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asgl
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Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von asgl »

BKA findet weniger Kinderpornografie im Netz
Laut den Jahresbericht der Bundesregierung haben Polizei und Beschwerdestellen im Jahr 2013 weniger Missbrauchsbilder im Netz gefunden. Das Löschen der Dateien funktioniert auch im Ausland gut.

Die Bundesregierung hat eine Vorabfassung ihres Berichts über Maßnahmen veröffentlicht, die im vergangenen Jahr zur Löschung von Kinderpornografie ergriffenen wurden. Demnach wurden im Jahr 2013 insgesamt 3504 Fundstellen von kinderpornografischen Inhalten durch das BKA an ausländische Behörden weitergeleitet. Im Vorjahr waren es noch 4127 Fälle. Im Inland hat das Bundeskriminalamt im Erhebungszeitraum 781 Fälle erfasst.

Die jährliche Unterrichtung des Parlaments ist Bestandteil der Evaluation des an Stelle des Websperren-Gesetzes eingeführten Prinzips "Löschen statt sperren". Statt alle gefundenen kinderpornografische Dateien auf eine Provider-Sperrliste zu setzen, sammelt das Bundeskriminalamt in Zusammenarbeit mit mehreren Beschwerdestellen Hinweise und leitet Fundstellen illegaler Inhalte an Provider im In- und ausland weiter, damit diese sie entfernen.

Besonders im Inland funktioniert die Praxis nach einigen Verbesserungen gut: Nach durchschnittlich einem Tag sind die gemeldeten illegalen Inhalte offline. 80 Prozent der Dateien sind nach zwei Tagen offline, nach einer Woche sind es 99 Prozent, in keinem einziger Fall waren die Dateien noch nach zwei Wochen online. Teilweise hatten die BKA-Beamten Probleme, die beanstandeten Dateien zu lokalisieren.

Bei im Ausland gehosteten Inhalten dauert es etwas länger. Hier waren nach einer Woche 55 Prozent gelöscht, nach vier Wochen 77 Prozent - ein deutlich schlechteres Ergebnis als im Vorjahr. Grund dafür war jedoch ein Sammelfall in Japan: 561 Fundstellen auf japanischen Servern blieben länger als vier Wochen online – offenbar wollten die dortigen Behörden die Konsumenten des Materials ermitteln. Ohne diesen Ausreißer spricht der Bericht von einer Löschquote von 94 Prozent nach vier Wochen.

Bei nicht gelöschten Inhalten leitet das BKA ein Indizierungsverfahren Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ein, damit die Inhalte in die Liste jugendgefährdender Medien landen. Damit sind sie zwar noch aufrufbar, landen aber im so genannten BPjM-Modul, das Inhalte in Suchmaschinen oder Jugendschutzfiltern sperrt. Eine unautorisierte Überprüfung der Sperrlisten durch einen unbekannten Hacker im Juli ergab, dass viele der dort aufgenommenen URLs inzwischen offline sind.

Mit 945 Fundstellen waren die meisten beanstandeten Inhalte in den USA gehostet, 704 Mal fanden sich Inhalte auf japanischen Servern. Russland kommt mit 303 Fällen erst an fünfter Stelle. "Die Angaben zu den Hosting-Staaten sind unter Berücksichtigung der im jeweiligen Staat vorhandenen technischen Infrastruktur, beispielsweise Kapazität der Speichermöglichkeiten zu betrachten", betont die Bundesregierung. Hohe Fallzahlen in einzelnen Ländern ließen daher nicht auf fehlende Bemühungen der Behörden eine Landes schließen. In neun Fällen konnte das BKA den Standort der illegalen Inhalte nicht feststellen, da die betreffenden Server nur durch das Anonymisierungsnetzwerk Tor zu erreichen waren.

Insgesamt zieht die Bundesregierung eine positive Bilanz für "Löschen statt Sperren": "Die Zusammenarbeit von Beschwerdestellen, BKA und BPjM ist weiterhin ein sehr wirksames Mittel zur Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet", schließt die Bundesregierung Bilanz. Wie es zu dem erstmaligen Rückgang der Fälle kam, sei unklar.


Auch Netzaktivisten zeigen sich von dem Ergebnis befriedigt, da sie erst durch erhebliche Proteste diesen Weg der Bekämpfung durchsetzen konnten: " Es ist einerseits eine Genugtuung, so spät so offiziell vollumfänglich Recht zu bekommen. Andererseits hätten wir uns gewünscht, dass man gleich mal auf diejenigen hört, die sich mit so etwas auskennen", kommentiert Andre Meister auf netzpolitik.org.

Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche eine erhebliche Verschärfung des Sexualstrafrechts verabschiedet, die das Verbreiten und das unerlaubte Anfertigen von Bildern von Kinder und Jugendlichen unter Strafe stellt, selbst wenn diese nicht sexuell missbraucht wurden. Inwieweit dies Auswirkungen auf die Löschpraxis hätte, ist noch unklar.


QuAlle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 03339.html
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Mitleser
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Mitleser »

asgl hat geschrieben:In neun Fällen konnte das BKA den Standort der illegalen Inhalte nicht feststellen, da die betreffenden Server nur durch das Anonymisierungsnetzwerk Tor zu erreichen waren.
Das heißt vermutlich also, dass praktisch alle anderen Fundstellen auf "ganz normalen" Webservern oder bei Filehostern gelagert waren, die man über eine Suchmaschine, über Links in einem Forum, Blog oder dergleichen erreichen konnte. Also im Prinzip all die Stellen, die ein "Otto-Normal-Surfer" ohne große Verrenkungen finden könnte.

Ist das nun ein Erfolg, oder zeigt diese kleine Randbemerkung nicht vielmehr, dass die Behörden den Tauschplattformen abseits "normaler" WWW-Seiten mehr oder weniger machtlos gegenüberstehen? Es gibt ja auch noch Bittorrent, eMule und Co., Usenet, sowie diverse komplett verschlüsselte Dienste, an die man genauso wenig wie an Tor herankommt.

Egal ob nun Inhalte "gelöscht" oder "gesperrt" werden, man wird die Herstellung und Verbreitung dadurch nicht aufhalten können, sondern nur in den "Untergrund" zurückdrängen können, was ja offenbar auch schon geschieht, da die Zahl der im WWW verfügbaren Quellen deutlich gesunken ist. Ein wirklicher Erfolg ist das leider kaum...
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YoungLover
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aus weniger kipo im netz

Beitrag von YoungLover »

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Ovid
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Ovid »

Oha, weniger Kinderpornographie im Netz...

Wie löst man dieses Problem? Ganz einfach: Höchste Zeit die Strafbarkeit von noch legalem Bildmaterial einzuführen. Dann haben wir endlich wieder mehr Kinderpornographie und alle sind zufrieden.
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YoungLover
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von YoungLover »

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Mitleser
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Mitleser »

Ich hatte den gemeldet, allerdings nur wegen eines einzigen Satzes, in dem Du beschreibst, wie es "momentan so ist" (könnte jemand in den falschen Hals kriegen, so wie Du es geschrieben hast). Ansonsten fand ich den Beitrag sehr gut.
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YoungLover
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von YoungLover »

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Ovid
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Ovid »

Habe mir vom Beitrag nicht alles angeschaut, aber er mutete auch etwas nach "Anleitung" an, auch, wenn es wohl nicht so gemeint war.
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Mitleser
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Mitleser »

Ich hatte beim Melden ja extra geschrieben, dass mir nur der eine Satz aufgefallen ist und der Beitrag ansonsten sehr gut ist, auch wenn Ovid sicher recht hat, dass es sich ein bisschen wie eine "Anleitung" gelesen hat. Ich habe den Text aber noch im Cache, für den Fall des Falles.
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YoungLover
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von YoungLover »

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Horizonzero
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Horizonzero »

Der vermisste Beitrag war zur Abklärung in den Teambereich verschoben, und wird gleich wieder an seine Stelle zurückgeschoben.
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Smaragd aus Oz
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Hallo YoungLover,

Mitlesers Meldung war einerseits berechtigt, andererseits - leider - auch obsolet: Du bist uns schon mehrfach als "Fachwissenposaune" und als Reiter auf gewissen Begeisterungswellen aufgefallen. Ein mitlesender Puller müsste schon Dampfschiffe auf den Augen haben, um nicht zu merken, welche Fachmedien Du konsumierst.

Auf unsere dies betreffende Ediths oder Löschungen Deiner Beiträge reagierst Du jedesmal empört oder mit Wunderbeutel, was bei Dir auf Erkenntnisresistenz oder Gefahrignoranz hindeutet. Wenn Dir Deine eigene Sicherheit egal ist, worauf man aus Deinem Verhalten schließen könnte, solltest Du wenigstens an diejenigen denken, die auf irgendeinem Wege mit Dir in Kontakt stehen und die Du mit Deinen hiesigen oder weißdergeier wo Äußerungen in Gefahr bringst.

</Off Topic>
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Horizonzero
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Re: Weniger Kinderpornografie im Netz

Beitrag von Horizonzero »

Jetzt fällt mir grade wieder ein warum wir die 24 h Editiersperre eingeführt hatten .. :wegrenn:
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