Re: Pädophilie, Gesellschaft, Hexenjagden


[ Pädophile Mädchenliebhaber ]


Geschrieben von Angelika am 17. August 2000 23:43:13:

Als Antwort auf: Re: Pädophilie, Gesellschaft, Hexenjagden geschrieben von Linus am 15. August 2000 21:19:06:

Hallo Linus,

>> Komischerweise gab und gibt es in der weiblichen Homosexualität
>> keinerlei Verbotesparagrafen, wie einst den § 175 für männliche
>> Homosexuelle.
>Das lag wohl daran, dass Frauen keine Sexualität zugesprochen wurde.
>Es war schlichtweg unmöglich, das Frauen homosexuell sein konnten,
>weil sie doch asexuell waren ...

Du kennst bestimmt die gängigen Stereotypen? .... die fummeln ja nur ein bißchen.... wenn die mal einen richtigen Mann...
In einer eigenen kleinen Studie (nicht repräsentativ) während meines Studiums befragte ich Männer darüber "was wäre schlimmer, wenn ihre Frau sie mit einem Mann oder einer Frau betrügen würde" In 9 von 10 befragten ist der Betrug durch den Mann schlimmer: Fazit daraus, ist der Akt der Penetration durch einen fremden Mann, der als Betrug gewertet wird. Naja, anderes Thema.


>> Weiter gesponnen: es gab und gibt keinen Paragrafen in unseren Gesetzen,
>> nach dem ein Mann zum Beispiel anzeigen kann, daß er von einer Frau
>> veregwaltigt wurde. [...]
>Das hat sich inzwischen geändert, der § 177 wurde schließlich
>dementsprechend reformiert. Nun wird von Täter und Opfer gesprochen
>und sexuelle Nötigung und Vergewaltigung sind im § 177 StGB vereint.
>Der ehemalige § 178 StGB (sexuelle Nötigung) behandelt nun sexuelle
>Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge.

Willst Du den Versuch machen? Eine Anzeige, eine Frau hat mich vergewaltig? Naja, ebenfalls anderes Thema.


>[Symposium]
>> Ich habe anschließend noch mit ihm diskutiert über dieses Thema.
>> Sein Denken ist, daß pädophile Männer aktiv in den Kinderschutz
>> eingebunden werden können und sollen. Sie sollen lernen, Kinder
>> vor den pädokriminellen Männern zu schützen. Was meint ihr dazu,
>> ist das eine Möglichkeit?

> Die Glaubwürdigkeit von Menschen die Kinder
>"schützen" wollen, indem sie sie immer weiter zu Opfern
>stigmatisieren, ist für mich daher ziemlich klein. Wer jemanden
>"schützen" will, der nimmt ihr/ihm nicht seine Rechte, sondern
>versucht dessen Rechte zu stärken.

er sprach von ganz konreten Sachen: Viele Pädophile sind gerne in der Nähe von Kindern, Kinderspielplätzen, Schulen. Genau dort suchen sich aber auch pädokriminelle Männer Kinder. Pädophile Männer könnten dort einfach "darauf achten", dass die Kindern nicht angelockt werden und ggf. einschreiten zum Schutz der Kinder, mehr nicht. Ich sehe da keinerlei Opfersystematik

>Zu obiger Möglichkeit: Das ist doch eine weitere Diskriminierung
>gegenüber Pädophilen. Oder müssen "Heteros" in den "Kinderschutz",
>um zu "lernen", wie sie die Kids vor den "Heterokriminellen"
>schützen? Schließlich ist der überwiegende Anteil der erfassten
>Personen wegen sexueller Kontakte mit Kindern _nicht_ pädophil.

ja, auch heteros sollten "nachgeschult" werden. Frage: ist es wirklich so, daß pädophile Männer keinen Sexualkontakt zu erwachsenen Frauen/Männern suchen, haben?


>>> Wodurch wird radikale Antipädophilie bei Männern verursacht?
>>> Wodurch wird radikale Antipädophilie bei Frauen verursacht?
>> Meist durch eigenes Erleben von sexuellem Mißbrauch.


