ich weiß nicht, ob darüber schon diskutiert wurde, finden konnte ich auf die Schnelle nix, daher hier ein neues Thema. Ich möchte nicht wirklich zur Diskussion anregen, eher nur informieren. Besonders vielleicht nicht registrierte Mitleser, die auf der Suche sind.
Wie ihr wisst habe ich (zumindest zu 3/4) das Charité -programm absolviert und fand es hilfreich in meiner damaligen Situation und nicht zu 100% verkehrt. Parallel dazu liefen noch Gespräche mit einem befreundeten Therapeuten.
Nach meiner HD wurde mir geraten schon vor der Verhandlung eine Therapie zu absolvieren, weil das wahrscheinlich eh Auflage wird und ich gleich Demut und Reue und Bereitschaft zur Veränderung zeigen kann. Eher zufällig war das ein absoluter Glücksgriff, weil ich 1. nicht super lange warten musste und ich 2. mit der guten Frau sowas von auf Wellenlänge war, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Die war super entspannt, hatte einen ähnlichen Blick auf die Dinge wie hier der Tenor ist und fand mich und das Thema super interessant. Sie ist Sexualtherapeutin und hatte hauptsächlich Trans-Menschen, die in Selbstfindung waren. Hat sie dann irgendwann ziemlich gelangweilt, weshalb sie sich immer gefreut hat, wenn ich wieder kam, weil ich einfach spannende Sachen zu erzählen hätte

Aufgrund eines Umzugs war es mir dann nicht mehr problemlos möglich weiterhin regelmäßig zu ihr zu fahren. Ich hatte auch nicht unbedingt das Bedürfnis nach Therapie, es waren ja eher andere Beweggründe für den Besuch. Was ich nicht wusste war, dass die Therapie dann aber als abgebrochen gilt. Ganz schlecht für's Gerichtsverfahren. Ich musste mir also erneut jemanden suchen, weil das Verfahren näher rückte. Neben "normalen" (Sexual-)Therapeuten gibt es in einer größeren Stadt unweit von mir ein Zentrum für Männer. Die sind auch dafür da Männern aus Beziehungen mit gewalttätigen Partnern aufzufangen und haben sich auf die Fahnen geschrieben das "Männerbild" aufrecht zu erhalten. Klang also erstmal nicht verkehrt. Die Kollegen hatten auch eine Gruppentherapie für Pädos, daher hab ich denen geschrieben und bin zum Erstgespräch gegangen.
Meine "Story" war, dass ich aus Versehen in die ganze Geschichte von damals rein gerutscht bin und ich einfach extrem unsicher war und auf Selbstfindungskurs und da hab ich eben auch Pädophilie in Betracht gezogen, weil ich es nicht besser wusste. Jetzt hab ich ja aber eine erwachsene Partnerin, ich hab mich also gefangen. Haben sie mir keine Sekunde lang abgekauft. Ich saß 2 Männern gegenüber in einem kahlen Raum, der kameraüberwacht war. Sie zeigte auf den Boden und schien inaktiv zu sein, aber ich war mir nicht sicher. Ich war 90 Minuten da sein und wurde von den beiden regelrecht ausgequetscht. Was für Pornos ich denn so konsumieren würde. Und wieso jetzt eine erwachsene Freundin und was ich mit der so treibe und was die dazu sagt. Und ich müsse mir eingestehen, dass ich da eine schwere Straftat begangen habe (Konsum von KiPo). Das habe ich auch eingeräumt, aber ich habe es versucht auf das Level des Gesetzgebers zu argumentieren und dort ist der Besitz eben nicht das gleiche wie schwerer sexueller Missbrauch von Minderjährigen. Haben sie aber anders gesehen.
Ihrer Meinung nach muss ich ganz dringend in die Gruppe, ich muss mir bitte eingestehen pädophil zu sein und dann Buße tun. Um aufgenommen zu werden muss ein jeder einen Aufsatz verfassen, in dem er seine schlimmsten Straftaten ausformuliert. Irrelevant, ob bereits bekannt und deswegen verurteilt oder auch unbekannte. Mindestens 2 A4 Seiten lang. Das ganze muss mit vollem Klarnamen unterschrieben werden und wird bei denen abgegeben und verwahrt! Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wofür sie das alles gebrauchen oder missbrauchen können.

Wenn das nicht die Höhe war, dann der Fakt, dass die Gruppentherapie audiovisuell aufgezeichnet wird. Mir wurde nicht gesagt, wieso. Wie soll man unter diesem Umständen denn bitte offen, ehrlich und entspannt über ein so heikles und sensibles Thema reden? Das ist verdammt schwer das überhaupt jemandem zu erzählen, also so ne Gruppe ist da schon Überwindung am Anfang, kann ich Euch sagen. Aber noch dazu mit solchen Spasten als Therapeut oder Coach oder was auch immer die waren und mit Kamera im Nacken??
Und da Frage ich mich, was es mit einem armen Menschen macht, wenn man mit Anfang 20 verzweifelt Hilfe sucht und dort landet. Die nehmen sich doch nach spätestens 6 Monaten den Strick...
Ich bin dann schlussendlich zu einem Therapeuten gekommen, bei dem ich das Thema Pädophilie in den ersten 30 min meines ersten Termins quasi abgefrühstückt hatte und alle Folgetermine über meine 1000 anderen Probleme geredet hab.
Was will ich mitgeben? Es gibt Hilfe da draußen, an 100 verschiedenen Stellen. So wie jeder von uns was anderes braucht gibt es alle möglichen, unterschiedlichen Angebote. Sucht Euch das passende raus. Es kann ein Forum sein, es können Unterhaltungen mit Betroffenen sein, es kann eine Verhaltenstherapie sein, vielleicht auch KTW (die übrigens Werbung auf Pornhub machen, wenn du die richtigen Suchbegriffe eingibst
