Aber natürlich ist das Mädchen das Wichtigste
Und wer ist der richtige Zauberer und was ist Oz?
Fragen über Fragen
Die Nacherzählung "Der Zauberer der Smaragdenstadt" ist um einiges wirklich schöner:
http://www.smaragdenstadt-fanpage.de/buecher/sm_01.htm
Und zwar logischerweise deshalb, weil das tolle Original noch mal vom russischen Autor um einiges verbessert wurde.
Schon die Hauptfigur bei Wolkow ist ein etwas anderer Typ Mädchen als bei Baum, dessen Buch bereits im Jahr 1900 erschienen ist. Elli ist etwas emanzipierter und viel wissbegieriger.
Etwas schwerer wirkt sich Baums unklare Abgrenzung aus, wer oder was nun Oz sei, ein Zauberer oder ein Land? Erst im vierten Band der Oz-Serie wird durch Baum erklärt, ob sich nun der Zauberer nach dem Land, bzw. das Land sich nach dem Zauber benennt. – Das Land hieß schon Oz, bevor der Zauberer Oskar Zoroaster Phadrig Isaak Norman Henkle Emmanuel Ambroise Diggs dort ankam. Auf seinem Ballon standen die Initialen seiner ersten beiden Namen: Oz. Diese verstärkte die bekannten Geschehnisse, dass Oskar als rechtmäßiger Herrscher von Oz anerkannt wurde. – Wolkow umgeht das, indem er den Zauberer Goodwin nannte und das Land einfach nur als Zauberland bzw. Goodwins Land bezeichnete.
Eine der bekanntesten Änderungen ist die, dass der Holzfäller bei Wolkow aus Eisen und nicht aus Blech ist, dem Naturwissenschaftler Wolkow war Baum's Fauxpas das Blech angeblich rosten würde, nicht entgangen. Lediglich Eisen kann rosten.
Und so weiter und so weiter und so weiter ...
Insbesondere in den 80er Jahren waren die Bücher mit dem Scheuch, dem Eisernen Holzfaller und dem Löwen der absolute Renner in den Bibliotheken, der käufliche Erwerb kam einem Glücksfall gleich, was durchaus vergleichbar ist mit der allgemeinen Situation beim Erwerb von anderen gesuchten Büchern und Schallplatten im Alltag der DDR.
Die Unterschiede zwischen Alexander Wolkows „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ und L. Frank Baums „Der Zauberer von Oz“ sind vielfältiger, als sie auf dem ersten Blick erscheinen.