Re: Geschwister
Hab ich, ohne zu fuscheln 1... 2.
"Psychoanalyse ist die Geisteskrankheit, für deren Heilung sie sich hält"
_____________________________________________Karl Kraus 1899
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- Horizonzero
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Re: Geschwister
hori, das ist dann wieder Australien, wo sie uns pauschal als Verbrecher, wie früher, hinschicken.
Re: Geschwister
Ja, im Moment genau 50%. Also 50% haben ältere Geschwister, 50% nicht. Das sagt dann statistisch allerdings genau nichts aus, weil die bloße Wahrscheinlichkeit, ältere Geschwister zu haben oder nicht ebenso bei 50% liegt.Horizonzero hat geschrieben:oha - kommt ja doch was zusammen bei der 0 Option.

Re: Geschwister
Bin zwar in Mathematik eine Niete, halte das aber für falsch.Mitleser hat geschrieben:weil die bloße Wahrscheinlichkeit, ältere Geschwister zu haben oder nicht ebenso bei 50% liegt.
Waldbär
Re: Geschwister
Ich bin in Mathe auch ne Niete, aber im einfachsten Fall gehe ich davon aus, dass man diese Frage mit "ja" oder "nein" beantworten kann. Die Wahrscheinlichkeit für beide Antworten liegt also bei 50%. Damit ist ja noch lange nicht gesagt, dass man - statistisch gesehen - in 50% aller Fälle tatsächlich ältere Geschwister hat (haben kann), weil es mehr als zwei mögliche Kombinationen (Einzelkind, ältere Geschwister, jüngere Geschwister usw.) gibt, aber eine Ja/Nein-Frage kann man eben nur so beantworten.
Re: Geschwister
Ne, das ist Quatsch. Die bloße Anzahl an möglichen Ereignissen reicht nicht zwingend aus um die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens beurteilen zu können.Mitleser hat geschrieben:aber im einfachsten Fall gehe ich davon aus, dass man diese Frage mit "ja" oder "nein" beantworten kann. Die Wahrscheinlichkeit für beide Antworten liegt also bei 50%.[...] aber eine Ja/Nein-Frage kann man eben nur so beantworten.
Man macht diesen Denkfehler meistens, weil man an klassische Laplace-Experimente denkt. Nur bei solchen ist genau das der Fall:
Also beispielsweise beim Werfen einer theoretisch perfekten Münze oder eines perfekten Würfels.
Man kann sich aber ganz leicht einen unfairen Würfel basteln oder den dritten Fall einer Münze betrachten: Dass diese z.B. auf ihre Seite fällt. Schon sind die Wahrscheinlichkeiten ungleich verteilt.
Dass so viele keine älteren Geschwister haben, liegt wohl erstens daran, dass deutsche Familien nicht sehr kinderreich (im Schnitt sogar unter 2?) sind und zweitens man ja auch bloß jüngere Geschwister haben kann.
Re: Geschwister
Das ist mir ja alles klar, und ich behaupte auch nicht, dass dieses Umfrageergebnis zu erwarten war. Ich habe lediglich auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass man bei einem Stand von 50:50 eben überhaupt nichts ableiten kann, weil es zufälligerweise genau mit dem theoretischen Idealergebnis übereinstimmt. 

Re: Geschwister
Man kann eher nichts ableiten (was auch immer man ableiten möchte), weil die Stichprobe zu klein ist.
Tatsächlich könnte doch das Verhältnis 50:50 (also entweder 0 oder mehr ältere Geschwister) für die Stichprobe Girllover stimmen.
Kann ja sein? Kannst du doch so nicht beurteilen ohne schon ein Ergebnis zu haben.
Tatsächlich könnte doch das Verhältnis 50:50 (also entweder 0 oder mehr ältere Geschwister) für die Stichprobe Girllover stimmen.
Kann ja sein? Kannst du doch so nicht beurteilen ohne schon ein Ergebnis zu haben.
Re: Geschwister
Das sage ich doch schon die ganze Zeit.Ovid hat geschrieben:Man kann eher nichts ableiten

Re: Geschwister
Ja, aber nicht wegen irgendwelchen 50:50... hat null damit zu tun. 

