Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Aha. Die Zwangsmaßnahmen führen dann also die Vereine aus - und mangels Sondergewalt durch den Staat werden sie dabei nicht mal durch Unabhängige kontrolliert.
Oh, nicht mal? Wo werden Staaten denn durch Unabhängige kontrolliert?
Der Verein wird durch sein eigenes Statut kontrolliert, an das er sich halten muss. Und natürlich auch dadurch, dass er eben keine Sonderrechte wie der Staat hat, sondern auch nur dieselben wie ich selbst. (Es sei denn, ich hätte, mit der Anerkennung des Statuts, ihm mir gegenüber Sonderrechte eingeräumt.)
Das ist das selbe Gewaltmonopol wie beim Staat, nur in blau, und ohne Kette; der zivile Leviathan.
Nein, Der Staat hat mehr Rechte, ich bin sein Sklave, Freiheiten, die er gewährt, sind sein Geschenk, jederzeit zurücknehmbar.
Der Verein hat nur die Rechte, die ich ihm gewähre, ansonsten ist er mit mir gleichberechtigt.
Dein Modell ist auch nicht freiwilliger als das staatliche: Wie Du auch die Mitgliedschaft in einem Verein kündigen kannst, kannst Du Deinen Wohnort in einen anderen Staat verlegen, dort Deine Steürn nicht/zahlen und Dich an den dortigen Gesetzen erfreuen.
Nur dass sich der Staat Eigentumsrechte an meiner Heimat anmaßt. Sich also das Recht anmaßt, mich aus meiner Heimat zu vertreiben, wenn ich mich nicht unterwerfe.
Aber im Prinzip ist es schon so - wenn diese Verbrecherbande namens BRD tatsächlich einen legitimen Anspruch auf alles Land in Deutschland hätte, mit einer Berechtigung vergleichbar wäre, mit der ein Häuslebauer legitimen Anspruch auf sein Haus hat, dann wäre es im Prinzip schon so.
Ist aber nicht so. Staaten haben diesen legitimen Anspruch nicht. Sie haben ihre Territorien lediglich militärisch erobert. Also einfach nur "Recht" des Stärkeren, brutale Gewalt.
Umgekehrt: Dass mit der Zustimmung zu einem zivilen Statut nicht immer die grenzenlose Freiheit einher geht, wie Du Dir das vorstellst, sieht man dann, wenn man einmal etwas bei "Das Beste" bestellt oder einen Arbeitsvertrag geschlossen hat.
Natürlich nicht. Wie du zu der primitiven Verleumdung eines "wie Du Dir das vorstellst" kommst, verstehe ich allerdings nicht.
Denn was passiert, wenn in diesen zivilen Fällen plötzlich ein Ungleichgewicht entsteht, das Statut durch den Exekutierenden gebeugt oder missachtet wird?
Dann würde ich austreten.
Außerdem gäbe es in einer libertären Gesellschaft durchaus eine Möglichkeit, den Bruch von Verträgen zu bestrafen, nämlich Schiedsgerichtsbarkeit.
Bei Verträgen ist ja Streit immer möglich, also sollte man von Anfang an einen Schiedsrichter ausmachen. An den würde ich mich im obigen Fall wenden. Wer sich dann nicht an das Urteil des Schiedsrichters hält, wird mit Anprangerung auf einer schwarzen Liste bestraft.
Dann kommt der Staat und stellt durch seine Gerichtsbarkeit das Gleichgewicht wieder her, damit das, was ursprünglich statuiert war, wieder güldet.
Das wäre das heutige, von mir abgelehnte, System.
W. Allen in Der Statdneurotiker: "Ich möchte nicht einem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglied aufnimmt."
War das nicht älter? Groucho Marx oder so?