Phänomen: Man ist so überfordert angesichts dieser unvorstellbaren Realität, dass man anfängt, die Verantwortung dafür auch beim Opfer zu suchen. [ :!: ]
Das Kind MUSS IMMERZU als Opfer hingestellt werden.

Denn wäre es kein Opfer, dann wäre es ein (Mit-)Täter. Dann müsste man (in der Vorstellungswelt dieser Dame) das Kind vor Gericht stellen.

Und warum?

Weil es Sex hatte/wollte/genoss.

Und damit seine "kindliche Unschuld" verriet.


Das ist in diesen Köpfen die einzige Alternative: Entweder OPFER oder TÄTER. Was anderes gibt es nicht, wenn ein Kind Sex hat. Dass ein Mädchen hemmungslosen Sex hat und TROTZDEM weder ein Opfer noch eine Schlampe ist -- DAS ist hier die eigentliche "unvorstellbare Realität". Und zwar FÜR SIE, Frau Schwager! :evil:
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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sus
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von sus »

ui

bin auch dafür, dass mehr augenmerk auf die opfer gelegt wird :D
aus dem gleichen grund wie wohl bei jedem anderen der das will~~es tut einfach gut zu wissen, dass es noch größeres leiden als das eigene gibt^^
Ich frage mich, wie unendlich schön es sein muss, alles Leben auf der Welt zu überdauern. Asche ist soooo~ schön. Ich wünschte, die Welt würde noch heute anfangen zu brennen c.c
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von asgl »

Psychotherapeutin Regula Schwager von der Castagna-Beratungsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder

kümmert sich doch genug um die "Opfer", verdient sogar gutes Geld mit Ihnen. (Objektivere Wissenschaftler nennen das "Missbrauchsindustrie".

Und würde sich nicht um die "Opfer" gekümmert, würden auch nicht täglich Männer in den Knast geschickt.

Vielleicht sind ja die Mädchen, die Sex hatten, sogar ein "Opfer der Gesellschaft", die sie in die Öffentlichkeit zerrt, nur weil sie das hatten, was andere gerne hätten (nicht alle, aber doch wohl immer mehr).



Liebe Grüße
asGL
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gelöscht_13
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von gelöscht_13 »

Opfer wollten Opfer sein. Einerseits Täter kriminaliseren- andererseits durch dieses Vorgehen Missbrauchte bestrafen ist ein zu verdeckender Widerspruch.
Beispielsweise wurde eine Jugendliche bestraft, die ihre eigenen pornografischen Bilder verschickte (Verbreitung von Kinderpornografie).

Medienbetreiber haben keinen Mehrnutzen davon, diese "Opfer"sicht aufzudecken. Denn nicht jeder Missbrauch ist eine Vergewaltigung, sondern teilweise beidseitig gewollter Sex. Bevorzugt wird behauptet, Täter seien kriminell und Opfer schutzbedürftig. Das ist unabhängig davon, ob diese es sind. Eine Zentralisierung auf die Wahrheit wäre der Untergang vom unseriösen Journalismus und daher wären viele Kinderschutzorganisationen finanziell benachteiligt und Schmierblätter einiger Sensationen beraubt. Des Weiteren würde ihr ethisch fragwürdiges Verhalten öffentlichen Zugang erhalten und den Absatz beeinträchtigen.

Tatsächliche Opfer von Gewalttaten wollen ihre Ruhe haben. Denen ist durch mediale Präsenz nicht geholfen. Vergeltung macht das Geschehene nicht ungeschehen und darauf herum reiten weckt nur unangenehme Erinnerungen.

Therapeuten lernen im Studium nichts über sexuellen Missbrauch. Maximal Fallstatistiken mit relevanten Sekundärschäden, welche alle möglichen seien können. Im öffentlichen Bereich sieht man beispielsweise eine Diskrepanz zwischen Opfern mit wenig Schäden und öffentlicher Wahrnehmung. Eine solche Differenz bei Wirklichkeit und Wissen ist unter Seelsorgern gegeben, die Infos aus Zeitungen usw. beziehen. Dadurch werden sie manipuliert und geprägt oder beeinflussen selbst aus eigenem Interesse.

Zu dem was Frau Schwager schrieb: Ich les es mir nichtmal durch.
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Khenu Baal
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Re: "Das Schicksal der Opfer wird oft ignoriert"

Beitrag von Khenu Baal »

"Irgendwas lauert da draußen auf uns und es ist kein Mensch. Wir werden hier alle sterben."
Das war 'Billy'... geile Szene, wenn Du mich fragst.
Verurteilt hat geschrieben:Zu dem was Frau Schwager schrieb: Ich les es mir nichtmal durch.
Jau, mir ist meine Zeit dafür auch zu schade. Die Zitate hier sind völlig ausreichend, sich ein Bild von ihren Intentionen zu machen.

Mir fehlen btw. wirklich treffende Antwortoptionen so wie 'Mehr! Noch mehr! Immer mehr! Bis es auch dem Letzten zum Halse raushängt'.
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