Leni hat geschrieben: ↑23.12.2024, 22:48G
Ich habe den Fehler gemacht und mir die Postings durchgelesen, die die Leute an WsaM schreiben.
...
Ebenfalls auffallend: Viele haben nicht die geringste Ahnung von Grammatik, richtige Proleten sind das.
Glückwunsch. Sowas sollte man sich nicht durchlesen vor dem Schlafengehen oder wenn man sowieso einen Hänger hat.
Besonders schön ist auch der Neueste Kommentar:
Anonym 21. 12. 2024
Das ist ein schlechter Scherz oder? Das was ich da lesen muss löst derartigen Ekel und Brechreiz in mir aus! Die Menschen werden immer kranker... weiß nicht was man noch alles tolerieren soll?! Wollt ihr Mitleid weil ihr "krank" seid? Was wollt ihr? Keiner lebt das aus? Jaaaa sicher... unfassbar. Ich bin Mutter! Wenn man das hier liest traut sich doch kein Eltern teil mehr einen normalen Umgang mit nicht vertrauten Personen zu haben. Irgendwann kommt der Punkt wo ihr euch nicht mehr unter Kontrolle habt...
Ich packe jetzt mal meine Kenntnisse aus dem Deutschunterricht Klasse 11 und 12 aus, suche stilistische Mittel und interpretiere:
Das ist ein schlechter Scherz oder?
Stilmittel: Rhetorische Frage
Das was ich da lesen muss löst derartigen Ekel und Brechreiz in mir aus!
Stilmittel: Übertreibung
Die Menschen werden immer kranker...
Stilmittel: Suggestion
weiß nicht was man noch alles tolerieren soll?!
Interpretation: Suchendes Wesen, verloren in den Wirren der Zeit, macht uns deutlich wie unsicher und unvorhersehbar die heutige Welt doch ist. Die Wehmut, mit der sie an die "gute, alte Zeit" zurückdenkt, wird mehr als sichtbar in dieser kurzen Formulierung.
Wollt ihr Mitleid weil ihr "krank" seid? Was wollt ihr?
Stilmittel: Provokation. Interpretation: Gefangen im eigenen Körper erträgt jeder von uns sein Schicksal, ohne ihm entrinnen zu können. Wir alle sind verlorene im Strudel der Verlorenen. Hat man eine Wahl, kann man sich dem entziehen?
Keiner lebt das aus? Jaaaa sicher... unfassbar.
Interpretation: Haben wir einen freien Willen oder sind wir den Zwängen unseres Gehirns unterworfen, ohne es zu merken? Wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin. Können wir uns unserem Tun aus der Meta-Ebene nähern mit Hilfe von Literatur und Kunst? Dann wäre es immerhin fassbar.
Ich bin Mutter!
Interpretation: Ein klares Statement für mehr Nächstenliebe und Herzlichkeit. Me, as a Mom. Moi, la mere. Lasset uns beten an die Göttin der Mütterlichkeit. Gerne auch fremden Sprachen. Denn wenn uns eines verbindet auf dieser zerstrittenen Welt, dann ist es die reine, die unverfälschte Mütterlichkeit. Mutter.
Wenn man das hier liest traut sich doch kein Eltern teil mehr einen normalen Umgang mit nicht vertrauten Personen zu haben.
Stilmittel: Doppelte Verneinung. Aber irgendwie auch nicht. Man weiß es nicht so genau...
Irgendwann kommt der Punkt wo ihr euch nicht mehr unter Kontrolle habt...
Das Fanal kommt daher in den kurzen Worten, die man auch in den Nachrichten so oft hört wenn es um Börsengeschäfte geht oder um die Zerstörung des Amazonas oder um Korruption im Bausektor der Türkei. Auch auf den Konsum von Drogen am Bahnhof Zoo oder im Görlitzer Park wird angespielt. Eine Meisterleistung.
Liebe Leni, du siehst: Menschen, die solch wunderbare Zeilen schreiben sind mitnichten Proleten. Sie sind intellektuelle, Schriftsteller, Weltverbesseresserer. Wir sollten nicht nur auf sie hören, wir sollten uns ihre liebliche Prosa auch zu Gemüte führen und uns daran ergötzen.