>Das erklärt aber nicht, warum meistens die nicht betroffene Personen
>am lautesten nach Lynchjustiz rufen. Ich halte mich da lieber an
>das gängige Modell zur Erklärung der Homophobie, die auf die Verdrängung
>eigener homosexuellen Empfindungen zurückgeführt wird. Ich sehe hierbei
>zu einer "Pädophobie" deutliche Parallelen. Du erwähntest ja, dass 2/3
>der Männer ein Kind sexuell attraktiv finden können (ich vermute die
>Forschung von Kurt Freund). Der Konflikt zwischen der eigenen Triebregung
>und der Triebhemmung durch die Sozialisation ist für mich ein möglicher
>Ausgangspunkt.

richtig, es gibt guten sauberen Sex und schlechten schmutzigen Sex, so einfach wird das aufgeteilt. Nach öffentlichem bekunden haben die meisten Menschen sauberen Sex. Komisch, warum boomt dann die Prostitution, Pornoprafie? Bildzeitung liest auch keiner, die haben aber eine ziemlich große Auflage dafür, dass sie keiner liest.
"wenigstens in Gedanken mal schmutzigen verbotenen Sex haben" Wenn der Kick dazukommt, fallen dann ganz schnell die moralischen Werte.

>Allerdings denke ich, dass bei der momentanen Hysterie viele Faktoren
>eine Rolle spielen. Zum Beispiel auch gruppendynamische Effekte. Pädos
>haben die Funktion eines "Prügelknaben", die den Zusammenhalt einer
>neurotischen (in sexueller Hinsicht) Gruppe fördern.

das sehe ich auch so. Genau wie in der derzeitigen Neonazihysterie. Alle sind gegen Rechtsradikale, jeder hat "seinen" Italiener, Türken, wo er essen geht, aber Ausländer mögen die wenigsten, und am wenigsten hier in Deutschland.
Es ist einfach so in den Köpfen drin.

> Eigentlich IMO ein ganz
>klarer Fall von Verfolgung Unschuldiger ...

>> Die Kinder wurden so lange hin und hergeschoben, bis keines
>> mehr wußte, wann, wo, von wem, ihm was geschen ist.
>Hmm, machst Du mit obigem Satz nicht das gleiche, was in Worms zu
>den verhängnisvollen Ereignissen geführt hat? Du gehst in obigem
>Satz davon aus, dass _etwas_ geschehen ist und ziehst im obigen
>Satz nicht in Betracht, dass eben auch _nichts_ passiert sein
>könnte.
>Die Kinder wurden ja nur so lange verhört, weil sie eben
>anfangs nichts sagten.


hast Du Dich wirklich schon mal ganz intensiv mit der Befragung solcher Kinder auseinandergesetzt? Meist wird auf die Kinder ein unteschwelliger bis sehr massiver Druck (ich nenne es jetzt mal der Einfachheit halber von "MißbraucherIn") ausgeübt. Sie werden miteinbezogen in das "wir müssen darüber schweigen, weil die anderen verstehen das nicht" oder "dir glaubt eh keiner" oder "wenn jemand das erfährt, dann weren "wir" bestraft" oder "du bist aber auch so reizend, da konnte ich nicht anders" oder......
In Worms wurde die Videobefragung favorisiert. Was ist das für ein Gefühl, wenn ein Kind vor einer laufenden Kamera, vor der es vielleicht vor wenigen Tagen noch mißbraucht wurde, plötzlich Vertrauen haben soll und aussagen soll? Was ist das für ein Gefühl, wenn es genau weiß, das sehen und hören jetzt auch die MißbraucherInnen im Gerichtssaal, dass ich mein Schweigen breche, das gegebene Versprechen nicht halte? Ganz so einfach ist es nicht!

In Worms sind in der Ermittlungsphase eklatante Fehler gemacht worden, vom Verein Kinderschutz Wildwasser und nicht vom feminstischen Verein Wildwasser, der sich ganz klar distanzierte. Kinder sind in den Vereinsräumen oft bis zu 6 Stunden verhört worden, bis in intimste Details, "mach mal vor was da gemacht wurde". So geht es wirklich nicht. Die Medien haben sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert in dieser Sache. Die einzige faire Berichterstattung kenne ich vom Mainzer....? (mir fällt der Name grade nicht ein)

Gut, diese Verfahren waren ein einziger Fehler und sollte allenfalls als Lehrstück gelten, wie man es nicht macht, um nicht wirkliche Unschuldige zu stigmatisieren.
Sogar http://www.anti-Kinder-porno.de/worms.htm äußerst sich offen und kritisch zu diesen Prozessen. Da wurde wirklich "Kinderschutz" gegen Kinder und Menschen betrieben.

