Re: Pädophilie, Gesellschaft, Hexenjagden


[ Pädophile Mädchenliebhaber ]


Geschrieben von Angelika am 12. August 2000 00:31:23:

Als Antwort auf: Pädophilie, Gesellschaft, Hexenjagden geschrieben von Merkmal am 10. August 2000 15:45:47:

>Das Thema "Pädophilie" wird von bestimmten Gruppen als Machtinstrument mißbraucht. Es werden gesellschaftliche Wertemaßstäbe und Gesetze geschaffen, die mit der Natur des Menschen erkennbar nicht übereinstimmen.

Wissen wir eigentlich noch, was die Natur des Menschen ist?
Ein Beispiel aus der Ethnologie: in vielen heute noch intakten Stammesgesellschaften ist Sexualität zwischen Kinder nicht untersagt, wohl aber zwischen Erwachsenen und Kindern. Es gibt eine klare Trennung zwischen Kindern und Erwachsenen. Sexualität wird nicht tabuisiert, weil es klare Grenzen gibt. Die wichtigste ist der Initiationsritus, der genau festlegt, ab wann ein Kind zum Erwachsenen wird. Die Kinder wachsen damit auf, daß eines Tages der Zeitpunkt kommt, an dem sie zu Erwachsenen werden. Sie wissen von klein auf um die Wichtigkeit dieser Handlung und breiten sich lange darauf vor.
Uns fehlen diese Rituale oder werden ersetzt durch pseudo-religiöse, die aber nur Aufnahme in eine Religionsgemeinschaft meinen. Diese Gemeinschaft wiederum hat ebenfalls klare Regeln: kein Sex vor der Ehe, Sex in der Ehe nur zum Zweck der Vermehrung. Aber, wer hält sich denn noch daran?
Deshalb ist die Grenze auch so schwer festzumachen, ab wann ist ein Mädchen erwachsen genug, um Sexualität zu haben und so greift eben der Gesetzgeber zu dem Mittel des Diktates per Gesetz.
Ich meine, nicht nur pädophil ist das Tabu, sondern der gesamte Bereich der Sexualität, auch wenn es von Sex nur so wimmelt in unserem Umfeld.


>Tabuisierungen sind insbesondere in Fragen der menschlichen Sexualität extrem problematisch, dies muß wohl nicht näher begründet werden (siehe z.B. Homosexualität oder §218).

Beides wird für meine Begriffe sehr offen diskutiert und nicht tabuisiert, aber eben reglementiert.
Komischerweise gab und gibt es in der weiblichen Homosexualität keinerlei Verbotesparagrafen, wie einst den § 175 für männliche Homosexuelle. Weiter gesponnen: es gab und gibt keinen Paragrafen in unseren Gesetzen, nach dem ein Mann zum Beispiel anzeigen kann, daß er von einer Frau veregwaltigt wurde. Umgekehrt sehr wohl. Sehen wir mal von den kleineren Untergliederungen wie sexuelle Belästigung/Nötigung mal ab. Das gilt beiderseits. Aber die vollzogene Vergewaltigung ist bei Frauen eben nicht vorgesehen.
Was sagt mir das? Welchen Stellenwert hat weibliche Sexualität, die auch aggresiv sein kann, in den Köpfen der Gesetzgeber? Gibt es keine sexuelle Gewalt durch Frauen oder darf es sie nicht geben, weil Frauen eben "das schwächere schützenswertere" Geschlecht ist? In diesem Zusammenhang sehe ich eben auch das bewußt unterdrückte Wissen um Mißbrauch von Frauen an Kindern. Und doch, meist spielt in diesem Fall ein sehr große Rolle, daß die Frauen selbst Mißbrauch erfahren haben, egal ob psychisch oder physisch. Nur sollten sie irgendwann lernen, daß sie das nicht weitergeben müssen/sollen.

Neuste Studien sagen übrigens über Männer die mißbrauchen aus, daß in 70-90% der Fälle kein ebenfalls in der Kindheit mißbrauchter Mann selbst zum Mißbraucher wird.

Vor einigen Monaten war ein öffentliches Symposium zum Thema Pädophilie an der Fachhoschule für Sozialpädagogik in Köln. Der niederländischer Professor Dr. Ruud Bullens, Freie Universität Amsterdam, Projekt Täterbehandlung, sagte zum Schluß seines Vortrages: Ich wünsche ihnen, daß sie alle pädophil werden. Er plädierte für eine klare Abgrenzung zwischen pädophil und pädokriminell.
Ein Raunen ging durch den Saal. Verstanden hat ihn wohl keiner.
Ich habe anschließend noch mit ihm diskutiert über dieses Thema. Sein Denken ist, daß pädophile Männer aktiv in den Kinderschutz eingebunden werden können und sollen. Sie sollen lernen, Kinder vor den pädokriminellen Männern zu schützen. Was meint ihr dazu, ist das eine Möglichkeit?


>Radikale Pädophiliegegner befinden sich offensichtlich selber in verschärften Streßsituationen, anders sind viele der übermotivierten Exzesse nicht erklärbar.

