Mitleser hat geschrieben: ↑15.09.2025, 16:05
@Leni: Also konntest Du damals offenbar ziemlich gut abschätzen, dass er Probleme bekommt, und dass Du ihn mit einer korrekten Aussage (also dass die Avancen von ihm ausgingen) ohne weiteres schwer belastet hättest und das entsprechende Konsequenzen nach sich gezogen hätte. Also hast Du gelogen, damit er mit einem blauen Auge aus der Sache herauskommt. Warum hast Du ihn in Schutz genommen? Vielleicht, weil er Dir doch etwas bedeutet hat und dementsprechend am Herzen lag?
Ich denke, ich war auch ein bisschen verliebt in ihn und war ihm dankbar, dass ich so nah bei ihm sein durfte. Ich hatte ja noch ziemliche Probleme damit, dass der Mann, den ich fast sieben Jahre so sehr geliebt habe, gestorben war. Der Lehrer war mir eigentlich viel zu jung (keine 30 Jahre alt und hat an seinem 2. Staatsexamen gearbeitet und um seine kleine Familie über Wasser zu halten, hatte er im Internat die Stelle angenommen, war aber ziemlich überfordert von all dem und hat leider sehr gerne Alkohol getrunken, der ihm an diesem einen Abend wahrscheinlich den Mut gab, vor meinem Bett in der Nacht zu sitzen und mich zu fragen, ob ich mit in sein Zimmer kommen will).
Ich wollte nicht, dass er leiden muss, er war sehr lieb zu mir. (Ich hab immer so Schicksalsgemeinschaften in meinem Leben

) und deshalb war mir wichtig, dass es so gut wie möglich für ihn ausgeht. Ich hoffe, dass er doch noch irgendwo Lehrer werden konnte.
Trotz Hausverbot, flogen ca. zwei Wochen später Steinchen nachts an mein Fenster und er stand unten, natürlich wieder alkoholisiert. Ich kam runter und wir verbrachten eine Nacht im Wald - es war Sommer - danach hab ich ihn nie wieder gesehen.
Mitleser hat geschrieben: ↑15.09.2025, 16:05
Und was Namielles Einwurf in Sachen Umarmungen in der KiTa angeht: Insbesondere kleine Kinder brauchen körperliche Nähe und fordern diese auch aktiv ein. Was soll man als Erzieher denn machen, wenn ein Kind auf einen zuläuft, auf den Schoß klettert und in die Arme kuschelt, weil es Trost braucht? Soll man das Kind herunterschubsen, um die "professionelle Distanz" zu wahren? Es geht ja mitnichten darum, dass Erzieher sich wahllos Kinder schnappen, um mit ihnen zu kuscheln, sondern darum, dass sie eine wichtige Bezugsperson für die Kinder und in solchen Momenten eben auch Elternersatz sind. Man muss die Sache also auf jeden Fall differenziert betrachten...
Wenn das vom Kind ausgeht, ist das für mich in Ordnung, aber wirklich nur mal in den Arm nehmen, Aber auf keinen Fall sich das Kind schnappen und umarmen oder sonstwie körperlich angehen, das finde ich übergriffig.