Ich sehe aber den Ansatz darin, wenn wir hier darüber diskutieren, sich mal hineinzuversetzen in solche Kinder, die mißbraucht wurden, mit welchen perfiden Mitteln die oft zum Schweigen gebracht wurden. Ich möchte noch einmal klar sagen, es geht mir sehr um eine Abgrenzung zwischen Pädophilen und Pädokriminellen, ich werfe nich alles in einen Topf. Mein Anliegen ist eher, ein wenig verständlich zu machen, wie das mit Kinderaugen gesehen wird, ebenso zu erzählen, wie die Signale von Kindern sind, wie sie wirklich verstannden und gedeutet werden können. Ihr sprecht hier davon, dass ihr nie etwas gegen den Willen eines Mädchens tun würdet, das freut mich. Aber sind sich wirklich die meisten sicher, was Kinder wirklich meinen? Dass kindliche Neugier auf den Körper in seiner Erscheinung zielt und dass das in den wenigsten Fällen etwas mit Neugier auf Sexualität zu tun hat. Da verläßt einem sehr schnell die Objektivität und ich spreche hier nicht von Trieb! Mir ist klar, dass die überwiegenden Fälle innerhalb ganz netter und normaler Familien passieren, und es nicht der dunkle Mann im Gebüsch ist.

>[...]
>> Kinsey hält heute keinem wissenschaftlichen Diskurs stand in den Kreisen
>> der Fachleute.
>Kritikpunkt ist die mangelnde Repräsentativität der Stichproben. Aber
>"keinem" wissenschaftlichen Diskurs stand halten ... Trotz des Zeitraumes
>sind gerade die vielen erfassten Faktoren und die Auswertung der Zusammenhänge
>auch heute noch von Relevanz und waren der Ausschlag gebende Punkt für viele
>weitere Untersuchungen. Das aktuellere Studien, mit besserer Methodik immer
>zu bevorzugen sind, klar, nur was machen wenn sich keiner mehr im Bereich
>Sexualität und Kinder an unvoreingenommene Untersuchungen heran getraut. In
>der heutigen Hysterie auch irgendwie verständlich.

siehe Sigmund Freud, auch er ist immer noch Lehrmeinung, obwohl vieles widerlegt wurde. Es gibt wenige Alternativen. Kennst Du den/die Hite Reports? Da kommen Frauen zu Wort, zählt das nicht? Und es hatte nie den Anstrich einer wissenschaftlichen Studie, vielleicht deshalb so unerwähnt?


>>> Eine Entwicklung ist nur möglich, wenn staatliches Handeln und Gesetzgebung
>>> dazu übergehen, sich von wissenschaftlichem Sachverstand leiten zu lassen
>>> und nicht von ideologischen Vorbehalten.
>>
>> Oh bitte lieber kein wissenschaftlicher Sachverstand, das sage ich und
>> viele andere Wissenschaftler. Gesunder Menschenverstand wäre sinnvoller.

>Wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren kann aber auch kein Weg
>sein und noch viel weniger wenn entgegen wissenschaftlicher
>Erkenntnisse gehandelt wird.

Es gibt wissenschaftliche Beiträge dafür oder dagegen, aber kaum die, die sich in der Mitte bewegen. Wie Studien zustande kommen, hab ich selbst erfahren dürfen im Studium. Ich halte die wenigsten für repräsentativ, weil Probanden gerade bei diesen heiklen Themen, wenn sie auch noch Kinder oder Jugendliche sind, oft überfordert sind. Da werden Fantasieantworten gegeben, weil man endlich mal gefragt wird oder darum gebeten, das nicht so oder so zu schreiben.
Ich wollte damit ausdrücken, daß ich nicht wissenschaftshörig bin, in keiner Richtung.

>Das Problem am "gesunden" Menschenverstand ist nämlich, was denn nun
>"gesund" (normal) ist. Mit anderen Worten, es ist bereits eine
>normative/moralische Wertung, was für eine Meinung bereits "pervers"
>ist ...

gesund ist speziell für mich so viele wie möglich Fakten und Analysen einzubeziehen und wertfrei denken zu können

>>> Dies ist nur im Rahmen einer aufgeklärten Öffentlichkeit denkbar, der
>>> erste Schritt dazu ist die Schaffung von Öffentlichkeit. Nur auf diese
>>> Weise lassen sich Normen finden die mit der menschlichen Realität in
>>> Einklang stehen.
>>
>> Und bitte auch keine Normen, die engen nur wieder ein und führen zu
>> Wächtern und Richtern über die Norm.
>Volle Zustimmung, das Problem ist ja gerade dieses "Normdenken".

und genau davon will ich weg.
Gruß Angela




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