Eine statistische Zahl hierzu: 2/3 der männlichen Bevölkerung hat pädophile Neigung. Aber viele stehen nicht dazu und unterdrücken dies in der Radikalität gegen sich und andere.

Ein Nachdenkprozeß über folgende Fragen ist dringend angezeigt:
>Wodurch wird radikale Antipädophilie bei Männern verursacht?

>Wodurch wird radikale Antipädophilie bei Frauen verursacht?

Meist durch eigenes Erleben von sexuellem Mißbrauch.
Noch eine These dazu, die sehr nachdenkenswert ist, aus der Soziologie.
Mädchen sind die zukünfigen Mütter von Söhnen. Söhne wiederum sind Garanten für das Fortbestehen einer Familie, einer Gesellschaft. Es ist undenkbar, daß Töchter/Frauen an der wirtschaftlichlichen, militärischen uns sonstiger Domänen in einem hohen Maß beteiligt werden. Gerade beim Militär wird der Ausschluß darin begründet (oder wurde begründet) daß Frauen gebären können. Denken wir zurück an das 3. Reich, in dem Frauen eingebleut wurde, nur rassereine Kinder zu bekommen.
Von daher sind Mädchen/Frauen immer noch behaftet mit der Aufgabe artgerechten Nachwuchs zu bekommen. Das heißt, sie müssen ständig achtsam mit ihrer Sexualität umgehen, dürfen sich nicht mit jedem nach ihrer Wahl einlassen. Das heißt aber auch, um dies zu zementieren, daß es ein Feindbild geben muß, vor dem man sich besonders in acht nehmen muß. Da wir keine Rassegesetze mehr haben, müssen eben andere Feindbilder herhalten. Die Mechanismen sind so fein gesponnen, daß wir sie kaum noch erkennen können.

Ich weiß, das ist im 1. Augenblick nicht so leicht verständlich und bedarf gründlichen durchdenkens und keiner Polemisierung.


>Diese Mechanismen sind in hervorragender Weise z.B. in den vergangenen "Kinderschänderprozessen" Worms I,II,III dokumentiert (Gericht Mainz).
>In diesen langjährigen Prozessen geschah unvorstellbares. Letztlich kam es zu Freisprüchen, doch die betroffenen Personen leiden bis heute unter staatlichen Sanktionen.

Moment! Der einstimmige Tenor der Richter war: es ist ein Freispruch nicht aus erwiesener Unschuld, sondern mangels Beweisen. Die Kinder wurden so lange hin und hergeschoben, bis keines mehr wußte, wann, wo, von wem, ihm was geschen ist.
Es war übrigens nicht das feministische Projekt Wildwasser in Wiesbaden beteiligt, sondern der Kinderschutzverein Wildwasser. Wildwasser Wiesbaden hat sich ganz klar von Vorgängen und der Arbeitsweise des Vereins Wildwasser distanziert. Durch diese Prozesse wurde auch ganz klar, daß ganz schnell und intensiv darüber nachgedacht werden muß, was er wann in einem Ermittlungsverfahren tun darf und kann. Hier wurden permanent Rollen vertauscht und Fakten und Inhalte vermischt, sind verloren gegangen usw. Es war ein einziges Desaster und ein gefundenes Fressen für die Journalisten.
Nachzulesen in: Loccumer Protokolle, Nr. 55/77 "wie schützen wir unsere Kinder" zu bestellen für DM 15,- bei http://www.loccum.de. Bericht der Tagung zu diesem Thema vom 19.9.97-21.9.97, ich habe diesen Kongreß besucht.

>Schon die Lektüre von Standardwerken wie dem Kinsey-Report zeigt, daß der Umgang mit dem Thema in den westlichen Staaten absurd ist und mittelalterlich anmutet.

Also als Standardwerk würde ich das nicht gerade bezeichnen und wenn dann bitte den Hite Report (geschrieben von Sahre Hite) dazu lesen, sonst wird es zu einseitig.
Aus meiner erfahrung weiß ich, wie man Probandenbefragungen zu einer Studie druchführt, Studien erstellt, auswertet und interpretiert.
Kinsey hält heute keinem wissenschaftlichen Diskurs stand in den Kreisen der Fachleute.

>Eine Entwicklung ist nur möglich, wenn staatliches Handeln und Gesetzgebung dazu übergehen, sich von wissenschaftlichem Sachverstand leiten zu lassen und nicht von ideologischen Vorbehalten.

Oh bitte lieber kein wissenschaftlicher Sachverstand, das sage ich und viele andere Wissenschaftler. Gesunder Menschenverstand wäre sinnvoller.


> Dies ist nur im Rahmen einer aufgeklärten Öffentlichkeit denkbar, der erste Schritt dazu ist die Schaffung von Öffentlichkeit. Nur auf diese Weise lassen sich Normen finden die mit der menschlichen Realität in Einklang stehen.

Und bitte auch keine Normen, die engen nur wieder ein und führen zu Wächtern und Richtern über die Norm.

Gruß
Angelika




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