Re: Geschwister
Ehrlich gesagt versteh ich das jetzt nicht ganz so richtig. Bei einem Würfel würde ich annehmen, dass alle Zahlen gleichmässig auftreten. Wenn das nicht geschieht beeinflußt irgendwas den Würfel. Und wenn fast immer die 6 kommt, dann müsste man doch annehmen, dass an der 6 rummanipuliert wurde.Ovid hat geschrieben:Ne, das ist Quatsch. Die bloße Anzahl an möglichen Ereignissen reicht nicht zwingend aus um die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens beurteilen zu können.
Re: Geschwister
Ein perfekter Würfel (also in der Vorstellung) würde das tun.medic hat geschrieben: Ehrlich gesagt versteh ich das jetzt nicht ganz so richtig. Bei einem Würfel würde ich annehmen, dass alle Zahlen gleichmässig auftreten.
Physikalisch ist ein Würfel natürlich nie perfekt.
Eben. Genauso könnte man extra einen unperfekten Würfel bauen, der durch innere Gewichte z.B. fast immer auf die 6 fällt.medic hat geschrieben: Wenn das nicht geschieht beeinflußt irgendwas den Würfel. Und wenn fast immer die 6 kommt, dann müsste man doch annehmen, dass an der 6 rummanipuliert wurde.
Und das heißt: Die Ereignisse eines unperfekten Würfels sind eben nicht gleichwahrscheinlich.
Das gilt für alles mögliche im Leben. Man kann eben nicht sagen: Die Wahrscheinlichkeit bei Gewitter von einem Blitz getroffen zu werden ist 50:50, denn entweder wird man vom Blitz getroffen, oder man wird nicht vom Blitz getroffen. XD
Ist natürlich Käse.
Re: Geschwister
Das ist dann im Grunde sogar doppelt falsch, denn die Frage "hast du ältere Geschwister" können 100% mit "ja" ODER "nein" beantworten. Entweder es sind ältere Geschwister da ODER nicht. Eines stimmt immer.Mitleser hat geschrieben: gehe ich davon aus, dass man diese Frage mit "ja" oder "nein" beantworten kann. Die Wahrscheinlichkeit für beide Antworten liegt also bei 50%.
Wertet man vernünftigerweise nur die "ja"-Antworten aus, verhält es sich ja wohl so:
Befragt man ausschließlich Einzelkinder, lautet die Antwort 0.
Befragt man ausschließlich Kinder aus Familien mit zwei Kindern, ist die Antwort 0.5, denn die Hälfte wird ja sagen, und die andere Hälfte nein.
Holt man sich Leute zusammen, die in Familien mit drei Kindern aufgewachsen sind, ist die Antwort 2/3.
Bei vier Kindern sind es 3/4. Bei 5 4/5 und so weiter.
Glücklicherweise ändert sich die Antwort auch nicht mehr. Bei der Frage "hast du jüngere Geschwister?" sähe das nämlich anders aus.
Aber prinzipiell kann man die gesamte Wahrscheinlichkeit der "ja"-Antwort schon errechnen, wenn man weiß, wieviele Mütter wieviele Kinder geboren haben. Leider finde ich dazu auf die Schnelle keine aufschlussreiche Statistik.
Waldbär
Re: Geschwister
Der Ansatz ist gut (wenn man mal die Cousins außen vor lässt).Waldbär hat geschrieben: Aber prinzipiell kann man die gesamte Wahrscheinlichkeit der "ja"-Antwort schon errechnen, wenn man weiß, wieviele Mütter wieviele Kinder geboren haben.
Aber um diese Berechnung ging es bei dieser Umfrage ja eben nicht. Es ging ja darum herauszifinden in welcher Geschwisterkonstellation sich Pädophile aus dem GLF befinden und ja eben nicht die erwartete Verteilung für alle Menschen.
Das heißt: Da kann alles mögliche herauskommen. Es könnte ja tatsächlich sein, dass GLF-Pädos stets keine älteren Geschwister haben, oder eben doch.
Um die Richtigkeit des Ergebnisses für diese Stichprobe abzuschätzen hilft einem die Berechnung des Erwartungswerts für den durchschnittlichen Menschen eben genau: Nichts.
Sie ist allerdings natürlich nützlich um später bestimmte Hypothesen zu falsifizieren. Man kann damit ja möglicherweise zeigen, dass "GLF-Pädophilie" und bestimmte Geschwisterkonstellation keinen Zusammenhang haben, wenn der Erwartungswert herauskommt, den man für den durchschnittlichen Menschen erwarten würde (also Waldbärs Rechnung).